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Zunächst eine Bestandsaufnahme:

1.) Trump hat am 20.01.25 die Präsidentschaft der USA angetreten und läßt seitdem einen entfesselten MAGA-Mob, angeführt von einer inzwischen anscheinend völlig dekompensierten E. Musk-BullDOGE, staatliche Institutionen, Ministerien und andere Einrichtungen zerwüten. Viele (nicht alle) Maßnahmen sind völlig maßlos, absurd, zerstörerisch und nicht selten gar illegal. Die Umsetzung ist grobschlächtig, erratisch und inkompetent, gnadenlos gegenüber den dadurch Betroffenen und gleichgültig gegenüber anderen heftigen Konsequenzen, die resultieren können und werden.

2.) In Deutschland wurde Ende Februar ein neuer Bundestag gewählt und meine Prognose von vor zwei Jahren:

[…] meßbar mehr Leute werden, manche mit zugehaltener Nase und den Würgereiz unterdrückend, die AfD wählen, die daraufhin eine wesentliche, vielleicht die zweitstärkste Kraft im Bundestag wird und die politische Landschaft in Deutschland somit vor ein gewaltiges Problem stellen wird.

ist exakt eingetroffen und zwar, ich bin überzeugt, zu nennenswertem Anteil auch aus den Gründen, die ich damals nannte („Trump-Effekt“) und die ich auch für die Wiederwahl Trumps angeführt hatte: Protest/Widerstand, Trotz und Reaktanz gegen die Zumutungen und Übergriffe von woke-linker Identitätspolitik und -aktivismus.

__

Deutschland ist, wie ich schon mehrfach argumentiert habe, in der „Evolution“ von Wokeness und der Heranbildung des Widerstands dagegen, ca. 5-10 Jahre hinter den USA. Noch ist die AfD „nur“ zweitstärkste Kraft, wenn aber die neue Regierung nicht sofort einen Gegenkurs einschlägt und Wokeness weiter wuchert und wütet, dann, so lautet meine neue Prognose, wird bei der nächsten Wahl die AfD wenn nicht stärkste Kraft doch so stark sein, daß eine AfD-freie Regierung nur mit größten Problemen, Zugeständnissen und unter Inkaufnahme völlig aberwitziger Koalitionen zustande kommen kann. Eine solche Koalition wird kaum eine Politik, die den Zuwachs der AfD beendet oder gar rückgängig macht, zuwege bringen und spätestens 2033 hätten wir dann hier das Äquivalent von Trump 2.0: AfD mit > 50%.

Mit Trump 2.0 bekommt in den USA Wokeness/critical social justice (CSJ)-Aktivismus gerade die Quittung für das jahrelang getriebene Unwesen: Trump terminiert überall DEI-Programme, streicht staatliche Förderung für Universitäten, die nichts gegen Antisemitismus unternehmen oder ihn sogar fördern, lässt biologische Fakten (, daß es nämlich nur zwei Geschlechter gibt,) staatlich festsetzen und unternahm Schritte, transsexuelle Männer aus dem Frauensport z.B. an Universitäten zu entfernen. Einiges davon finde ich gut und richtig und ich gebe zu, daß ich mich eines Schärfleins Genugtuung und Schadenfreude gegenüber den Woke-Extremisten und in Anbetracht des Schadens und der gesellschaftlichen Spaltung, die sie angerichtet haben, durchaus nicht erwehren konnte.

ABER. Auf der anderen Seite sind etliche von Trumps Anti-Woke-Attacken auch einfach nur blindwütig, fehlgeleitet und schießen absurd über das Ziel hinaus, was unter anderem mit der atemberaubenden Inkompetenz, aber auch der extremen, irrationalen Ablehnung vieler Ausführender, man könnte vielleicht von Haß sprechen, zu tun hat. So gibt es etwa Listen mit „verbotenen Wörtern“, deren Verwendung in Forschungsarbeiten oder Förderanträgen zur Überprüfung oder Ablehnung führen kann, Schulen wird untersagt (bei Androhung des Entzugs von Förderung), Inhalte zu lehren, die als anti-amerikanisch oder subversiv gelten, Trumps inkompetente Verwechslung von „transgenen Mäusen“ (= extrem wichtig für medizinisch-genetische Forschung) mit „transgender Mäusen“ (gibt es nicht, ergibt auch keinen Sinn) gefährdet ganze Forschungszweige, die überhaupt nichts mit Gender/Wokeness etc. zu tun haben und so fort. Diese Liste der Torheiten und Grausamkeiten ließe sich lange fortsetzen und erste schlimme und womöglich dauerhafte Folgen deuten sich bereits an.

Als politisch heimatloser Differenzierungsaficionado kann man allzu heftiges Kopfschütteln darob nur durchs Festhalten und Raufen der eigenen Haare abbremsen: die Welt ist wirklich verrückt geworden. Es gibt anscheinend nur noch Extreme, kindisches Heimzahlen und wurschtige Kompromißlosigkeit.

So ist die Extremheit von Trumps Aktionen meiner Meinung nach ein Echo, eine Entsprechung der auch in diesem Blog mehrmals thematisierten, völlig dystopischen, irrwitzigen und nicht minder krassen Auswüchse, die der CSJ-Aktivismus in den USA hervorgebracht hatte. Die Auslenkung eines hypothetischen „Pendels der Normalität“ nach der woken Linken war dort so extrem, daß die aufgestaute reaktante Rückstellkraft es nun ebensoweit über den Ruhezustand der Normalität hinaus nach rechts geschleudert hat. Da im Kabinett von Trump 2.0 keine „Erwachsenen“ mehr sind, sondern ausschließlich linientreue Claqueure und willfährige Rektumbesiedler, gibt es auch keinen Widerstand mehr, keine Warnungen und Aufrufe zur Mäßigung aus diesen Reihen oder gar Versuche zu Einhegung und benevolenter Sabotage: Trump 2.0 ist längst ebenso ein wahnsinniger Kult, wie Wokeness/CSJ-Aktivismus.

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Kommentare (19)

  1. #1 D aus K
    Koblenz
    03/04/2025

    Absolut essenzielle Analyse.
    Dass beide Seiten in gefährliche Extreme abrutschen, führt ganz klar zu einer toxischen Polarisierung. Das ist eine realistische, unideologische Sichtweise, die leider im öffentlichen Diskurs oft fehlt.
    Einer der wenigen klarsichtigen Texte zur gegenwärtigen Lage.

  2. #2 RPGNo1
    03/04/2025

    @Cornelius Courts

    Man merkt, dass sich bei dir in letzter Zeit einiger Frust angebaut hat, den du jetzt durch das Schreiben des Artikels losgeworden bist. Im Großen und Ganzen sehe ich die Entwicklung genau so wie du und stimme deiner Einschätzung zu.

    Kleiner Fakt am Rande: Die dänischen Sozialdemokraten gelten vielen Kritikern aus dem politisch linken Spektrum inzwischen eher als “rechts”, weil sie eine strenge Einwanderungs- und Asylpolitik vertreten.

  3. #3 Cornelius Courts
    03/04/2025

    @RPGNo1: ” in letzter Zeit einiger Frust angebaut hat, den du jetzt durch das Schreiben des Artikels losgeworden bist.”

    ja, weil es so frustrierend und zugleich dumm ist, was da passiert. Und die Folgen vorhersehbar…

    “inzwischen eher als “rechts”, weil sie eine strenge Einwanderungs- und Asylpolitik vertreten.”

    genau; und das ist die idiotische, unterkomplexe Welt, in der wir leben müssen. “Einwanderung steuern ist rechts”… das ist so verblendet und primitiv, daß einem nichts mehr einfällt…

  4. #4 Cornelius Courts
    03/04/2025

    @D aus K: ” die leider im öffentlichen Diskurs oft fehlt.”

    sehe ich auch so. Und daß das so ist, geht an die Wurzel des Problems: woke Medien, vor allem der ÖRR in D. Da findet Woke-Kritik und eine kritische Betrachtung des CSJ-Aktivismus aber auch von Ausländerkriminalität etc. einfach nicht statt. D.h., die Realität (!), die Leute täglich erleben, wird nicht abgebildet. Kein Wunder, daß die AfD so leichtes Spiel hat.

    Neulich hatten sie im ZDF Morgenmagazin völlig unkritisch und unhinterfragt so einen Jogi vom komplett bis in die Wurzeln durchideologisierten DeZIM zu sitzen, der irgendwelchen Unsinn von deren neuester unwissenschaftlichen und gebiasten “Rassismusstudie” blubbern durfte.
    Keine kritische Frage, auch keine Frage nach der Art und Position seiner Institution. Hatte nichts mit Journalismus zu tun…

  5. #5 naja
    03/04/2025

    Wissenschaftler, die gerade die USA verlassen, sagen nicht, sie gehen weil die woke bubble es so weit getrieben hat, sondern weil sie keinen Bock auf Rassismus und Rechtsextremismus haben, der die Wissenschaftsfreiheit bedroht. Die fühlen sich nicht von den Woken, sondern von den Rechten bedroht. Wer neutral ist, schiebt das nicht den Woken in die Schuhe. Das ist das, was Trump macht, wenn er Selenski die Schuld am Ukraine-Krieg gibt.

  6. #6 RPGNo1
    03/04/2025

    Das ZDF Morgenmagazin ist leichte Unterhaltungskost, währenddessen sich man den Morgenschlaf aus den Augen reibt. Ein journalistisches Leichtgewicht ohne Anspruch. Die fernsehtechnische Entsprechung der Radio-Morningshows.

    Was die Studie angeht:

    Der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor wird vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung erstellt und durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Die empirische Forschung des Monitors legt nach Auskunft des Autorenteams auch deshalb einen besonderen Fokus auf die Erfahrungen der von Rassismus Betroffenen, damit diese nicht als „persönliche Anekdoten“ banalisiert werden.

    Das NaDiRa.panel ist eine repräsentative Online-Befragung von in Deutschland lebenden Erwachsenen im Alter von 18 bis 73 Jahren. Dabei werden mindestens 9500 Personen wiederkehrend befragt. Es gibt eine Überrepräsentation von Bevölkerungsgruppen aus afrikanischen Ländern (ohne Nordafrika), Süd-, Ost- und Südostasien, der Türkei sowie aus mehrheitlich muslimischen Ländern wie Syrien oder Afghanistan.

    https://www.welt.de/vermischtes/article255745382/Nationaler-Rassismusmonitor-Studie-sieht-Rassismus-in-Deutschland-weit-verbreitet.html

    Ich bin kein Sozialwissenschaftler, aber wenn ich die Schlagworte “(persönliche) Erfahrungen”, “Online-Befragung” und “Überrepräsentation” lese, dann bekomme ich schon leise Zweifel, ob die gesammelten Daten und ihre Auswertung objektiv sind bzw. ob die Zuordnung “Studie” (im Sinne von wissenschaftlicher Publikation) gerechtfertigt ist.

  7. #7 zimtspinne
    03/04/2025

    @ naja

    von welchen Wissenschaftlern sprichst du?
    Bereiche, Namen, Quellen bitte.

    Ich kann –bei Bedarf– ohne Nachdenken sofort 5-10 nennen, die linksextreme Auswüchse bekämpfen.

    Allerdings verlassen sie nicht das Land deshalb. Sie bekämpfen die Auswüchse.

  8. #8 RPGNo1
    03/04/2025

    @zimtspinne

    Timothy Snyder, Marci Shore und Jason Stanley verlassen die Yale University und gehen an die Universität von Toronto, Kanada.

    https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/wegen-trump-politik-nach-kanada-intellektuelle-verlassen-usa-93656493.html

  9. #9 zimtspinne
    03/04/2025

    @ RPG

    danke, nach Überfliegen (wegen beschäftigt;)) scheint es sich bei den genannten Personen eher um intellektuelle Wissenschaftler und keine forschenden Wissenschaftler zu handeln…

    Gründe für den Ausstieg sind rein politisch bzw wegen allgemeinem Trumphass.
    Diese Besessenheit ist ja auch auf Psiram bei einigen Leuten beobachtbar.

    Was ich daran explizit kritisiere: Außer Geraune, Alarmismus, Weltuntergangsstimmung, MINDFUCK-Paranoia-Vibes kommt da leider nichts konkretes.

    Während wir “woke”-Kritiker drei Fäden seit über zwei Jahren mit greifbaren und realen Folgen von Genderidentitätspolitik und Intersektionalismus vollstopfen.

    Trump ist irre (ich stimme zu) und will Grönland kaufen – bitte wieder melden, wenn es soweit ist.

    Ganz viel Zeug, was jetzt an Trump und seinen Aktionen kritisiert wird, war vorher genauso da, wurde aber unter Biden und zuvor nicht kritisiert.

    Ein Artikel in einem linkspopulistischen Medium (Spiegel oder taz, weiß nicht mehr) hielt einen langen Vortrag darüber, wie Trump hochkarätige Forscher vergrault.
    Und -ganz intersektional gedacht- darunter auch noch Frauen. Genannt wurde eine Person, die aus einer US-Biotechfirma rausgeschmissen wurde und letztlich beim Top-Coronaimpfstoffentwickler (Biontech) gelandet und sich dort während der Pandemie einbringen konnte.
    Schön, freut mich wirklich als liberale Feministin, ABER…. nach kurzer Recherche flog schnell auf, dass die Dame 2012 unter demokratischer Obama-Vorherrschaft ihren Dienst quittieren durfte.

    Nicht zum ersten Mal übrigens, stelle ich solch unlauteres Trumpbashing fest.
    Kommt das dann auch noch ausgerechnet von den Gazetten, die nicht mal wissen, was eine Frau ist und der Vielgeschlechter-Ideologie anhängen, fällt es mir schwer, deren Texte zu Trump und seiner Schar ernst zu nehmen.
    Mein Vertrauen ist schlichtweg dahingeschmolzen.

    Falls ich mich informieren möchte, schaue ich daher lieber direkt in die USA und vertraue eher Quellen wie Kara Dansky und Co.

  10. #10 zimtspinne
    03/04/2025

    edit/ war zu schnell mit Abschicken
    “wegen allgemeinen Trumphasses”

    edit²/
    die Dame wurde aus einer Universität rausgekickt, keiner Biotechfirma. Also staatlicherseits von den lieben Demokraten.

  11. #11 RPGNo1
    03/04/2025

    @zimtspinne

    GANZ RUHIG! Du hyperventilierst (mal wieder?), kommst vom Hölzchen aufs Stöckchen und wirfst Dinge durcheinander, die nicht zusammengehören.

    Trump ist ein intellektuell minderbemittelter Mobster-Boss und Möchtegern-Kaiser, welcher eigentlich im Knast und nicht im Weißen Haus sitzen sollte. Er ist eine Gefahr nicht nur für die USA, sondern auch für den Rest der Welt:

    Wenn er mit wirtschaftlich schädlichen Zöllen einen weltweiten Handelskrieg anzettelt, weil er wie ein Protektionist von vor 120 Jahren denkt.

    Wenn er in imperialen Träumen (wieder wie vor 120 Jahren) schwelgt, und Ländern wie Panama oder Grönland unverhohlen mit militärischer Intervention und/oder Annexion droht.

    Wenn er die Ukraine Russland dem Fraß vorwirft, nur weil er sich bei Wladolf Putin, den er bewundert, einschleimen möchte.

    Wenn er die Wissenschaft in den Hochschulen kontrollieren und strangulieren möchte, damit diese sich ganz in seinem rechtsautoritärem Sinne lehren und handeln. Von wegen Wissenschaftsfreiheit. Hitler und Stalin, die SED und die KPCh und viele andere Diktatoren handelten und handeln im Übrigen ganz genauso wie Trump.

  12. #12 Cornelius Courts
    03/04/2025

    @naja: “Wissenschaftler, die gerade die USA verlassen, sagen nicht, sie gehen weil die woke bubble es so weit getrieben hat, sondern weil sie keinen Bock auf Rassismus und Rechtsextremismus haben”

    So what? Andere Wissenschaftler hatten nicht mal die Wahl, sich in einem anderen Land bessere Konditionen zu suchen, sie wurden von den Woken gefeuert/gecancelt, verloren also ihren Job, darunter Peter Boghossian, Joseph Manson, Samuel Joeckel, Bret Weinstein,
    Amy Wax, Stephen Kleinschmit, Katherine Franke u.v.a.m.

    Also bitte nicht so tun, als wäre Wissenschaft(sfreiheit) und Wokeness irgendwie kompatibel…

  13. #13 naja
    03/04/2025

    @ Cornelius Courts
    Für andere Wissenschaftler war die USA immer noch besser, als auszuwandern.
    Trump ist gefährlicher als Wokeness es je war. Gefährlicher für Wissenschaftsfreiheit, mindestens in den USA, eher darüberhinaus. Es bringt nichts, Trump den Woken mit ihrer cancel-culture in die Schuhe zu schieben. Meinst du, wenn LGBTQ+ sich von Wokeness distanziert, werden Fakten wieder zu Fakten? Sagt dann Musk, er glaubt Hitler war evt. doch kein Kommunist?

  14. #14 Cornelius Courts
    04/04/2025

    @naja: “Trump ist gefährlicher als Wokeness es je war.”

    Sagt wer? Du? Trump und Wokeness sind zwei Seiten einer Medaille. Beide schlimm und übel.

    “Gefährlicher für Wissenschaftsfreiheit,”

    wohl kaum!
    Förderung entziehen ist ein bißchen was anderes als rausgeworfen und diskreditiert werden.

    “Es bringt nichts, Trump den Woken mit ihrer cancel-culture in die Schuhe zu schieben.”

    Doch. Meine These ist: Trump 2.0 hätte es ohne Wokeness-Exzess, zu dem, wie gesagt auch massenhaftes Kinderverstümmeln, frauenprügelnde Männer im Frauensport und völlig offen antisemitische Propaganda und Gefährdung von Juden an den Eliteunis gehören, nicht gegeben.
    Es bringt nichts, Wokeness und seine verheerenden Auswirkungen kleinreden zu wollen. DIE wollen, daß man das tut.

  15. #15 Ichbinich
    04/04/2025

    Ich sehe das wie @naja.

    Ja, die “woke-culture” hat Auswüchste angenommen, die sehr kritikwürdig sind und zu Recht zurückgenommen werden.

    Die Auswirkungen von Trumps Handeln allerdings mit den Auswirkungen der “woke culture” gleichzusetzen, halte ich auch für maßlos übertrieben.
    Es macht einen Unterschied, ob man als Präsident Dekrete unterschreibt, in denen einfach alles, was nur entfernt an “gay”, “trans” oder sonstiges erinnert verboten und alle Archive “gesäubert” werden.
    Und in denen die Förderung von allen möglichen Bereichen jetzt staatlich eingeschränkt wird.

    Oder ob das durch Aktivisten innerhalb irgendeiner “gender community” passiert.

    Und dass Trump und die AFD vor allem wegen irgendwelchem wokem Quatsch an Prozenten zunimmt, würde ich auch gerne belegt sehen.
    In Bayern hetzt die CSU ebenso gegen alles “woke”, dort hat die AFD trotzdem 20%.
    Auch wenn man sich die Gründe anschaut, warum Menschen die AFD wählen kommt dort vor allem Migration, Wirtschaft und Ukraine (dito in der USA). Irgendwas mit Gender bestärkt das womöglich, das aber als wesentliche Ursache zu definieren geht meiner Ansicht nach völlig fehl.

  16. #16 RPGNo1
    04/04/2025

    @Ichbinich

    Irgendwas mit Gender bestärkt das womöglich, das aber als wesentliche Ursache zu definieren geht meiner Ansicht nach völlig fehl.

    Das schreibt Cornelius auch nicht so in seinem Beitrag.

    Was ich bei diesen ganzen Diskussionen immer vermisse, wenn der Beitrag der identitätspolitischen Aktivisten an Trumps Sieg in Zweifel gezogen oder im Extremfall sogar ganz negiert wird, ist folgendes: Es wird die deutsche Denkweise bzw. das deutsche politische System auf die USA überstülpt. Die USA haben ein Zwei-Parteien-System. Auf der einen Seite die rechtskonservativen bis rechtsextremistischen Republikaner, auf der andere Seite die Demokraten, die ein moderat konservatives Spektrum bis links/linksalternatives abbilden. Zudem heißt es bei Wahlen: The Winner takes it all.

    Trump hat im November letzen Jahres keinen überwältigenden Sieg eingefahren, auch wenn seine Propaganda anders lautet und so manche deutsche Medien sich von seinen Auftritten blenden lassen und ihn nicht hinterfragen. Wenn die Regierung Biden in 2024 oder aber dann die Kandidatin Harris nur ein ein wenig sensibler auf die Stimmung im Lande gehört und dem übertriebenen Aktivismus eine Absage erteilt hätten, dann wären die Swingstates, die 2020 an die Dems gefallen waren, auch dort verblieben. Und eine moderate demokratische Regierung hätte dann die vier Jahren nutzen können, die Auswirkungen des identitätspolitischen Aktivismus zurückzufahren und so Trump und seinen Anhängern einen wichtigen Nährboden entziehen können, dass sie in 2028 eben keine relevante Rolle in der Politik mehr spielen.

    Die Dems haben versagt und sich stattdessen von den Aktivisten in ihrer Partei treiben lassen. So aber konnten sich am Ende klassische Republikaner (Marke George H. W. Bush), Unentschlossene und Wechselwähler in diesen Bundesländern nur zwischen aus ihrer Sicht Pest (Trump) und Cholera (Harris) entscheiden. Sie wählten die Pest und hofften das Beste.

    Ich unterstütze diese Denkweise auf keinen Fall. Aber ich verstehe, wie es dazu kommen konnte.

  17. #17 RPGNo1
    04/04/2025

    Der Artikel bestätigt im Grunde das, was ich in #16 geschrieben habe.

    Women’s fencer opens up on refusing to face transgender opponent, accepting punishment and backlash

    For Turner, one of the sacrifices she is most concerned about is impeding the friendships she has with people in the LGBT community, who she said don’t currently know about her stance on the issue.

    As a lifelong Democrat, Turner insists she never opposed LGBTQ people. But the issue of trans inclusion of women’s sports has driven her away from supporting the party, and she now identifies as a “new Republican conservative.”

    “I voted red down the ticket this year,” Turner said. “It was like waking up to the lies of the mainstream media… Just to watch so many of my friends have this glassy-eyed look while just defending this policy because their brains can not manage the possibility that their party or their position has been wrong on this, and perhaps this isn’t a civil rights movement, and they have been misled.”

    Turner added that she fully supports President Donald Trump cutting funding to states that allow trans athletes to compete in women’s and girls sports.

    “Something needs to be done, and there are activists who have embedded themselves in authoritative positions in sports bodies.”

    https://www.foxnews.com/sports/womens-fencer-reveals-why-she-refused-face-transgender-opponent-accepting-punishment-backlash

  18. #18 wereatheist
    05/04/2025

    Faux News, wie das manche nennen, war zentral für die Verblödung älterer US-Bürger.

  19. #19 Joseph Kuhn
    06/04/2025

    Eine lesenswerte Spurensuche nach den Motiven, warum Leute Trump, AfD, Milei wählen: Stephan Lamby “Und dennoch sprechen wir miteinander”.

    Stephan Lamby ist durch die halbe Welt gereist und hat das Gespräch gesucht. Keine theorielastige politikwissenschaftliche Analyse, sondern ein Reisebericht mit aufschlussreichen Geschichten.