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– G. Orwell

Wir werden sehen, wie sich die neue schwarz-rote Koalition machen wird. Wieviel Wokeness gibt es wirklich in der SPD und wird es die Union verstehen, diese im politischen Handeln möglichst zu neutralisieren? Ein Lackmustest dafür wird sein, ob es gelingt, das völlig aberwitzige „Selbstbestimmungsgesetz“ zu kassieren oder zumindest stark zu entschärfen. Wird es also in vier Jahren für noch mehr Leute geboten erscheinen, die AfD zu wählen oder schaffen wir einen „Dänemark-Effekt“? In Dänemark hat das dänische SPD-Pendant, die „Socialdemokratiet“ zu einer „post-woken“ Sozialdemokratie gefunden, die Arbeiter zurückgewonnen (bzw. gar nicht erst verloren) und damit verhindert, daß das dänische AfD-Pendant, die inzwischen fast bedeutungslose „Dänische Volkspartei“, zu solcher Größe heranwuchs, wie bei uns. Also, SPD, von den Dänen lernen heißt siegen lernen!

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Kommentare (28)

  1. #1 D aus K
    Koblenz
    03/04/2025

    Absolut essenzielle Analyse.
    Dass beide Seiten in gefährliche Extreme abrutschen, führt ganz klar zu einer toxischen Polarisierung. Das ist eine realistische, unideologische Sichtweise, die leider im öffentlichen Diskurs oft fehlt.
    Einer der wenigen klarsichtigen Texte zur gegenwärtigen Lage.

  2. #2 RPGNo1
    03/04/2025

    @Cornelius Courts

    Man merkt, dass sich bei dir in letzter Zeit einiger Frust angebaut hat, den du jetzt durch das Schreiben des Artikels losgeworden bist. Im Großen und Ganzen sehe ich die Entwicklung genau so wie du und stimme deiner Einschätzung zu.

    Kleiner Fakt am Rande: Die dänischen Sozialdemokraten gelten vielen Kritikern aus dem politisch linken Spektrum inzwischen eher als “rechts”, weil sie eine strenge Einwanderungs- und Asylpolitik vertreten.

  3. #3 Cornelius Courts
    03/04/2025

    @RPGNo1: ” in letzter Zeit einiger Frust angebaut hat, den du jetzt durch das Schreiben des Artikels losgeworden bist.”

    ja, weil es so frustrierend und zugleich dumm ist, was da passiert. Und die Folgen vorhersehbar…

    “inzwischen eher als “rechts”, weil sie eine strenge Einwanderungs- und Asylpolitik vertreten.”

    genau; und das ist die idiotische, unterkomplexe Welt, in der wir leben müssen. “Einwanderung steuern ist rechts”… das ist so verblendet und primitiv, daß einem nichts mehr einfällt…

  4. #4 Cornelius Courts
    03/04/2025

    @D aus K: ” die leider im öffentlichen Diskurs oft fehlt.”

    sehe ich auch so. Und daß das so ist, geht an die Wurzel des Problems: woke Medien, vor allem der ÖRR in D. Da findet Woke-Kritik und eine kritische Betrachtung des CSJ-Aktivismus aber auch von Ausländerkriminalität etc. einfach nicht statt. D.h., die Realität (!), die Leute täglich erleben, wird nicht abgebildet. Kein Wunder, daß die AfD so leichtes Spiel hat.

    Neulich hatten sie im ZDF Morgenmagazin völlig unkritisch und unhinterfragt so einen Jogi vom komplett bis in die Wurzeln durchideologisierten DeZIM zu sitzen, der irgendwelchen Unsinn von deren neuester unwissenschaftlichen und gebiasten “Rassismusstudie” blubbern durfte.
    Keine kritische Frage, auch keine Frage nach der Art und Position seiner Institution. Hatte nichts mit Journalismus zu tun…

  5. #5 naja
    03/04/2025

    Wissenschaftler, die gerade die USA verlassen, sagen nicht, sie gehen weil die woke bubble es so weit getrieben hat, sondern weil sie keinen Bock auf Rassismus und Rechtsextremismus haben, der die Wissenschaftsfreiheit bedroht. Die fühlen sich nicht von den Woken, sondern von den Rechten bedroht. Wer neutral ist, schiebt das nicht den Woken in die Schuhe. Das ist das, was Trump macht, wenn er Selenski die Schuld am Ukraine-Krieg gibt.

  6. #6 RPGNo1
    03/04/2025

    Das ZDF Morgenmagazin ist leichte Unterhaltungskost, währenddessen sich man den Morgenschlaf aus den Augen reibt. Ein journalistisches Leichtgewicht ohne Anspruch. Die fernsehtechnische Entsprechung der Radio-Morningshows.

    Was die Studie angeht:

    Der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor wird vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung erstellt und durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Die empirische Forschung des Monitors legt nach Auskunft des Autorenteams auch deshalb einen besonderen Fokus auf die Erfahrungen der von Rassismus Betroffenen, damit diese nicht als „persönliche Anekdoten“ banalisiert werden.

    Das NaDiRa.panel ist eine repräsentative Online-Befragung von in Deutschland lebenden Erwachsenen im Alter von 18 bis 73 Jahren. Dabei werden mindestens 9500 Personen wiederkehrend befragt. Es gibt eine Überrepräsentation von Bevölkerungsgruppen aus afrikanischen Ländern (ohne Nordafrika), Süd-, Ost- und Südostasien, der Türkei sowie aus mehrheitlich muslimischen Ländern wie Syrien oder Afghanistan.

    https://www.welt.de/vermischtes/article255745382/Nationaler-Rassismusmonitor-Studie-sieht-Rassismus-in-Deutschland-weit-verbreitet.html

    Ich bin kein Sozialwissenschaftler, aber wenn ich die Schlagworte “(persönliche) Erfahrungen”, “Online-Befragung” und “Überrepräsentation” lese, dann bekomme ich schon leise Zweifel, ob die gesammelten Daten und ihre Auswertung objektiv sind bzw. ob die Zuordnung “Studie” (im Sinne von wissenschaftlicher Publikation) gerechtfertigt ist.

  7. #7 zimtspinne
    03/04/2025

    @ naja

    von welchen Wissenschaftlern sprichst du?
    Bereiche, Namen, Quellen bitte.

    Ich kann –bei Bedarf– ohne Nachdenken sofort 5-10 nennen, die linksextreme Auswüchse bekämpfen.

    Allerdings verlassen sie nicht das Land deshalb. Sie bekämpfen die Auswüchse.

  8. #8 RPGNo1
    03/04/2025

    @zimtspinne

    Timothy Snyder, Marci Shore und Jason Stanley verlassen die Yale University und gehen an die Universität von Toronto, Kanada.

    https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/wegen-trump-politik-nach-kanada-intellektuelle-verlassen-usa-93656493.html

  9. #9 zimtspinne
    03/04/2025

    @ RPG

    danke, nach Überfliegen (wegen beschäftigt;)) scheint es sich bei den genannten Personen eher um intellektuelle Wissenschaftler und keine forschenden Wissenschaftler zu handeln…

    Gründe für den Ausstieg sind rein politisch bzw wegen allgemeinem Trumphass.
    Diese Besessenheit ist ja auch auf Psiram bei einigen Leuten beobachtbar.

    Was ich daran explizit kritisiere: Außer Geraune, Alarmismus, Weltuntergangsstimmung, MINDFUCK-Paranoia-Vibes kommt da leider nichts konkretes.

    Während wir “woke”-Kritiker drei Fäden seit über zwei Jahren mit greifbaren und realen Folgen von Genderidentitätspolitik und Intersektionalismus vollstopfen.

    Trump ist irre (ich stimme zu) und will Grönland kaufen – bitte wieder melden, wenn es soweit ist.

    Ganz viel Zeug, was jetzt an Trump und seinen Aktionen kritisiert wird, war vorher genauso da, wurde aber unter Biden und zuvor nicht kritisiert.

    Ein Artikel in einem linkspopulistischen Medium (Spiegel oder taz, weiß nicht mehr) hielt einen langen Vortrag darüber, wie Trump hochkarätige Forscher vergrault.
    Und -ganz intersektional gedacht- darunter auch noch Frauen. Genannt wurde eine Person, die aus einer US-Biotechfirma rausgeschmissen wurde und letztlich beim Top-Coronaimpfstoffentwickler (Biontech) gelandet und sich dort während der Pandemie einbringen konnte.
    Schön, freut mich wirklich als liberale Feministin, ABER…. nach kurzer Recherche flog schnell auf, dass die Dame 2012 unter demokratischer Obama-Vorherrschaft ihren Dienst quittieren durfte.

    Nicht zum ersten Mal übrigens, stelle ich solch unlauteres Trumpbashing fest.
    Kommt das dann auch noch ausgerechnet von den Gazetten, die nicht mal wissen, was eine Frau ist und der Vielgeschlechter-Ideologie anhängen, fällt es mir schwer, deren Texte zu Trump und seiner Schar ernst zu nehmen.
    Mein Vertrauen ist schlichtweg dahingeschmolzen.

    Falls ich mich informieren möchte, schaue ich daher lieber direkt in die USA und vertraue eher Quellen wie Kara Dansky und Co.

  10. #10 zimtspinne
    03/04/2025

    edit/ war zu schnell mit Abschicken
    “wegen allgemeinen Trumphasses”

    edit²/
    die Dame wurde aus einer Universität rausgekickt, keiner Biotechfirma. Also staatlicherseits von den lieben Demokraten.

  11. #11 RPGNo1
    03/04/2025

    @zimtspinne

    GANZ RUHIG! Du hyperventilierst (mal wieder?), kommst vom Hölzchen aufs Stöckchen und wirfst Dinge durcheinander, die nicht zusammengehören.

    Trump ist ein intellektuell minderbemittelter Mobster-Boss und Möchtegern-Kaiser, welcher eigentlich im Knast und nicht im Weißen Haus sitzen sollte. Er ist eine Gefahr nicht nur für die USA, sondern auch für den Rest der Welt:

    Wenn er mit wirtschaftlich schädlichen Zöllen einen weltweiten Handelskrieg anzettelt, weil er wie ein Protektionist von vor 120 Jahren denkt.

    Wenn er in imperialen Träumen (wieder wie vor 120 Jahren) schwelgt, und Ländern wie Panama oder Grönland unverhohlen mit militärischer Intervention und/oder Annexion droht.

    Wenn er die Ukraine Russland dem Fraß vorwirft, nur weil er sich bei Wladolf Putin, den er bewundert, einschleimen möchte.

    Wenn er die Wissenschaft in den Hochschulen kontrollieren und strangulieren möchte, damit diese sich ganz in seinem rechtsautoritärem Sinne lehren und handeln. Von wegen Wissenschaftsfreiheit. Hitler und Stalin, die SED und die KPCh und viele andere Diktatoren handelten und handeln im Übrigen ganz genauso wie Trump.

  12. #12 Cornelius Courts
    03/04/2025

    @naja: “Wissenschaftler, die gerade die USA verlassen, sagen nicht, sie gehen weil die woke bubble es so weit getrieben hat, sondern weil sie keinen Bock auf Rassismus und Rechtsextremismus haben”

    So what? Andere Wissenschaftler hatten nicht mal die Wahl, sich in einem anderen Land bessere Konditionen zu suchen, sie wurden von den Woken gefeuert/gecancelt, verloren also ihren Job, darunter Peter Boghossian, Joseph Manson, Samuel Joeckel, Bret Weinstein,
    Amy Wax, Stephen Kleinschmit, Katherine Franke u.v.a.m.

    Also bitte nicht so tun, als wäre Wissenschaft(sfreiheit) und Wokeness irgendwie kompatibel…

  13. #13 naja
    03/04/2025

    @ Cornelius Courts
    Für andere Wissenschaftler war die USA immer noch besser, als auszuwandern.
    Trump ist gefährlicher als Wokeness es je war. Gefährlicher für Wissenschaftsfreiheit, mindestens in den USA, eher darüberhinaus. Es bringt nichts, Trump den Woken mit ihrer cancel-culture in die Schuhe zu schieben. Meinst du, wenn LGBTQ+ sich von Wokeness distanziert, werden Fakten wieder zu Fakten? Sagt dann Musk, er glaubt Hitler war evt. doch kein Kommunist?

  14. #14 Cornelius Courts
    04/04/2025

    @naja: “Trump ist gefährlicher als Wokeness es je war.”

    Sagt wer? Du? Trump und Wokeness sind zwei Seiten einer Medaille. Beide schlimm und übel.

    “Gefährlicher für Wissenschaftsfreiheit,”

    wohl kaum!
    Förderung entziehen ist ein bißchen was anderes als rausgeworfen und diskreditiert werden.

    “Es bringt nichts, Trump den Woken mit ihrer cancel-culture in die Schuhe zu schieben.”

    Doch. Meine These ist: Trump 2.0 hätte es ohne Wokeness-Exzess, zu dem, wie gesagt auch massenhaftes Kinderverstümmeln, frauenprügelnde Männer im Frauensport und völlig offen antisemitische Propaganda und Gefährdung von Juden an den Eliteunis gehören, nicht gegeben.
    Es bringt nichts, Wokeness und seine verheerenden Auswirkungen kleinreden zu wollen. DIE wollen, daß man das tut.

  15. #15 Ichbinich
    04/04/2025

    Ich sehe das wie @naja.

    Ja, die “woke-culture” hat Auswüchste angenommen, die sehr kritikwürdig sind und zu Recht zurückgenommen werden.

    Die Auswirkungen von Trumps Handeln allerdings mit den Auswirkungen der “woke culture” gleichzusetzen, halte ich auch für maßlos übertrieben.
    Es macht einen Unterschied, ob man als Präsident Dekrete unterschreibt, in denen einfach alles, was nur entfernt an “gay”, “trans” oder sonstiges erinnert verboten und alle Archive “gesäubert” werden.
    Und in denen die Förderung von allen möglichen Bereichen jetzt staatlich eingeschränkt wird.

    Oder ob das durch Aktivisten innerhalb irgendeiner “gender community” passiert.

    Und dass Trump und die AFD vor allem wegen irgendwelchem wokem Quatsch an Prozenten zunimmt, würde ich auch gerne belegt sehen.
    In Bayern hetzt die CSU ebenso gegen alles “woke”, dort hat die AFD trotzdem 20%.
    Auch wenn man sich die Gründe anschaut, warum Menschen die AFD wählen kommt dort vor allem Migration, Wirtschaft und Ukraine (dito in der USA). Irgendwas mit Gender bestärkt das womöglich, das aber als wesentliche Ursache zu definieren geht meiner Ansicht nach völlig fehl.

  16. #16 RPGNo1
    04/04/2025

    @Ichbinich

    Irgendwas mit Gender bestärkt das womöglich, das aber als wesentliche Ursache zu definieren geht meiner Ansicht nach völlig fehl.

    Das schreibt Cornelius auch nicht so in seinem Beitrag.

    Was ich bei diesen ganzen Diskussionen immer vermisse, wenn der Beitrag der identitätspolitischen Aktivisten an Trumps Sieg in Zweifel gezogen oder im Extremfall sogar ganz negiert wird, ist folgendes: Es wird die deutsche Denkweise bzw. das deutsche politische System auf die USA überstülpt. Die USA haben ein Zwei-Parteien-System. Auf der einen Seite die rechtskonservativen bis rechtsextremistischen Republikaner, auf der andere Seite die Demokraten, die ein moderat konservatives Spektrum bis links/linksalternatives abbilden. Zudem heißt es bei Wahlen: The Winner takes it all.

    Trump hat im November letzen Jahres keinen überwältigenden Sieg eingefahren, auch wenn seine Propaganda anders lautet und so manche deutsche Medien sich von seinen Auftritten blenden lassen und ihn nicht hinterfragen. Wenn die Regierung Biden in 2024 oder aber dann die Kandidatin Harris nur ein ein wenig sensibler auf die Stimmung im Lande gehört und dem übertriebenen Aktivismus eine Absage erteilt hätten, dann wären die Swingstates, die 2020 an die Dems gefallen waren, auch dort verblieben. Und eine moderate demokratische Regierung hätte dann die vier Jahren nutzen können, die Auswirkungen des identitätspolitischen Aktivismus zurückzufahren und so Trump und seinen Anhängern einen wichtigen Nährboden entziehen können, dass sie in 2028 eben keine relevante Rolle in der Politik mehr spielen.

    Die Dems haben versagt und sich stattdessen von den Aktivisten in ihrer Partei treiben lassen. So aber konnten sich am Ende klassische Republikaner (Marke George H. W. Bush), Unentschlossene und Wechselwähler in diesen Bundesländern nur zwischen aus ihrer Sicht Pest (Trump) und Cholera (Harris) entscheiden. Sie wählten die Pest und hofften das Beste.

    Ich unterstütze diese Denkweise auf keinen Fall. Aber ich verstehe, wie es dazu kommen konnte.

  17. #17 RPGNo1
    04/04/2025

    Der Artikel bestätigt im Grunde das, was ich in #16 geschrieben habe.

    Women’s fencer opens up on refusing to face transgender opponent, accepting punishment and backlash

    For Turner, one of the sacrifices she is most concerned about is impeding the friendships she has with people in the LGBT community, who she said don’t currently know about her stance on the issue.

    As a lifelong Democrat, Turner insists she never opposed LGBTQ people. But the issue of trans inclusion of women’s sports has driven her away from supporting the party, and she now identifies as a “new Republican conservative.”

    “I voted red down the ticket this year,” Turner said. “It was like waking up to the lies of the mainstream media… Just to watch so many of my friends have this glassy-eyed look while just defending this policy because their brains can not manage the possibility that their party or their position has been wrong on this, and perhaps this isn’t a civil rights movement, and they have been misled.”

    Turner added that she fully supports President Donald Trump cutting funding to states that allow trans athletes to compete in women’s and girls sports.

    “Something needs to be done, and there are activists who have embedded themselves in authoritative positions in sports bodies.”

    https://www.foxnews.com/sports/womens-fencer-reveals-why-she-refused-face-transgender-opponent-accepting-punishment-backlash

  18. #18 wereatheist
    05/04/2025

    Faux News, wie das manche nennen, war zentral für die Verblödung älterer US-Bürger.

  19. #19 Joseph Kuhn
    06/04/2025

    Eine lesenswerte Spurensuche nach den Motiven, warum Leute Trump, AfD, Milei wählen: Stephan Lamby “Und dennoch sprechen wir miteinander”.

    Stephan Lamby ist durch die halbe Welt gereist und hat das Gespräch gesucht. Keine theorielastige politikwissenschaftliche Analyse, sondern ein Reisebericht mit aufschlussreichen Geschichten.

  20. #20 naja
    06/04/2025

    @ Cornelius Courts
    Ich finde auch echt nicht witzig, welche Ausmaße Wokeness angenommen hatte oder hat. Aber ganz ehrlich sind das für mich peanuts im Vergleich.

    Den Supreme Court, den Trump (1.0) im Sinne der Tea-Party-Bewegung besetzt hat, die übrigens seit den 70ern gegen das selbstbestimmte Reproduktionsrecht von Frauen vorgeht, finde ich wesentlich unwitziger.

    Trump will das Bildungsministerium komplett zerschlagen. Schon allein, dass Trump menschengemachten Klimawandel nicht anerkennt, sagt doch genug. Sein Gesundheitsminister ist Abtreibungs- und Impfgegner (außer Masern, das ist für ihn iO), nebenbei noch Verschwörungstheoretiker.

    Ich sehe nicht, wie man Wokeness dafür in Haftung nehmen kann. Auch nicht, wenn man sagt, die sind oder waren zu irrational. Das ist offensichtlich kein Alleinstellungsmerkmal.

    “Jews will not replace us” war 2017 Sprechchor der white nationalists in Charlottesville. Wenn die gewählt haben, dann ja wohl Trump.

  21. #21 RPGNo1
    06/04/2025

    @wereatheist

    Dein Einwand ist hinfällig, da viele Medien inzwischen über den Fall berichten.

    Fencer explains why she refused to compete against transgender opponent

    https://thehill.com/blogs/blog-briefing-room/5233302-transgender-fencer-maryland/

  22. #22 naja
    06/04/2025

    @ RPGNo1

    Anekdotisch. Und ja, ich finds auch bescheuert. Sogar extrem.

    Weniger anekdotisch, weil mit Zahlen unterlegt: Trumps Supreme Court hat wie gesagt Abtreibungen kriminalisiert.
    In der Folge ist in den USA die Säuglingssterblichkeit gestiegen. Das betrifft alle (biologischen) Frauen im reproduktionsfähigen Alter aufs Ekelhafteste. Die Säuglinge auch.

    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/abtreibung-usa-baby-sterben-100.html

  23. #23 RPGNo1
    06/04/2025

    Ok, nun ist es geschehen. Deutschland steht wirklich kurz vor dem Untergang.

    https://archive.is/WVZNf

    Dieter Hallervorden hat in der gestrigen ARD-Jubiläumssendung seinen alten “Flasche Pommes” Sketch verändert aufgeführt. U.a hat er Jehova “Zigeunerschnitzel”, “Negerkuss” und “Indianer” gesagt.

    Das Feuilleton steht Kopf. Die Nutzer der (a)sozialen Medien hyperventilieren. Besorgte Journalisten fragen sich, warum diese rassistische Szene nicht geschnitten oder zumindest mit einer erklärenden Warnung unterlegt wurde.

    Nein, den letzten Satz habe ich mir nicht ausgedacht.

    https://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_100667808/ard-nimmt-zu-dieter-hallervordens-umstrittenem-auftritt-stellung.html
    https://www.focus.de/kultur/stars/n-wort-eklat-bei-ard-show-dieter-hallervorden-sorgt-fuer-entsetzen_e18487b7-f8e8-4876-adba-f7b2f2e9b7ee.html

  24. #24 Joseph Kuhn
    06/04/2025

    @ RPGNo1:

    Da kann man sich natürlich fragen, ob nun wegen der Kritik an Hallerfordern noch mehr Leute AfD wählen (“das muss man doch noch sagen dürfen”), oder manche ab jetzt die Tierschutzpartei, weil Kai Pflaume immer so steif wirkt wie eine Schildkröte, die den Kopf aus dem Panzer hervorstreckt.

    Solche Sendungen haben aber das Potential, auch zerebral noch nicht ganz zersetzte Menschen zu radikalisieren. Was für ein …

  25. #25 zimtspinne
    08/04/2025

    Nur kurz:

    In NL könnte das Selbstbestimmungsgesetz bald Geschichte sein.
    (berichtet über den niederländischen ‘Trend’ hatten bereits letztes Jahr Schwulissimo und Amelung)

    GOED NIEUWS! De motie over intrekking van de Transgenderwet is zojuist in de Tweede Kamer aangenomen. Dit betekent niet dat transgenders worden gediscrimineerd, maar dat de Tweede Kamer de (biologische) werkelijkheid als uitgangspunt houdt. Voor een samenleving de goede keus.

    Übersetzung:
    GUTE NACHRICHTEN! Der Antrag auf Aufhebung des Transgender-Gesetzes wurde soeben in der Abgeordnetenkammer angenommen. Das bedeutet nicht, dass Transgender-Personen diskriminiert werden, sondern dass das Repräsentantenhaus die (biologische) Realität anerkennt. Für eine Gesellschaft die richtige Entscheidung.

    Soweit ich es verstanden habe, soll die psychologische/psychiatrische Begutachtung (nach altem TSG) exhumiert werden. Schluss mit Selbstidentifizierung und Selbstauskunft.

    Die autogynophile Vielfalt kann ja dann politisches Asyl in D suchen.

    Apropos Gutachten-

    das rätselhafte Rechtsgutachten im Dunstkreis der frischen S2K-Leitlinie hat sich bisher noch immer nicht materialisiert.

  26. #26 DH
    09/04/2025

    Guter Artikel.
    Bin da optimistischer, der Rechtspopulismus entzieht sich auch selbst einen wesentlichen Existenzgrund durch dieses radikale Vorgehen.
    Schon jetzt kann man erahnen daß sich auf der progressiven Seite was tut.
    Grüne und Liberale schnarchen weiter vor sich hin, wie nicht anders zu erwarten, aber auf der linken Seite gibt es schon länger ein neues Feld das noch nicht so genau weiß wo es hinwill, aber jetzt schon erstaunliche Erfolge aufweist bei der Zerschlagung der Wokeness im eigenen Lager.
    Der Wiederaufstieg der Linkspartei konnte nur gelingen weil sie in schwere Existenznot gekommen war und sich daraufhin ein Stück weit verabschieden mußte vom idenditären Geschwurbel und jetzt die sozialen Kernthemen wieder in den Vordergrund rückt.
    Die Progressiven werden sich entscheiden müssen ob sie diesen Weg insgesamt einschlagen wollen, auch bei kulturellen Fragen, oder ob sie untergehen wollen.
    Triggerwarnung:
    Dieser Kommentar ist AluhutPegidaAfDNaziRechtspopulisitischCoronaschwurblerverseucht und nichts für sensible woke Gemüter und ihre aufrichtige Achtsamkeit.
    Zur Vermeidung von Nebenwirkungen bitte woanders weiterlesen.

  27. #27 RPGNo1
    11/04/2025

    Wir schreiben das Zeitalter der moralischen Kategorisierung im Sekundentakt. Die politische Linke, zumindest in ihren lautesten, grellsten Auswüchsen auf Social Media, hat sich angewöhnt, den Begriff „Nazi“ oder sein feineres Derivat „Rechtsextrem“ nicht mehr wie ein Schwert zu führen – sondern wie Konfetti zu werfen. Es trifft jeden, der nicht exakt im Takt tanzt, nicht auf der richtigen Plattform spricht, nicht die korrekte Empörung zur rechten Zeit äußert. Früher war man ein Konservativer. Heute ist man dann eben ein Faschist. Die Schattierungen des Diskurses? Aufgelöst im grellen Weiß moralischer Lichtschwerter.

    Jüngstes Beispiel: Robert Habeck. Man mag vom ehemaligen Vizekanzler halten, was man will – ein Nazi ist er nicht. Dass man das betonen muss, zeigt bereits das Ausmaß des Problems. In einer Welt, in der ein grüner Politiker, der sich über Jahre hinweg bemüht hat, Sprache, Haltung und demokratische Substanz in Einklang zu bringen, plötzlich von selbsternannten Tugendwächtern als „rechtsextrem-adjacent“ oder gar als „autoritäre Gefahr“ bezeichnet wird, ist der Irrsinn vollständig entfesselt. Habeck, der sich öffentlich gegen Rechtsradikalismus positioniert, wird zum Feindbild stilisiert – ausgerechnet von jenen, die sich die Verteidigung der Demokratie auf die Fahne geschrieben haben.

    https://onkelmichael.blog/2025/04/10/der-junge-der-nazi-rief-uber-eine-inflationare-damonisierung/

    An welches Verhalten eines bestimmten Personenkreises erinnert mich Onkel Michaels Text nur? Vielleicht an die (a)soziale Medien-affinen Fanboys und -girls so mancher Ex-GWUP’ler?

  28. #28 DH
    11/04/2025

    Habeck war erst eine Art Lichtgestalt, man hat nur noch gewartet, bis grüner Rauch aufsteigt und irgendwer “Habemus Habeck” ruft.
    Dann das exakte Gegenteil, seit einiger Zeit ist er v.a.bei Konservativen an allem möglichem schuld, über seine eigenen Fehler hinaus die er durchaus gemacht hat in nicht geringem Umfang.
    Und jetzt ein Nazi…naja, das ist eigentlich schon woke Selbstzerfleischung der man entspannt zugucken kann.