Aus der Begründung: Zahlreiche Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler hangeln sich derzeit in der Praxis von einem befristeten Teilzeit-Vertrag zum nächsten, bis entweder die Förderkette abreißt oder der Frust so groß wird, dass die Wissenschaft oder eben der Standort Deutschland verlassen wird. Über 80% unseres wissenschaftlichen Nachwuchses sind nur befristet beschäftigt, ein Großteil davon lediglich in Teilzeit. In der zukünftigen Bildungsrepublik sollten gerade für Hoch- und Höchstqualifizierte in öffentlichen Beschäftigungsverhältnissen bessere Konditionen darstellbar sein, um auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit der Karriere-; Familien- und persönlichen Lebensplanung zu eröffnen.

(Hinweis zur Form: Die kursiven Begründungstexte dienen natürlich nur der inhaltlichen Diskussion auf der Plattform und werden selbst in keinem Fall Teil des Bildungspapiers.)

Wer diese Ziele unterstützen möchte, ist herzlich zum Abstimmen und Kommentieren eingeladen – oder auch dazu, eigene Vorschläge einzureichen, wenn ihr meint, dass sich etwas prägnanter oder überzeugender formulieren lässt. Hauptsache, ihr bringt euch ein und tragt auf diesem Weg dazu bei, dass sich interaktive Formen der Mitgliederbeteiligung auch in anderen Parteien als den Grünen und Piraten durchsetzen…

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Kommentare (5)

  1. #1 maxfoxim
    30. September 2011

    Gute Idee, auf jeden Fall dir und der CDU viel Erfolg dabei.

  2. #2 wotz
    1. Oktober 2011

    Am besten gleich noch:
    – Open Data (auch sehr wichtig für die Wissenschaft)
    – Open Source
    – Open Hardware
    – Open Government
    – Offene Standards
    – Open Society
    und das Jedermannsrecht und ein bedingungsloses Grundeinkommen und und und…

    Ähm, welche Partei war gemeint?

  3. #3 Gelmir
    1. Oktober 2011

    Vielleicht solltet Du in Deinen Antrag auch noch irgendwie die Bibel mit reinpacken.
    Dann hättet Du bei unserer Bundestheologieministerin Schavan sicher sogar etwas mehr als nur eine klitzekleine Chance auf Erfolg.

    Klingt sicher sehr sarkastisch. Aber mein Eindruck der letzten Jahre ist nun mal, das Bildung bei der CDU nicht unbedingt hoch im Kurs steht.

  4. #4 Fluch
    13. Oktober 2011

    Ich kann den Vorschlag nur begrüßen, den mir wird nicht klar, warum man Verlagsmodelle, die nicht OA publizieren wollen, weiterhin unterstützen soll!

    Beispiel: Wissenschaftler/in XY (kurz Wis) ist Angestellte/r an einem von der öffentlichen Hand (Bund, Land) finanzierten Institut (universitär oder Forschungsgesellschaft, das ist jetzt gleichgültig). D.h. das Institut zahlt das Gehalt und Wis kann am Institut forschen (Disseration, Projekte für EU, Bund, Länder, Stiftungen etc.). Natürlich benötigt Wis. Publikationen zum zitieren. Diese Quellen kauft das Institut in der Regel über die Bibliothek und stellt sie Wis zur Verfügung.

    In Zeiten knapper Kassen können aufgrund von Preissteigerungen (Vgl. Zeitschriftenkrise) nicht mehr alle Quellen zur Verfügung gestellt werden, man muss sich diese anderwertig beschaffen. Das geht so weit, dass in verschiedenen Bereichen ganze Reihen gestrichen werden, weil die öffentliche Hand kein Geld mehr hat.

    Problem: Wis braucht diese Informationen! Nur was man sieht, kann man zitieren, die Umwege sind teilweise umständlich und hinderlich in der Arbeit.

    Kommt Wis zum Ende der Arbeit, werden die Forschungsergebnisse bei einem kommerziellen Verlag veröffentlicht. Das Layout bzw. das Lektorat werden oftmals direkt vom Institut übernommen. In der Regel gibt es auch ein internes Peer-Review-Verfahren. Bis die Ergebnisse akzepziert und veröffentlicht werden, vergehen allerdings weiter 2-3 Jahre. Und danach muss die Bibliothek des Instituts die staatlich geflörderten Projektergebnisse wieder zurückkaufen, weil die vertragliche Regelung mit dem Verlag das Gesetz aussticht. Ist z.B. ein Buch bei einem Verlag “out of print”, gibt es nur noch den Umweg über die Fernleihe, ein Forschungsergebnis zu begutachten. Auch die Fernleihe ist ein System, welches aus Steuergeldern bezahlt werden muss.

    Das ist insgesamt gesehen Irrsinn und nur ein grob skizziertes Beispiel für die Unzulänglichkeiten und die Argumente hier im Blog-Beitrag unterstreichen das Vorhaben, dass etwas geschehen muss. Wissenschaft, und das sage ich aus politisch völlig unmotivierter Grundausrichtung, darf nicht durch Geschäftsmodelle gebremst werden. Es gibt Lösungen, wie sich kommerzielle Verlage (die in den letzten Jahren bis zu 30% Dividende eingenommen haben) an OA-Lösungen beteiligen können (Vgl. Springer und PudMedCentral) und ich glaube nicht, dass sich der Staat weiter ausnehmen lassen sollte, nur damit die Wissenschaft weitere Schranken ins Kauf nehmen muss.