Ich habe mich mal ein wenig im Internet umgesehen um herauszufinden, an welchen astronomischen Fragen die Leute besonders interessiert sind. Eine Frage, die anscheinend bei Google besonders oft gestellt wird lautet Welcher Planet ist der Erde am nächsten? Wer ein bisschen Ahnung von Astronomie hat, wird dadurch vermutlich nicht vor sonderlich große Probleme gestellt und kann die Antwort darauf schnell geben. Aber wenn man ein bisschen genauer darüber nachdenkt, finden sich trotzdem noch ein paar interessante Aspekte, über die mehr zu erzählen sich durchaus lohnt. Und darum habe ich diese Frage auch für den heutigen Eintrag in meiner Serie “Fragen zur Astronomie” ausgewählt.

Venus, unser nächster Nachbar?  (Bild: NASA, Public Domain)

Venus, unser nächster Nachbar? (Bild: NASA, Public Domain)

Betrachtet man den Aufbau unseres Sonnensystems, dann ist die Antwort eigentlich klar. Der nächstgelegene Planet kann eigentlich nur die Venus sein. Der mittlere Abstand zwischen Erde und Sonne beträgt 150 Millionen Kilometer. Unsere beiden Nachbarn sind die Venus, die innerhalb der Erdbahn um die Sonne kreist und der Mars, der das außerhalb der Erdbahn tut. Im Mittel ist die Venus knapp 105 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, beim Mars sind es 225 Millionen Kilometer. Der Abstand zwischen Erde und Venus ist also kleiner als der Abstand zwischen Erde und Mars.

Aber: Die Planeten bewegen sich um die Sonne. Und wie wir spätestens seit der Arbeit von Johannes Kepler wissen, tun sie das umso langsamer, je weiter sie von der Sonne entfernt sind. Die Venus ist also schneller als die Erde und die wiederum schneller als der Mars. Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten führen dazu, dass sich der tatsächliche Abstand zwischen den Planeten ständig ändert. Die Zahlen, die ich vorhin genannt habe, gelten ja nur für den mittleren Abstand und je nachdem wie Erde, Mars und Venus in Bezug aufeinander gerade stehen, können die Werte sich deutlich ändern.

Es kann zum Beispiel sein, dass Sonne, Erde und Mars genau in dieser Reihenfolge genau in einer Linie stehen. Dann ist der Abstand zwischen Erde und Mars minimal. Wenn die drei Himmelskörper dagegen in der Reihenfolge Mars, Sonne und Erde in einer Linie stehen ist der Abstand maximal. Der erste Fall, in dem sich Erde und Mars auf der gleichen Seite der Sonne befinden wird Opposition des Mars genannt. Den zweite Fall, in dem die Planeten sich auf unterschiedlichen Seiten der Sonne aufhalten nennt man Konjunktion des Mars. Dieses Bild zeigt das ganze noch einmal:

marskonjunktion

Steht der Mars in Opposition, kann der Abstand zur Erde bis auf 54,6 Millionen Kilometer schrumpfen. Aber auch dieser Wert verändert sich, denn nicht nur die Planeten bewegen sich, auch die Bahnen auf denen sie das tun, wandeln sich im Laufe der Zeit. Ich habe das hier genauer erklärt: Sie wackeln im Laufe der Zeit im Raum hin und her, werden mehr oder weniger kreisförmig und auch größer und kleiner. Deswegen kann der Mars der Erde in den nächsten Jahrzehnten nur auf höchstens etwa 58 Millionen Kilometer nahe kommen (im Jahr 2013 hat er mit 56 Millionen Kilometer einen Minimalwert erreicht, der in den nächsten 50.000 Jahren nicht mehr unterschritten wird). Die nächste Opposition wird am 22. Mai 2016 stattfinden und der Abstand wird dann 75,3 Millionen Kilometer betragen. Die darauf folgenden Oppositionen finden am 27. Juli 2018 (57,6 Millionen Kilometer) und am 13. Oktober 2020 (62,1 Millionen Kilometer) statt.

(Übrigens: Die im Internet immer wieder Mal auftauchende Behauptung, nach der der Mars angeblich “demnächst” der Erde so nahe kommen soll wie seit Jahrtausenden nicht mehr und dabei am Himmel so groß wie der Vollmond erscheinen wird, ist völliger Unsinn, wie ich hier erklärt habe.)

Das war der Mars – und wie ist es bei der Venus? Hier gibt es keine Opposition und Konjunktion; man spricht stattdessen von “oberer Konjunktion” und “unterer Konjunktion”, je nachdem ob sich die beiden Planeten auf der gleichen Seite der Sonne befinden oder nicht. Das sieht dann so aus:

venuskonjunktion

Steht die Venus in unterer Konjunktion, kann der Minimalabstand zur Erde bis auf 38 Millionen Kilometer schrumpfen. Aber auch hier gilt wieder: Die Bahnen ändern sich und dieser Wert wurde zwar in der Vergangenheit erreicht (vor ungefähr 400.000 Jahren); die Abstände bei zukünftigen unteren Konjunktionen sind allerdings etwas größer. Das nächste Mal kommen sich Venus und Erde am 15. August 2015 besonders nahe und werden dann 43 Millionen Kilometer voneinander entfernt sein. Am 25. März 2017 sind sie sich mit 42 Millionen Kilometer noch ein bisschen näher.

Die Nähe der Venus zeigt sich auch ganz offensichtlich beim Blick auf den abendlichen (oder morgendliche) Himmel. Das, was man oft “Abendstern” oder “Morgenstern” nennt, ist natürlich kein Stern, sondern die Venus. Sie leuchtet wegen ihre Nähe zur Erde meistens heller als jeder andere Himmelskörper und wird nur noch vom Mond und natürlich der Sonne selbst übertroffen. Selbst der Mars kann sie nicht übertreffen. Auch wenn er der Erde manchmal sehr nahe kommt, ist er eben doch viel kleiner als die Venus, die fast so groß wie die Erde selbst ist.

Zusammengefasst: Die Venus kann der erdnächste Planet sein, muss es aber nicht unbedingt. Die Venus kann sich bis auf 261 Millionen Kilometer von der Erde entfernen und sich bis auf rund 40 Millionen Kilometer nähern. Der Abstand zum Mars schwankt zwischen 56 Millionen und 441 Millionen Kilometer. Damit gibt es genug Möglichkeiten, bei denen nicht die Venus, sondern der Mars zumindest kurzfristig zu unserem nächsten Nachbar im All werden kann. Die Frage “Welcher Planet ist der Erde am nächsten” ist also gar nicht so einfach zu beantworten, wie sie zu sein scheint. Es kommt immer darauf an, wann man fragt 😉

Mehr Antworten findet ihr auf der Übersichtsseite zu den Fragen, wo ihr selbst auch Fragen stellen könnt.

Kommentare (46)

  1. #1 AmbiValent
    15. Juni 2015

    Wenn man es so sieht, dann kann auch Merkur mal der nächste Planet sein, wenn sowohl Venus als auch Mars auf der anderen Seite der Sonne steht. Der maximale Abstand zum Merkur ist allerdings immer noch geringer als der minimale Abstand zu Ceres (von Jupiter ganz zu schweigen), also bleibt es bei diesen drei Kandidaten.

  2. #2 Zapator
    15. Juni 2015

    Interessanter Beitrag, habe ich noch nie darüber nachgedacht. Dann kann also auch der Merkur zeitweise der erdnächste Planet sein, wenn Merkur beispielsweise in unterer Konjunktion zur Erde steht und Mars und Venus entsprechend erdfern auf ihrer Bahn sind? Wie oft kommt das vor?

  3. #3 michael
    15. Juni 2015

    @AmbiValent:
    Wenn es keine Resonanzen gäbe, würde ganz allgemein jeder weiter innen stehende Planet irgendwann an der Reihe sein.

  4. #4 noch'n Flo
    Schoggiland
    15. Juni 2015

    @ FF:

    Die nächste Opposition wird am 22. Mai 2016 stattfinden und der Abstand wird dann 75,3 Millionen Kilometer betragen.

    Ist da nicht ein Zahlendreher passiert? Es sollten doch wohl eher 57.3 Mio km sein.

  5. #5 Nele
    15. Juni 2015

    Sind die kleinen Penökel, die man auf 11 Uhr und 9.30 Uhr der Venusschreibe sehen kann, Bildstörungen?

  6. #6 JoselB
    15. Juni 2015

    Und natürlich kann wenn sowohl Mars nahe der Konjunktion als auch Venus nahe der oberen Konjunktion sind, der Merkur der nächste Planet sein. Aber niemals Jupiter oder ein weiter aussenliegender Planet, weil die selbst am theoretisch erdnächsten Punkt (Jupiter 3,95 AE) weiter entfernt sind als Mars während der Konjunktion (2,66 AE).

    Wann genau Merkur uns am nächsten ist, kann ich leider nicht sagen (keine Zeit das raus zu suchen).

  7. #7 Florian Freistetter
    15. Juni 2015

    @noch’n Flo: Nein, die 73 stimmen schon. Wie gesagt: Es gibt nahe und ferne Oppositionen.
    https://www.wolframalpha.com/input/?i=distance+earth+to+mars+22nd+may+2016

  8. #8 JoselB
    15. Juni 2015

    @AmbiValent: Sorry dass ich das gleiche nochmal geschrieben hab. Ich bin einfach zu langsam. Sollte mir einen Refresh vorm Kommentar abschicken angewöhnen. 🙁

  9. #9 noch'n Flo
    Schoggiland
    15. Juni 2015

    @ FF:

    Okay, Denkfehler meinerseits – die Oppositionen finden natürlich nicht immer “auf derselben Seite der Sonne” (sorry, aber mir fällt gerade keine bessere Umschreibung ein) statt.

  10. #10 Franz
    15. Juni 2015

    Ach so, ich dachte es geht um Exoplaneten 🙂

  11. #11 phunc
    15. Juni 2015

    Es gibt nich zufällig eine Webseite, die die Daten “Entfernung Erde und Planet X” auflistet, sowohl aktuell als auch historische/zukünftige? Eventuell noch in Form von Diagrammen ähnlich dem Wolfram Alpha Link?

    Falls es das nicht gibt, wäre das ja vllt mal ein kleines Projekt wert. Man könnte so immer die aktuellen Bahnen visualisieren und auch sonst zurück- oder vorspulen.

    In 3D gibts das ja schon mit diverser Software zB Celestia, aber dort sieht man es eben nur – die Entfernungsdaten selbst kann man (zumindest meines Wissens nach) nicht auslesen.

  12. #12 Braunschweiger
    15. Juni 2015

    @phunc: Hier unter Heavens-above gibt es schon mal für den Anfang den Abstand (in AE) sowie die nächstgelegene vorangehende und folgende Opposition/Konjunktion für EIN Datum. Die Jahreangabe lässt sich leider nicht besonders weit variieren. Es sind dafür aber noch einige hübsche Angaben zur aktuellen Beobachtung dabei.

    Und siehe da: bis gestern, am Sonntag kurz nach Tageswechsel (ca. 1-2 Uhr), WAR der Merkur der nächste Planet zur Erde.

  13. #13 Spritkopf
    15. Juni 2015

    @phunc

    In 3D gibts das ja schon mit diverser Software zB Celestia, aber dort sieht man es eben nur – die Entfernungsdaten selbst kann man (zumindest meines Wissens nach) nicht auslesen.

    Doch, kann man.

    Du wählst erst als Objekt die Erde aus (Menübefehl “Navigation | Objekt auswählen”), dann drückst du die Taste G (oder wählst das Menü “Navigation | Gehe zur Auswahl”). Anschließend wählst du den gewünschten Planeten aus, dessen Entfernung du sehen willst (ohne den Befehl “Gehe zur Auswahl”); diese wird nun links oben im Programmfenster eingeblendet.

  14. #14 Felix
    Niederbayern
    15. Juni 2015

    Hallo
    Bei den Marsoppositionen kam die stark elliptische Bahn des Mars ein wenig zu kurz.
    Deswegen kann eine Marsopposition zB im Februar mit einer Distanz von 100 Mio km stattfinden und im August mit 57 mio km.
    Diese elliptische Bahn hat Tycho halb in den Wahnsinn getrieben und Kepler entwickelte daraus seine Gesetze.
    Leider sind die “nahen ” Oppositionen auch sehr südlich
    (Mars hält sich dann in sehr südlichen Teilen der Eklyptik auf und hängt von unseren Breiten sehr weit unten.
    Wer 2016 bzw 2018 auf der Südhalbkugel verbringt sieht den Mars dann im Zenit.
    Am 27 Juli 2018 gibt es ein besonderes Schmankerl: genau während der Marsopposition steht der Vollmond direkt darüber und hat eine totale Mondfinsternis.
    Das ganze ziemlich nah an der Milchstraße was während der Totalität sicher einen besondern Anblick bieten müsste. Allerdings ist es nicht schlecht möglichst weit im Süden zu verbringen -wenigstens im Mittelmeerraum
    Beste Grüße
    Felix

  15. #15 Michael Wölk
    16. Juni 2015

    Was mich noch interessieren würde: welcher Planet ist mit dem kleinsten Delta-V Budget zu erreichen? Bzw. entspricht der geringste Abstand in einer geraden Linie auch dem am leichtesten zu erreichenden Planeten?

    Vom einfachsten Hohmann Transfer bis hin zu komplizierten “Slingshot” Manövern über mehrere Planeten (siehe Cassini) gibt’s da ja einige Möglichkeiten.

    Auch interessant: welcher Planet ist mit aktueller Technik am schnellsten zu erreichen – hier dürften die Kosten wohl der limitierende Faktor sein.

  16. #16 Jens
    Brasilien
    10. Juni 2016

    Was mir nicht ganz einleuchtet, ist die Frage, ob man die verschiedenen Planeten (Innere und Aeussere) ueberhaupt noch sehen kann, wenn ihre Position von uns aus betrachtet gerade jenseits der Sonne ist? Das sind doch immense Entfernungsunterschiede; allein bei Mars, zwischen 56 und 441 Millionen Km. Dennoch sehen die Planeten immer relativ gleich gross aus, wenn man sie sieht. Ein Mars, der selbst waehrend einer Opposition gerade Mal als schwaches Puenktchen mit blossem Auge zu erkennen ist, muesste doch eigentlich bei einer Konjunktion garnicht mehr zu sehen sein oder? (geschweige denn Jupiter und Saturn). Wenn man bedenkt, dass selbst die Sonne, die 100 Mal groesser als Erde und Venus ist, auf die Entfernung “nur” eine relativ kleine Scheibe darstellt (gerade mal so gross, wie der Mond), muesste doch der Mars, der kleiner als die Erde ist (und ca. 200 Mal kleiner als die Sonne) und dann ja mehr als doppelt so weit entfernt ist, eigentlich ueberhaupt nicht mehr erkennbar sein oder?? (von Jupiter und Saturn ganz abgesehen)

    Vielen Dank im Voraus fuer Eure Antworten!
    Jens

  17. #17 Felix
    Ergolding
    10. Juni 2016

    Hallo Jens

    Der Mars ist auch schwächer wenn er in Konjunktion steht aber wenn er nicht zu nah an der Sonne steht ist er schon noch sichtbar.
    Die Fläche ist dann etwa 60 mal kleiner was etwa viereinhalb Größenklassen entspricht.
    Der Mars ist dann zwar zu sehen aber unscheinbar. Momentan ist er aber heller als Jupiter.
    Bei so Helligkeitsschätzungen muß man bedenken, daß das Auge Helligkeiten nicht linear wahrnimmt und uns Helligkeitsunterschiede kleiner vorkommen als sie sind.
    Bei der Venus ist es komplizierter. Die hat ausgeprägte Phasen.
    In oberer Konjunktion, wenn sie am weitesten entfernt ist ist sie als Vollvenus zu sehen.
    Bei größter Elongation als Halbvenus und kurz vor der Unteren Konjunktion als riesige aber sehr dünne Sichel.
    Deshalb schwankt die Venushelligkeit nicht so stark. Nächsten Winter ist die Venus übrigens besonders gut zu sehen – sie steht dann sehr steil über den Horizont und ist auch bis ganz nah an die untere Konjunktion noch zu sehen.

    viel spaß beim gucken
    Felix

  18. #18 Felix
    Ergolding
    10. Juni 2016

    Noch was dazu.
    Aufgelöst wird der Planet vom Auge nicht – zu sehen ist er trotzdem weil hier nur die Helligkeit alleine zählt.
    Das Auge sieht halt alle nicht aufgelösten Objekte als Punkt
    . Selbst in einem großen Amateurfernrohr sind alle Fixsterne nicht auflösbar – die Sichtbarkeit hängt allein an der Helligkeit.

    Draußen scheinen die Sterne aber nach dem Haufen Regen sind selbst die naß. …

    servus
    Felix

  19. #19 Felix
    Ergolding, Bayern, Deutschland, Europa
    10. Juni 2016

    Hallo Jens
    Hab erst jetzt gelesen, daß Du in Brasilien wohnst.
    Da kannst Du die hiesige “Regenzeit”, mit Sturzfluten und einigen Toten und sehr viel Schaden nicht so mitbekommen haben.
    Außerdem ist die Sichtbarkeit von Planeten in Brasilien etwas anders als in Deutschland aber nicht schlechter. Würde gern wissen, ob Du die Möglichkeit hast, einen wirklich dunklen Nachthimmel zu erreichen.
    Die Milchstrße sollte dort um einiges besser kommen.

    beste Sciht wünscht
    Felix

  20. #20 Erika Gollan
    Brühl
    13. März 2019

    Der Mars soll 2187 noch 60 km oder etwas mehr näher sein als 2003. Damals hatte er die höchste Jupiterhelligkeit von 2,9 grad Minus. Er soll auch auf 54 Millionen km kommen, wenn es auch 100derte von Jahren dauert. Ist es möglich, dass die Venus auch mal in fast Erdnähe als Vollvenus zu sehen ist? Am 29.11.2018 war sie fast 59 Millionen km entfernt und 4,9 Minus hell. 2 Tage später sah ich sie so groß wie der Halbmond, der auch zu sehen war, wenn sie dann auch etwa 1 Million km weiter weg war, die Helligkeit war noch die Selbe. Ich weiß nur nicht, ob sie bei 24 % blieb.

  21. #21 Alderamin
    13. März 2019

    @Erika Gollan

    Ist es möglich, dass die Venus auch mal in fast Erdnähe als Vollvenus zu sehen ist?

    Nein, weil sie innerhalb der Erdbahn kreist. Sie muss ja um Vollvenus zu sein aus Sicht der Erde voll von der Sonne angestrahlt sein, und das kann sie nur sein, wenn sie der Sonne gegenüber steht.

    Dieses Bildchen zeigt das Prinzip.

    2 Tage später sah ich sie so groß wie der Halbmond, der auch zu sehen war,

    Im Teleskop bei 30x, nehme ich an. Die Venus wird nicht größer als 1/30 Monddurchmesser.

  22. #22 Erika Gollan
    Brühl
    23. April 2019

    Alderamin Das war nicht im Teleskop. Venus war in 60 Millionen km zu 24% beleuchtet und riesengroß. Und es war schon nicht mehr ganz dunkel. Bei dem Mars verschrieb ich mich. Das ist erst 2287, wenn
    er näher kommt als 2003. Aber schönen Dank für Ihre Antwort

  23. #23 Erika Gollan
    brühl
    23. April 2019

    Schade, dass die Venus nicht in der Erdnähe vollbeleuchtet ist.

  24. #24 Alderamin
    23. April 2019

    @Erika Gollan

    Alderamin Das war nicht im Teleskop. Venus war in 60 Millionen km zu 24% beleuchtet und riesengroß.

    Die Venus erscheint nie größer als ca. 1 Bogenminute. Das ist ein Dreißigstel des Vollmonddurchmessers. Menschen mit extrem guten Augen sollen angeblich in der Lage sein, die Sichel gerade noch zu erkennen, aber der Normalsichtige (ich sowieso, trotz 120% Sehfähigkeit, aber auch nur mit Fernbrille) sieht nur einen hellen Punkt. Die Venus sieht man “riesengroß” bestenfalls im Teleskop oder auf Fotos von Raumsonden.

    Schade, dass die Venus nicht in der Erdnähe vollbeleuchtet ist.

    Geht ja geometrisch nicht, wenn die Lichtquelle von uns aus gesehen hinter ihr liegt. Aber von der Venus aus hat man genau dann einen schönen Blick auf die gleich nahe, etwa gleich große Vollerde.

  25. #25 Erika Gollan
    brühl
    23. April 2019

    Das war am 1.12. 2018 . Die anderen Tage war es bewölkt. Sie stand einige Meter vom Halbmond entfernt. In den 25 Jahren, wo ich Sterne und Planeten beobachte, sah ich sie noch nicht so groß. Obwohl sie der Drittgrößte ist. 2 Tage vor der Mondfinsternis sah ich sie auch als Sichel. Auch im Sommer abends, dann aber nicht so deutlich. Auch den Tag darauf, als ich sie mit Jupiter sah. Bei der Mondfinsternis am 21.1.war sie im Südosten mit Jupiter, der aber voll scheint, genauso schön zu sehen wie der rote Mond. Sind beim Merkur die Phasen genauso beim Verlauf wie bei Venus? Wie lange dauert es, bis Venus in 38,3 Millionen km Erdnähe kommt. Bei 39 Mio sind es über 100 Jahre. Mars kommt nur alle 50000 Jahre auf unter 55 Mio km.

  26. #26 Bullet
    23. April 2019

    Sie stand einige Meter vom Halbmond entfernt.

    Äh bitte was?

  27. #27 Erika Gollan
    Brühl
    23. April 2019

    Die Venus stand am 1.12. einige Meter vor dem Mond.

  28. #28 Erika Gollan
    Brühl
    23. April 2019

    Die venus stand am 1.12. einige Meter vom Mond entfernt.

  29. #29 Erika Gollan
    Brühl
    23. April 2019

    Die Venus stand einige Meter vom Mond entfernt.

  30. #30 Erika Gollan
    Brühl
    25. April 2019

    Die Antwort auf meine Frage fand ich hier. Venus war vor 400 Tausend Jahren zum letzten Male 38 Millionen km entfernt und wird sie vermutlich niemals mehr erreichen. Die nähste Entfernung ist vorläufig 42 /43 Millionen km. Ende November und Anfang Dezember war 58,7 bis 61 Millionen km. 150x mal weiter als der Mond. Mich würde interressieren: Venus war im September, Oktober 2018 im Süden am Abendhimmel 41 Mio km entfernt, bei 4,8 Minus. Wie hell war die Beleuchtung? Die letzte Antwort, die ich vorgestern schrieb, kam zunächst nicht an. Beim Wiederholen war sie dann 3x drin. Ich weiß nicht, wie ich das löschen kann. Auch, wenn “Löschen” zwischedurch” zu sehen ist, läßt es sich nicht löschen.

  31. #31 Alderamin
    26. April 2019

    @Erika Golllan

    Am 1.12.2018 stand Venus am Morgenhimmel, aber weit weg vom Mond, der ihr erst am 4.12. nahe kam (Entfernungen am Himmel misst man als Winkel, meist in Grad; Horizont bis Zenit sind 90°, eine handbreit bei ausgestrecktem Arm sind ca. 10°, der Vollmond durchmisst 0,5°=30 Bogenminuten).

    Am 1.12. hatte Venus laut SkySafari+ eine Helligkeit von -4,7 Größenklassen. Viel heller wird sie nicht, das war sie im “größten Glanz”, wie man offiziell sagt. Wenn sie der Erde am nächsten ist, ist sie größer, aber man blickt größtenteils auf die unbeleuchtete Seite, während sie im größten Glanz weiter weg ist, aber fast in Halbphase.

    Im Süden sieht man sie abends praktisch nie, da sie nie weiter als 48° von der Sonne entfernt ist, und die sollte möglichst untergegangen sein, damit man sie leicht findet. Bestenfalls wenn die Sonne Ende Dezember im Südwesten untergeht, kann die Venus fast im Süden stehen. Letztes Jahr stand sie im August im Westen und ging Ende September im Südwesten zusammen mit der Sonne unter. SkySafari gibt ihre Helligkeit am 1.10. mit -4,6 Größenklassen an.

    @Florian

    Der im Schnitt erdnächste Planet ist übrigens weder Mars noch Venus, sondern Merkur

  32. #32 Florian Freistetter
    26. April 2019

    Über die Sache mit Merkur hab ich irgendwo schon mal geredet. Bei WRINT??

  33. #33 Erika Gollan
    Brühl
    27. April 2019

    Lange Zeit hielt ich die Höchsthelligkeit von Venus auch für -4,7. Im Internet stand dann für Ende November und Anfang Dezember -4,9 . Mit dem Süden meinte ich die südlichen Länder und Städte. Venus war bis Septemder 2018 im Westen nur noch kurz zu sehen. In den südlichsten Teil war es bis Oktober. Dann auch nur noch kurz. Gleichzeitig war sie dort für 2-3 Tage am Morgenhimmel kurze Zeit zu sehen. So stand es auf Google. Die Durchschnittgröße muß im Herbst die ersten Dezembertage um 40 gewesen sein. Venus kann auch auf 60 kommen. Ich weiß nicht, wie es gemessen wird.

  34. #34 PDP10
    27. April 2019

    @Erika Gollan:

    Du meinst wahrscheinlich Bogensekunden.

    Guck mal hier:

    https://www.br-online.de/wissen-bildung/spacenight/sterngucker/info/groesse.html

    Auch der Abstand zwischen Himmelskörpern wird nicht in Metern angegeben sondern in Grad, Bogenminuten oder Bogensekunden.

    Weil wir den Himmel aus unserer Perspektive nur als große Kugel über uns wahrnehmen können.

    Sieh mal hier:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Astronomische_Koordinatensysteme

  35. #35 Erika Gollan
    27. April 2019

    Schönen Dank.

  36. #36 Erika Gollan
    28. April 2019

    Florian Freistetter Merkur ist in Erdnähe 77,3 Mio km in Erdferne 221 Mio km. Venus dagegen ist von 38,3 -261 Mio km. In Erdnähe ist sie aber kaum unter 40 Mio km. Mars kommt von 54,5- über 400 Mio km. Meistens ist er in Erdnähe kaum unter 57 Mio. Im Oktober 2020 wird er 75 Millionen km nah sein. Erst 2287 kommt er etwa 60 km näher als 2003. Merkur ist dann 27 Mio km in Erdnähe weiter als Venus und etwa 10 Mio km weiter als Mars in Erdnähe ist. Nur im nächsten Jahr ist Mars nicht viel näher. Merkur ist nur der nächste Planet, wenn Venus und Mars in Erdferne sind, was jetzt fast der Fall ist. Die Sonnenentfernung vom Merkur sind 46 Mio km, 57,9 Mio km und 69,8 Mio km. Vermutlich ist er auch nur in Sonnenferne zu sehen. Ich sah Merkur trotz aller Mühe leider noch nicht. Wenn diese 3 Planeten durch Abwesenheit glänzen und Jupiter da ist, kann er durchaus vorübergehend der erdnächste Planet sein, was im Mai, Juni der Fall sein wird, solange Merkur nicht erscheint, was aber nur von kurzer Dauer ist. da Merkur nur kurze Zeit zu sehen ist.

  37. #37 PDP10
    28. April 2019

    @Erika Gollan:

    Wenn diese 3 Planeten durch Abwesenheit glänzen und Jupiter da ist, kann er durchaus vorübergehend der erdnächste Planet sein

    Nein. Selbst wenn der Mars von der Erde aus gesehen auf der gegenüberliegenden Seite der Sonne steht, kann er maximal ca. 2,7 Astronomische Einheiten von der Erde entfernt sein. Der Jupiter aber bestenfalls ca. 4.

  38. #38 Erika Gollan
    28. April 2019

    PDP10 Jetzt habe ich es verstanden. Ich ging stets von der Erdnähe aus, nicht von der Erdferne. Merkur ist in Erdferne der Nächste, dann kommen Venus und Mars. Mit etwa 440 Millionen km Erdferne ist Mars immer noch näher als Jupiter in Erdnähe. Auch, wenn ich mich mit Sternen schon lange befasse, darüber dachte ich noch nicht nach.

  39. #39 Erika Gollan
    28. April 2019

    Lustig, wenn Mars die Vollmondgröße erreichen würde, dürfte die Entfernung kaum über 1 Million km liegen. Ich las das allerdingst auf Google noch nicht. Vielleicht schafft er es aber am 30.Februar.

  40. #40 Bullet
    29. April 2019

    Oder gar am 31.2.

  41. #41 Florian Freistetter
    29. April 2019

    @Erika: Mars wird NIE so groß wie der Vollmond erscheinen! Siehe hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/08/23/der-mars-am-himmel-so-gros-wie-der-mond-nein/?all=1

  42. #42 Alderamin
    29. April 2019

    @Erika Gollan

    Merkur ist in Erdferne der Nächste

    Das sowieso, aber auch im Durchschnitt über die gesamte Zeit. Seine Entfernung schwankt nicht so wie die von Venus und Mars. Es leuchtet schon ein, dass diese weiter als der Merkur von der Erde entfernt sind, wenn sie sich auf derjenigen Hälfte ihrer Bahn aufhalten, die der Erde gerade gegenüber liegt. Und da halten sie sich im Schnitt die Hälfte der Zeit auf.

    https://www.mdr.de/wissen/merkur-ist-unser-nachbarplanet-100.html

    Noch näher als Merkur wäre uns dann noch die Sonne.

  43. #43 Erika Gollan
    26. Juni 2019

    Aber in Erdnähe ist es die Venus. Auch, wenn ich erst ab 40/ 41 Millionen km rechne. Zur Zeit ist sie von den Dreien die Zweitnächste. Auch Mars befindet sich in Erdferne. Wenn er wie Merkur und Venus ganz selten die absolute Erdferne auch nicht oft erreicht. Mars und erst recht Venus erreichen die absolute Erdnähe so gut wie nie. Da Venus vor 400000 Jahre ganz nah kam, wird sie die 38,3 Millionen km nicht mehr erreichen, wenn kein Wunder geschieht. Mars könnte nochmal vielleicht an 54,5 Millionen km herankommen. Aber dass sind auch schon 50000 Jahre her. Bei Merkur weiß ich es nicht, ob er in absoluter Erdnähe die 77 Millionen km mal erreicht.. Mars kommt im Oktober 2020 mit 75 Millionen km Erdnähe weiter als 2018 mit 67 Millionen km.

  44. #44 Erika Gollan
    14. November 2019

    Mars erreichte vor 15 Jahren bei 56 Millionen km -2,9 Grad. Im letztem Jahr hatte er bei 67 Millionen km nur ein Minusgrad weniger. Ich denke, dass er, wenn er wirklich die 54 -Millionen km erreichen würde, die 3 Grad Minus dennoch nicht hätte, da nur ein Abstand von gut 2 Millionen km besteht und im letztem Jahr war er immerhin 11 Millionen km weiter weg. Im Oktober 2020 vermute ich -2,7 Grad.

  45. #45 Erika Gollan
    14. November 2019

    Ich hatte mich verschrieben. Mars war im letzten Jahr nur 57 Millionen km entfernt. Die Angabe vom nächsten Jahr stimmt. Mars könnte im Oktober 2020 – 2 bis – 2,2 Grad haben. So könnte er bei etwas über 54 Millionen km durchaus – 3 Grad haben. Wenn auch nicht die geringste Helligkeit von Venus. Die Angabe oder Vergleich gilt nur für 2003 bei 56 Millionen km und seine absolute Erdnähe von 54,5 Millionen km.

  46. #46 Erika Gollan
    Brühl
    12. November 2020

    Ich habe mich vertan. Mars war im Oktober doch 62 Millionen km von der Erde entfernt. Die Helligkeit von -2,7 müßte aber stimmen.