Es ist im Jahr 2012 so traurig wie es fassungslos macht: in Süd-Korea wird nun die Evolution aus den Schulbüchern gestrichen und damit dem möglichen wissenschaftlichen Nachwuchs des Landes ein schwerer Schlag versetzt.
Nature berichtet: Letzten Monat hatte eine Petition zur Entfernung aus Schulbüchern von Passagen, die die Evolution erklären und Belege und Beispiele für sie aufführen, Erfolg. Das Ministerium für Erziehung, Wissenschaft und Technologie verkündete, daß viele Schulbuchverlage nun entsprechend abgeänderte Auflagen produzieren. Koreanische Biologen, die natürlich nicht dazu befragt wurden, schlagen die Hände über dem Kopf zusammen.
Die Kampagne wurde dabei initiiert von der “Gesellschaft für Lehrbuchprüfung”, deren Ziel es war “den ‘Fehler Evolutionslehre’ aus den Lehrbüchern zu tilgen und die Weltsicht der Schüler zu korrigieren”. Angesichts solcher Aussagen verwundert es einen kaum, daß die Gesellschaft ein unabhängiger Abkömmling der “Koreanischen Gesellschaft für Schöpfungsforschung” (ja, ich weiß, ich weiß) ist, welche schon seit Jahren PR für Kreationismus in Form von Ausstellungen und Vergnügungsparks (kommt bekannt vor, nicht?) macht.
Der Evolutionsbiologe Dayk Jang versucht nun, gegenzusteuern und zusammen mit Kollegen sich der Kampagne entgegenzustellen. Man kann nur hoffen, daß sie dabei Erfolg haben, es wäre wirklich tragisch – und genau das würde passieren – wenn Süd-Korea wegen dieser Schwachsinnigen von der “biologischen Landkarte” verschwinden würde.
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