Asteroiden können gefährlich sein. Immer wieder kollidiert die Erde mit Objekten aus dem Weltall. Meistens sind sie klein und sorgen für ein paar schöne Special-Effects am Himmel – wie z.B. die Perseiden. Manchmal sind die Objekte aber auch größer und können enorme Zerstörung anrichten.
Ok, die Wahrscheinlichkeit, dass ein gewaltiger Asteroideneinschlag große Teil der Welt zerstört, ist gering. Aber sie ist nicht gleich null. Wenn man Zeiträume betrachtet, die lang genug sind, dann wird so ein Einschlag sogar mit Sicherheit stattfinden!
Allerdings können wir etwas dagegen tun – vorausgesetzt, die entsprechende Forschung wird finanziell nicht ausgehungert. Genau das scheint aber zu passieren.
Asteroiden, die einen großen Teil des Lebens auf der Erde zerstören können, sind selten. Aber wenn man die möglichen Folgen berücksichtigt, sollte man sich trotz der geringen Wahrscheinlichkeit Gedanken machen. Keine andere Naturkatastrophe hat so ein großes Zerstörungspotential wie ein Asteroideneinschlag. Und es ist die einzige Naturkatastrophe, die wir aktiv verhindern könnten.
Methoden, wie man einen Einschlag abwenden kann, gibt es viele. Eines haben sie aber alle gemeinsam: es braucht Zeit, sie umzusetzen.
Wir müssen also rechtzeitig Bescheid wissen, wenn wir etwas gegen einen Impakt unternehmen wollen. Das bedeutet, wir müssen den Himmel absuchen und probieren, so viele Asteroiden wie nur möglich zu finden und ihre Bahnen zu bestimmen. Nur wenn wir die Objekte kennen, können wir auch feststellen, ob sie mit der Erde kollidieren werden oder nicht.
Es gibt viele Programme, die den Himmel auf der Suche nach Asteroiden durchmustern: LINEAR, NEAT, ADAS, … Dann sind da noch die vielen Amateurastronomen, die sich Nacht für Nacht auf die Suche nach Asteroiden machen und – ohne Bezahlung – wichtige wissenschaftliche Arbeit leisten.
Trotz allem ist die Suche nach Asteroiden nicht sonderlich “sexy”. Man braucht im Prinzip ein Teleskop, das Nacht für Nacht nichts anderes tut, als Bilder des Himmels zu machen. Dann müssen alle Aufnahmen überprüft werden um feststellen zu können, ob sich darauf unbekannte Objekte befinden. Die Beobachtungszeit auf den großen Observatorien ist so kostbar, dass sie oft nur stundenweise vergeben wird. Für die langwierige Asteroidensuche ist da kein Platz mehr.
Aber selbst die speziellen Asteroidensuchprogramme haben mit Schwierigkeiten zu kämpfen. 2005 wurde die NASA vom amerikanischen Kongress beauftragt, bis 2020 90% der großen erdnahen Asteroiden zu identifizieren. Das war ein ziemlich gute Entscheidung. Weniger gut war die Entscheidung, nicht genügend Geld für diese Aufgabe zur Verfügung zu stellen.
Die ganz großen Objekte (mehr als 1 km Durchmesser) sind schon fast vollständig bekannt – die NASA schätzt, dass sie etwa 85% entdeckt hat. Aber je kleiner die Asteroiden, desto schwieriger sind sie zu finden. Ein Asteroid mit etwa 100 Metern Durchmesser zerstört vielleicht nicht die Erde und verursacht kein Massensterben – aber er hat durchaus das Potential eine ganze Stadt zu zerstören.
Um auch die kleineren Objekt (bis etwa 150 m Durchmesser) zu finden, bräuchte die NASA etwa 700 Millionen Euro um die entsprechenden Observatorien zu bauen. Dieses Geld ist aber nicht vorhanden – das hat ein kürzlich veröffentlichter Bericht der National Academy of Science festgestellt.
Wenn man bedenkt, dass wir momentan nur etwa 15% der Asteroiden, die größer als 150 Meter sind, kennen und nur 5% der Asteroiden größer als 50 Meter, dann sollte man diese Entscheidung noch einmal überdenken. Ein paar hundert Millionen Euro sind nicht viel um eine potentielle, gewaltige Katastrophe abwehren zu können!
Kommentare (34)