Normale Materie (rot) und dunkle Materie (blau) im Galacienhaufen MACS J0025 (Credit:
X-ray(NASA/CXC/Stanford/S.Allen); Optical/Lensing(NASA/STScI/UC Santa
Barbara/M.Bradac)
Eigentlich sollte man ja davon ausgehen, dass das Universum sich immer langsamer ausdehnt. Zuerst war da die inflationäre Phase, die die Expansion angestoßen hat – und dann sollte die Masse im Universum mit ihrer Gravitationskraft dafür sorgen, dass die Expansion immer weiter gebremst wird. Das hat man auch gemessen – aber nur für die ersten 7 Milliarden Jahre! Danach begann die Expansion des Universums sich zu beschleunigen! Und hier kommt wieder Einsteins kosmologische Konstante ins Spiel. Anscheinend ist das Universum wirklich von einer noch unbekannten, konstanten Energie durchdrungen (die man momentan erstmal “dunkle Energie” nennt), die der Gravitationskraft entgegenwirkt! Die ersten 7 Milliarden Jahre lang war die Gravitation stärker und bremste die Expansion ab. Dann aber war die Materie so weit über den Raum verteilt, dass sie der kosmologischen Konstante nichts mehr entgegenzusetzen hatte und das Universum begann wieder schneller zu expandieren. Und noch besser: die verschiedenen Messungen zeigen, dass die dunkle Energie genau die bei der Materie/Energiedichte fehlenden 70 bis 75 % ausmacht!
Wir sind also schon ein ganzes Stück weit gekommen! Die inflationäre Kosmologie ist eine mächtige Theorie, die enorm viel erklären kann. Aber natürlich gibt es immer noch jede Menge offene Fragen. Wo kommt das Inflaton-Feld her? Warum ist das Universum mit einem Mix von so unterschiedlichen Dingen (dunkle Materie, dunkle Enerie, normale Materie) angefüllt und das in so unterschiedlichen Verhältnissen? Kann das nicht einfach sein? In den nächsten Kapiteln stellt Greene daher neue Ideen und Theorien vor, die vielleicht helfen können, diese Fragen zu beantworten.
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