Johann Dorschner: Astronomie in Thüringen und Reinhard Schielicke: Von Sonnenuhren, Sternwarten und Exoplaneten: Astronomie in Jena. Diese beiden Bücher sind natürlich vor allem für Leute aus Thüringen von Interesse. Aber da Jena immer schon ein astronomisches Zentrum war, erfährt man in ihnen auch viel über die Geschichte der Astronomie in Deutschland bzw. der DDR. (Und wer alles mehr über den wahren Erfinder des Astrodicticum Simplex erfahren will, wird hier auch fündig werden).
Asteroiden:
John Lewis: Rain of Iron & Ice: Very Real Threat of Comet and Asteroid Bombardment. Ängstliche Menschen sollten dieses Buch vielleicht lieber meiden. Alle anderen finden hier aber eine sehr anschauliche und detaillierte Beschreibung der Gefahr die von den Asteroiden ausgeht. Lewis beschäftigt sich aber auch mit den Abwehrmaßnahmen, die uns im Fall des Falles zur Verfügung stehen.
David Raup: The Nemesis Affair: A Story of the Death of Dinosaurs and the Ways of Science (auf Deutsch: Der schwarze Stern. Wie die Saurier starben. Der Streit um die Nemesis-Hypothese), Richard Muller: Nemesis: The Death Star – Story of a Scientific Revolution und Walter Alvarez: T. rex and the Crater of Doom. Raup, Muller und Alvarez waren die Hauptpersonen einer äußerst faszinierenden Episode in der Astronomie bzw. Geologie. Alvarez hat gemeinsam mit seinem Vater nachweisen können, dass die Dinosaurier tatsächlich durch einen Asteroideneinschlag ausgestorben sind. Raup und Muller haben die “Nemesis”-Hypothese entwickelt, nach der ein bisher unbekannter Begleitstern der Sonne regelmäßig für Asteroidenschauer auf der Erde und damit auch regelmäßig für Massensterben sorgt. Auch wenn es mittlerweile sehr wahrscheinlich ist, dass diese Hypothese nicht stimmt, sind die Bücher in denen sie ihre Forschung beschreiben doch wahnsinnig spannend und man lernt nicht nur viel über unser Sonnensystem sondern auch darüber, wie Wissenschaft funktioniert (ausführliche Rezension)
Kosmologie
Simon Singh: Big Bang: The Origin of the Universe (auf Deutsch: Big Bang: Der Ursprung des Kosmos und die Erfindung der modernen Naturwissenschaft). Dass Singh hervorragende Bücher schreibt, ist bekannt. “Big Bang” ist nicht nur wunderbar geeignet, um die Grundlagen der Urknalltheorie zu verstehen. Man bekommt auch einen Überblick über die Entwicklung der kosmologischen Vorstellungen von der Antike bis heute (ausführliche Rezension)
Brian Greene: The Fabric of the Cosmos: Space, Time, and the Texture of Reality (auf Deutsch: Der Stoff, aus dem der Kosmos ist: Raum, Zeit und die Beschaffenheit der Wirklichkeit. Dieses Buch MUSS jeder gelesen haben. Es gibt keine bessere, verständlicherer und faszinierendere Erklärung über die moderne Kosmologie! (ausführliche Rezension)
Rudolf Kippenhahn: Kosmologie für die Westentasche. Kurz und knapp, aber das Wesentliche ist vorhanden.
Alan Guth: Inflationary Universe: Quest for a New Theory of Cosmic Origins (auf Deutsch: Die Geburt des Kosmos aus dem Nichts. Die Theorie des inflationären Universums). Die inflationäre Phase, in der sich das Universum für kurze Zeit um einen gewaltigen Betrag ausgedehnt hat, ist heute ein integraler Bestandteil der Urknallkosmologie. In gewissen Sinne ist die Inflation der Urknall. Ihr Entdecker, Alan Guth, hat ein Buch darüber geschrieben und wenn es auch für absolute Anfänger vielleicht manchmal etwas schwer zu verstehen ist, sollte trotzdem niemand davor zurückschrecken, der schon das eine oder andere Buch (z.B. die von Singh und Greene) über Kosmologie gelesen hat.
Rüdiger Vaas: Tunnel durch Raum und Zeit: Von Einstein zu Hawking: Schwarze Löcher, Zeitreisen und Überlichtgeschwindigkeit. Ebenfalls etwas komplex für Einsteiger ist Vaas’ Überblick über die Sci-Fi-artigen Bereiche der Kosmologie. Was die Wissenschaft über Zeitreisen, Wurmlöcher und Warp-Antrieb zu sagen hat, ist in diesem Buch aber wunderbar zusammengefasst (ausführliche Rezension).
Brian Greene: The Hidden Reality: Parallel Universes and the Deep Laws of the Cosmos. An die Grenzen der modernen Kosmologie geht Brian Greene in diesem Buch und erklärt, wohin uns die Forschung in den nächsten Jahren vielleicht führen wird: In ein Universum, dass nicht allein ist, sondern nur eines von vielen in einem Multiversum (ausführliche Rezension).
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