Singhs Buch ist voll mit faszinierenden Geschichten über Mathematik. Es ist kein Buch, dass sich nur einem einzelnen Thema widmet sondern viele verschiedene mathematische Bereiche in kurzen Episoden abhandelt und daher ideal für Menschen geeignet, die sich bis jetzt vielleicht noch nicht so intensiv mit Mathe beschäftigt haben. “Homers letzter Satz” liefert einen wunderbaren Einblick in die Vielfalt der Mathematik und erklärt die Faszination, die sie auf viele Menschen ausübt. Am Ende des Buches kommt auch die zweite Serie von Simpsons-Gründer Matt Groening noch einmal vor. “Futurama” läuft noch nicht so lange wie die Simpsons und ist leider auch vor kurzem wieder mal eingestellt worden. Aber diese Science-Fiction-Serie enthält noch wesentlich mehr mathematisch-wissenschaftliche Anspielungen als die Simpsons. Und es ist vermutlich die einzige Fernsehserie, für die ein Mathematiker einen kompletten mathematischen Satz samt Beweis aufgestellt hat um die Handlung einer Folge abschließen zu können. In der Folge “Im Körper des Freundes” erfindet Professor Farnsworth eine Maschine, mit der man mit einer anderen Person den Körper tauschen kann. Allerdings ist der Tausch zurück nicht mehr so einfach – jedes Paar von Personen kann die Maschine nur einmal benutzen. Am Ende stecken alle Figuren der Folge im falschen Körper. Das Futurama Theorem besagt nun, dass es egal ist, wie viele Leute ihren Körper vertauscht haben. Man braucht immer nur zwei zusätzliche Personen um die ganzen Vertauschungen wieder rückgängig machen zu können. In der Folge wurde dieses Theorem von den Basketball-Mathematikern Ethan „Bubblegum“ Tate und „Sweet“ Clyde Dixon aufgestellt und bewiesen; in der Realität war es Futurama-Autor Ken Keeler, der einen Doktortitel in Mathematik besitzt. Satz und Beweis wurden sogar in der mathematischen Fachzeitschrift American Mathematical Monthly unter dem Titel “Keeler’s theorem and products of distinct transpositions” veröffentlicht (allerdings nicht von Keeler selbst).
“Homers letzter Satz” ist im gleichen Verlag erschienen wie meine Bücher. Aber auch wenn das Buch von der Konkurrenz herausgebracht worden wäre, könnte ich es nur absolut empfehlen! Es ist unterhaltsam, es ist spannend und es ist enorm informativ. Man muss keine große Ahnung von Mathematik haben um es genießen zu können und man muss nicht mal ein großer Fan von den Simpsons sein. Es macht auf jeden Fall Spaß! (Und wer immer noch skeptisch ist: Auf der Homepage des Hanser-Verlags gibt es eine Leseprobe).
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