Am 24. Juli 1969 sind die drei Astronauten der Apollo-11-Mission nach ihrem Flug zum und der Landung auf dem Mond wieder sicher auf die Erde zurück gekommen. Das war vor 50 Jahren und deswegen feiern wir dieses Jahr das 50. Jubiläum dieses Ereignisses (und ich schreibe einen 50 Tage dauernden Artikel-Countdown zum Tag des Jubiläums).

Es hätte aber auch ganz anders laufen können. Der Flug war eine absolute Premiere und es hätten jede Menge Sachen schief gehen können. Ganz besonders kritisch war der Start der Mondlandefähre zurück ins All. Alles andere hatte man zuvor zumindest halbwegs unter echten Bedingungen bei früheren Missionen getestet. Aber das nicht und was wäre passiert, wenn Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf dem Mond bleiben hätten müssen?

Sie wären erstickt, weil ihnen irgendwann die Luft ausgegangen wäre. Dann wären zwei Astronauten tot auf dem Mond gewesen; der dritte hätte alleine von der Umlaufbahn aus zusehen müssen wie seine Kollegen sterben und sich dann alleine auf den Weg zurück zur Erde gemacht. Und die Millionen an Menschen auf der Erde wären live beim fatalen Scheitern des größten Abenteuers unserer Geschichte dabei gewesen. Auch der damalige amerikanische Präsident Richard Nixon hätte reagieren müssen und tatsächlich gab es eine vorbereitete Rede die er in diesem Fall gehalten hätte. Die Existenz so einer Ansprache blieb bis 1999 geheim und der volle Text der Rede wurde erst 2009 veröffentlicht.

Es ist gut, dass Nixon sie nicht halten musste. Aber es ist trotz allem interessant zu lesen, was er damals der Welt gesagt hätte. Das hier:

“Fate has ordained that the men who went to the moon to explore in peace will stay on the moon to rest in peace.

These brave men, Neil Armstrong and Edwin Aldrin, know that there is no hope for their recovery. But they also know that there is hope for mankind in their sacrifice.

These two men are laying down their lives in mankind’s most noble goal: the search for truth and understanding.

They will be mourned by their families and friends; they will be mourned by their nation; they will be mourned by the people of the world; they will be mourned by a Mother Earth that dared send two of her sons into the unknown.

In their exploration, they stirred the people of the world to feel as one; in their sacrifice, they bind more tightly the brotherhood of man.

In ancient days, men looked at stars and saw their heroes in the constellations. In modern times, we do much the same, but our heroes are epic men of flesh and blood.

Others will follow, and surely find their way home. Man’s search will not be denied. But these men were the first, and they will remain the foremost in our hearts.

For every human being who looks up at the moon in the nights to come will know that there is some corner of another world that is forever mankind.”

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Der komplette Countdown: 50 | 49 | 48 | 47 | 46 | 45 | 44 | 43 | 42 | 41 | 40 | 39 | 38 | 37 | 36 | 35 | 34 | 33 | 32 | 31 | 30 | 29 | 28 | 27 | 26 | 25 | 24 | 23 | 22 | 21 | 20 |19 | 18 | 17 | 16 | 15 | 14 | 13 | 12 | 11 | 10 | 09 | 08 | 07 | 06 | 05 | 04 | 03 | 02 | 01 | 0

Kommentare (10)

  1. #1 rolak
    6. Juli 2019

    Oder:

    Aufruf zur Übersetzung? deepl ist für solche Texte gut geeignet und meint:

    Das Schicksal hat bestimmt, dass die Männer, die zum Mond gegangen sind, um in Frieden zu erforschen, auf dem Mond bleiben werden, um in Frieden zu ruhen.

    Diese tapferen Männer, Neil Armstrong und Edwin Aldrin, wissen, dass es keine Hoffnung auf ihre Genesung Bergung gibt. Aber sie wissen auch, dass es für die Menschheit Hoffnung in ihrem Opfer gibt.

    Diese beiden Männer legen ihr Leben in dem edelsten Ziel der Menschheit nieder: der Suche nach Wahrheit und Verständnis.

    Sie werden von ihren Familien und Freunden betrauert werden; sie werden von ihrer Nation betrauert werden; sie werden von den Menschen der Welt betrauert werden; sie werden von einer Mutter Erde betrauert werden, die es gewagt hat, zwei ihrer Söhne ins Ungewisse zu schicken.

    Bei ihrer Erforschung rührten sie die Menschen der Welt dazu, sich eins zu fühlen; in ihrem Opfer binden sie die Bruderschaft des Menschen enger zusammen.

    In der Antike sahen die Menschen die Sterne an und sahen ihre Helden in den Sternbildern. In der Neuzeit tun wir das Gleiche, aber unsere Helden sind epische Menschen aus Fleisch und Blut.

    Andere werden folgen und sicher den Weg nach Hause finden. Die Suche des Menschen wird nicht verweigert werden. Aber diese Männer waren die ersten, und sie werden die ersten in unserem Herzen bleiben.

    Denn jeder Mensch, der in den kommenden Nächten zum Mond aufblickt, wird wissen, dass es einen Winkel einer anderen Welt gibt, der für immer die der Menschheit ist.

    Klingt zwar etwas holperig, doch mit nur zwei winzigen Ausbesserungen naheliegender Fehlwahlen akzeptabel.

  2. #2 Bernd
    Hildesheim
    6. Juli 2019

    Man stelle sich folgendes vor:

    Die Mondlandefähre kann nicht
    mehr zurückstarten, weil z.B.
    das Haupttriebwerk nicht
    mehr anspringt oder nicht mehr mit
    der Apollo-Kapsel zusammentrifft.

    Bis zum Ende der Menschheit
    würden Eltern zu ihren Kindern sagen:
    “Seht Euch den Mond an. Und da oben
    sind auch zwei tote Amerikaner”.

    Und dieses Risiko nur deshalb, um den
    Sowjets eine technische Überlegenheit
    vorzuführen?

    Bei sechs Rückstarts hätte es mindestens
    ein Unglück geben müssen.

    Mindestens!

    Also, Ihr Lieben: Feiert
    nett und erinnert Euch!

    Strahler70 gab es damals
    (Strahler-Küsse schmecken besser),
    “Der Kommissar”, Willy Brandt
    wurde Kanzler und vieles mehr.

    Eine Mondlandung war damals
    nicht möglich und daran hat sich
    bis heute nichts geändert.

  3. #3 Bernhard
    Wien
    6. Juli 2019

    Jetzt warte ich auf eine treffende Antwort von Florian 😉

  4. #4 Florian Freistetter
    6. Juli 2019

    @Bernhard: Du meinst, ich würde dem Mondlandungsleugner antworten? Nichts was ich sage, würde ihn vom Gegenteil überzeugen. Und jede Sekunde die man mit dem Quatsch verschwendet ist Zeit, die man nicht dafür verwenden kann um über dieses großartige historische Ereignis zu reden.

  5. #5 Pete
    6. Juli 2019

    Neulich bin ich bei YT auf ein Video gestossen, in dem erklaert wird, wie der Notfall “Aufstiegsstufe startet nicht” gehandhabt werden sollte.

    Das Stichwort dazu: “Starthilfekabel”…

    https://www.youtube.com/watch?v=bGK44fxCstU

    Ich habe mal nach “lem handbooks” gesucht:
    https://www.hq.nasa.gov/alsj/alsj-LMdocs.html

    Ich weiss noch nicht, ob die Notfallbehandlung dabei ist.
    Bekanntgeworden ist ja ein abgebrochener Schalter, mit dem das Aufstiegstriebwerk gestartet werden sollte (wenn die Erinnerung stimmt). Wurde mit der Huelse eines Kugelschreibers repariert.

  6. #6 Bbr
    Niedersachsen
    6. Juli 2019

    Florian, ich denke die einzig treffende Antwort wäre, die Beiträge zu entfernen. Erst reicht aus, dass diese Leute das Heise-Forum vollspammen, und zwar jedes Mal, wenn ein Artikel über Mondlandungen kommt. Alles was zu diesem Thema zu sagen ist, kann man dort nachlesen.

  7. #7 Captain E.
    8. Juli 2019

    Gefährlich waren die Flüge natürlich, wie auch Apollo 13 bewiesen hat. Gefährlich heißt aber nicht, dass ab einer Mindestanzahl an Missionen unbedingt eine scheitern müsse.

    Rechnen wir das doch einmal für ein paar Wahrscheinlichkeiten durch. Die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Landung samt sicherer Rückkehr betrüge 99%, 90%, 50% oder 1%. Wie wahrscheinlich ist, dass bei sechs Flügen alle Mann heil nach Hause kommen? Antwort (in obiger Reihenfolge): 94%, 53%, 1,5% oder 0,0000000001%. Selbst im Falle des fast sicheren Scheiterns gibt es eine winzige Chance, dass es sechsmal gutgeht. Das es nun einmal sechsmal (Apollo 13 einmal ausgeklammert) gutgegangen ist, lag die Erfolgsquote womöglich sogar bei über 99%. So etwas ist aber natürlich im echten Leben nur schwer zu beziffern.

  8. #8 Aginor
    8. Juli 2019

    Mit so kleinen Zahlen kann man doch eh keine richtige Statistik machen.

    Zur Rede:
    Ja, schon ein krasser Gedanke, wie das ganze ausgesehen hätte wenn Apollo 11 (oder eine der späteren Missionen) ein solcher Fehlschlag gewesen wäre. Das hätte vieles verändert, denke ich.

    Gruß
    Aginor

  9. #9 Captain E.
    8. Juli 2019

    Apropos Wahrscheinlichkeiten:

    Das Aufstiegstriebwerk des Landers hat bei den Verantwortlichen massiv Angstschweiß produziert. Wenn das nicht gezündet hätte, wären die Landecrews nicht mehr weggekommen. Das Abstiegstriebwerk war wesentlich weniger gefürchtet, denn bei dessen Ausfall hätte man die Abstiegsstufe abgesprengt und wäre dann mit dem Aufstiegstriebwerk zurück in den Mondorbit geflogen.

    Lustig, nicht? Im einen Fall bereitet dieses Aufstiegstriebwerk schlaflose Nächte, im anderen Fall sollte es die Rettung der Astronauten bedeuten. Alles eine Sache der Wahrscheinlichkeiten…

  10. #10 Daniel Rehbein
    Dortmund
    19. Juli 2019

    Ich habe die Erwartung von Bernhard (#3), wie Florian sich äußert, als Erwiderung auf den Beitrag von Rolak (#1) aufgefasst. Den der Blogpost endet mit der Ankündigung “Oder auf deutsch:”, aber nach dem Doppelpunkt kommt nichts mehr. Und Rolak hat die Ergänzung geliefert, so daß Florian jetzt sagen müsste, ob das der im Blogpost fehlende Text ist.

    Der Beitrag von Bernd (#2) ist aber durchaus auch ganz interessant. Man kann ja über die Frage diskutieren: Wie würden wir das empfinden, wenn wir abends zum Vollmond schauen, wenn wir eine Mondfinsternis betrachten oder wenn wir romantisch am Meeresstrand die zu- oder abnehmende Mondsichel betrachten, und wenn wir dabei aber wüssten: Da oben auf dem Mond liegen seit inzwischen 50 Jahren die Leichen von zwei Astronauten?

    Und Bernd hat ja durchaus recht in der Risikobetrachtung: Die Mondlandung war eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Um sie doch möglich zu machen, sind die Menschen große Risiken eingegangen. Es war großes Glück, daß bei den Raketenstarts alles gut gegangen ist und die Astronauten auch wieder heil zur Erde zurückgekommen sind. Aber es haben auch einige Astronauten ihr Leben verloren, z.B. Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee.

    Diese Risiken ist man eingegangen nur aus dem Grund, um dem Ostblock die technologische Überlegenheit des Westens zu demonstrieren. Letztlich finde ich es natürlich toll, daß es geklappt hat, daß tatsächlich Menschen über einen anderen Himmelkörper spaziert sind. Aber tatsächlich war die Motivation nicht die Wissenschaft oder der Weltfrieden, sondern der Kalte Krieg, der Wettstreit zwischen Ost und West.