Du, doppelt helikales Buch des Lebens,
in sich verwund’nes, tiefes, ewiges
Gedächtnis unserer Vorfahren Strebens,
bist älter weit als mancher Stein, indes
Phosphate bilden Deinen starken Rücken
mit atem-(oxy-)losem Zuckerring,
und Schwesterstränge fassen sich durch Brücken
an Dipolpfeilern (“Hydrogen Bonding”).
Thymin und Cytosin: Pyrimidine –
und Adenin und Guanin, das sind
auch Stickstoffbasen, sie nennt man Purine:
Aus diesen, T, C, A und G, entspinnt
sich aller “Sinn” und “Unsinn” in Sequenzen,
die sich um Deine ew’ge Mitte dreh’n
und wir mit ihm – in Kriegen oder Tänzen –
wie wir mit Dir dereinst auch untergeh’n.
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Hiermit beginne ich eine unregelmäßig erscheinende kleine Lyrikserie zur Molekularbiologie (gleich zwei Dinge, die ich toll finde :-)). Im Moment vertreibe ich mir damit gerade die Zeit während meiner Zwangspause (an deren Gründen sich leider noch nicht viel getan hat), denn dafür brauche ich ja keine Bilder hochzuladen, aber solange es Spaß macht, wird das auch später, wenn hoffentlich alles wieder reibungsärmer läuft, weitergehen. Besonders würde ich mich natürlich über gereimte Antworten, Erweiterungen und Erwiderungen in den Kommentaren freuen.
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