notenschluessel Einen schönen Sonntag allen LeserInnen. Croissant

Heute werde ich Innsbruck (ver)lassen. Deshalb und weil ich das folgende schon ungezählte Male gehört habe und es sehr mag, gibt es wohl kein passenderes Stück für heute als das Madrigal “Innsbruck, ich muß Dich lassen”von H. Isaac. Immer, wenn ich es hörte, dachte ich, daß Innsbruck eine tolle Stadt sein müsse, wenn ein Mensch so schöne und traurige Musik darüber schreiben kann, wie es ist, Innsbruck zu verlassen.

Hier ist das Stück in meiner Lieblingsversion:

Heinrich Isac – Innsbruck, ich muß dich lassen

Und hier der Text zum Mitsingen 🙂

Innsbruck ich muß dich lassen
ich far dohin mein strassen
in fremde landt do hin
mein freud ist mir genomen
die ich nit weiß bekummen
wo ich im elend bin.

Groß leid muß ich yetz tragen
das ich allein thu klagen
dem liebsten bulen mein,
ach lieb nun laß mich Armen
im hertzen dein erbarmen
das ich muß von dannen sein!

Meyn trost ob allen weyben
dein thu ich ewig pleyben
stet trew der eren frumm
nun muß dich Gott bewaren
in aller thugent sparen
biß das ich wider kumm!

___

Hier gibt es eine Version mit zusätzlicher Instrumentierung und anderer Stimmführung. Und wer jetzt noch Lust auf ein bißchen mehr renaissancige Isaac-Musik hat, findet hier die Kyrie zu seiner “Missa des apostolis

flattr this!

Kommentare (5)

  1. #1 rolak
    23/02/2014

    Derart Getragenes höre ich ja von Zeit zu Zeit -wie auch heute morgen – sehr gerne.

    Die zweite Variante ist zwar garnicht so ähnlich zu, erinnert mich allerdings trotzdem ungemein an jenes Kinderlied. In meiner Auto-Zusammenstellung sind die beiden auch vertreten. Lang lang her…

    btw: Zuerst vermutete ich in der post-abschließenden Lücke ein aus welchen Gründen auch immer hier im browser nicht dargestelltes Element – doch eine minimal intensivere Untersuchung offenbarte nur eine Handvoll jeweils ein Leerzeichen enthaltender Absätze. Ist das ein Vorrat für schlechte Zeiten oder der Beginn eine großen Treppe?

  2. #2 Cornelius Courts
    24/02/2014

    So, der schäbbige Leerraum war ein Versehen und ist nun getilgt.

    Mir gefällt ja der Titel “Nimm einen Joint, mein Freund” von W&W sehr gut 😀 Auf der Tagung, von der ich gerade komme, gab’s sogar einen Vortrag zum DNA-Profiling von Cannabis… doch dazu später mehr

  3. #3 rolak
    24/02/2014

    Nimm einen

    Die ‘Platte’ (damals Kassette, heute mp3) lief mal, als ich in der Eifel in eine dieser allgemeinen Verkehrskontrollen kam. Die gotteslästerliche Orienta war schon vorbei, es kam mein Lieblingslied der Scheibe, Karlchen – dieses extrem phantastische und so ‘normal’ vorgetragene Stück, also machte ich es mir in der Warteschlange gemütlich. Und als zur Abfertigung des Fenster runtergekurbelt werden mußte (Winter), dröhnte der Refrain des Dir gefallenden Liedes nach draußen. Gab aber nur eine gelupfte Augenbraue…

    DNA-Profiling

    Mir ist so, als hätte ich schon mal nachgehakt – doch egal: Zur Erzeuger-Ermittlung?

  4. #4 Cornelius Courts
    24/02/2014

    “Zur Erzeuger-Ermittlung?”

    Och für alles. Man kann damit auch die Abstammung einer Pflanze bestimmen, aber auch Handels- und Vertriebswege nachvollziehen und ähnlichen Spaß
    Hier war schonmal die Rede davon:
    https://scienceblogs.de/bloodnacid/2012/02/28/auf-reisen-32-spurenworkshop-der-dgrm-in-hannover/

  5. #5 rolak
    24/02/2014

    Och für alles

    Huch wie spezifisch 😉 Bei den üblichen Techniken wie ewige Mutter und ihre unendlich vielen Töchter bzw Kreislauf-Ablegern dürfte sich eine Pflanze, nachdem sie für gut befunden ward, ziemlich ausbreiten. So wie beim Bambus in Europa. Bin mal gespannt, wieviel Drift notwendig ist (und wie lange es bis zu einer solchen dauert), um da eine Kladistik aufzubauen.

    schonmal

    Danke für die Gedächtnis-Auffrischung, Cornelius!