Und genau hier kann und sollte die GWUP ansetzen! Sie kann skeptisch aber ganz neutral und ergebnisoffen mittels geistes- und naturwissenschaftlicher Methoden und auf Grundlage bewiesener Fakten Annahmen und Behauptungen, die diesem Weltbild aber auch diesen akademischen Betätigungsfeldern, sowie solchen Phänomenen wie “Gendersprache”, “DEI-Trainings” etc. zugrunde liegen, prüfen und ggf. Kritik daran üben. Diese wird dann, s. Mahners Aufsatz, von den CSJ-Vertretern antizipierbar nicht nur nicht zugelassen, sondern strategisch als rassistisch, faschistisch und xyz-istisch verfemt werden und zwar laut, schrill, hysterisch und öffentlichkeitswirksam und natürlich auf allen denkbaren Sozialen Medien. Das bedeutet also, daß die GWUP, wenn sie CSJ-Kritik betreibt, völlig vorhersehbar als “Nazi-Verein”, “rechtsradikal”, “weißes Überlegenheitskartell” etc. pp. (kleiner haben es diese Leute in i.d.R. nicht) bezeichnet werden wird. Das muß man, das muß die GWUP aushalten und es trotzdem und gerade deshalb zu tun, ist m.E. ihre vornehme Aufgabe. Man nehme sich ein Beispiel an Sokrates.
Doch genug des Abchweifs: ich hatte jedenfalls diese Entwicklung, in der ich die Gefahr einer Spaltung der GWUP und den Verlust ihrer Essenz sah, zum Anlaß genommen,
„[…] die “Flucht nach vorn” an- und der GWUP beizutreten, um nachzusehen, wie weit “critical social justice” (CSJ) sich darin schon verbreitet hat und 1. zu helfen, zu retten, was noch zu retten ist und 2. dazu beizutragen, eine offizielle (kritische, skeptische) Position der GWUP zu CSJ zu erarbeiten. CSJ ist zwar auch eine (politische) Religion [bzw. ein Kult] aber eben auch eine Ideologie, die auf völlig verkorksten, irrationalen Grundannahmen fußt, antiwissenschaftlich und brandgefährlich ist und es braucht unbedingt vernehmbare kritische Stimmen, die sich nicht einschüchtern lassen und dagegen sprechen und mehrere Leute, die dafür in Schulterschluß gehen können. Einer davon will ich sein.“
Mein Beitritt wurde auf Twitter erwartungsgemäß von den entsprechenden Leuten entsprechend unherzlich aufgenommen, während andere sich solidarisch oder erfreut zeigten und mich freundlich willkommen hießen.
Im April verkündete dann Gründungsmitglied und langjähriger und hochverdienter GWUP-Vorstandsvorsitzender Amardeo Sarma, daß er bei der nächsten Wahl nicht mehr kandidieren und für das Amt zur Verfügung stehen werde. Diese Wahl sollte im Rahmen der nächsten Mitgliederversammlung (die immer zusammen mit der GWUP-Jahrestagung stattfindet) abgehalten werden.
Obacht, ab jetzt kann ich nur noch aus zweiter Hand berichten, da ich selbst bei jener Versammlung am 20.05. nicht anwesend sein konnte; offenbar hatte die woke Koterie innerhalb der GWUP eine Art Putsch Spezialoperation vorbereitet und erfolgreich durchgeführt, so daß eine ihnen genehme (selbst wohl weniger aus Wokelahoma, mehr aus Opportunistan stammende) Person zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt wurde. Der HPD hat zwei Artikel dazu, die besser als ich Auskunft über Details und Hintergründe geben (und die mehreren Teilnehmern der Versammlung zufolge, die mir davon berichtet hatten, akkurat sind), und ich will ein paar Zitate daraus wiedergeben:
„Vor der Wahl wurde die Diskussion über Vereinsinterna von einer Gruppe von Mitgliedern dominiert, die unbegründete Anschuldigungen gegen die Vereinsführung erhob. Trotz der schwerwiegenden und vehement vorgetragenen Vorwürfe wurden die Anschuldigungen nicht belegt oder konkretisiert. […]
Amardeo Sarma, der langjährige Vorsitzende, der nicht erneut für das Amt kandidierte, warnte vor möglichen negativen Auswirkungen auf die Zukunft der GWUP.“
und
„Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) ist bekannt für sachliche Analyse gewagter Behauptungen. Am vergangenen Samstag hingegen erlebten die Mitglieder eine Inszenierung, nach deren Ende sich die Frage nach der Zukunft der Skeptikerorganisation stellt. Was auf der Ebene der Phrasen nach “Inklusion” und “Diversität” klingt, erweist sich bei genauerem Hinsehen als Orientierung nach rechts und Abkehr vom kritischen Anspruch.“
Das klingt alles ziemlich übel und gewissermaßen auch zynisch, da eine vollständige Spaltung und Zerstörung der GWUP, die mit ihren Zielen in diesen „postfaktischen“ Zeiten “gefühlter Wahrheiten” ja eigentlich wichtiger ist, denn je, von den Putschisten Spezialoperateuren anscheinend billigend in Kauf genommen wurde und wird, nach dem (unterstellten) Motto: „Besser keine GWUP als eine woke-kritische GWUP.“ Die konzertierte und anscheinend klandestin vorbereitete Operation, die hier den Berichten zufolge ausgeführt wurde, erinnert mich jedenfalls erheblich an die Taktiken und Vorgehensweisen von CSJ-Aktivisten zur Übernahme von Institutionen, die in [1] (hier eine Kurzversion) beschrieben werden.
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