Vor mehr als vier Jahren habe ich, nachdem Maajid Nawaz mit „regressive Linke“ (ReLi) einen Begriff dafür gegeben hatte, mein Unbehagen angesichts der zunehmenden Verbreitung jener neuen politischen Religion und ihrer Narrative verschriftlicht. Ich warf ihr vor, daß sie

illiberale Taktiken einsetzt, um diejenigen zum Schweigen zu bringen, die liberale Prinzipien wie Kunst- und Meinungsfreiheit verteidigen.

daß sie unliebsame Äußerungen

unter dem Banner der „politischen Korrektheit“ bekämpft und dabei durchaus eine Einschränkung des Rechts auf freie Meinungsäußerung nicht nur in Kauf genommen sondern tatsächlich gefordert [hat], aus Angst, Minderheiten zu beleidigen

und ich sah damals bereits

Erste Anzeichen für das Aufkeimen der ReLi auch in Deutschland

Ziemlich genau vier Jahre ist es auch her, daß ich, kurz nach der Wahl jenes

Horror-Clowns mit Nukes [, jenes] erschütternd ignoranten, narzisstischen Bajazzos, rassistischen […], homophoben, frauenverachtenden Chauvis [und] pathologischen Lügners

spekulierte, daß dessen Wahlerfolg zum Teil die Auswirkung einer trotzigen Gegenreaktion gegen jene übergriffige und aggressive Ideologie gewesen war, die also ironischerweise zur Inthronisierung genau desjenigen beigetragen hatte, der alles das verkörpert, ja ikonisiert, was sie am meisten verabscheut.

Heute stehen die USA und damit die Welt nach vier Jahren seiner absolut grotesken, verheerenden skandalüberladenen und normenzertrümmernden Regierungszeit nicht nur auf einem Corona-Leichenberg, sondern auch vor der nächsten, womöglich schicksalhaften Präsidentschaftswahl und man darf sich fragen, ob und welchen Einfluß die ReLi und der Widerstand gegen ihre Zumutungen diesmal haben wird.

In den letzten vier Jahren hat sich die ReLi weiter verbreitet, in den politisch links-liberal orientierten Colleges der USA vor allem in den geisteswissenschaftlichen Fakultäten („Humanities“) festgesetzt und konsolidiert. Sie hat die inzwischen viel diskutierte Cancel Culture hervorgebracht, und zieht gerade eine (akademische) Generation heran, die Caroline Fourest in ihrer brandneuen Streitschrift als „Generation Beleidigt“ [1] bezeichnet, die nur daran denke, zu zensieren, was sie oder auch nur eine vermeintlich schutzbedürftige Minderheit kränken oder beleidigen könnte und dafür eine nie dagewesene Überwachung und Kontrolle öffentlichen Redens und Denkens betreibe.

Diese durch die ReLi und ihre Lehre deformierte Generation wächst an ideologisch und thematisch desinfizierten und sterilisierten Universitäten mit Saferooms, strikten Sprachregeln und „Cultural Sensitivity“-Büros, dafür ohne epistemiologische Resilienz auf, unfähig, Widerspruch zu ertragen und ist charakterisiert durch eine regelrechte Ambiguitätsphobie und einen heiligen Konformitäts- und Orthodoxieeifer, der klarmacht, daß sich die auf die Regenbogenfahnen geschriebene Diversität sicher nicht auf Gedanken- und Meinungsvielfalt bezieht. So diskriminiert sie abweichende Meinungen und fürchtet „frevelhafte“, xy-istische, weil nicht konforme Gedanken und Sprache, wie der/die/das Teufel*In (m/w/d) das Weihwasser und erklärt “cultural appropriation” (kulturelle Aneigung) zur neuen Gotteslästerung. Und lieber wird ein geladener Redner gecancelt oder „entplattformt“, bevor er auch nur die Chance erhält, etwas zu sagen, was jemandem nicht gefallen oder sie gar beleidigen könnte und das betrifft nicht nur Personen mit stramm rechten Positionen, sondern auch liberale, gesittete britische Gentlemen wie R. Dawkins. Die ReLi geriert sich mithin als moralistisch-inquisitorische Kulturpolizei, die alles Geschriebene und Gesagte mit der Lupe nach Mikroaggressionen durchsucht, was natürlich den identitären und “man wird ja wohl noch sagen dürfenden” Rechten in die Hände spielt, die ihren Widerstand dagegen dann fast schon glaubwürdig als Verteidigung der Freiheit inszenieren können. Das ist freilich mißlich und ärgerlich, wenn man, wie z.B. auch ich, findet, daß eigentlich die extremen Rechten unsere Feinde sein sollten.

If we don’t believe in freedom of expression for people we despise, we don’t believe in it at all.

(Wenn wir nicht an Meinungsfreiheit für Leute glauben, die wir verabscheuen, glauben wir gar nicht daran; Ü: CC)

N. Chomsky (ausgerechnet)

 

Kurzer Exkurs zu den Wurzeln

Die ReLi hat ihren ideologischen Unterbau, ihre philosophische „Kodifizierung“, die v.a. im Englischen nur als „Theory“ (als eigenständiger Begriff) bezeichnet wird, aus dem „applied turn“ (dt. etwa „Wende zur Anwendbarkeit“) des Postmodernismus‘  abgeleitet. Diese philosophische „Spielart“ (?), die sich ca. 1960 zu formen begann, geht im Wesentlichen zurück auf Lyotard, Derrida und Foucault. Der Postmodernismus lehnt „Metanarrative“ ab, also weitreichende, zusammenhängende Erklärungen von Welt und Gesellschaft, darunter etwa Moderne und Modernismus, Christentum und Marxismus, aber eben auch „Wissenschaft“, Vernunft und die Säulen aufgeklärter westlicher Demokratien.

Der Postmodernismus vertritt einen radikalen Skeptizismus gegenüber der bloßen Möglichkeit, objektives Wissen zu erlangen und erklärt Wissen, Wahrheit, Bedeutung und Moral zu kulturell konstruierten, relativen Produkten individueller Kulturen, deren keine die nötigen Mittel und Werkzeuge besitzt, die jeweils anderen zu beurteilen. Damit lehnt der Postmodernismus also auch die schiere Möglichkeit der Grundlagen, auf denen die Moderne steht, ab und brüstet sich gar mit Pluralität, Widersprüchlichkeit und Ambiguität und die Zweifel, die er an der Struktur des Denkens und der Gesellschaft hegt, sind so radikal, daß er letztlich als eine Form von Zynismus gesehen werden kann. In gewissem Sinne strebt er also die Abwicklung der Aufklärung an und fordert eine Abwendung vom Individualismus („Tod des Subjekts“) und Hinwendung zum Kollektivismus. Nicht verwunderlich also, daß einem das religiös vorkommen kann.

Im Gegensatz zum originären Postmodernismus aber, der von nihilistisch verzweifelten Akademikern spielerisch und höchst ironisch gedacht wurde und der in seinem radikalen epistemologischen Skeptizismus natürlich völlig verkopft und theoretisch war, nimmt die „angewandte“ bzw. anwendbare Version an, die aus dem „applied turn“ hervorging, an, daß es doch einige faktische, objektive Wahrheiten gibt: Unterdrückung und Ungerechtigkeit der und Leid durch Unterdrückung. Ihr Axiom, Descartes überwindend, wäre demnach: „Ich erfahre Unterdrückung, also bin ich…und also sind Beherrschung und Unterdrückung“. Und das wird zur Linsen, durch die die ganze Welt betrachtet wird. Mehr zu diesen Hintergründen und Begriffen gibt es bei [2].

Die „ReLi-gion“, die über den Trümmern der dekonstruierten „alten Religionen“ und auf diesem Fundament des angewandten Postmodernismus neu gegründet wurde, nennt sich „Social Justice“ (Soziale Gerechtigkeit, SG) und ihre Ausübenden werden manchmal als Social Justice „Warriors“ (Krieger) bezeichnet. Diese nehmen die Welt durch jene Linse wahr, mit der sie in jeder Interaktion, Äußerung und jedem kulturellen Artefakt Machtdynamiken finden, auch wenn sie nicht offensichtlich oder überhaupt real sind. So entsteht eine Weltsicht, in deren Zentrum soziale und kulturelle Kränkungen stehen, die aus allem ein politisches Nullsummenspiel um Identitätsmarker wie „Rasse“, Geschlecht, Gender, Sexualität  und natürlich deren „Intersektion“ machen will und alle menschlichen soziologischen Interaktion auf die zynischstmögliche Weise interpretiert: die Gesellschaft sei demnach aufgeteilt in dominante und marginalisierte Identitäten und unterbaut mit unsichtbaren Systemen von „weißer Vorherrschaft“ (white supremacy), Patriarchat, Cisnormativität, Ableismus und „Fettphobie“.

An den Universitäten hat die postmoderne SG-ReLi inzwischen eine ganze Batterie von Studienfächern, die man mit L. Lindsay als „Grievance Studies“, also in etwa „Kränkungs- und Mißstands-Lehren“ bezeichnen könnte, hervorgebracht, darunter Queer-Theorie, Critical race theory, Disability Studies, Fat Studies und Gender Studies – über einen halb scherzhaften, halb ernstgemeinten Streich, den ein paar Kritiker den Leuten aus letzteren gespielt haben, habe ich hier einmal berichtet: Die Kritiker wollten damit beweisen, daß die „Forschung“ zu Rasse, „Gender“, Sexualität, zusammen mit Soziologie, durch Gruppendenken, Bestätigungsfehler und  Wunschdenken geleitet wird, wodurch in diesen (Unter)fächern regelmäßig Falsches und regelrechter Unfug publiziert wird. Die ReLi hingegen, und das ist das Problem, würde sagen, daß die Forderung, daß Behauptungen mit belastbaren und nachprüfbaren Belegen gestützt werden müssen, einem konstruierten Verständnis von Wissen(serzeugung) in einem andere, „alternative“ Formen des Diskurses unterdrückenden Macht-Narrativ entspringt und daher abgelehnt werde. Wenn man dann fragt, wie sie wiederum diese Behauptung begründen und belegen können, verweisen sie abermals auf ihre Prämisse, dies nicht zu müssen und daß eine solche Forderung erst gar nicht zu stellen sei und dann wir haben eine petitio principii bzw. einen infiniten Regress, die in meiner Welt das Ende eines Argumentes bedeuten würde, aber in der relativistischen epistemologischen Balla-balla-Welt der ReLi-Welt natürlich nicht :-/

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Das macht konstruktive Diskussionen sehr schwer, da jeder Widerspruch, jedes Gegenargument als untrügliches Zeichen der moralischen Verworfenheit des sie Äußernden und dessen Komplizenschaft mit den Unterdrückern interpretiert und er mit den üblichen Etiketten als „Rassist“, „Sexist“, „Ableist“, „Chauvinist“ und dergleichen mehr  gebrandmarkt wird. Natürlich verwässert das die Wucht dieser Begriffe bis zur Bedeutungslosigkeit und erschwert die Identifizierung, Abgrenzung und Bekämpfung echter Rass- und sonstiger Isten. Besonders deutlich wird die Gefahr, die die ReLi und die kompromißlose Anwendung ihrer Prinzipien für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft darstellen, aber auch noch an einer anderen Stelle, nämlich wenn man sich ihre Position zum Islam vergegenwärtigt:

 

Islamistisch motivierte Morde in kurzer Folge in Paris, Nizza und Wien.

 

Wie wichtig Kritik an dieser Religion und ihren verheerenden politischen und gesellschaftlichen Ambitionen ist, wird schmerzhaft deutlich in Anbetracht von gleich drei in kurzer Folge begangenen, monströsen Morden in Frankreich und Österreich. Ich selber habe den Islam hier immer wieder kritisiert, z.B. anläßlich von Terrorakten in seinem Namen oder hinsichtlich seines Umgangs mit Frauen(rechten), doch in den Augen der ReLi gehöre ich als weißer, cis-gender, heterosexueller und mit Privilegien überhäufter Mann natürlich zu den Erzbösen und was ich zu sagen habe, kann schon allein wegen meiner Identität nicht richtig und gültig sein. Der Islam als Fetisch ihrer Unterdrückungsobsession ist der ReLi allerdings so heilig und unantastbar, daß sie Kritik nicht einmal von (ex-)muslimischen, nicht-deutschstämmigen und „nicht-weißen“ Kritiker_*:Innen (m/w/d*_innen) gelten läßt, denn die ungefragt von der ReLi in Schutz genommenen Minderheiten können nur Aufmerksamkeit erhalten, wenn sie die „richtigen Unterdrücker“ haben, also Rechte und Reiche, Imperialisten und Kapitalisten. Gehört der Kritiker = Unterdrücker jedoch selbst dieser Minderheit an, die einen Teil ihrer Mitglieder, also eine Minderheit innerhalb der Minderheit, aufgrund etwa religiöser oder sexualpreferentieller Motive verfolgt, ergibt sich bei der ReLi eine kognitive Dissonanz, die sie auflöst, indem sie die Kritiker angreift oder cancelt und dabei zugleich die von der Minderheit unterdrückten Minderheiten (z.B. moslemische Frauen, Schwule und Atheisten in islamischen Ländern) im Stich läßt. Nebenbei: die grundsätzliche Ambiguität, die darin liegt, daß Menschen einerseits Opfer systemischen bzw. echten Rassismus‘, Antimoslemismus’ oder Fremdenfeindlichkeit und zugleich Täter im Namen einer faschistoiden Ideologie wie dem Islam sein können, ist für die ReLi unprozessierbar. Die Täterkomponente wird einfach ausgeblendet (sie passt ja auch nicht ins schöngefärbte Bild, s. Bestätigungsfehler und Wunschdenken). (Ex)moslemische Islamkritiker, die genau das deutlich machen müssen dann nicht nur wegen „Blasphemie und Ketzerei“ mit Todesdrohungen und Angriffen der Islamisten rechnen, sondern auch mit Verleumdungen, Unterstellungen und Rufschädigungen durch die ReLi (s. Cancel Culture). Das kann dann soweit gehen, daß Institutionen wie das US-amerikanische Southern Poverty Law Center, das, wie die Ziele der ReLi einen grundsätzlich guten Kern hat, islamische Reformer wie Maajid Nawaz, der Gewalt strikt ablehnt und Vorstand eines Anti-Extremismus-Think-Tanks ist, als „antimoslemischen Extremisten“ öffentlich brandmarken und somit Verfolgung, Drohungen und Angriffen aussetzen (Nawaz ging dagegen gerichtlich vor, gewann und erhielt 3,4 Mio. $ Schadenersetz).

Sire, Geben Sie Gedankenfreiheit!

Schiller, Don Carlos

Langsam erhebt sich aber auch Widerstand gegen die ReLi. So hat sich etwa eine Gruppe von inzwischen über 4000 Akademikern zusammengeschlossen und mit der „Heterodox Academy“ einen (Online)Ort geschaffen, an dem Gedanken frei und uncancelbar geäußert werden können. Dieser Widerstand hat inzwischen sogar eigene intellektuelle Superstars hervorgebracht, denn Jordan Peterson (ich persönlich kann ja mit seinem Geplänkel mit biblischen Weisheiten und christlichem Glauben nicht viel anfangen), der einen millionenfach verkauften Bestseller geschrieben hat, wurde überhaupt erst bekannt, weil er gegen die kanadische Bill C-16 protestierte, die er als politische Auswirkung von ReLi-Ideologie auffaßte und die die Verwendung bestimmter Pronomen und Begriffe zur Anrede von Trans-Personen vorschreibt und damit, so Peterson, in die Freiheit der Rede eingreife. Doch auch in Deutschland haben inzwischen einige Linke und Linksliberale (zu letzteren wohl auch ich zählen würde, wenn ich mich politisch verorten müsste) die Gefahr erkannt. So räumten neben S. Lobo auch K. Kühnert und D. Bartsch im Nachklang zu dem o.g. islamistischen Mord an dem Pariser Lehrer ein, daß die Linke endlich ihr betretenes Schweigen angesichts islamistischen Terrors brechen und zu einer klaren und auch ausdrücklichen Kritik nicht nur der Taten sondern auch der zugrundeliegenden Ideologie finden müsse. Dies bedürfte natürlich der Überwindung des in diesen Kreisen verbreiteten intellektuellen Hochverrats, der darin liegt, islamisch motivierte Verbrechen entweder gar nicht zu diskutieren oder am besten gleich grundsätzlich als notwendige Folge des westlichen Kolonialismus umzulügen. Man kann nur hoffen, daß das gelingt.

Es bleibt also festzustellen, daß es gerade jetzt und gerade heute entscheidend ist, die Wahrheit auszusprechen, auch wenn sie unpopulär ist, Kritik zu äußern, auch wenn sie schmerzt und sich nicht von der ReLi, ihrer ideologischen Propaganda und ihren Kampfbegriffen einschüchtern, zum Schweigen bringen oder in irgendwelche Ecken drängen zu lassen und trotzdem und gerade jetzt für Toleranz, Freiheit, Humanismus und gleiche Rechte für jeden Menschen einzustehen.

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Quellen:

[1] “Generation Beleidigt”, 2020, Caroline Fourest, Edition Tiamat

[2] „ Cynical Theories: How Activist Scholarship Made Everything about Race, Gender, and Identity–And Why This Harms Everybody “, 2020, Helen Pluckrose und James Lindsay, Pitchstone Pub
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Nachtrag am 09.11.2020:

Für die des Englischen Kundigen gibt es für das Verstehen sehr hilfreiche Videos:

How Social Justice Silences” und

The Church of Social Justice

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Nachtrag am 14.11.2020:

Hier ist ein aktuelles Interview mit M. Khorchide, einem Islam-Reformer, der den Islam für reformierbar und dringend reformierungsbedürftig hält und erklärt, warum er sich von der Linken, die islamistische Verbrechen nicht kritisieren, im Stich gelassen fühlt.

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Kommentare (122)

  1. #1 Aginor
    03/11/2020

    Danke für den Beitrag!

    Ich bin in etwa der selben Meinung (Achtung, Echokammer! 😉 )
    Die benutzen Methoden, die ich eher bei der politischen Gegenrichtung erwarten würde, und nennen sich “links” und “liberal”…

    Hat was von Nietzsche:
    “Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.”

    Gruß
    Aginor

  2. #2 RPGNo1
    03/11/2020

    @Cornelius Courts

    Ein schöner notwendiger Artikel.

    Vielleicht komme ich heute Abend noch zu einem längeren Kommentar. Jetzt möchte ich nur ein Stichwort aufgreifen, nämlich die “Cancel culture”, die es nach Meinung mancher Kommentatoren in Deutschland gar nicht gibt, sondern als ein Kampfbegriff rechter und auch konservativer Kreise entwickelt wurde.

    https://www.fr.de/meinung/kolumnen/wer-kanzelt-hier-wen-ab-90063397.html

    https://www.zeit.de/2020/34/cancel-culture-zensur-usa-meinungsfreiheit-debattenkultur/komplettansicht

  3. #3 Lucky Luke
    03/11/2020

    Interessant, daß Sie dies bereits vor vier Jahren geschrieben haben.
    Bei den Beiträgen von S. Lobo und K. Kühnert hab ich mich auch gewundert, warum diese erst jetzt erscheinen.
    Entsprechende Meinungsäußerungen hat es ja schon vorher gegeben, aber die “Regressive Linke” hat diesen nicht zugehört (in ihrer Selbstgewissheit, das Richtige zu tun, wohl auch nicht zuhören wollen).
    Statt dessen wurden entsrprechende Debattenbeiträge entweder gecanceled oder als reaktionär gebrandmarkt und damit den Bauernfängern zugetrieben.
    Wenn eine entsprechende Diskussion bereits 2015 möglich gewesen wäre (und ob die heute überhaupt möglich sein wird, muß sich noch zeigen), dann wäre die AgD bei ihrem <5% Wahlergebnis von 2013 geblieben.
    Es zeigt sich mal wieder – wie so oft in der Geschichte
    Je lauter eine Seite schreit, desto mehr schreit auch die andere Seite und die Ränder bauen sich extremer auf – wärend denjenigen im Tal dazwischen angst und bange wird…

  4. #4 zimtspinne
    03/11/2020

    Ich muss erstmal ungefähr 10 Begriffe nachschlagen, die ich noch gar nicht kannte (mache kann ich mir zusammenreimen wie Mikroaggressionen^^).

    Das geht ja am Normalbürger glatt vorbei, was sich alles so aus dem Dunkel materialisiert, zB. Fat Studies.
    Darunter würde ich vermuten, wird über langfristige Auswirkungen von Überflussgesellschaften geforscht, vielleicht findet ja eine Anpassung schon statt?
    Aber nein, dahinter verbirgt sich so etwas wie eine lebenslang dicke Doktorandin, die nun dafür kämpft, das Dicksein als gesund, normal und etwas besonderes zu etablieren.
    Grundsätzlich ist es natürlich schon wichtig, dass Dicke sich Selbstbewusstsein erarbeiten und sich nicht niedermachen lassen von solchen, die einfach immer etwas zum Abreagieren brauchen.

    Naja, damit muss man sich wohl nachmittageübergreifen (ist ja wieder Coronazeit!) beschäftigen, nicht mal so im Vorbeigehen.

  5. #5 Aginor
    03/11/2020

    Nachtrag zum Deplatforming bzw. der Cancel Culture als etwas “linkes”:

    Das überrascht mich immer wieder etwas. Denn das ist weder etwas neues, noch etwas spezifisch linkes oder rechtes. Siehe 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts z.B.

    Da war es schlicht normal, dass man versucht hat, politisch auf der Gegenseite stehende Personen mundtot zu machen, ihnen nicht zu erlauben ihre Meinung zu verbreiten etc, auch indem man z.B. ihre öffentlichen Auftritte gestört hat, Plakate oder sogar Gebäude angegriffen hat usw., bis hin zum gewaltsamen eindringen in geschlossene Veranstaltungen, was dann zuweilen zu sogenannten “Saalschlachten” führte, bei denen es sogar Tote gab.
    Was auch beliebt war, war z.B. das Aufrufen zum Boykott von Vorlesungen politisch unliebsamer Professoren an Universitäten, oder diese zu stören, etwa durch lautes rufen von irgendwelchen Parolen, oder auch durch Gewalt. Die Anhänger der NSDAP z.B. waren darin recht gut.

    Wenn ich dann sehe wie eine Vorlesung von Bernd Lucke (von dem ich nun wirklich kein Fan bin, aber Demokratie muss ihn aushalten) von Leuten mit einer Antifa-Flagge (schwarze Variante) so gestört wird dass sie abgebrochen werden muss, dann kommt mir das gruslig bekannt vor. (Hannover 1926 z.B.) Und ja, es ist mir egal gegen wen da vorgegangen wird.
    Es geht um das “wie”, nicht um das “was”, oder das “wer”. Und im “wie” machen sich leider zu viele (auch gutmeinende) Menschen mit dem gemein, das sie eigentlich bekämpfen wollen.
    “Cancel Culture” ist nur einer der Auswüchse.

    Zur Beleidigten Generation und der damit verwandten Opferolympiade:
    Hier ist es auch wieder das gleiche auf allen Seiten.
    Für Erdogan ist der Islam das Opfer, die Rechten sehen sich systematisch von den Linken/Medien/Juden/Sozialisten/Moslems unterdrückt, die radikaleren Teile der Frauen und der LGBT+ Gemeinde sehen überall fiese Machos, die Linken sehen überall Rechte/Nazis/Kapitalisten, die Kirchen sehen böse Atheisten die alles übernehmen usw.
    Alles Opfer. Und Opfer haben immer Recht, weil sonst Victim-blaming oder so. Und wenn Fakten meiner Meinung widersprechen oder von der falschen Person kommen (z.b. falsches Geschlecht, Alter, oder Hautfarbe, gerne auch mal mit zweierlei Maß gemessen), dann müssen sie gefälscht sein und/oder es ist eine Verschwörung. Alle sind gegen mich.

    Es ist einfach traurig.

    Gruß
    Aginor

  6. #6 2xhinschauen
    03/11/2020

    Der Artikel spricht mir aus dem Herzen. Trotzdem ein kleiner Klugschiss: Man sollte, zumal in einem gebildeten Text, das amerikanische “social justice” nicht mit “sozialer Gerechtigkeit” übersetzen – letztere ist das, was die SPD früher mal wollte. “social” und “sozial” sind false friends.

    Besser passt “gesellschaftliche Gerechtigkeit”. Entsprechend sind “social media” auch keine “sozialen” Medien (eher im Gegenteil). Ein “social drinker” trinkt nur in Gesellschaft, und “social distancing” ist nicht die soziale Spaltung, sondern das Abstandhalten in Gesellschaft.

    Ansonsten: Weitermachen!

  7. #7 2xhinschauen
    03/11/2020

    Hm, noch eine Beobachtung. Es gibt ja zu allen möglichen -ismen, die hier aufgeführt werden, einen großen theoretischen Literaturkanon. Und Leute, die sich begeistert oder fanatisch dazu bekennen.

    Außer beim Sexismus, da gibt es beides (fast) nicht. Das Wort ist wie “Hexe” im Mittelalter Anklage und Urteil in einem Wort und seine Bedeutung ins Belieben des Anklägers/Richters gestellt.

    Ich will nicht sagen, dass es keine Erscheinungen, Verhaltensweisen, Äußerungen und Zustände gibt, die man sexistisch nennen könnte. Aber das Wort hat einen anderen Charakter als die anderen -ismen.

    Wobei, Ableismus….

  8. #8 Tina
    03/11/2020

    Der Begriff “sozial” hat verschiedene Bedeutungen. Hier ein kleiner Überblick:

    https://www.duden.de/rechtschreibung/sozial

    Bei der Übersetzung aus dem Englischen wird es noch komplizierter. 😉

    Ich würde “social justice” deshalb auch besser mit “gesellschaftliche Gerechtigkeit” übersetzen, obwohl auch das nicht so ganz rund klingt.

    Ansonsten trifft der Text im Wesentlichen auch meine Meinung.
    Wobei ich das Grundproblem ganz allgemein darin sehe, dass viele ursprünglich gut gemeinte und auch gut begründete Anliegen im Sinne der Teilhabe und der Verringerung von Diskriminierung in einen Zustand der extremen Zuspitzung gelangen können, wenn sich die “falschen” Leute mit falschen Argumenten radikalisieren und die Menschenfreundlichkeit irgendwann gar nicht mehr erkennbar ist unter den vielen Schichten die bis hin zum Extremismus führen.

    Als linksliberal verorteter Mensch wendet man sich ab mit Grausen.

  9. #9 RPGNo1
    03/11/2020

    Ein “auffälliges Schweigen” zum Islamismus hatte SPD-Vize Kühnert der deutschen Linken attestiert. Linkenabgeordnete wehren sich nun gegen eine Stigmatisierung von Muslimen. Das sorgt für Ärger in der Fraktion.

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/islamismus-linke-streiten-ueber-antimuslimischen-rassismus-a-d0784978-80a6-4992-972e-7c205cfd95e7

  10. #10 Cornelius Courts
    03/11/2020

    @2xhinschauen und Tina: “Besser passt “gesellschaftliche Gerechtigkeit”.

    Ich stimme zu, daß es Verwechslungsgefahr zwischen “Sozialer Gerechtigkeit” und sozialer Gerechtigkeit gibt. Erstere ist eine ReLi-Ideologie, letztere etwas, das unbedingt anstrebenswert ist. Im Englischen werden beide durch Groß- bzw. Kleinschreibung unterschieden (so wie auch “Theory” und “theory”), das geht im Deutschen nicht. Ob mir “gesellschaftliche Gerechtigkeit” gefällt, weiß ich noch nicht. Ich habe im Text aber versucht, für die “religiöse” Soziale Gerechtigkeit ein “SG” zu verwenden.

  11. #11 Cornelius Courts
    03/11/2020

    @RPGNo1: wenn ich nur “antimuslimischen Rassismus” lese, möchte ich schon wieder Schellen verteilen! Was soll denn das sein? Islam ist keine Rasse, raffen die das nicht?
    Es gibt braune/migrantische Atheisten genauso, wie weiße, “biodeutsche” Moslems!

  12. #12 zimtspinne
    03/11/2020

    “soziale Distanzierung” ist im übrigen auch ein total falsch gewählter Begriff, egal ob englisch oder deutsch.

    Gemeint ist eine physikalische/räumliche und NUR solche Distanzierung und eben keine soziale.
    Ich kann weiterhin stundenlang am Telefon oder pc, tablet usw in Sozial-Aktionen baden, sogar darin ersaufen *seufz*, ja ich soll mich sogar umsozialisieren.
    Was von mir aber nicht gefordert wird, ist soziale Enthaltsamkeit. Nur eben der rein physische, räumliche oder anders genannt auch Körperkontakt ist verboten.

    Schon von Anfang an stört mich dieser falsch gewählte Begriff.

    Treffender wäre sowieso Isolations- und Quarantäneverhalten (auf rein physischer Ebene könnte ergänzt werden).
    Damit kann dann auch jeder was anfangen – was isolieren und quarantieren bedeutet, weiß ja eigentlich schon jedes Kind (Tier in Quarantäne usw).

    Nochmal zum Thema.
    Eigentlich darf sich jeder in die Opferrolle oder gleich mehrere begeben, wie er möchte. Gehört ja auch zur persönlichen Freiheit.

    Was er/sie/es aber nicht dürfen können sollte: Die Wissenschaft für Opferverhalten und -rollen missbrauchen und das Ganze unter kräftiger Manipulation auch noch salonfähig machen. (Genderstudies, Esoterik und vieles mehr)

  13. #13 zimtspinne
    03/11/2020

    im ersten Abschnitt sollte es “physische”, nicht “physikalische” Distanzierung heißen.
    Weiß gar nicht, wie ich da drauf kam…. wenn man aber im weiteren Sinne an “stofflich” denkt, also etwas Vorhandenes -> Materialisiertes sozusagen, passt es dann wieder.

  14. #14 RPGNo1
    03/11/2020

    @CC

    Ich stimme dir zu. Leider hat sich der Begriffl “antimuslimischer Rassismus” schon so sehr in den Köpfen von gewissen politischen Gruppierungen verfestigt, dass man nur mit dem Einsatz von Drucklufthämmern eventuell noch Logik freisetzen könnte. Sogar auf der Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung wird dieser Begriff beworben.

    Insgesamt ist der antimuslimische Rassismus gerade deshalb als Rassismus einzustufen, weil Menschen entlang bestimmter Vorstellungen von Kultur, Religion und Herkunft essentialisiert werden, ihnen also nach (angeblicher) Abstammung genuin ‘islamische’ Eigenschaften zugewiesen werden, die sie von der ‘eigenen’ Gruppe quasi natürlich unterschieden. Dadurch wird die rassistische Benachteiligung der ‘Anderen’ (“nicht deutsch”) gerechtfertigt und ‘unsere’ (“deutschen”) Privilegien werden gesichert.
    […]
    Ozan Zakariya Keskinkilic ist Politikwissenschaftler und Dozent an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin. Er forscht und lehrt zu den Themen (antimuslimischer) Rassismus, Antisemitismus, Orientalismus und (Post-)Kolonialismus sowie Erinnerung und jüdisch-muslimische Beziehungen.

    https://www.bpb.de/politik/extremismus/radikalisierungspraevention/302514/was-ist-antimuslimischer-rassismus

  15. #15 kaktus
    03/11/2020

    Es wäre erheblich angenehmer, deine Auführungen zu lesen, denen ich zu einem gut Teil zustimme, wenn es nicht immer wieder mit dir durchginge. Sowas wie “Täter im Namen einer faschistoiden Ideologie wie dem Islam” erklärt sprachlich eindeutig den Islam an sich zur faschistischen Ideologie. Entweder bist du sprachlich inkompetent (was ich dir nicht abnehme) oder du nutzt die Gelegenheit, ganz nebenbei halt doch ein paar Milliarden Muslime über einen Kamm zu scheren und zu beleidigen. Unschön und unsymphatisch.

  16. #16 RPGNo1
    03/11/2020

    @kaktus

    „Ich werfe dem Islam faschistoide Züge vor. Und da kommen Vertreter des Islams und sagen: Du solltest für diese Meinung sterben! So beginnt schon das faschistoide Gedankengut, dass Menschen wegen ihrer Gedanken – nicht für das, was sie getan haben, sondern für ihre Gedanken – bestraft werden.““

    https://www.deutschlandfunk.de/islam-totalitaeres-gottesbild-als-vorbild-fuer-diktatoren.886.de.html?dram:article_id=281650

    “Der Islamismus ist der Faschismus des 21. Jahrhunderts”

    https://www.zeit.de/politik/ausland/2015-12/hamed-abdel-sama-islam-kritik-muslime-fundamentalismus/komplettansicht

    CCs Einschätzung ist durchaus begründet.

  17. #17 zimtspinne
    03/11/2020

    Wo der Islam Staatsreligion samt Scharia ist, kann man das durchaus duchgängig und ohne Abstriche als mindestens diktatorisch betrachten, und irgendwie religös-faschistoid auch.

    So oder so ein Unrechtssysstem, dessen letztes Stündlein nicht früh genug schlagen kann. Weg damit.
    Dann gäbs auch hier irgendwann keine Ehrenmorde, Köpfungen und Jungfrauenverstümmelung u.ä. mehr.
    Weg damit, braucht kein normal tickender Mensch.

  18. #18 kaktus
    03/11/2020

    @16
    Was irgendwelche “Vetreter” tun, ist das eine. Dafür Milliarden Moslems in Mithaft nehmen, ist trotzdem Müll, ebenso die sprachliche Gleichsetzung von “Islam” und “Islamismus”.

    @17

    “Wo der Islam Staatsreligion samt Scharia ist, kann man das durchaus duchgängig und ohne Abstriche als mindestens diktatorisch betrachten, und irgendwie religös-faschistoid auch.”

    Dürfte für jede Staatsreligion gelten. Nur wird das dem ganz normalen Moslem von nebenan nicht gerecht.

    Ist ja nicht so, dass ich eure Abneigung gegen Religiösität nicht teilen würde, aber ich gewinne hier immer mal wieder den Eindruck, dass man nicht unbedingt religiös zu sein braucht, um seinen kleinen Fanatismus zu pflegen. 🙁

  19. #19 Cornelius Courts
    03/11/2020

    @kaktus: “erklärt sprachlich eindeutig den Islam an sich zur faschistischen Ideologie.”

    Ja. Und? Das sehe ich auch so. RPGNo1 hat zudem schon auf H. Abdel-Samad verwiesen, ich verweise zusätzlich noch auf sein Buch: “Der islamisch Faschismus” (https://www.amazon.de/islamische-Faschismus-Eine-Analyse/dp/3426276275) Da gerne mal nachlesen, wenn Du Probleme mit dem Konzept hast.

    “oder du nutzt die Gelegenheit, ganz nebenbei halt doch ein paar Milliarden Muslime über einen Kamm zu scheren und zu beleidigen. Unschön und unsymphatisch.”

    Unschön und unsympathisch sind solche Kommentare, wie dieser. Denn daß alle Muslime die faschistoiden Züge ihrer Religion ausleben/vertreten/gutheißen, habe ich weder je gesagt, noch gemeint und mir das zu unterstellen ist schon etwas scheiße. Im Gegenteil bin ich ein Fan von Leuten wie M. Nawaz oder M. Khorchide, Moslems, die den Islam reformieren wollen, weil sie ihn einerseits nicht aufgeben wollen, andererseits aber auch seine Probleme und sein übles Potential sehen.

  20. #20 kaktus
    03/11/2020

    Du erklärst den Islam *an sich* zur faschistischen Ideologie. Sagst du selbst. Das negiert doch die Möglichkeit, ihn zu reformieren ohne ihn aufzugeben. Wie sollte das aussehen, wenn das Faschistische dem Islam inheränt ist?

    Ich mag es nicht, wenn Leute sich dumm stellen und so tun, als wäre ihnen die Bedeutung ihrer Aussagen nicht klar. Und ich mag es besonders wenig bei Leuten, deren Ansichten ich größtenteils zustimme. Wahrscheinlich bin ich hier falsch. 🙁

  21. #21 RPGNo1
    03/11/2020

    @kaktus

    dass man nicht unbedingt religiös zu sein braucht, um seinen kleinen Fanatismus zu pflegen.

    Ich betrachte Scientology als faschistoid, ebenso gewisse Strömungen in christlichen Glaubensgemeinschaften (egal ob katholisch, evangelisch, orthodox oder evangelikal) oder auch den nationalistischen Hinduismus der indischen BJP. Ausgeprägte faschistoide Tendenzen gibt es in allen Religionen, die auf einen Absolutheitsanspruch verbreiten.

    https://hpd.de/node/18215

    Um den Vorwurf des Fanatismus kann ich aber nur milde lächeln.

  22. #22 LasurCyan
    03/11/2020

    Schade, ein vernüftiger Diskurs zu dem Thema sieht leider anders aus. Der Artikel ist derart schwammig zusammengeraunt, dass nach dem Lesen nur ein: ‘Ja, starke Meinung.’ – ‘Worum gings gleich nochma?’ hängenbleibt. Alles in einen Topf schmeissen und ideologisch durchkochen ist imho keine Methode, um Gleiches anzuprangern.

    Fakt ist jedoch, dass es gesellschaftliche Missstände gibt, die endlich weg müssen. Um das ‘wie’ sollte gestritten werden. Ne angepisste Grundhaltung stört da meines Erachtens massiv.

    In dem Sinne leite ich das ma an die ‘beleidigte Generation’ weiter. GenerationShaming^^

  23. #23 jml
    03/11/2020

    @kaktus: Spiel nicht die beleidigte Leberwurst. Das ist weder zielführend im Sinne eines Meinungsaustausches noch sinnstiftend. Es muss dir doch klar sein, dass derlei Themen in ihrer Komplexität nicht meinungskohärent darstellbar sind. Wären sie das, bedürfte es überhaupt keiner Diskussion über irgend etwas. Nur Unterstellungen lass bitte sein. Davon haben wir alle im Netz mehr als genug.
    @CC: Fast vollständige Zustimmung. Auch ich bin der Ansicht, dass z.B. Trumps Wahl eine Reaktion auf überzogene (und dumme) Ansprüche der Linken ist, wie auch das Erstarken extremistischer Haltungen weltweit. Schlägt das Pendel in eine Richtung aus, geht es auch wieder in die andere. Bleibt die Frage, wie man die beiden Amplituden wieder kleiner bekommt, ohne dass, wie in der Vergangenheit fast immer, erst mal alles in Schutt und Asche gelegt werden muss. Ich bin da sehr skeptisch.

  24. #24 Markweger
    03/11/2020

    Wundert mich sehr das hier zu lesen.
    Denn das was Sie hier kritisieren ist in Wirkjlichkeit hier faktisch die Linie.

  25. #25 zimtspinne
    03/11/2020

    @ kaktus

    Also ich vertrete da ganz klar die private Meinung und handle auch danach: Reformierungen von Religionen fine ich ebenso inkonsequent und wischiwaschi-kleineres-Übel wie einen kranken Kettenraucher dabei zu unterstützen, doch aufs gesündere Dampfen umzusteigen. Oder einem Alkoholiker alkoholfreies Bierchen als kleineres Übel zu empfehlen.

    Religionen sind Verblödung und Volksverdummung und müssen ganzheitlich mit Stumpf, Stil, Wurzel und Überschleifchen ausgemerzt werden.
    Die Zeit wird es regeln, da muss man gar nicht mit drakonischen Maßnahmen vorgehen.
    Den Zwischenschritt kann machen wer will und wem der kalte Entzug zu hart ist. Unterstützung gibts dafür jedenfalls von mir nicht.

    Zumal sich so eine Religion naturgemäß jederzeit wieder radikalisieren kann, wenn der Nährboden dafür da ist. Ich würde sogar sagen, ohne das jetzt aber belegen zu können mit Beispielen, dass die Radikalisierungsneigung Teil von Religionen ist und zwar aller Relilgionen.
    Die Christen würden sich nur zu gerne wieder radikalisieren, aber das funktioniert nicht mehr so leicht, zu viele Aussteiger und Wankelmütige inzwischen.

  26. #26 zimtspinne
    03/11/2020

    “dass die Radikalisierungsneigung Teil der Natur von Religionen ist” wollte ich sagen.. hab schneller gedacht als ich tippen konnte^^

  27. #27 Cornelius Courts
    03/11/2020

    @kaktus: “Du erklärst den Islam *an sich* zur faschistischen Ideologie. Sagst du selbst. Das negiert doch die Möglichkeit, ihn zu reformieren ohne ihn aufzugeben. Wie sollte das aussehen, wenn das Faschistische dem Islam inheränt ist?”

    Alter, nur weil Du keine Ahnung hast, bzw. es Dir nicht vorstellen kannst, heißt das nicht, daß es nicht geht. Wenn Dich die Argumente für und wider Reformierbarkeit des Islams und warum es nicht abwegig ist, ihn für faschistoid zu halten, interessieren, ließ ein paar verdammte Bücher, ich empfehle zu dem bereits erwähnten auch eines der Streitgespräche zwischden Abdel-Samad und Khorchide, da steht es drin.

    “Ich mag es nicht, wenn Leute sich dumm stellen und so tun, als wäre ihnen die Bedeutung ihrer Aussagen nicht klar.”

    Und ich mag es nicht, wenn Leute mich für dumm verkaufen und mir die Worte im Mund herumdrehen wollen. Ich habe einen ganzen Artikel geschrieben, darüber, daß Kritik an einer Religion nur das ist und keine Kritik an den Religiösen.

    “Wahrscheinlich bin ich hier falsch”

    Mag wohl sein.

    __

    @LasurCyan: naja, wenn Du meinst, daß dein läpscher, nöliger Wischi-Waschi-7-Zeiler zu einem 13k-Zeichen-Artikel, der Dir wohl irgendwie nicht so gefällt, eher dazu beiträgt, “gesellschaftliche Missstände” zu verbessern, dann solltest Du wahrscheinlich weniger am Lack schnüffeln…

  28. #28 Alisier
    03/11/2020

    @ CC
    Issjagut.
    Hat echt keinen Sinn, wenn die Kritiker der Elche die Elche so stark imitieren, dass sie sich in ihrer Einseitigkeit kaum noch von ihnen unterscheiden.
    kaktus und Lasur Cyan sind keine Vollidioten, sondern lediglich moderat und nicht radikal. Dann sollten sie auch nicht so behandelt werden, als wären sie irgendwie doof und zurückgeblieben.
    Wenn Widerspruch reicht um sie gewollt misszuverstehen, spricht das nicht für dich Cornelius.
    Scharfmacher lehne ich ab. Egal in welcher Farbe sie angepinselt sind.
    Die regressiven Atheisten gehen mir langsam auf die Nerven mit ihrer notorischen Unfähigkeit oder wahrscheinlich vielmehr Unwilligkeit sauber zu argumentieren.
    Da könnte man glatt gläubig werden…..aber Nein, so weit gehe ich dann doch nicht.
    Wenn Du eine Blase willst, dann sags doch gleich, und tu nicht so, als wärst Du an Diskussionen interessiert.

  29. #29 RPGNo1
    03/11/2020

    Leute, regt euch doch mal alle wieder ab. Die Eskalation ist doch sinnbefreit. Habt ihr alle den Corona-Koller? Oder habt ihr alle zu viel Trump zugehört und zugesehen?

  30. #30 wereatheist
    Berlin
    03/11/2020

    @2xhinschauen, #7:

    Es gibt ja zu allen möglichen -ismen, die hier aufgeführt werden, einen großen theoretischen Literaturkanon. Und Leute, die sich begeistert oder fanatisch dazu bekennen.

    Außer beim Sexismus

    Ich kenne keine Person, der ich oder Andere rassistische Positionen vorwerfen, die sich als “Rassistin” bezeichnet. Ebenso wird man niemanden finden, der sich “Islamist” nennt (eher sowas wie ‘wahrer Muslim’).
    Die ganzen -ismen sind analytisch/kritisch/polemische Begriffe “von außen”. Und das ist auch ganz normal 🙂
    Im Jahre des HErrn 1991 erzählte mir eine Person aus upstate New York, wie schlimm doch die ‘pc’-Kultur an US-Universitäten sei.
    Wer jetzt errät, wieviel Melanin diese Person im Spätwinter hatte, bekommt trotzdem nix 😛

  31. #31 LasurCyan
    03/11/2020

    wenn Du meinst, daß dein läpscher, nöliger Wischi-Waschi-7-Zeiler zu einem 13k-Zeichen-Artikel,

    Du hast auf jeden Fall den Längeren, Corn. Soviel ist sicher^^

  32. #32 zimtspinne
    03/11/2020

    Alisier,
    bei Religion gibts genau wie bei schwanger kein Zwischending, sondern nur pro oder contra.

    Nach spätestens 10 Minuten geht mir ein religiös untermaltes Weltbild einfach nur auf den Keks, auch im Alltag. Da meine ich nicht mal Beten, sondern nur das unterschwellige Religionsgewaber (Syndrom hätte ih fast geschrieben, hab mich aber noch eben zurückgenommen^^).

    Religöse gehen einfach anders an Dinge heran, mit Dingen (des Alltags, Lebens) um und damit komme ich im Alltag nicht klar. Ist mir zu stressig, anstrengend und wrid daher wegsortiert. Passt nicht für mich.

    Veganer können ähnlich nerven und sonstige Fanatiker.
    Religion ist aber noch mal einen Zacken schärfer im Nervtum.
    Und ich frage mich auch, wie so eine entchärfte entfanatisierte Gläubigkeit aussehen soll.. und ob das dem Gläubigen übrhaupt gefällt, denn es nimmt dem Zinnober doch gerade seinen Biss.
    Ein zahnloser Reli-Tiger kann auch gleich weg.

    Und dass Scharfmacherei ablehnst, war jetzt auch der Witz des Abends *höhöhö

  33. #33 wereatheist
    Berlin
    03/11/2020

    @myself, #30:
    Es gab bei den -ismen historisch eine Ausnahme, nämlich beim Antisemitismus. Es war bis ca. 1945 en vogue in gewissen Kreisen, sich als Antisemit(in) zu bezeichnen.
    Aber ach, die guten Zeiten, sie schwinden dahin, und heute wird auch Roger Waters seinen Anwalt einschalten, wenn man ihn als das bezeichnet, was er ist. Wie schade auch, dass er seinen ‘Judensau’-Fesselballon in Deutschland nicht steigen lassen darf – die arme (nichtjuden)Sau

  34. #34 Uli Schoppe
    03/11/2020

    @wereatheist
    Nunja, es war nicht nur der Davidstern drauf ^^ 🙂

    Kreuz
    Mondsichel mit Stern
    Hammer und Sichel
    Shell
    McDonald’s
    Dollarzeichen
    Mercedes-Stern

    Aber Du hast Recht, als Staat Israel wäre ich auch angepisst wenn mich jemand mit Shell oder McDonald´s gleichsetzt 😉 Oder den Gaunern von Mercedes … ^^

  35. #35 wereatheist
    Berlin
    03/11/2020

    Nunja, es war nicht nur der Davidstern drauf ^^

    Ach ja? Trotzdem sollte es für jeden Menschen mit etwas historischer Bildung klar sein, was dieses Schweinchen mit magen david so evoziert.
    Das Schwein (R.W.) kann sich da nicht herausreden.

  36. #36 zimtspinne
    03/11/2020

    Ach so, hatte ich vorhin noch vergessen vor lauter Randale gegen Religion….

    Diese Leute, die sich bei dem Thema einfach raushalten wollen und dann gerne mit so “ja bloß nicht anecken”-Floskeln dahergestreunert kommen: Religionsfreiheit, jeder wie er mag, ich habe mir noch keine Meinung dazu gebilet…. blah blubb blab…”

    so kann man das ja bei vielen Themen handhaben, die einen nicht wirklich tangieren (man könnte dann aber auch einfach ehrlich sein und sagen, dass man keine Meinung da zu hat mangels Interesse, darf man ja durchaus im Leben, nicht zu allem und jedem eine Meinung haben).
    Bei Religion als eins der wenigen Dinge, hat das mehr mit uralter Devotheit zu tun, die irgendwie noch in selbst vielen Nichtgläubigen verankert scheint.
    War ja auch mal lebensgefährlich, sich ablehnend dazu zu äußern…. das hängt bestimmt noch irgendwo im System drin.

    bei mir nicht!
    Solange ich damit nicht behelligt werde und reingezogen, ist es mir egal. Was leider nicht durchgängig der Fall ist, selbst in einem eher wenig damit belastetem Umfeld.
    Immer wird kommt fließt es ein, auch im Alltag und das ist stressig.
    Leider halte ich mich doch auch mal zurück, zB wenn der Reli-Scheiß gerade oft in Zusammenhang mit Tod und Sterben aggressiv und übergriffig nach außen gespült wird und man als Unbeteiligter nur schwer weghören kann.
    Da muss ich leider dieses verlogene Spiel noch oft mitspielen und es kotzt mich von Mal zu Mal mehr an.

  37. #37 2xhinschauen
    03/11/2020

    @wereatheist
    Oh es ist ja nicht erforderlich, dass ein Nazi, Klansman etc sich selbst “Rassist” nennt oder dass sich ein religiös motivierter Attentäter selbst “Islamist” nennt, wenn man (jajklar, von außen) die Kriterien ihrer eigenen Ideologie an sie anlegen kann. Wenn es eine solche denn überhaupt gibt. Was bei einigen -ismen aber nicht der Fall ist, da ist es dann tatsächlich eine reine Zuschreibung von außen.

    @CC
    Betr dedizierte Großschreibung von Substantiven im Englischen: Das ist aber glaube ich keine Regel, sondern eine Konvention, die nicht allgemeingültig ist und nach meiner Erfahrung im Alltag eher schlampig angewendet wird. Juristen nutzen das z.B. in Verträgen, um bestimmte genau definierte Begriffe zu kennzeichnen (in englischen und amerikanischen Verträgen zählt der Wortlaut viel mehr als der Sinn – anders als bei uns).

    Betr “sozial” – das war in Deinem Artikel auch nicht missverständlich, wohl weil Dir der Unterschied bewusst war. Das ist nicht immer und überall so *seufz

  38. #38 uwe hauptschueler
    03/11/2020

    @Cornelius Courts

    Alter, nur weil Du keine Ahnung hast, bzw. es Dir nicht vorstellen kannst, heißt das nicht, daß es nicht geht.

    Könnte von Homöopathen sein.
    Den Koran, das unveränderbare Wort Gottes, schafft man nicht aus der Welt. Das Opium des Volkes ist ohne krasse Nebenwirkungen nicht zu haben.

  39. #39 wereatheist
    Berlin
    04/11/2020

    Hey Uwe, Du kennst das mit Opium DES Volkes versus FÜR das Volk, bist damit intellektuell und faktisch der Mehrheit der deutschen Bevölkerung überlegen, und bekommst hiermit das Abitur ehrenhalber. Wenn ich das Recht dazu hätte.

    Opium des Volkes

  40. #40 Markweger
    04/11/2020

    Fest steht dass der Islam die einzige Religion ist die Unmenschlichkeit und Grausamkeit lehrt.
    Es mag zwar auch im alten Testamnent alles mögliche stehen aber das ist nicht heutige Lehre.
    Radikaler Islam ist daher mit radikalen politischen Ideologien wie Faschismus oder Stalinismus gleichzusetzen.

  41. #41 kaktus
    04/11/2020

    @CC
    Du schreibst, ich würde dir die Worte im Mund herumdrehen. Und gleichzeitig tust du selbst kund, dass du genau das meinst, was ich verstehe.
    Dazu ein bisschen Gepöbele der Sorte “Lies man ein paar Bücher”. Ok, kann man machen. ¯\_(ツ)_/¯

    @23 “Beleidigte Lebwerwurst”. Och je, sicher nicht. Aber das hier ist ähnlich sinnvoll wie eine Diskussion mit Trump-Anhängern. Da habe ich dann doch Besseres zu tun… ich muss ja mal ein paar Bücher lesen. 🙂

  42. #42 wereatheist
    Berlin
    04/11/2020

    Fest steht dass der Islam die einzige Religion ist die Unmenschlichkeit und Grausamkeit lehrt.

    Dir ist hoffentlich klar, dass diese steile These schwer zu falsifizieren ist.
    Und sie ist offensichtlicher Blödsinn, weil es in den paar tausend Jahren seit der letzten Eiszeit vermutlich tausende von Religionen gab, die allerlei Unsinn geboten, also auch Grausames (die Römer hatten kein Problem mit Gewalt, hatten aber irgendwie was gegen Menschenopfer).

  43. #43 RPGNo1
    04/11/2020

    @wereatheist

    Versuch nicht mit Markweger zu diskutieren. Der steht fest in der (österreichischen) blau-braunen Ecke, ist rassistisch und verachtet alle Muslims.

  44. #44 Markweger
    04/11/2020

    @ wereatheist
    Es geht um die Gegenwart.
    Die Vergangenheit zu bemühen um gegenwärtige Verbrechen zu verharmlosen, was für eine groteske Argumentation.

  45. #45 Ursula
    04/11/2020

    @wereatheist
    Ich möchte mich RPGNo1 anschließen. Es wurde oft versucht mit Markweger zu diskutieren. Vergiss es! Meist wird es von Posting zu Posting schlimmer, rassistischer und menschenverachtender.
    Er ist leider einer meiner Landsleute von denen ich mir sehr wünschen würde wir hätten deutlich weniger im Land.

  46. #46 Markweger
    04/11/2020

    “Menschenverachtend”
    Dafür ist das was in Frankreich oder in Wien geschehen ist völlig harmlos.
    Aber auf diese Unmenschlichkeiten hinzuweißen, das ist dann “menschenveractend”

  47. #47 Cornelius Courts
    04/11/2020

    @Alisier: “Wenn Widerspruch reicht um sie gewollt misszuverstehen, spricht das nicht für dich Cornelius.”

    Und ich hatte schon mit dem Gedanken geliebäugelt, daß Du im Oberstübchen etwas entrümpelt hättest. Aber ich sehe schon: immer noch auf dem regressiv linken Auge blind.
    Ich habe niemanden gewollt mißverstanden, sondern mich gegen undifferenzierte und offensichtlich unkundige Anwürfe positioniert.

    “Scharfmacher lehne ich ab. Egal in welcher Farbe sie angepinselt sind.”

    Ich auch. Und Verharmloser. Und Schönfärber. Und Lauwarme.

    “Die regressiven Atheisten gehen mir langsam auf die Nerven mit ihrer notorischen Unfähigkeit oder wahrscheinlich vielmehr Unwilligkeit sauber zu argumentieren.”

    Wie wäre es, statt mit “die Atheisten”-Quatsch anzukommen, ein echtes und falsifizierbares Argument vorzutragen und mir eine angeblich fehlerhafte Argumentation sauber nachzuweisen? Kannste nicht, ne? Aber krakeelen geht noch, seh ich schon.

    “Wenn Du eine Blase willst, dann sags doch gleich, und tu nicht so, als wärst Du an Diskussionen interessiert.”

    Als regelmäßiger Leser solltest Du erstens wissen, daß ich keiner Diskussion aus dem Weg gehe, daß es zweitens aber Regeln gibt, die einer erfüllen muß, um einer Diskussion für würdig erachtet zu werden. Und gleich mit ‘nem Strohmann (“Du hast alle Moslems beleidigt!) einzusteigen, ist nicht der beste Weg, die eigene Eignung nachzuweisen.

    __

    @uwe hauptschueler: “Könnte von Homöopathen sein.”

    Das ist natürlich Quatsch. Ich habe den als “Argument from incredulity” bezeichneten Fehlschluß (https://en.wikipedia.org/wiki/Argument_from_incredulity) bei kaktus identifiziert. Er hat ihn begangen, sein Argument ist damit hinfällig.
    Man bedarf dieses Fehlschlusses, den einem ein Homöopath dann vorwerfen könnte, aber nicht, um die H. zu widerlegen. M.a.W.: das Argument gegen H. ist nicht, daß wir uns nicht vorstellen können, wie sie wirkt und wir deshalb schließen, daß sie nicht wirkt, sondern daß die von den Homöopathen beschriebene Wirkweise gegen eine Reihe von Naturgesetzen verstößt und wir deshalb schließen, daß sie nicht wirken kann. Daß sie nicht wirkt, sieht man hingegen hunderten von Studien.

  48. #48 noch'n Flo
    Schoggiland
    04/11/2020

    @ CC:

    Und gleich mit ‘nem Strohmann (“Du hast alle Moslems beleidigt!) einzusteigen, ist nicht der beste Weg, die eigene Eignung nachzuweisen.

    Strohmänner sind doch seine Spezialität. 😉

  49. #49 RPGNo1
    04/11/2020

    @noch’n Flo

    Mit dem Strohmann ist aber kaktus (siehe Kommentare #15, #18, #20) eingestiegen und nicht Alisier.

  50. #50 noch'n Flo
    Schoggiland
    04/11/2020

    Und?

  51. #51 uwe hauptschueler
    04/11/2020

    @Cornelius Courts
    Ihren Verweis auf “Argument from incredulity” kann ich nicht nachvollziehen. Bin ich zu blöd für. Ich versuche es einmal anders. Nehmen wir als These, die Homöopathie sei reformierbar. Eine reformierte Homöopathie, was immer man sich darunter vorstellen mag, wird kaum weniger gaga sein, als das Original. Die orthodoxen Homöopathen verschwinden deshalb auch nicht. Ein reformierter Homöopathist wird auch kaum anders reagieren als ein orthodoxer, wenn man seine Lehre anzweifelt.
    Religion oder Religiotismus zu reformieren ist meiner Meinung nach vertane Mühe.

  52. #52 RPGNo1
    04/11/2020

    @noch’n Flo

    “Strohmänner sind doch seine Spezialität.”

    Wink mit dem Zaunpfahl an die falsche Person, da Alisier keinen Strohmann gebracht hat. Oder wie soll ich deine Anmerkung sonst deuten?

  53. #53 noch'n Flo
    Schoggiland
    04/11/2020

    Nochmal ein bemerkenswerter Artikel dazu in der Zeit:

    https://www.zeit.de/politik/2020-10/islamismus-linke-politik-liberalismus-rassismus-diskriminierung?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

    @ RPGNo1:

    Es war durchaus so gemeint, wie es da stand.

  54. #54 RPGNo1
    04/11/2020

    @noch’n Flo

    Danke, für deine nebulöse Antwort. Jetzt bin ich genauso schlau wie vorher.

  55. #55 wereatheist
    Berlin
    04/11/2020

    @uwe, #51:
    Reformierter Religiotismus ist meist sehr viel erträglicher als unreformierter Fanatismus.
    Ich bin froh, dass meine Verwandtschaft überwiegend aus wischi-waschi-Protestanten besteht, und nicht aus Evangelikalen, die gerade in den U States maximalen Schaden stiften. Oder schau dir Polen an: diese Gesetzgebung kostet Frauen das Leben, dagegen ist der hiesige §218 StGB quasi ein Leuchtturm der Aufklärung.

  56. #56 wereatheist
    Berlin
    04/11/2020

    Onkel Panzerfaust & Tante Bärchen haben mich zwar davor gewarnt, mit dem Kleinen Braunen zu raufen, ich könnte mich schmutzig machen oder mein Kleidchen zerreißen, aber ich kann nicht anders:
    Stets lächelnde buddhistische Mönche in Myanmar rufen auf Faschbuch zu Pogromen gegen Muslime auf (leider erfolgreich) und verlinken gerne zu antimuslimischer Hetze in westlichen Medien.
    Grausamkeit mal andersrum als die fixe Idee der hiesigen Rechten.

  57. #57 RPGNo1
    04/11/2020

    @wereatheist

    Nice. 🙂

    Aber eine Korrektur habe ich doch: Mein Kürzel leitet sich von Role Playing Game ab.

  58. #58 zimtspinne
    04/11/2020

    @ uwe h.

    Die Relis geben bekanntlich nur immer genau soviel an Restriktivität auf, wie sie müssen!

    Ähnlich einem Halunken, der auch nur soviel zugibt, wie er muss, da eh schon bekannt.

    Sie geben das auf, was sie müssen und auch erst dann, wenn kein Weg mehr dran vorbei führt.

    Sie kommen mit vielem einfach nicht mehr durch und es wird immer weniger. Mit Reformation aus Überzeugung hat das herzlich wenig zu tun.

    Das ist auch logisch aus sich heraus, das System würde anders nicht mehr funktionen.

    Und wenn viele Gläubige ihre Religion relativ moderat bis schludrig betreiben, hat das weniger damit zu tun, dass sie sie irgendwie reformiert haben… .eher damit, dass es so für sie einfacher und bequemer ist.
    Die Hardcores haben dann ja auch entsprechend dauernd ein schlechtes Gewissen und Buße tun, beichten und bereuen sind angesagt.
    Der Durchschnittsglauber hat da weniger Probleme, da er durch die Zeit und Umstände sich nicht mehr so stark gebunden fühlen muss.

    Er ist einfach durch weniger Präsenz seiner Religion und deren Riten da ohne große Blessuren ein Stück weit rausgekommen.

    Das hat so rein gar nichts mit Reformierung zu tun!

    Scheint eher ein Selbstläufer zu sein, dass die Aggressivität jeder Religion ohne aktive Kontrolle und entsprechende Macht ihrer Anführer ganz automatisch abnimmt – da die Schäfchen doch lieber Freiheit statt Religionskorsett bevorzugen und lieber permissiv statt restriktiv leben möchten.
    Sobald sie sicher sein können, es geht ihnen dafür nicht an den Kragen, nimmt ihre Religiosität automatisch ab. Ist ja auch viel stressärmer so.

    Allerdings ist das natürlich hochgradig verlogen und inkonsequent, nur immer auf den Gott und Gebete zurück zu greifen, wenns grad mal brennt.

  59. #59 wereatheist
    Berlin
    04/11/2020

    Oy vey, mea maxima culpa, @RPGNo1. Ich hatte die Rollenspiel-Variante auch auf dem Schirm, wie wärs mit “Onkel Risiko”?

  60. #60 Bert Robel
    05/11/2020

    Hervorragender, tiefgründiger, fundierter und gut begründeter Artikel. Vielen Dank für die überzeugende Arbeit.
    Ich bin nur in einem kleinen Punkt etwas abweichender Auffassung. Ich glaube nicht, dass die die Ziele der ReLi einen grundsätzlich guten Kern haben. Ich denke, das in dem Gesamtzusammenhang der ReLi die Ziele nur scheinbar einen grundsätzlich guten Kern haben, da der “gute Kern” nur dazu dient unbedarfte anzulocken, um dann mit den Methoden und Ideologien der ReLI ihren Geist auf eine völlig einseitige Weltsicht auszurichten.

  61. #61 Uli Schoppe
    05/11/2020

    @wereatheist

    Ach ja? Trotzdem sollte es für jeden Menschen mit etwas historischer Bildung klar sein, was dieses Schweinchen mit magen david so evoziert.
    Das Schwein (R.W.) kann sich da nicht herausreden.

    Du kannst ja Böswilligkeit bis zum Exzess rein interpretieren wenn Du magst. Regressiver Linker? ^^

    Verrannt vieleicht, oder betriebsblind. Aber so wie Du Dich aufführst…

  62. #62 RPGNo1
    06/11/2020

    Darf das Video “The Lion sleeps tonight” von “Tight fit” heute noch abgespielt werden?
    1. Es ist “cultural approbiation”, weil das ursprüngliche Lied von einem Zulumusiker aus Südafrika stammt.
    2. Es ist rassistisch, weil es zwei halbnackte PoC zeigt.
    3. Es ist sexistisch, weil es zwei spärlich bekleidete Frauen zeigt.
    4. Aus 1-3 folgt, dass es Mirkoagressionen bei den o.g. marginalisierten Gruppen erzeugt.
    5. Eine umfangreiche Auseinandersetzung mit “critibal whiteness” fehlt völlig.

    Fazit: Das Video muss mit einem Warnhinweis versehen werden. Zudem erwarte ich mindestens eine Masterarbeit, die sich mit den Verfehlungen dieses Videos auseinander setzt.

    *Satire Ende*

  63. #63 gedankenknick
    06/11/2020

    @RPGNo1
    Dann frag Dich mal, ob “Grimms Märchen” noch verkauft werden dürfen. Oder die gesammelten Märchen von Hans Christian Andersen… Und ob das alles auch “kindgerecht” ist… 😉

  64. #64 RPGNo1
    06/11/2020

    @gedankenknick

    Zwei schnelle gedanken:
    1) Grimms Märchen waren ursprünglich nie für Kinder gedacht.
    2) Warum enthält die Bibel eigentlich keine Warnhinweise? Bei soviel Rassismus, Sexismus und unzähligen weiteren Grausamkeiten, die das Buch enthält, wäre es unbedingt erforderlich.
    🙂

  65. #65 Cornelius Courts
    06/11/2020

    @RPGNo1: 🙂
    Ich fürchte, es gibt Leute, die Dir unsatirisch zustimmen würden. Spike Lee (!) z.B. wurde cultural appropriation vorgeworfen, weil er mit Chi-Raq die Gewalt in Chicago portraitiert hat, obwohl er selbst nicht aus Chicago kommt.
    Ich denke, das sagt alles.

    Was man übrigens immer singen und trällern kann und sollte ist das hier:

  66. #66 Cornelius Courts
    06/11/2020

    @RPGNo1: “Warum enthält die Bibel eigentlich keine Warnhinweise? Bei soviel Rassismus, Sexismus und unzähligen weiteren Grausamkeiten, die das Buch enthält, wäre es unbedingt erforderlich”

    genau.
    https://scienceblogs.de/bloodnacid/2012/11/16/wtf-forensik-paraphilien-und-sexuelle-vergehen-in-der-bibel/

  67. #67 RPGNo1
    06/11/2020

    @CC

    “The Liar tweets tonight” kannte ich schon. Ist trotzdem immer wieder lustig, den Clip zu sehen. 🙂

    Deinen Bibeltext werde ich in einer ruhigen Minute lesen. Der ist aus einer Zeit, bevor ich hier eingestiegen bin.

  68. #68 noch'n Flo
    Schoggiland
    06/11/2020

    Einen ordentlichen Schuss satirischer Islamkritik gab es gestern auch bei Dieter Nuhr:

    https://www.youtube.com/watch?v=VXNKOXIB0uA

    Besonders schön fand ich ja die Meldung, dass ein Wissenschaftler nach dem Studium früher Koranfragmente zu dem Schluss gekommen war, das mit den 72 Jungfrauen im Paradies stimme gar nicht – stattdessen bekäme der Märtyrer lediglich 72 weisse Trauben.

  69. #69 noch'n Flo
    Schoggiland
    06/11/2020

    @ knick, RPGNo1:

    Sorry, aber die heutigen Kids konsumieren in TV, Internet und Videospielen Dinge, da kommen Grimms Märchen absolut harmlos daher. Die Bibel auch.

  70. #70 RPGNo1
    06/11/2020

    @noch’n Flo

    Weiß ich doch. 🙂

    Ob das aber auch die ReLi wissen, da bin ich mir nicht so sicher. Dazu muss man sich nur die seltsamen durchideologisierten Kommentare und Artikel einiger dieser Leute durchlesen.

    Unsere Eltern dürften sich bei diesen Leuten sicher an Rudi Dutschke und so manche weitere Vertreter der westdeutschen Studentenbewegung der 1960er Jahre erinnert fühlen. Mein Vater meinte, deren Reden seien grausam anzuhören und zu lesen gewesen, so verkopft waren sie.

  71. #71 noch'n Flo
    Schoggiland
    06/11/2020

    @ RPGNo1:

    so verkopft waren sie

    M’kay!

  72. #72 gedankenknick
    06/11/2020

    @noch’n Flo
    … aber die heutigen Kids konsumieren in TV, Internet und Videospielen Dinge, da kommen Grimms Märchen absolut harmlos daher…

    Ich weiß. Ich ärgere mein Kindeklein immer gern mit z.B. Songs von “Den Ärzten” auf Youtube. Wobei ich die “Ab 18” noch vorenthalten habe – der Youtube-Algorhitmus hat dies vermitlich allerdings schon gerichtet – zu meiner Zeit hat die (westliche) Bundesjugendsschutzpresseprüfstelle auch schon keinen Jugendlichen interessiert… 😉

  73. #73 noch'n Flo
    Schoggiland
    06/11/2020

    @ knick:

    Ich erinnere mich noch gut, wie ich mit 14 Jahren das Album “Die Ärzte” (das mit “Geschwisterliebe” und “Sweet Gwendolyne”) gekauft habe – einfach im Laden einen Erwachsenen, der vertrauenswürdig war, angesprochen, das Geld gegeben und draussen vor dem Laden auf die Schallplatte gewartet. War ja nun wirklich kein Akt.

    Und nur ein paar Wochen später entdeckte ich in einem anderen Geschäft “Debil” (mit den Songs “Schlaflied” und “Claudia hat ‘nen Schäferhund”) – ohne jegliche Kennzeichnung. Das habe ich dann ganz dreist selber gekauft, gab keine Probleme oder Fragen.

    Letztlich waren die Indizierungen der “Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften” (so heisst die Behörde korrekt!) doch am Ende nur ein Witz. Für Musik genauso wir für Computerspiele. Umgehen liess sich das doch easy-peasy. 😛

    Und wir Halbstarken waren damals stolz wie Oskar, dass wir es den Erwachsenen gezeigt hatten! 🙂

  74. #74 gedankenknick
    06/11/2020

    @noch’n Flo

    Technisch gesehen ist der Erfolg der “Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien(!)” doch indirekt proportinal zur Wertung.

    Das Prädikat “Für Jugendliche unter 18 nicht geeignet!” liest sich doch für einen Jugendlichen unter 18 eher als “Geiler Scheiß! Musst Du Dir holen, sonst verpasst Du was und kannst nicht mitreden!”

    Wenn die allerdings urteilen:”Für Jugendliche ab 12 geeignet” wird das übersetzt mit: “So einen langweiligen Kinderkram kann man sich auch gleich ersparen!” 😉

    Für die Ärzte damals gab es keinen größeren Verkaufsanschub als die Indizierung von “Claudia” und “Geschwisterliebe”. Das erleben die nur noch mal, wenn Farin Urlaub sterben sollte und der Verleger dann “Best of Ärzte” rausbringt…

    Nebenbei – ich fand die Ärzte damals nicht SOOOO doll (und vieles heutzutage auch und immer noch nicht). Wenn ich das allerdings mit dem Mist vergleiche, der heutzutage so rumdudelt, werde ich rückwirkend zum Fan. Geht mir aber mit Depeche Mode, The Cure usw. nicht anders. Ausgenommen ModernTalking! 😉

  75. #75 noch'n Flo
    Schoggiland
    06/11/2020

    @ knick:

    Das mit den “Medien” ist noch relativ neu, damals ging es vor allem noch um “Schriften” (auch wenn sie damals auch Schallplatten indiziert haben).

    Ansonsten stimme ich Dir zu. Abgesehen von dem Umstand, dass Muddi und ich seit Jahrzehnten absolut eingefleischte Ärzte-Fans sind. Bei unserem Beruf – was sonst… 😉

  76. #76 RPGNo1
    06/11/2020

    Ich bin ein Spätberufener, was “Die Ärzte” angeht. Ich habe sie erst nach ihrer Wiedervereinigung richtig kennen und schätzen gelernt, weil ein Bekannter, mit dem ich an den Wochenenden von und zu der Uni gefahren bin, immer wieder das damals neu veröffentlichte Album “Die Bestie in Menschengestalt” abgespielt hat.

    Die Alben “Debil” und “Die Ärzte” habe ich dann im örtlichen MediaMarkt von Ravensburg (kurz nach meinem Jobwechsel in 2003) entdeckt, wo sie ohne jeden Hinweis auf die Indizierung ganz offen im CD-Bereich angeboten wurden. Da habe ich natürlich sofort zugegriffen und sie gekauft. Die Filiale bzw. deren Mitarbeiter müssen damals ziemlich geschlafen haben.

  77. #77 wereatheist
    Berlin
    06/11/2020

    @Uli Schoppe, #61:
    Richtig spannend ist doch, was ein deutsches Gericht in einer causa Waters so reininterpretierte, wenn gefragt. Deshalb riet der Anwalt: in Deutschland bleibt die Wurst besser unten.
    Und das ist dann auch gut so.

  78. #78 noch'n Flo
    Schoggiland
    07/11/2020

    @ RPGNo1:

    Ich bin ein Spätberufener, was “Die Ärzte” angeht. Ich habe sie erst nach ihrer Wiedervereinigung richtig kennen und schätzen gelernt, weil…

    blablabla…

    Neee, ist schon gut! Du bist selbstverständlich willkommen!

    Ich lade Dich hiermit ein, nach dem Lockdown mit mir auf ein Ärzte-Konzert zu gehen.

    Aber wenn schon, dann im Innenraum… inklusive WOD… ich habe da zwei Tickets… (und Muddi würde gerne zu Deinen Gunsten verzichten…)

    Also: Mann oder Maus?!?

  79. #79 Uli Schoppe
    07/11/2020

    @wereatheist

    Das wäre in der Tat spannen. Man könnte herausfinden wie reggressiv die sind 🙂

    Mal davon ab ob das ganze eine künstlerisch wertvolle Idee ist ^^ 🙂

  80. #80 g
    07/11/2020

    Puhhhuhuu, daß Sie das hier immernoch so schreiben dürfen! Diese Seite ist doch ReLi durch und durch. Oder etwa nicht die Seite sebst, aber 99% der hier schreibenden und 99.98% der hier kommentieren dürfenden.

  81. #81 wereatheist
    Berlin
    07/11/2020

    Gibt es einen Satz (oder ein “Gesetz”):
    ‘In 9x.yz% aller Fälle, in denen jemand im Internet eine Behauptung mit “9x.yz% aller …” aufstellt, ist dieser Wert von der Urheberin frei erfunden’?
    Kann ja nicht der Erste sein, der das vermutet 🙂

  82. #82 noch'n Flo
    Schoggiland
    07/11/2020

    Oh, ich gehöre zu einer Minderheit.

  83. #83 wereatheist
    Berlin
    08/11/2020

    Wat heeßt hier ‘zu einer‘?

  84. #84 PDP10
    08/11/2020

    Diese Seite ist doch ReLi durch und durch.

    Wat is “ReLi”?

  85. #85 wereatheist
    Berlin
    08/11/2020

    Een neua Schokoriegel?

  86. #86 wereatheist
    Berlin
    08/11/2020

    Im Sinn von ” ‘Haider’ heißt jetzt ‘Wix’, sonst ändert sich nix”.

  87. #87 PDP10
    08/11/2020

    @wereatheist:

    Und der Hertie in der Wilmersdorfer hieß schon 1999 (oder so) Karstadt.
    Aber was ReLi heißt erschließt sich mir dadurch trotzdem nicht.

  88. #88 wereatheist
    Berlin
    08/11/2020

    Ja, verblüffend. Man könnte meinen, Begriffe seien bloße gesellschaftliche Konstrukte. Quel horreuer, wenn dem so wär. Die Welt möcht wohl gleich explodieren.
    Oder das Ende des christlichensäkularen Abendlandes ist nahe. Klappt aber eher nich.

  89. #89 RPGNo1
    08/11/2020

    PDP10

    Guck dir mal die erste Zeile in Cornelius’ Haupttext an.

  90. #90 Viktualia
    13/11/2020

    # PS: Das Thema passt auch ganz gut zu “Cancel Culture, zynische Theorie und die beleidigte Generation”.
    von RPGNo1 im OLT23 https://scienceblogs.de/bloodnacid/2020/09/23/olt-23-coronafreie-zone/#comment-366467
    es geht um Dieter Nuhrs neusten Klops:https://www.stern.de/kultur/tv/dieter-nuhr-blamiert-sich-mit-rassismus-nummer-ueber-alice-hasters-9490570.html

    Da verwehrt er sich dagegen, als schwach Pigmetierter automatisch des Rassismus verdächtigt zu werden, bzw. begründet damit, das Buch nicht gleich gekauft zu haben. Woraus man ihm ja nicht wirklich einen Vorwurf machen kann (er hat aber auch getönt, es sei ein Erfolg in den USA, was aber wohl nur auf “derartige” Bücher zutrifft).

    Mich erinnert das an meine Kindheit in den 60ern und das schlechte Gewissen, das als Synonym für “Bewältigung” der Nazizeit galt. Fand ich damals schon merkwürdig: Was man daraus lernen können solle, den Mund zu halten und sich schlecht zu fühlen. Ganz besonders auch in Anbetracht des zu lösenden Problems.
    Da meinen Eltern schon die “Gnade der späten Geburt” zuteil wurde, durfte ich diesen Gedanken auch frei entfalten. Es geht nicht darum, sich für was zu schämen – oder beleidigt zu sein – es geht darum, ein angemessenes Menschenbild zu entwickeln.
    Das hilft dann sowohl gegen autoritäre als auch gegen regressive Tendenzen und nennt sich Reife…

    Ich weis ja nicht genau, wie Dekonstruktivismus geht, auch wenn ich nicht leugne, dass unsere Wahrnehmung Konstrukte erzeugt; ich glaube, dass sich “Werte” von meiner “Orientierung” (Parametern) ableiten und stell es mir schwierig vor, mit so nem Konstrukt der “Gleichberechtigung” (als Gegenteil von “Differenzierung”?) und Misstrauen gegenüber der Basis meiner Wahrnehmung zu leben.
    Wie will man andern beistehen mit einem solchen “Standpunkt”?

    Die Möglichkeit als solche, dass schwach Pigmetierte zwar formal, aber nicht unbedingt inhaltlich Rassisten sind, ist für jedweden Lösungsansatz unabdingbar – soviel Differenzierung muss sein. Also echt…
    Umgekehrt gilt natürlich auch: die Annahme, “frei von jeglicher Diskriminierung” zu sein, ist hoch wahrscheinlich reinster “Dunning Kruger Effekt”.

    Da bin ich lieber subjektiv by nature und neugierig, als “objektiv” und orientierungslos, wenn ich schon das Modell “Religion” (-Ismen) aus Glaubensgründen ablehne.

  91. #91 Cornelius Courts
    14/11/2020

    In den Kommentaren war es schon angesprochen worden: wie steht es um die Reformierbarkeit des Islams? Ich hatte die Bücher von M. Khorchide empfohlen, um sich ein Bild vom Für und Wider zum Thema machen. Wer nicht lesen kann oder will, kann sich jetzt auch ein aktuelles Interview mit ihm anhören, s. Nachtrag vom 14.11. oben im Beitrag.

  92. #92 Cornelius Courts
    16/11/2020

    “Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes IFOP, die im November veröffentlicht wurde, geben 57 Prozent der Muslime unter 25 Jahre an, dass sie die Scharia – die islamische Rechtsordnung – als wichtiger erachten als die Gesetze der französischen Republik.”
    Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/frankreich-islam-101.html

    Wer jetzt noch zweifelt, daß es vielleicht doch einen gewissen Anlaß zu Sorge und Kritik geben könnte, ist Teil des Problems, nicht der Lösung!

  93. #93 Viktualia
    17/11/2020

    Man sollte wirklich immer gut aufpassen, was man sich “wünscht”, denn es könnte in Erfüllung gehen: https://www.nzz.ch/international/null-toleranz-von-links-so-wollen-die-deutschen-gruenen-gegen-islamistischen-terror-vorgehen-ld.1586926?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
    Die Grünen mutieren zu hardlinern und verkaufen das, was längst an Maßnahen auf dem Tisch liegt als ne Art “eigener Errungenschaft”.
    Die Schwierigkeiten der Umsetzung werden dabei nicht etwa gelöst, es wird lieber bedauert, sich an Gesetze halten zu müssen (Abschiebung in Krisengebiete).

    (Und Hausbesetzer, die sich von “Eigentum verpflichtet” inspiriert fühlen, sind Asis; aber der Verfassungsschutz braucht dringend mehr Befugnisse.)

    Zitat: “eine schwarz-grüne Koalition nach den Wahlen gehört derzeit zu den aussichtsreichsten Machtkonstellationen.” Na Prost Mahlzeit.

    Was für eine perverse Art, sich mit den zugrundeliegenden -Ismen nicht auseinanderzusetzen, was für eine unwürdige Absage an die Reste der “Integratiospolitik”, was für ein glorreiches Beispiel dafür, unsere nicht-christlichen Mitbürger mit ins Boot zu holen…

    Erinnert ihr euch noch, wie oft unsere “unchristlichen” Mitbürger bei der Ergreifung solcher Attentäter aktiv mitgeholfen haben? Ich schon (auch wen ich jetzt leider keinen link habe). Hat der Habek da was gegen, oder warum tönt der so, als wolle er es ihnen abgewöhnen?

    “Wie bastle ich aus einem Symptom eine Ursache”, mehr fällt mir dazu grad nicht ein.

    Ausser vielleicht: es geht immer noch nicht um Rechts ODER Links, es sollte um die Feinabstimmung gehen.

  94. #94 RPGNo1
    17/11/2020

    @Viktualia

    Die Grünen mutieren zu hardlinern und verkaufen das, was längst an Maßnahen auf dem Tisch liegt als ne Art “eigener Errungenschaft”.

    Genau so wie Kühnert, Bartsch oder Lobo zu Hardlinern mutieren?

    “So räumten neben S. Lobo auch K. Kühnert und D. Bartsch im Nachklang zu dem o.g. islamistischen Mord an dem Pariser Lehrer ein, daß die Linke endlich ihr betretenes Schweigen angesichts islamistischen Terrors brechen und zu einer klaren und auch ausdrücklichen Kritik nicht nur der Taten sondern auch der zugrundeliegenden Ideologie finden müsse. Dies bedürfte natürlich der Überwindung des in diesen Kreisen verbreiteten intellektuellen Hochverrats, der darin liegt, islamisch motivierte Verbrechen entweder gar nicht zu diskutieren oder am besten gleich grundsätzlich als notwendige Folge des westlichen Kolonialismus umzulügen.”

    Zitat: “eine schwarz-grüne Koalition nach den Wahlen gehört derzeit zu den aussichtsreichsten Machtkonstellationen.” Na Prost Mahlzeit.

    Kretschmann regiert seit 2016 mit der CDU in BW, Bouffier seit 2014 in Hessen. Der Weltuntergang ist in beiden Bundesländern noch nicht eingetreten. Die Leute sind zufrieden mit ihren Regierungen.

  95. #95 Viktualia
    22/11/2020

    @RPGNo1, das seh ich ja jetzt erst – was genau ist denn dein Punkt?

    Um das klar zu stellen: nein, meine Intention war nicht, Kühnert, Lobo und Bartsch (du hast CC vergessen) als “hardliner” zu verunglimpfen.

    Ich habe mich eigentlich auch nicht zu den Bundesländern, in denen Grüne bereits mit regieren, geäussert.

    Ich hab mich über das Fehlen von Lösungen in diesem Papier und das Verschlimmern des Problems durch Vernachlässigen der real betroffenen Personen beschwert.

    Es gibt eine große Anzahl Muslime, die nicht den geringsten Bock auf diese Islam-Isten haben – ich hatte gehofft, dass wenigstens die Grünen dem Begriff “Dialog” wieder etwas mehr Leben einhauchen.

    Es gibt nicht nur die Ebene des konkreten Terrors – für den die Exekutive zuständig ist. Es gibt auch noch die Bevölkerung, die durch die Angst voreinander gespalten wird.

    Bin ich hier die einzige, die die Politik in der Pflicht sieht, durch ihre Politik diesen Zustand nicht noch mehr zu verschlimmern, sondern was konstruktives an den Start zu bringen?

    Ich habe den Anspruch, dass es bei etwas, dass sich “Lösung” nennen möchte, konkreter um Menschen geht und nicht so offensichtlich nur um Wählerstimmen.

    Übrigens: steht da (in kursiv) echt, es sei “intellektueller Hochverrat”, islamisch motivierte Verbrechen als “notwendige” Folge des westlichen Kolonialismus zu betrachten?
    In meinen Augen besteht der Verrat wenn, dann darin, sich nicht selber als Teil des Westens zu sehen und die daraus folgende Verantwortung zu leugnen.
    Aber doch nicht darin, fest zu stellen, dass Gewalt zu mehr Gewalt führt.

    Anscheinend ist es nötig, das Problem mal ganz allgemein zu formulieren:
    Um Feindbilder zu bewältigen muss man aus der Blase raus in der sie entstanden sind.
    Und nicht, wie die Grünen grade, in die Blase rein, um “stärker” zu werden.

  96. #96 Viktualia
    22/11/2020

    Ich wollte eigentlich das hier verlinken: https://11freunde.de/artikel/wenn-niemand-einschreitet-wird-die-gewalt-weiter-eskalieren/2908754?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

    Da ich mich überhaupt nicht für Fussball interessiere, hat es mich gerade positiv überrascht, dass da so viel konkretes drin steht.
    ——————————–

    Da heute Sonntag ist, noch ein Gedanke, der mich neulich striff und den ich lustig finde:
    wenn wir uns früher, vor Corona, darüber unterhalten hätten, was eine richtig fiese Folter für Nazis sei könnte, dann hätte “eingesperrt mit einem Eso” ganz gut punkten können, finde ich.

    Dass ein solcher “Zwangsdialog”, der sich bei den Demos doch eigentlich ergeben müsste, noch nicht komödiantisch verwurstet wurde, wundert mich. (Oder hab ich das übersehen?)

  97. #97 uwe hauptschueler
    22/11/2020

    @Viktualia
    Momentan grassiert weltweit eine Seuche. Bei den Infizierten gibt schwer Kranke, leicht Kranke und Leute ohne Symptome. Obwohl die Seuche schon viele Tote gefordert hat, meinen einige man solle der Seuche seinen Lauf lassen. Im Extremfall wird die Existenz der Seuche sogar bestritten.
    Der Islam ist genau so eine Seuche. Nicht krankheitseinsichtige und Gutmenschen, die meinen man dürfe symptomlose und leicht symptomatische nicht behandeln, sind Teil des Problems.

  98. #98 Viktualia
    22/11/2020

    Nicht krankheitseinsichtige und Gutmenschen, die meinen man dürfe symptomlose und leicht symptomatische nicht behandeln, sind Teil des Problems.

    @Uwe – “nicht krankheitseinsichtige” – du meinst Koronaleugner? Seien “Juden/Moslems sind das Problem”-Leugner? Oder wie?
    Willst du da andeuten, Muslime als Menschen wahrzunehmen, sei “Teil des Problems”?
    Ich glaub, du hast das Problem mit den -Ismen nicht ganz verstanden.

    Für Muslime die Religionsfreiheit aussetzen, damit “sich niemand ansteckt” – ich glaub, bei dir hackt´s.
    Du musst schon aushalten können, dass andere Menschen anders sind als du, jedenfalls, wenn du dich “erwachsen” nennen willst.

    “Gutmensch” – was gibst du mir hier den “Schlechtmenschen” ? (immer druff, trifft schon die richtigen!) – ich plädier nicht für den Islam, ich rege an, mal menschlich zu bleiben, statt sich von Macht-ismen verblöden zu lassen.

    Wenn schon der Islam eine Seuche ist – und nicht eine Krankheit, wie die anderen Religionen (also unreflektierter Glauben), bleibt doch keine Steigerung für den Terror mehr übrig.
    Für ne Lösung scheint mir da die Problemanalyse aber ein bissl dürftig.

    Was für ein bescheuertes Bild – @Uwe, du hast doch sicher mitbekommen, dass das Pandemiegesetz geändert wurde und nicht mehr die Tödlichkeit, sondern die Verbreitungsgeschwindigkeit den Alarm auslösen kann, oder?

    Wir Menschen sind, theoretisch, in der Lage, ein “Nein” auszusprechen, das dürfte in deinem Bild zur “Immunisierung” reichen.
    Nein zum Glauben.
    Ein Nein zum Menschen wär tödlich.

    Ich geb sowohl dem Islam als auch der Spaltung ein Nein.

    Schade, dass du das nicht sehen magst und lieber “intellektuellen Hochverrat” bekämpfen willst.
    “Kolonialisierung” hat auch in unsern Köpfen statt gefunden, das ist das Blöde an dem Vergleich mit der “Seuche im Kopf”: so was ist möglich.

    (“Behandeln” – der Islam braucht genau so dringend eine Therapie wie wir alle. Mehr Liebe für alle Menschen, das wär´s. Für den Anfang würden aber ein paar Erwachsene mehr schon reichen.
    @Uwe, das hast du schlecht formuliert – als Gefühl kann ich das grad noch tolerieren, als “Gedankengang” lehne ich es ab.)

  99. #99 Viktualia
    22/11/2020

    Das ist jetzt bisl komisch – ich hab eben das neue Video von rezo über die Covidioten gesehen und nun, wo ich es verlinken will, muss man sich anmelden, um sein Alter bestätigen zu können. Für den Fall, dass ihr das sowieso seid: https://www.youtube.com/watch?v=eoxxh2qNZj4, ich bin´s nicht.

    Worüber ich eigentlich schreiben wollte, ist (hoffentlich nicht Grund für die plötzliche Altersbeschränkung) sein Appell an die Politik, bzw. die Polizei, damit aufzuhören, Demos von rechts anders zu behandeln als solche von links.
    Hat er getan, wohl begründet und gut strukturiert, so, wie man es von ihm kennt.
    Nur ging es diesmal nicht darum, zu den Linken netter zu sein, sondern darum, es bei den Rechten nicht so auffällig zu halten mit der “Toleranz”, weil die uns konkret gefährden.
    Aber holla!

    Ich weiß noch nicht genau, wie ich darüber denke – ehrlich gesagt fühl ich mich grad bisl “regrediert” und spüre meinem Bias nach: ich wär im Leben nicht drauf gekommen, mich von der Polizei vor den Nazis beschützen lassen zu wollen. Buchstäblich jetzt, dass es zu deren Aufgabenfeld gehört ist schon klar, aber dass ich es so wenig erwarte, dass ich auf die Forderung danach nicht komme, ist offensichtlich Ergebnis einer kognitiven Dissonanz. Live und in Farbe, sozusagen.

    Ich formulier es mal so: ich habe keinen Anlass zu glauben, dass sich die Polizei selbst das zutraut, mit dem Drittel Faschos klar zu kommen.
    Den Rest muss ich jetzt erst mal sacken lassen.

    Doch, dies noch: “Deeskalation” besteht darin, eine Eskalation zu verhindern (Binse, sorry), also geht es nicht um den “Kampf gegen rechts”, sondern um die “Kontrolle der Einhaltung der Hygieneregeln während einer Demonstration”, wenn ich jetzt erst mal bei “Aufgabenfeld” bleibe. Gleiche Pflicht für alle!
    Ich hoffe, die stellen ihre “Berufsfähigkeit” dadurch unter Beweis, dass sie sich in Zukunft um eine gesunde Distanz zwischen den Menschen kümmern.
    Mithilfe eines Erlasses, welcher die 1,50 Meter in Relation zur Teilnehmerzahl einer Demo stellt: Je mehr, desto weiter auseinander.

    Bei Pandemien das Demonstrationsrecht aufrecht zu halten ist ausgesprochen resssourcenaufwendig….
    Irgendwie ist es paradox, das mit “Demokratie” zu rechtfertigen.
    Ist Verschwendung nicht eher typisch für Kapitalismus?
    Und sollte Demokratie nicht mehr mit Vernunft zu tun haben?

    Ich schlage vor, das “Infektionsschutzgesetz” dahin gehend zu ändern, dass bei Pandemien nur alle 4 Jahre gegen die Regierung demonstriert werden darf. Bei der Wahl.
    (Oder halt ganz zu Anfang, beim nächsten Mal, kicher….)
    Nee, ernsthaft, “gesunde Distanz”, oder erwachsenes Verhalten würde schon reichen.

  100. #100 Ann
    Frankreich
    27/04/2021

    Neurechten Theorie 🙂
    Erstma nen Label draufpacken. Direkt im ersten Satz erstma das Label Rechts draufpacken 🙂
    Das is das einzige was solche Leute können – das gute alte Kindergartenargument “du bist doof” in schöner ausgedrückt. Wie wäre es du nimmst deine Mircrogefühlchen, schreibst diese auf und tanzt sie dann bis du dich wieder wohl fühlst? 🙂

    https://www.flickr.com/photos/192426682@N08/51142261908/in/dateposted-public/

  101. #102 Cornelius Courts
    25/10/2022

    Wer mal ein aktuelles, besonders eklatantes und krasses Beispiel für Cancel Culture sehen will, sollte sich unbedingt diesen Podcast anhören, in dem die Regisseurin des Dokumentarfilms “Jihad Rehab” interviewt wird, der und deren Film durch eine wirklich garstige, verwerfliche Cancel Aktion übel mitgespielt wurde:
    https://www.youtube.com/watch?v=HkOQTwHgWjM (gibt es auch als Podcast bei Spotify; noch ausführlicher hier: https://www.youtube.com/watch?v=rec9wVWa1IA&ab_channel=SamHarris )

    hier auch mal ein Artikel aus der NYT dazu: https://www.nytimes.com/2022/09/25/us/sundance-jihad-rehab-meg-smaker.html

  102. #103 Cornelius Courts
    23/03/2023

    B r e a k i n g N e w s: ich war gebucht, um im Juli bei den “Skeptics in the Pub” in Köln aufzutreten (da war ich ja schon mal: https://scienceblogs.de/bloodnacid/2013/06/05/ich-trete-auf-bei-skeptics-in-the-pub/)

    Jetzt wurde der Auftritt abgesagt und ich ausgeladen, weil ich Mitglied im Netzwerk Wissenschaftsfreiheit bin! #kontaktschuld

    Mit anderen Worten: sie canceln einen, weil (!) er Mitglied in einem eingetragenen Verein ist, der sich u.a. gegen Cancel Culture einsetzt. *ironiemeterexplodiert* ;D
    made my day 🙂

  103. #104 RPGNo1
    23/03/2023

    @CC

    Kopf -> Tisch!

  104. #105 RPGNo1
    24/03/2023

    @CC

    Was hättest du denn bei “Skeptics in the Pub” vortragen wollen?

  105. #106 Cornelius Courts
    24/03/2023

    @RPGNo1: ich hätte über CSI-Mythen, den CSI-Effekt, evidenzbasierte Tathergangsrekonstruktion mittels moderner (nicht ausgedachter) forensischer Methoden gesprochen. So die Idee…
    Aber sie finden sicher eine*_:/n/s ens andere/n/x (m/w/d), der/die/das die völlig neue, kontroverse, überraschende und wissenschaftlich bisher noch nicht untersuchte Idee vorstellt, daß Homöopathie Quatsch ist. Da werden die Leute Augen machen 😉

  106. #107 Dr. Webbaer
    24/03/2023

    Sie haben’S verdient, Herr Dr. Cornelius Courts :

    B r e a k i n g N e w s: ich war gebucht, um im Juli bei den “Skeptics in the Pub” in Köln aufzutreten (da war ich ja schon mal: https://scienceblogs.de/bloodnacid/2013/06/05/ich-trete-auf-bei-skeptics-in-the-pub/)

    Jetzt wurde der Auftritt abgesagt und ich ausgeladen, weil ich Mitglied im Netzwerk Wissenschaftsfreiheit bin! #kontaktschuld [Quelle : hiesiges Kommentariat]

    Köstlich, vergleiche :

    -> https://scienceblogs.de/bloodnacid/2023/02/22/ich-wage-mal-eine-politische-prognose/#comment-406362

    -> https://scienceblogs.de/bloodnacid/2023/02/22/ich-wage-mal-eine-politische-prognose/#comment-406380


    Diese Leutz sind anti-aufklärerisch auch an Ihnen dran, da hilft es nicht, wenn Sie nicht-linke Meinung, gar liberalistische, irgendwie als äquidistant mit regressiver neulinker Meinung betrachten, gar partiell (Ein kleines danke dafür!) ausschließen, in einem sog. Laber-Thread, der doch zum Labern eingeladen hat.

    Dr. Webbaer zeigt gerne noch einmal, per se von ihm nicht angestrebten sog. Disclaimer, eigentlich mag er so gar nicht, nicht politisch rechts zu stehen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

  107. #108 zimtspinne
    24/03/2023

    @ Cornelius

    apropos CSI-Mythen..
    ich hatte in deinem aktuellen Spurenworkshop-Thema was nachgefragt und bin noch immer neugierig!
    Hast du evtl nicht gesehen? Oder ist das geheim?

    hm, themenbezogen hier, hat hoffentlich eine bestimmte Person nichts mit deiner Ausladung zu schaffen? Denk ich zwar eh nicht, aber ich habe auch wenig Ahnung, was heute im/übers Netz alles möglich ist und über welche verschlungenen Wege.. staune nur immer mal wieder, was es alles gibt.

    Ehrlich gesagt, kapiere ich kein bisschen, was mit Skeptikerbewegungen abgeht derzeit.

  108. #109 Dr. Webbaer
    24/03/2023

    Sog. Skeptikerbewegungen meinen die skeptizistische Sicht auf die Natur.
    Der Skeptizismus hat sozusagen gegen sog. Realisten und Szientisten gewonnen.
    Gegen sozusagen vulgäre Sicht auf das Sein.

    So dass das wissenschaftliche Sein, spätestens seit Albert Einstein und seiner sog. jüdischen Physik gewonnen hat.
    Gegen Leutz, die die Natur betreffend sozusagen endlich klare Meinung haben.
    Denn die Natur ist letztlich als “Black Box” zu betrachten.

    Nicht gemeint ist so, dass gesonderte Fachdisziplinen eben gesondert angegriffen werden sollen, nur dass sie kritisch zu begleiten und nicht als per se wahr in ihrem Erkenntnisinhalt anzunehmen sind.

    Eine so abgefeimte, im skeptizistischen Sinne, Wissenschaftlichkeit, ist insofern auch gut gefeit gegenüber ihren Kritikern aufzuscheinen.

    Im denkmöglichen Sinne sozusagen optimal aufgestellt.
    Auch die empirische Lage einschließend theoretisierend, auch die so erzeigte Evidenz meinend, auch gesellschaftlich und nach Sinn, vs. Wahrheit suchend.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer (der sich hier u.a. Karl Popper anschließt, sicherlich auch im Biologischen und das so festgestellte Geschlecht, per des bekannten Sex-Determinationssystems anzuschließen vermag)

  109. #110 Dr. Webbaer
    24/03/2023

    “Stairway to heaven” ist einer der dullten Songs aller Zeiten, im Text, seine Großartigkeit ergibt sich im Musikalischen, zum Glück ist Dr. W zwar musikalisch, abör so nie mitgenommen.
    Abör, abär so mitnehmend, war eigentlich alles iO und OK, sozusagen und as to say,
    es setzt hier ein Not-Bad; einstweilen.
    MFG
    WB
    PS :
    -> https://www.youtube.com/watch?v=2cZ_EFAmj08

  110. #111 Cornelius Courts
    29/03/2023

    @zimtspinne: “Ehrlich gesagt, kapiere ich kein bisschen, was mit Skeptikerbewegungen abgeht derzeit.”

    Ich glaube, es gibt innerhalb dieser Bewegung eine Spaltung (perfekt erkennbar am eigentlich (früher mal) skeptisch denkenden Du-weißt-schon-wem). Bei den “klassischen” Skeptiker-Themen, wie Homöopathie, Astrologie, Flugscheiben etc. berührt man i.d.R. ja keine CSJ-Punkte, da können sich Woke und neurologisch unauffällige Personen sehr einig sein.

    Wenn es aber um solche Dinge wie “CRT”, “fat studies” (was ja nichts anderes als Gesundheitsesoterik ist) etc. geht, also aberwitzige Theorien, die nicht auf Evidenz basieren und im Kern irrational und ideologisch (identitätspolitisch) motiviert sind, dann MÜSSTE ein Skeptiker im klassischen Sinne natürlich tätig werden, die CSJ-ler in den Reihen der Skeptiker werden aber alles tun, um diese Themen auszusparen (so wie die klassisch Religiösen dafür gesorgt haben, daß die GWUP sich nicht mit klassischen Religionen befasst) und sogar soweit gehen, CSJ-Gegner in den eigenen Reihen anzugreifen.

    Und genau das beobachten wir m.E. gerade. Es zeichnet sich ein Kampf um die Seele der GWUP ab, denn wenn es den CSJlern wirklich gelänge, Kritik und skeptische Betrachtung von CSJ & Co. im Grundsatz zu verhindern, z.B. per Vereinsentscheid, dann wäre das ein katastrophaler Verrat an der Aufgabe bzw. dem selbstgesteckten Ziel der GWUP.

  111. #112 RPGNo1
    29/03/2023

    @CC

    zu Kommentar #111

    Das unterschreibe ich!

  112. #113 Ursula
    29/03/2023

    @CC

    Es zeichnet sich ein Kampf um die Seele der GWUP ab, denn wenn es den CSJlern wirklich gelänge, Kritik und skeptische Betrachtung von CSJ & Co. im Grundsatz zu verhindern, z.B. per Vereinsentscheid, dann wäre das ein katastrophaler Verrat an der Aufgabe bzw. dem selbstgesteckten Ziel der GWUP.

    Es knirscht und kracht diesbezüglich im Gebälke der GWUP – leider!
    Im Rahmen der Skepkon gibt es wohl auch eine Mitgliederversammlung, bei der es möglicherweise zu einer Neuausrichtung der GWUP kommt!
    Ich bin auch Mitglied, kann aber leider nicht kommen um meine Stimme abzugeben! Online scheint es nicht möglich zu sein, ich habe nichts dazu gefunden.
    Bin gespannt. Ich bin leider etwas pessimistisch gestimmt!

  113. #114 uwe hauptschueler
    29/03/2023

    CSJ
    Wikimedia-Begriffsklärungsseite
    … …
    CSJ ist die Abkürzung für:
    Gemeinschaft vom heiligen Johannes
    Josephiner vom hl. Leonardo Murialdo
    Johannesschwestern von Maria Königin
    St. Josefskongregation , eine franziskanische
    Schwesterngemeinschaft

    ?
    Wöfür steht CSJ?

  114. #115 rolak
    29/03/2023

    Wöfür steht CSJ?

    Däfür: ‘Critical Social Justice‘, der selbstgenerierte ‘schön klingende’ Name der wokecraft™.

    Merke: der erste Fund einer Suche ist nicht prinzipiell relevanter als die folgenden.

    Und bevor Du noch weiter nicht findest: CRT steht nicht etwa für eine Braunsche Röhre, sondern für ‘Critical Race Theory‘, einer SubOrganisation der CSJ.

  115. #116 uwe hauptschueler
    29/03/2023

    @rolak
    Vielen Dank für die Auflösung der Abkürzung . Mein Englisch ist eher bescheiden. Google hat mir zu
    “Kritische soziale Gerechtigkeit” diesen Artikel
    htttps://newdiscourses.com/tftw-soziale-gerechtigkeit-de/
    ausgespuckt.
    Wird hier der Sachverhalt neutral wiedergegeben?

  116. #117 Alisier
    31/03/2023

    @ rolak
    Danke für den Link zu CSJ.
    Die dort gefundene Textwand ist aus meiner Sicht m.E. das verquasteste und wirrste Erklärkonstrukt seit sich die deutschen Maoisten irgendwann im Laufe der Siebziger in Nichts aufgelöst haben.
    Wenn man durchaus relevante Themen zu Glaubensbekenntnissen aufbauscht und glaubt sich im Wahrheitswahn radikalisieren zu müssen kommt selten Sinnvolles oder Gutes dabei heraus.
    Sich ineinander festzubeißen bringt aber ebenfalls eher wenig bis nichts.
    Ich versuche mal zu verstehen, was da schief gelaufen sein könnte.

  117. #118 rolak
    31/03/2023

    seit sich die deutschen Maoisten .. aufgelöst haben

    Ja Alisier, ne? Ist ebenfalls so herrlich selbstdemaskierend wie deren Werke damals. Es gab da auch bis weit in die 80er noch noch einige äquivalente Aktionstruppen, leicht erkennbar an ihren Flugblättern: keine freie Rückseite und ultrakleiner Zeilenabstand – konntste nicht mal als zwischen-den-Zeilen-Schmierpapier benutzen. Und auch noch komplett­inkludierende Abfragen á la ‘wer das nicht will ist ebenfalls gegen den Weltfrieden’, als ob der Rest nicht schon schlimm genug gewesen wäre.

    Doch immerhin: amüsant wars teilweise schon.

    Englisch ist eher bescheiden

    Kein Problem, uwe, kannste abschnittweise (max 3000 Zeichen am Stück) bei deepl übersetzen lassen, der läßt den Schwachsinn schön hell durchscheinen.

    Google hat .. ausgespuckt.

    Ganz sicher nicht, die url hast Du händisch abgetippt – →htttp. Für deepl sollte Copy/Paste-Erfahrung vorhanden sein.

    neutral?

    Der “Kommentar des Neuen Diskurses” ist imho sehr zutreffend – doch selbstverständlich wird von CSJ-Aktivist:innen jegliche Kritik keineswegs als neutral, sondern unbeachtet ihres Inhaltes oder dessen Berechtigung, um Alisiers Vergleich aufzugreifen, als kontrarevolutionärer Revisionismus einsortiert werden.

  118. #119 Viktualia
    31/03/2023

    @Alisier

    Sich ineinander festzubeißen bringt aber ebenfalls eher wenig bis nichts.
    Ich versuche mal zu verstehen, was da schief gelaufen sein könnte.

    Den Versuch, da was zu verstehen hatte ich auch gerade (nebenan) unternommen – fruchtlos, wie mir scheint – aber ich möchte nicht, dass folgender Punkt so ganz untergeht:
    Die Sache mit der Meinungsbildung

    Ich sehe es so, dass “eine Meinung haben” angeboren ist (Empfindungen artikuliert werden wollen) aber die Fähigkeit dazu, sich so etwas wie eine “objektive Meinung” zu bilden, erst gelernt werden muss. (Nicht “gelernt wird”! Wenn das nicht gelernt wird, hat man, um überleben zu können, die Birne voller Vorurteile.)

    Und man lernt es nicht dadurch, dass man Wissen einfach anhäuft, sondern indem man, zusätzlich zum Wissen sammeln/einordnen, das Zweifeln übt. (Um den “Mut”, seinen Verstand zu gebrauchen, aufzubringen – einen Irrtum riskieren zu können.)

    Dieses Faktum scheint mir bei beiden Parteien als erstes untern Tisch zu fallen.
    Es fehlt nicht einfach “Wissen”, es fehlt an einer Kultur, mit “Wissen als Allgemeingut” überhaupt umzugehen. Oder daran, für seine Fehler grade zu stehen.
    (Statt dessen herrscht eine Kultur des Misstrauens. Mit “Zweifel” meine ich die konkrete, sachbezogene Nachfrage, rsp. Überprüfung.)

    Kein Wunder bei der Tatsache, dass unser Denken davon geprägt ist, dass traditionell Machthabende die Entscheidungen treffen.
    Und damit meine ich jetzt nicht diese Sache mit dem “Aufdecken von Machtstrukturen”, sondern den Umgang mit Verantwortung überhaupt.

    Diese Konstruktivisten interessieren sich anscheinend genauso wenig für Verantwortung (die klingen mir manchmal, als hätten nur die Handlungen anderer Konsequenzen, nicht aber die eigenen), wie die alte Garde.

    Und diese “alte Garde” klingt dauernd, als ginge es darum, “den Wissenschaftlern” zu glauben, statt sich an wissenschaftlichen Kriterien zu orientieren, also “Zweifel” als etwas potentiell konstruktives zu begreifen.

    Soweit die Kurzfassung, ein teaser sozusagen, ich weiß ja nicht wirklich, von wo du die Sache angehen wolltest.

    Ich persönlich sehe auch bei Butler nicht mehr als ne Mogelpackung – mir fehlt da das “Subjekt”, das die “Sprachmacht” selber ausübt – und ohne läuft die ganze Theorie (für mich) ins Leere.
    Wir sind ja eigentlich beides, sowohl das Objekt, auf das eingewirkt wird, als auch Subjekt, von dem eine Wirkung ausgeht. Und ohne “Konsens” (über Begrifflichkeiten) kommen wir genauso wenig klar wie ohne Individualität.

    Glaubensbekenntnisse

    (War einer meiner ersten Beiträge hier auf SB, mein “ich glaube an den Zweifel”..)

    @Alisier, eigentlich haste deine Antwort da ja schon:
    das Aufbauschen (von irgendwas) zu Bekenntnissen, die nen Anspruch auf Dauer erheben und damit den Kontext ausschließen, der sich noch zeigen könnte – ist der Anfang allen Übels.

    Darum ist aber auch “Meinungsbildung” so wichtig, schließlich braucht der Mensch Orientierung.

  119. #120 Viktualia
    31/03/2023

    Grundgütiger! @Alisier, sorry, ich hatte den Artikel nur kurz angelesen, bevor ich meins geschrieben habe.(!)
    Ich les grad – eher aus Langeweile – bisl weiter und entdecke mit Entsetzen, wie die sich – ausgerechnet – über “Kritik” auslassen.
    Da muss ich nen Disclaimer setzen: Davon distanzier ich mich aufs allerentschiedenste!

    Weia. Da geht´s grad um Kinder, ich überleg echt, ob ich da überhaupt weiterlese, ich hab jetzt schon Puls.

    Also die haben auch “Zweifel” ins Auge gefasst, aber “säen”, statt zu kultivieren. Scheiße, ist das eklig. Mein Missbrauchsdetektor dreht frei.
    ———————-
    Mist, jetzt kommt mir grad: wenn ich Cornelius Position verstehen möchte, müsste ich (wahrscheinlich genau den) Artikel tatsächlich durch- oder zumindest noch´n Stück weiter lesen. Seufz.

    Später. Vorsichtig. Und bis zum Schluss durchhalten muss ich auch nicht…

    (Und dieses NW ist, naja, was es ist, egal, was die CSJ meint, rsp. “bekennt”.)

  120. #121 uwe hauptschueler
    31/03/2023

    @rolak
    Hab die ersten 5000 Zeichen übersetzen lassen, mehr ist mir mit dem smartföhn zu aufwendig.
    Was Gerechtigkeit ist, darüber gibt es unterschliche Ansichten. Das Wort Gerechtigkeit mit dem Adjektiv sozial zu verbinden setzt voraus, daß es auch eine nicht soziale Gerechtigkeit gibt. Vollends konfus scheint es zu werden, wenn man dem noch ein kritisch hinzufügt.

    „Wir verdanken den Amerikanern eine große Bereicherung der Sprache durch den bezeichnenden Ausdruck
    weasel-word. So wie das kleine Raubtier, das auch wir Wiesel nennen, angeblich aus einem Ei allen Inhalt
    heraussaugen kann, ohne daß man dies nachher der leeren Schale anmerkt, so sind die Wiesel-Wörter jene, die,
    wenn man sie einem Wort hinzufügt, dieses Wort jedes Inhalts und jeder Bedeutung berauben. Ich glaube, das
    Wiesel-Wort par excellence ist das Wort sozial. Was es eigentlich heißt, weiß niemand. Wahr ist nur, daß eine
    soziale Marktwirtschaft keine Marktwirtschaft, ein sozialer Rechtsstaat kein Rechtsstaat, ein soziales Gewissen
    kein Gewissen, soziale Gerechtigkeit keine Gerechtigkeit – und ich fürchte auch, soziale Demokratie keine
    Demokratie ist.“ – Friedrich August von Hayek : Wissenschaft und Sozialismus . In: Gesammelte Schriften in
    deutscher Sprache: Abt. A, Aufsätze; Bd. 7. Mohr Siebeck, Tübingen 2004, ISBN 3-16-148062-7 , S. 61 f. Q.:Wikipedia

  121. #122 Viktualia
    31/03/2023

    Lach, @Uwe Hautschüler, oh, vielen Dank für den Lacher

    setzt voraus, daß es auch eine nicht soziale Gerechtigkeit gibt.

    Selbst wenn es sie in die Nase beißt….

    Und Danke für “weasel word”.
    Ja, die “Freiheit von Wissenschaft” wäre echt tückisch.

    @Alisier –
    Ich bin nebenan zu einem “Schlusswort” gekommen, ne Variation über die “Glaubensbekenntnisse”:

    Für mich ist das das Gleiche: beide verwechseln autoritär sein und Autorität haben und machen was grundsätzliches draus.

    Mit “Souverän” und “”souverän” funktioniert das auch (nicht, aber Muster und Konsequenzen sind gleich).
    “Souverän sein” und “Ein Souverän sein”, werden gleich gesetzt, kleine Könige in ihrem Reich. “Souveränität haben” ist dann nicht mehr nötig, angeblich. Es ist echt wie ne “Methode”, Denkweise – “Sprachmacht” halt, die nur dem Ziel dient, keine “Verantwortung” zu übernehmen, indem sie die “Antworten” vorformuliert.
    Das haben diese Warrior ja nicht erfunden, sie dilettieren nur damit herum, während die anderen alte Hasen sind.

    Und weil das auch zusammenfasst, was ich eigentlich über “Zweifeln können” sagen wollte. Aber die beiden Seiten kommen ja nicht mal bis zu “Zweifeln dürfen”.
    Bei Fortgeschrittenen hieße es – Eigenmacht, “Selbstwirksamkeit”.

    (Womit ich dann bei der “Meinungsbildung” lande.)

    Fassen wir zusammen: das Fundament sieht schon nicht gut aus, auf dem das alles steht.
    Oder: Wie zwei Beine, die sich darüber streiten, wer Stand- und wer Spielbein ist. Und sich dann “oben” wundern, warum es nicht “vorwärts” geht.
    Gute Nacht!