Die Stringtheorie, sagt, diese Dimensionen wären aufgerollt. Wie soll man sich eine aufgerollte Dimension vorstellen? Man kann dazu beispielsweise sehr großes Blatt Papier betrachten auf dem eine Ameise und ein Eichhörnchen leben. Das Papier ist zweidimensional und es gibt zwei Richtungen, in die Ameise und Eichhörnchen laufen können. Die beiden Dimensionen sind in diesem Fall also sehr groß und werden beide wahrgenommen.
Nun kommt über Nacht ein böser Mensch und rollt das Blatt Papier auf. Als das Eichhörnchen erwacht, sieht es vor sich keine Ebene mehr, sondern nur einen langen, dünnen Strich. Wenn es das Papier nicht verlassen will, kann es sich nun nur mehr in einer Richtung bewegen: vor oder zurück. Wenn ihm die Ameise entgegen kommt, hat es keine Möglichkeit, in eine andere Richtung auszuweichen – diese Dimension existiert aus der Sicht des Eichhörnchens nicht. Aber natürlich ist das Blatt Papier immer noch zweidimensional – die zweite Dimension ist eben nur nicht mehr ausgedehnt, sondern aufgerollt. Und die Ameise ist klein genug, um auch die zweite Dimension noch wahrzunehmen. Sie kann dem Eichhörnchen ausweisen – in dem sie um das aufgerollte Stück Papier herumläuft. Der Ameise stehen weiterhin zwei verschiedene Richtungen zur Verfügung.
Genau so stellt man es sich auch in der String-Theorie vor. Die zusätzlichen Raumdimensionen sollen enorm klein sein, so klein, dass wir sie nicht wahrnehmen können. Nur durch sehr ausgeklügelte physikalische Experimente (die im Moment aber auch noch außerhalb unserer technischen Möglichkeiten liegen), könnten wir ihnen auf die Spur kommen. Es gibt sogar Ansätze von kosmologischen Theorien, die erklären, warum genau drei der 10 Raumdimensionen sich ausgedehnt haben und die restlichen nicht (aber das würde jetzt zu weit führen; außerdem hab ich die auch noch nicht wirklich verstanden 😉 Ich empfehle dazu die Bücher von Brian Greene). Die kleinen Dimensionen sind auch nicht einfach nur aufgerollt sondern haben eine Form, die man als “Calabi-Yau-Mannigfaltigkeit” bezeichnet.
Ob das aber alles wirklich so ist, werden wir wohl erst in Zukunft herausfinden (hoffentlich!). Eines ist jedenfalls sicher: die Esoteriker, die von “Dimensionen” sprechen, haben vermutlich keine Ahnung, wovon sie sprechen…
Kommentare (71)