Ereignisse, die höchstwahrscheinlich keine Konsequenzen haben | 0 | Die Kollisionswahrscheinlichkeit ist Null oder deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit, dass ein beliebiges Objekt vergleichbarer Größe die Erde in den nächsten Jahrzehnten trifft. Diese Einstufung gilt gleichfalls für jedes kleine Objekt, das im |
Ereignisse, die sehr unwahrscheinlich sind | 1 | Die Kollisionswahrscheinlichkeit ist sehr gering und vergleichbar damit, dass ein beliebiges Objekt vergleichbarer Größe die Erde in den nächsten Jahrzehnten trifft |
Ereignisse, die eine genaue Beobachtung von Astronomen erfordern |
2 | Eine nahe, aber keine ungewöhnliche Annäherung. Eine Kollision ist sehr unwahrscheinlich. |
3 | Eine Annäherung, für die die Kollisionswahrscheinlichkeit über 1% liegt. Die Kollision würde lokale Zerstörung verursachen. |
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4 | Eine Annäherung, für die die Kollisionswahrscheinlichkeit über 1% liegt. Die Kollision würde regionale Zerstörung verursachen. |
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bedrohliche Ereignisse | 5 | Eine große Annäherung mit einer großen Kollisionswahrscheinlichkeit, die regionale Zerstörungen verursachen kann. |
6 | Eine große Annäherung mit einer großen Kollisionswahrscheinlichkeit, die globale Zerstörungen verursachen kann. |
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7 | Eine große Annäherung mit einer sehr großen Kollisionswahrscheinlichkeit, die globale Zerstörungen verursachen kann. |
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sichere Kollisionen | 8 | Eine Kollision, die lokale Zerstörung verursacht. Solche Ereignisse finden alle 50 bis 1000 Jahre statt. |
9 | Eine Kollision, die regionale Zerstörung verursacht. Solche Ereignisse finden alle 1000 bis 100.000 Jahre statt. |
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10 | Eine Kollision, die globale Zerstörung verursacht. Solche Ereignisse finden alle 100.000 Jahre oder seltener statt. |
Apophis hat bei NEODyS einen Wert auf der Palermo-Skala von -3,08 und einen Wert von 0 auf der Turiner-Skala. Man braucht sich also über ihn keine Sorgen machen. Auf der “Risk List” von NEODyS sind momentan sowieso nur 2 Objekte, die einen T-Wert haben, der größer als null ist. Für die Asteroiden 2000SG344 und 2007VK184 wurde ein Wert von 1 auf der Turiner-Skala notiert – was aber auch kein Grund zu großer Sorge ist. Und Objekte mit positiven Werten auf der Palermo-Skala kennt NEODyS zur Zeit gar nicht.
Aber wenns um wichtige Dinge geht, soll man ja immer eine zweite Meinung einholen. Die NASA betreibt das JPL Sentry System. Dort macht man im Prinzip das gleiche wie bei NEODyS – nur sind die Infos meiner Meinung nach etwas besser und verständlicher präsentiert.
Auch Apophis ist dort natürlich vertreten. Man bekommt bei Sentry auch gleich die Informationen, wie oft das Objekt schon beobachtet wurde und wann die nächsten nahen Begegnungen mit der Erde bevorstehen. Bei Apophis ist das schon im Jahr 2036 der Fall, und danach in den Jahren 2068, 2076 und 2103. Aber keine dieser Begegnungen hat einen positiven P-Wert und bei allen ist der T-Wert gleich Null.
2007 VK184 wird auch bei Sentry mit einem Wert von 1 auf der Turiner Skala geführt; die nahe Begegnung wird im Jahr 2048 stattfinden und eine Kollision ist sehr unwahrscheinlich – die Kollisionswahrscheinlichkeit beträgt nur 0,03 Prozent. Klickt man bei Sentry auf einen Wahrscheinlichkeitswert, dann bekommt man ihn gleich ausführlich erklärt und in verständliche Einheiten umgerechnet. Ein nettes Extra – vor allem wenn man bedenkt, wie schwer sich manche Medien mit solchen Zahlen tun.
2000 SG344 wird übrigens bei Sentry mit einem T-Wert von 0 geführt – manchmal unterscheiden sich die beiden Datenbanken ein wenig.
Es ist also ganz einfach, sich selbst über die Gefahren zu informieren, die uns von Himmel drohen. Wenn wieder mal eine fette Schlagzeile den Weltuntergang heraufbeschwört, dann empfiehlt es sich, entweder zu Sentry oder NEODyS zu schauen und sich dort mal die Werte auf der Palermo- und der Turiner-Skala anzusehen.
Meistens kann man dann wieder beruhigt zur Tagesordnung übergehen 😉
Was aber nicht heissen muss, dass das immer so sein wird! Es gab schon einmal einen Fall, bei dem ein Objekt einen T-Wert von 4 bekommen hatte. Das war im Dezember 2004, kurz nachdem der Asteroid Apophis entdeckt worden ist. Das Asteroiden kurz nach ihrer Entdeckung eine höhere Kollisionswahrscheinlichkeit haben, ist nicht ungewöhnlich. Normalerweise sinkt sie aber auf Null, sobald die Bahn besser bekannt ist.
Bei Apophis war das aber nicht der Fall – hier stieg sie, als mehr Beobachtungen bekannt wurden. Schlußendlich zeigte sich dann doch, dass der Asteroid ungefährlich ist. Aber damals sah es wirklich für kurze Zeit so aus, als würde uns ein Impakt bevorstehen (die ganze Geschichte ist recht spannend; die heb ich mir mal für nen Extra-Artikel auf).
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