In meiner Serie über die runde (nicht flache) Erde habe ich vor ein paar Tagen ein wenig von den riesigen Teilchenbeschleunigern erzählt, die Wissenschaftler in der Zukunft gerne bauen würden. Damals habe ich mich auch die schieren Ausmaße dieser Geräte konzentriert und darauf, dass man bei Bau dieser gigantischen Maschinen die Krümmung der Erdoberfläche berücksichtigen muss. Aber natürlich gibt es noch viel mehr über den Future Circular Collider (FCC) zu erzählen. Auch wenn dieser Beschleuniger noch nicht existiert und es absolut nicht sicher ist, dass so ein Ding jemals gebaut wird, machen sich jede Menge Leute jede Menge sehr interessante Gedanken darüber. Und für all diejenigen, die gerne mehr wissen wollen, was die Zukunft der Teilchenphysik so bringt, habe ich zur Vertiefung noch zwei Videos gefunden.

Zuerst eine Podiumsdiskussion an der Royal Institution in London. Darin geht es nicht nur um den FCC sondern um die Zukunft der Teilchenbeschleuniger allgemein. Denn neben dem FCC haben die Wissenschaftler auch noch jede Menge andere Ideen, wie man Teilchen immer heftiger aufeinander schmeißen kann:

Und dann gibt es noch ein Video von Don Lincoln vom amerikanischen Fermilab, der ein wenig im Detail darauf eingeht, wie man den FCC tatsächlich bauen kann und warum man das tun sollte:

Als Jenaer bin ich zwangsläufig ein Fan des FCC (und zum Glück kriegt man mit “RWE” kein vernünftiges Akronym für einen Beschleuniger zusammen). Aber ich frage mich, ob man irgendwann noch einen anderen Weg finden wird, um die Welt der Elementarteilchen zu erforschen – oder ob es tatsächlich nur mit immer größeren Beschleunigern funktioniert…


Alle Artikel aus der Serie “Erdkugelgeschichten”
Einleitung: Die Erde ist nicht flach und das ist gut so
Sternengeschichten Folge 293: Al-Biruni und die Größe der Erdkugel (erscheint am 06.07.2018)
Erdkugelgeschichten 01: Das Kreuz des Südens und der Himmel auf der anderen Hälfte der Erde (erscheint am 09.07.2018)
Erdkugelgeschichten 02: Der Sonnenuntergang kommt später als man denkt (erscheint am 10.07.2018)
Erdkugelgeschichten 03: Zu groß um flach zu sein: Der Future Circular Collider und die Zukunft der Teilchenphysik (erscheint am 11.07.2018)
Erdkugelgeschichten 04: Perseiden, Sternschnuppen und Plädoyer für das frühe Aufstehen (erscheint am 12.07.2018)
Sternengeschichten Folge 294: Warum sind Planeten rund? (erscheint am 13.07.2018)
Erdkugelgeschichten 05: Terraforming Mars: Wie kriegt ein Planet ein Magnetfeld? (erscheint am 16.07.2018)
Erdkugelgeschichten 06: Mach es wie die Sonnenuhr: Zeitmessung für alle! (erscheint am 17.07.2018)
Erdkugelgeschichten 07: Der blaue Himmel, die rote Sonne und die runde Erde (erscheint am 18.07.2018)
Erdkugelgeschichten 08: Flache Erde oder Erdkugel – Wer profitiert von der Verschwörung? (erscheint am 19.07.2018)
Sternengeschichten Folge 295: Mondfinsternisse und der “Blutmond” (erscheint am 20.07.2018)

Kommentare (5)

  1. #1 Zhar
    14. Juli 2018

    zum letzten satz fällt mir natürlich sofort LASER!1! als nicht wirklich umsetzbare SiFi lösung ein, aber ernsthafter gedacht, was ist denn mit den, (ok, da kommt ja tatsächlich auch ein Laser drinnen vor, war keine Absicht..), Puls-Fusion-Pellets-Dinger da in Amerika, da sollten doch auch beachtliche Mengen an Energie auf vergleichsweise kleinen Raum auftreten, oder ist die Energiedichte da nicht hoch genug? die genaue Bestimmung der freigesetzten Energie und die eher müde Frequenz der Zündungen ist da natürlich auch eher mau, aber ginge es vom Prinzip her?

  2. #2 bruno
    14. Juli 2018

    ..hat denn LHC nach Higgs noch irgendwas Neues erbracht, ausser, dass Susy evtl. nicht existiert? Kommt da noch Irgendwas?

  3. #3 Cliff
    14. Juli 2018
  4. #4 Nitrogen Mustard
    14. Juli 2018

    Einfach die Spam-Frequenz der Beschwerde-Maschine LCC drastisch erhöhen, um mit einer darauf folgenden Bestrafung zu beweisen, dass jedes nicht mathematische System überlastet werden kann, weswegen dieses sich schützt z.B. mit Psychiatrisierung.

  5. #5 bruno
    14. Juli 2018

    @Cliff: Danke!
    Aber…3.000.000.000 Euro für ein Higgs- und ein doppel-charmantes Teilchen, das man schon kannte. Hm. Bisschen dünn.