Es bieten sich da z.B. therapeutische Ansätze für Patienten an, die unter dem Locked-In-Syndrom oder unter Epilepsie leiden. Solche Patienten sind chronisch oder akut handlungsunfähig, könnten aber mit Hilfe eines solchen Systems durch bewußte bzw. krankheitsbedingte Hirnstrommuster (z.B. spezifische Muster, die einem epileptischen Anfall vorausgehen) therapeutische Gene einschalten, deren Produkte dann beispielsweise schmerzlindernd oder einen Anfall coupierend oder sogar im Vorfeld verhindernd wirken könnten. Auch chronische Schmerzpatienten oder Depressive könnten zukünftig von dem Konzept profitieren, indem das System eine therapeutische Intervention aufgrund objektiver Messungen (nämlich bestimmter Hirnstrommuster) initiiert, ggf. noch bevor der Patient selbst merkt, daß sich eine Schmerzattacke oder ein depressiver Schub ankündigt. Es wäre zudem auch relativ leicht möglich, den Feldgenerator zu miniaturisieren und somit eine echt mobile Variante des Systems anzubieten.
Vielleicht spielt Genexpression durch Gedankenkontrolle also eine Rolle in der evidenzbasierten Pharmakotherapie der Zukunft mit durch meßbare Hirnzustände bestimmter Medikamentendosierung…
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Referenz:
[1] Folcher, M., Oesterle, S., Zwicky, K., Thekkottil, T., Heymoz, J., Hohmann, M., … & Fussenegger, M. (2014). Mind-controlled transgene expression by a wireless-powered optogenetic designer cell implant. Nature communications, 5.
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