Die UN-Vollversammlung hat am Montag in New York die Internationale Waldübereinkunft verabschiedet und sich dann auch gleich selbst dafür gefeiert.
Ein “historischer Schritt der VN, für den wir lange gekämpft haben” sei das, lobte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, Ursula Heinen, das 50 Seiten lange Papier, das bereits im April beim Waldforum der Vereinten Nationen (UNFF) ausgehandelt wurde. Nun müsse “für konkrete Umsetzungsmaßnahmen geworben werden”.
Natürlich wär’s unfair, dieses Abkommen gleich wieder runterzureden, nur weil es – wie alles, was in einem 192-Mitglieder-Gremium beschlossen werden muss – randvoll mit Wischiwaschi-Formulierungen ist (damit sich auch keiner auf den Schlips getreten fühlt) und schon im ersten Atemzug seine “rechtlich nicht bindende” Natur betont.
Was mir an dem Papier aber wirklich nicht gefällt ist, dass auf jeder Seite gleich mehrfach vom “sustainable forest management”, also von der nachhaltigen Forstwirtschaft, die Rede ist; dem Erhalt von Altbeständen werden im ganzen Dokument nur zehn (Teil-)Sätze gewidmet. “Sustainable forest management” klingt zwar so politisch korrekt und positiv, dass mir beinahe unwillkürlich ein zustimmendes Nicken durch den Nacken zuckt. Doch wenn ich mir die “nachhaltige Nutzung” von Regen- und sonstigen Urwäldern dann bildlich vorstelle, sehe ich doch viel zu oft “geerntete” Bestände von “Edelhölzern” und klaffende Schneisen für den Abtransport. “Wiederaufforstung” ist dann meist nur ein Euphemismus, eine ökologische Prothese für ein amputiertes Biotop. Ein Wald sollte im Idealfall mehr sein als nur eine Ansammlung von Bäumen.
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