Dass uns ein Übermaß an atmosphärischem Kohlendioxid das Klima versauen kann, haben wir nun schon oft gehört. Dass es aber auch die Meere versauern – und damit die Korallenriffe praktisch wegätzen – kann, wird dabei noch meist übersehen.
Ein Team der Carnegie Institution for Science in Stanford (Kalifornien) hat am Freitag vor der American Geophysical Union in San Francisco eine Studie vorgestellt, die bis zur Jahrhundertmitte eine 98-prozentige Zerstörung aller Korallenriffe prognostiziert.
Dieser Effekt hat nicht direkt mit der klimabedingten Erwärmung der Meere zu tun, sondenr primär mit der Tatsache, dass etwa ein Drittel des atmosphärischen Kohlendioxids von den Ozeanen absorbiert wird (anderfalls hätte sich der Klimawandel schon viel drastischer beschleunigt). Aktuell sind durchschnittlich etwa 380 ppm CO2 im Meerwasser gelöst; dieser Wert würde bei anhaltendem Emissionsniveau, bis zur Jahrhundertmitte auf etwa 550 ppm ansteigen. Die dadurch erhöhte Konzentration an Kohlensäure würde den Korallen die zum Riffbau benötigten Calciumkarbonate entziehen.
Am schnellsten betroffen wären davon das australische Great Barrier Reef und die Korrallenbänke der Karibik.
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