Das US-Magazin FORBES schreibt in seiner aktuellen Ausgabe über eine Idee, wie man sein Auto nicht nur als Kraftwagen, sondern auch als Kraftspeicher fürs Stromnetz einsetzen könnte.
So ganz überzeugend klingt die Sache, die sich der 59-jährige Universitätsprofessor Willett Kempton schon vor zehn Jahren ausgedacht hatte, zwar noch nicht – aber das liegt weniger an den technischen Problemen, als an ökonomischen Parametern.
Denn im Prinzip ist die Idee ja einfach: Da Elektroautos, wie die meisten Privatfahrzeuge, die meiste Zeit des Tages stillstehen (in der Garage zu Hause, im Firmenparkhaus, beim Einkaufen, vor dem Schwimmbad oder wo auch immer), könnte man ihre teuren – und leistungsstarken – Batterien in dieser Zeit als Zwischenspeicher für Netzstrom nutzen. Wenn stets genug solcher Elektroautos mit geladenen Akkus am Netz hingen (knapp 60 Fahrzeuge könnten zusammen die Leistung von einem Megawatt abgeben), ließen sich damit kurzfristige und teure Spitzenlasten im Netz auffangen. Der ökonomische Anreiz läge darin, dass Strom in der Nacht, beispielsweise, billiger ist als am Tag – und an dieser Differenz könnte der Elektroautofahrer verdienen. Bis zu 2000 Dollar im Jahr, wenn Kemptons Rechnung aufginge.
Dass dabei Annahmen über Strompreise und vor allem über die Bereitschaft der Energiekonzerne, für diese Speicherleistung zu bezahlen, gemacht werden, die vermutlich viel zu optimistisch sind, hat weder Google noch den US-Staat Delaware abgeschreckt, Kemptons “V2G”-Projekt (“Vehicle-to-Grid”) mit sechsstelligen Dollarbeträgen zu fördern. Dass vermutlich auf absehbare Zeit nie genug Elektroautos herum fahren, besser noch: stehen werden, um nennenswerte Leistungsklassen zu erreichen, ab denen es sich für die Energiekonzerne lohnen würde, in die notwendige Infrastruktur und Schalt-Logistik zu investieren, ist eine viel größere Hürde.
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