Erwähnt hatte ich das Problem schon mal in einem früheren Blog: Die Menschheit formt ihre die Umwelt so stark um, dass sie damit ein neues Erdzeitalter eingeleitet hat. Wir stauen Flüsse, schütten Täler zu, verändern die Prozesse von Erosion und Sedimentierung, übersäuern die Meere, versauen die Luft – und rotten in großen Stil Tiere und Pflanzen aus. Kein Wunder also, dass nun auch die Mitglieder der Stratgraphischen Kommission der Geological Society of London in der US-Fachzeitschrift Geological Society of America Bulletin verkünden, das das Erdzeitalter Holozän (in dem wir uns bisher noch zu befinden glaubten) sei abgeschlossen; wir leben nun im “Anthropozän”.
Das ist zwar nicht genau der gleiche Begriff, den der US-Wissenschaftsjournalist Andrew Revkin schon vor 15 Jahren vorgeschlagen hatte – er sprach von “Anthrozän”. Die britischen Forscher, namentlich Jan Zalasiewicz und Mark Williams bevorzugen “Anthropozän”, wie vom niederländischen
Nobelpreisträger Paul J. Crutzen im Jahr 2002 vorgeschlagen wurde. Auch Daniel Richter, Bodenkundler an der Duke University, bevorzugt diesen Begriff, der er in einem aktuellen Beitrag für das Fachblatt “Soil Science” verwendet.
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