Dass sich Wahl zu Recht auf Qual reimt, hat der vergangene Wahl-Sonntag in Hessen mal wieder gezeigt (Amerikaner befinden sich ja schon seit mehr als einem Jahr in diesem quälenden Zustand). Dass Entscheidung für den/die/das Eine oder den/die/das Andere aber um so quälender wird,


je unerfreulicher die gebotenen Alternativen sich präsentieren, haben nun die Marketing- und Management-Professoren Anish Nagpal von der University of Melbourne und sein Kollege Partha Krishnamurthy vom Bauer College of Business Administration der University of Houston für das amerikanische Journal of Consumer Research empirisch nachweisen können.

Vor die Wahl gestellt zwischen zwei relativ angenehmen Möglichkeiten – zum Beispiel den Kauf eines Autos entweder mit leistungsstarkem Motor oder mit guten Finanzierungskonditionen – brauchten die Testpersonen im Schnitt 70,09 Sekunden; wenn sie sich zwischen zwei Übeln, in diesem Fall also beispielsweise ein Auto ohne Klimaanlage oder eines ohne gute Garantieleistungen, entscheiden mussten, dauerte dies im Schnitt fast 17 Sekunden mehr (86,93 Sekunden).

Doch wenn ich die Studie richtig verstanden habe, dann kam es bei dem Test gar nicht so sehr auf irgend welche objektiven Eigenschaften der dargebotenen Auswahl an (ein stärkerer Motor bedeutet ja auch meist mehr Spritverbrauch und höhere Unterhalts- oder Wartungskosten, während der Verzicht auf eine Klimaanlage das Auto unter Umständen erschwinglicher machen könnte), sondern darauf, ob sie positiv oder negativ präsentiert wurden. Und das hätte einem jeder Gebrauchtwagenhändler (die in den USA seit längerem schon keine “used cars” mehr, sondern lieber “pre-owned cars” verkaufen) auch ohne diese Studie verraten können.

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