Irgend wie erinnert mich das an die 90-er-Jahre-Diskussion um die Urmutter “Eva” der Out-of-Africa-Theorie menschlicher Entwicklung, aber Professor Hans Elberg von der Universität Kopenhagen ist überzeugt, dass alle blauäugigen – nur im physiologischen, nicht übertragenen Sinn – von einem einzigen Vorfahren, (ob männlich oder weiblich, wird nicht gesagt) abstammen, der/die vor sechs- bis zehntausend Jahren lebte. Eine einmalige Mutation des “OCA2”-Gens – das mit der Produktion von Melanin, also dem Pigment, das Augen, Haut und Haare braun färbt – habe die Menschheit fortan mit dieser bei Modellagenturen und in Hollywood so begehrten Augenfarbe beglückt.
Wie bei der “Eva”-Theorie, die eine gemeinsame Urahnin aller Menschen vor etwa 140.000 im heutigen Zentralafrika “entdeckt” haben wollte, wurde als Zeitmesser die so genannte mitochondrische DNA gewählt, die in der Eizelle und daher über die mütterliche Linie von Generation zu Generation ungemischt weiter gegeben wird. Mutationen, die über die Zeitläufte hinweg mit einer gewissen (und relaiv konstanten) Frequenz auftreten, dienen dabei als Taktgeber dieser biochemischen Uhr.
Biologen und andere Fachleute mögen mir meine Ignoranz verzeihen, aber
wenn ich mich aus meiner Schulzeit noch recht an die Mendelschen Regeln
erinnere, werden blaue Augen rezessiv vererbt. Will heißen: Die Anlage
muss schon von Papa und Mama beigesteuert werden, damit sie zur Ausprägung kommt.
Das bedeutet aber, dass es auch mindestens zwei Mutanten – einen Mann
und eine Frau, ist doch klar – gegeben haben müsste. Aber wenn’s für
zwei Mutanten reichte, warum dann nicht für vier, acht, dreihundert,
tausend …
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