Autsch! Da hatte ich doch lange geglaubt, dass Biosprit eine sinnvolle Alternative zu fossilen Brennstoffen wäre. immerhin wird dabei nur CO2 frei gesetzt, das “aus der Gegenwart” stammt, wenn man so sagen kann. Doch nun hat das US-Magazin Science gleich zwei Studien veröffentlicht (diese und jene), die das genaue Gegenteil belegen: Bei der Umwandlung von Wäldern, Feucht- und Graslandschaften in Anbauflächen für Bio-Treibstoffe werde so viel zusätzliches Kohlendioxid in die Atmosphäre gejagt, dass es irgendwo zwischen 50 und 150 Jahre oder so dauern würde, bis die CO2-Bilanz wenigstens wieder ausgeglichen ist.
Intuitiv scheint das nur schwer nachvollziehbar, und mein erster Verdacht war, dass diese Studien von der Ölindustrie gesponsert sein müssen. Einer der Autoren beispielsweise, der Forstwissenschaftler Joseph Fargione, steht der Naturschutzorganisation Nature Conservancy nahe. Und die ist zwar eine der größten and angesehensten Umwelt- und Naturschutzorganisationen der Welt, als solche aber auch nicht abgeneigt, Spendengelder der Industrie (und das schließt die Ölindustrie ein) anzunehmen.
Aber selbst wenn die Ölindiustrie ihre Finger im Spiel hätte – was ich nicht behaupten will und auch nicht bewiesen könnte – sollte man die Studien nicht einfach beseite legen. Denn dass die Umwandlung von Naturlandschaften in Anbauflächen grundsätzlich, und für Bio-Sprit im Besonderen nicht wünschenswert ist, hat sich ja schon langsam herum gesprochen. Auch so genannte Alternativenergien sind keine Patentlösungen (so gesehen ist ja auch Kernenergie eine alternative Lösungen – aber keine, für die sich Umweltschützer gerne stark machen würden), so lange man sich nicht ernsthaft über Energie-Einsparungen Gedanken macht.
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