Nicht wirklich überraschend, wenn man sich Bushs Einstellung zur Umweltpolitik anschaut, aber in der Dreistigkeit (leider fällt mir hier wirklich kein neutraleres Wort mehr ein) schon herausragend: Das Weiße Haus hat monatelang ausdrücklich die Annahme einer E-Mail seines eigenen Umweltministeriums (Environmental Protection Agency) verweigert, in deren Anhang ein vom Obersten US-Gericht angeordnetes Dokument zur Klassifizierung von Treibhausgasen als Umwelt-Schadstoffe steckte. Dies berichtet die New York Times in ihrer Ausgabe vom 25.6.2008.
Das Problem, das die Bush-Regierung mit dem Dokument (nicht das erste, dessen Inhalt ihr nicht passte) hatte, war die Feststellung, dass die Vorschriften des amerikanischen Lufreinhaltungsgesetzes, des Clean Air Act (zuletzt unter dem älteren George Bush im Jahr 1990 novelliert), durchaus geeignet wären, die Emission so genannter Treibhausgase zu reduzieren; George W. Bush hingegen hatte schon vom Beginn seiner Präsidentschaft die Marschorder erteilt, dass dieses Gesetz – von der Energiewirtschaft und der Autoindustrie gehasst – nutzlos und unsinnig sei.
Die EPA wird, wie die New York Times berichtet, nun einen abgemilderten Bericht vorlegen, aus dem dann all die unerwünschten Passagen gestrichen wurden.
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