Dass Kraftstoff aus agrarischem Anbau keine simple Lösung für Energieprobleme sein kann, habe ich ja schon mehrfach in meinem Blog geschrieben, zuletzt hier. Aber das muss ja nicht heißen, dass ich nichts dazu lernen kann, zum Beispiel aus der aktuellen Online-Ausgabe des Magazins Environmental Science & Technology.
Der Artikel bezieht sich auf die Arbeiten von J. Elliott Campbell, Robert Genova und Christopher Field vom Department of Global Ecology der Carnegie Institution for Science, gemeinsam mit David Lobell von der Stanford University.
Das Resultat (eine dazu veröffentlichte Mitteilung des Carnegie Instituts findet man hier): So lange sich der Anbau für Biotreibstoff auf brach liegende Agrarflächen – und nur solche Flächen, die nicht schon zu Bau- oder Waldland umgewandelt wurden – begrenzt und damit nicht in direkte Konkurrenz zur Nahrungsmittel-Produktion tritt, kann er sinnvoll sein. Weltweit seien dies etwa 4,7 Millionen Quadratkilometer, was etwa der Hälfte der Fläche der Vereinigten Staaten entspräche. Diese Fläche könne, je nach Anbaubedingungen, jährlich bis zu 2,1 Milliarden Tonnen Biomasse liefern, mit einem Energiegehalt von 41 Exajoule (1 Exajoule = 1018 Joule).
Klingt nach viel, macht aber, ernüchternder Weise, gerade mal acht Prozent des Weltbedarfs aus. Selbst in den an Land und vor allem Brachflächen nicht gerade armen USA wären es nur sechs Prozent des Energiehungers, die damit gesättigt werden könnten (und in Europa wohl noch viel weniger). Aber in manchen Ländern Afrikas, so versichern die Autoren, gebe es genug Potenzial, um ein Vielfaches (der Faktor, den sie in die Diskussion bringen, ist 37) des gegenwärtigen Energiebedarfs zu decken.
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