Ist Richard “Dick” Cheney der Darth Vader der Umweltpolitik? Wer da noch Zweifel hat, der fragt sich sicher auch, ob der Papst katholisch sein könnte …
Dass das Weiße Haus den Bericht seiner eigenen Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) zum Luftreinhaltungsgesetz (Clean Air Act) von jeglichen Hinweisen auf den Nutzen der Schadstoff-Regulierung bereinigt sehen will, haben wir ja nun schon gelesen. Doch nun erfahren wir, dass das Büro des Vizepräsidenten volle sechs Seiten aus einem vorbereiteten Statement streichen ließ, das Julie Gerberding, die Leiterin der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention), im vergangenen Herbst vor dem Umweltausschuss des US-Senats abgeben sollte. (Dazu: Presseerklärung des Ausschusses sowie Beiträge in der New York Times und der Washington Post.
“Die CDC sehen den Klimawandel als ein ernstes Problem für die Volksgesundheit” soll da gestanden haben. Wenn sie das so gesagt hätte, dann wäre die Position der EPA bestärkt worden, dass der Clean Air Act genau das Gesetzeswerk dafür wäre, um die Emission von Treibhausgasen zu kontrollieren. Aber das hätte den Herren im Weißen Haus nicht in die Agenda gepasst, schließlich haben Bush und Cheney ihren Buddies in der Energiewirtschaft versprochen, den Clean Air Act zu killen.
OK, mein letzter Satz war polemisch, denn natürlich weiß ich nicht, ob der Präsident und sein Vize a) wirklich solch ein Versprechen gegeben haben, oder ob sie b) ihren Energie-Spezis nur ein nettes Geschenk machen wollten, oder ob beide c) selbst doch nur so eingefleischte die Öl- und Energiemänner sind, dass sie dabei in ihrem ureigensten Interesse handeln. Vielleicht ist die richtige Antwort ja auch d) “all of the above” – sicher ist nur, dass die Aushebelung des Clean Air Act eine ausdrücklich erklärte Politik der gegenwärtigen Bush-Regierung ist.
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