Die ist vermutlich die spezifischste wissenschaftliche Prognose zum Tham Klimawandel, die ich ich bisher gehört habe: Die globale Erwärmung wird die Zahl der Nierensteine in den USA innerhalb der kommenden vier Jahrzehnte um 30 Prozent steigern. Dies sagt jedenfalls der Hydrologe Tom Brikowski von der University of Texas in Dallas voraus, der gemeinsam mit Urologen vom University of Texas Southwestern Medical Center eine Studie verfasst hat, die in der kommenden Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) erscheinen wird.
Nierensteine gedeihen offenbar besser in warmen Klimazonen; die Ursache ist plausibel: Höhere Temperaturen ziehen mehr Flüssigkeitsverlust im Körper nach sich und verringern die Urinmenge. Darum haben die Bewohner der südlichen Regionen der USA, wo die Jahresdurchschnittstemperatur über 13 Grad Celsius liegt, ein deutlich höheres Risiko, Nierensteine zu entwickeln, weshalb diese Region manchmal auch spöttisch als “Stone Belt” (die Steine-Zone) bezeichnet wird. (So, dieses letzte Stück Information hab’ ich jetzt leider einfach nur aus den Presseberichten übernommen – war mir bisher völlig neu).
Durch den Klimawandel verbreitert sich auch diese warme Zone – mit den entsprechenden Konsequenzen für den menschlichen Flüssigkeitshaushalt und seine Nieren. Die Kosten für die Behandlung dieser zusätzlichen Nierenstein-Fälle schätzen die Urologen Dr. Yair Lotan und Dr. Margaret Pearle vom UT Southwestern Medical Center auf mindestens eine Milliarde Dollar.
Kommentare (3)