Im Prinzip ist die Sache ganz einfach: Ohne Regenwürmer würden das Laub und andere Pflanzenreste, die den Waldboden bedecken, an Ort und Stelle – also oberhalb des Erdbodens – von Bakterien zersetzt; dabei würde das Kohlendioxid, das in diesen organischen Partikeln gebunden war, wieder in die Atmosphäre zurück entlassen. Wäre unter normalen Bedingungen ja kein Problem, da es sich hierbei ja nicht um fossiles CO2 handelt, die atmosphärische Bilanz also ausgeglichen bliebe. Doch wenn Regenwürmer mit ins Spiel kommen, dann wird ein großer Teil dieses Biomaterials unter die Erdoberfläche verbracht; dort kann das Kohlendioxid an Bodenpartikel gebunden und somit längerfristig aus dem Verkehr gezogen werden. Was in unserer Zeit ja nie schaden kann …
Der Haken ist halt nur, dass die glitschigen Würmer auch zu viel des Guten tun können: Wenn sie zu zahlreich sind, beseitigen sie die gesamten “Streu” auf dem Waldboden – der dann im Sommer schneller austrocknen und im Winter durch Auskühlen das Überleben von Keimen im Boden verhindern kann. Nicht gut.
Dass sich Amerikaner überhaupt so intensiv mit den Regenwürmer beschäftigen liegt daran, dass es dort weite Landstriche gibt, in denen es keine einheimischen Wurmbevölkerungen gibt. Was hier an Regenwürmern kreucht, wurde zumeist entweder durch die europäischen Kolonisten oder, in neuerer Zeit, durch Angler eingeschleppt. Wie und wo sich die Wurmbesätze einpendeln werden – udn vor allem, ob die positiven Effekte die negativen überwiegen können – ist oft noch nicht ganz klar abzusehen.
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