Psychologie ist wirklich nicht meine Spezialität, aber folgenden Artikel aus Psychological Science fand ich doch ganz spannend. Er befasst sich damit, wie man am besten Entscheidungen trifft – und das ist ja eine Situation, in der sich jeder (häufiger, als einem lieb sein kann) befindet. Im Prinzip geht es darum, ob unbewusste Entscheidungen tatsächlich bessere Resultate liefern als solche, die auf gezielten Überlegungen beruhen. Resultat: Es ist durchaus nützlich, den Kopf einzuschalten.


Diese Erkenntnis mag vielleicht für den Laien banal scheinen – der Fachmann (hoffe ich doch – bin selber, wie gesagt, keiner) würde wohl eher das Gegenteil erwarten, wenn man sich die Arbeiten von Ap Dijksterhuis oder auch dem Max-Planck-Psychologen Gerd Gigerenzer (“Bauchentscheidungen“) anschaut. Denn beide kommen zum Schluss, dass spontan getroffene Entscheidungen der rationalen Überlegung überlegen sind.

Ein Team der Fuqua School of Business an der amerikanischen Duke University unter der Federführung von John W. Payne ist der Frage noch einmal nachgegangen. Und tatsächlich ist, um es mal einfach auszudrücken, eine unbewusst getroffene Entscheidung oft gewinnbringender (im wörtlichen Sinn) als eine, die bewusst, aber unter Zeitdruck getroffen wird. Doch wenn man den Testpersonen genug Zeit zum Nachdenken gibt, dann erzielen sie noch bessere Resultate als nur “aus dem Bauch” heraus. Mit anderen Worten: Das Problem ist weniger die Frage “Kopf oder Bauch”, sondern vor allem der Zeitdruck. Was sicher jeder nachvollziehen kann, der sich im Prüfungsstress befindet.

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Kommentare (1)

  1. #1 Ulrich
    10. Dezember 2008

    Diese Diskussion krankt immer noch an der (von manchen vielleicht bewusst eingesetzten) Vermeidung des Zauberwortes MANCHE. Denn manche Arten von Entscheidungen trifft man offenbar besser aus dem Bauch heraus, manche aber besser aus dem Kopf heraus. Das klingt dann aber womöglich nicht spektakulär genug…