Die Fülle der schlechten Witze, die mir alle einfielen, als ich über den Pressedienst der American Museum of Natural History in New York die Vorabmeldung mit der Überschrift “Ältestes fossiles Hirn in Kansas gefunden” erhielt, will ich jedermann lieber ersparen, denn im Kern kreisen sie alle eh’ nur um Politiker und auch einige Blog-Kommentatoren sowie die Frage, ob die nun alle in Kansas wohnen. Aber die Nachricht als solche ist durchaus ernst und wird auch in der Online-Vorabausgabe der Proceedings of the National Academy of Science erscheinen: Alan Pradel vom Pariser Museum für Naturgeschichte hat beim CAT-Scan der versteinerten Hirnschale eines etwa 300 Millionen Jahre alten Iniopteryx Sibyrhynchus denisoni (einem Knorpelfisch, am ehesten mit den heutigen Seekatzen oder Chimären verwandt) einen kleinen Klumpen entdeckt, der sich als das älteste fossile Hirn entpuppte.

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Im Gegensatz zu den bisherigen Methoden, aus dem Aufbau der Hirnschale auf den Aufbau des Hirns zu schließen, offenbarte diese fossile graue Masse unter dem scharfen “Augen” der European Synchrotron Radiation Facility eine direkte Analyse der Hirnstruktur: zum Beispiel, dass diese etwa 15 Zentimeter langen Fische, die i Schieferablagerungen in Kansas gefunden wurden, einen sehr ausgeprägten Hirnlappen für die Verarbeitung von optischen Sinnenseindrücken hatte, aber offenbar nur eingeschränkt hören konnte, da dieser Hirnbereich unterentwickelt ist. Die Anlage des Innenohres deutet darauf hin, dass Sibyrhynchus denisoni zwar mit seinem Gehör horizontale Bewegungen wahrnehmen konnte, aber nicht zwischen unten und oben unterscheiden konnte.

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