Natürlich hätte ich die Überschrift auch reißerischer machen können: “90 Prozent der Amerikaner für Kampf gegen globale Erwärmung” oder “Vier von fünf Amerikanern fordern sparsamere Autos” – denn all dies steht tatsächlich auch so in einer Umfrage des Yale-Umweltinstituts und der George Mason University drin, deren Ergebnisse am Mittwoch bekannt gegeben wurden.
Klar, Umfragen sind nur Worte, und die wiederum sind weitgehend wertlos, so lange keine Taten folgen. Darum verkneife ich mir auch jeglichen Ausdruck der Freude oder Genugtuung ob dieser Resultate (obwohl ich acht Jahre lang das Gefühl hatte, in einer ganz anderen Welt zu leben). Und das mit den sparsamen Autos beispielsweise hat sich bisher jedenfalls als amerikanisches Lippenbekenntnis erwiesen. Aber als Journalist will ich den Glauben an die Macht des Wortes nicht völlig aufgeben (obwohl man manchmal resignieren möchte …), und darum nun ein paar Beispiele aus der Umfrage:
- 92 Prozent sind sehr dafür, die Forschung mit erneuerbaren Energiequellen zu fördern
- 85 Prozent sind für Steuerbegünstigungen von Solarzellen und sparsamen Autos
- 80 Prozent würden eine gesetzliche Regulierung von Kohlendioxid als Schadstoff begrüßen
- 80 Prozent sind für eine Verschärfung der durchschnittlichen Kraftstoff-Verbrauchsvorschrift (CAFE) auf 45 Meilen pro Gallone, also etwa 5,2 Liter auf 100 Kilometer – selbst wenn dadurch die Neuwagenpreise um 1000 Dollar steigen würden
- 70 Prozent sind dafuur, dass Energieversorger mindestens 20 Prozent ihres Produktmixes aus erneuerbaren Quellen beziehen müssen, auch wenn der Durchschnittshaushalt dann eine um 100 Dollar jährlich höhere Stromrechnung zahlen müsste
Und vielleicht werden den Worten ja die Taten folgen, wenn sich folgendes bewahrheitet: 48 Prozent der Befragten planen, die Aktivitäten von Unternehmen hinsichtlich des Klimawandels bei ihren künftigen Kaufentscheidungen zu berücksichtigen.
Kommentare (1)