Tja, und zwar nicht in einem dubiosen oder drittklassigen Provinzkrankenhaus, sondern am M.D. Anderson Cancer Center der University of Texas in Houston – laut dem Magazin U.S. News & World Report die beste Krebsklinik Amerikas. Ich habe gerade die Einladung zu einem Gespräch am kommenden Donnerstag mit Professor Lorenzo Cohen, dem Leiter der dortigen Abteilung für Verhaltensforschung des Programms für integrative Medizin auf den Tisch bekommen; es soll unter anderem um die “Integration östlicher und komplementärer Medizin in die konventionelle medizinische Krebsbehandlung” gehen, und Dr. Cohen will mir und meinen Journalistenkollegen dabei über seine Forschungsergebnisse hinsichtlich des Nutzens von Akupunktur sowie über Yoga oder Qigong für die Stressbewältigung und Verbesserung der Lebensqualität für Krebspatienten berichten.
Jetzt weiß ich ja aus Erfahrung, dass bei der Nennung der Begriffe Akupunktur (oder Akupressur oder Komplementärmedizin) und Medizin in einem Satz hier schnell die roten Signallampen angehen. Trotzdem werde ich mir anhören, was Cohen zu sagen hat. Nicht zuletzt, weil seine Arbeit auch vom staatlichen National Cancer Institute gefördert wird und weil er genug akademische Credentials hat, um als Forscher ernst genommen zu werden.
Ich habe zwr noch keine Ahnung, was er im Detail erzählen wird, aber da es seiner Präsentation um die Resultate von Kooperationen mit dem Department of Integrative Oncology des Fudan University Cancer Hospital einerseits und dem Yoga-Forschungszentrum (ja, so nennt es sich) Vivekananda Yoga Anusandhana Samsthana gehen soll, die seit längerer Zeit bestehen, wird es wohl kein Verriss der “komplementären” Methoden sein … was auch nicht zu erwarten wäre: Schon aus der kurzen Beschreibung von Cohens Aufgaben am M.D. Andersen Cancer Center wird klar, dass es dabei um die nicht-medizinischen Probleme beim Umgang mit Krebs geht. Nicht-medizinisch muss aber nicht heißen, dass es nicht doch von wissenschaftlichem Interesse sein kann. Ich werde, wenn mir nichts anderes dazwischen kommt, darüber berichten.
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