Manchmal kann man aus seiner journalistischen Haut nicht raus: Wenn ich wissenschaftliche Artikel in die Hand bekomme, die von Tarnkappen, elektromagnetischen Wurmlöchern und Transformationsoptiken handeln, schlägt mein Herz höher. Und wenn dann die dazu gehörende Pressemitteilung – die in diesem Fall von der Society for Industrial and Applied Mathematics stammt – auch noch jubelt “Scientists closer to making invisibility cloak a reality”, dann möchte ich natürlich schon die Schlagzeilen dichten. Der Haken ist nur: Weiter als bis zu den Sätzen, die sich auf den griechischen Helden Perseus oder Harry Potter berufen, reicht mein Fach-Verständnis nicht.
Maxwell- und Helmholtz-Gleichung, Riemann-Metrik, das Calderon-Problem – das übersteigt alles, was ich beurteilen und begreifen könnte. OK, warum schreib’ ich dann also überhaupt drüber? Ist vermutlich ein Pawlowscher Journalisten-Reflex. Aber im Abstract liest sich die Sache eh’ schon vorsichtiger – die Autoren erheben lediglich den Anspruch, “die jüngere Geschichte des Themas” nachzuerzählen und “einige der betreffenden mathematischen und physikalischen Probleme” zu diskutieren. Aha, von wegen “näher an der Realität …
Um mal den Informationsfluss umzukehren, möchte ich hier einfach die Frage an alle einschlägig Gebildeten Physiker und Mathematiker in den Raum werfen: Ist denn wirklich mehr als nur etwas Theoretisches dran an dieser “Tarnkappe”, und wenn ja, wie muss sich der Nicht-Fachmann so etwas vorstellen?
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