Bin als erstes nach meiner Rückkehr aus dem ökotouristischen (aber durchaus auch entwicklunsländlichen) Costa Rica über diesen Artikel aus der New York Times gestolpert, in dem John Tierney sich der These widersetzt, die seit den 70-er Jahren vertreten wird – und vom US-Biologen Paul R. Ehrlich (Autor von “Die Bevölkerungsbombe”) und dem Harvard-Physiker John P. Holdren (inzwischen Obamas Wissenschaftsberater) auf die Formel I=PAT gebracht wurdee – dass der Umweltschaden (Impact) gleich dem Produkt aus Population, Wohlstand (Affluence und Technologie sei und daher eine “grüne” Revolution nötig sei, um die ökologische Katastrophe zu verhindern. Weil bei normalem Verlauf der Dinge halt weder Wohlstand, noch Bevölkerungswachstum oder technologischer Fortschritt aufzuhalten sind. Tierneys These ist, dass steigender Wohlstand und bessere Technologie auch von alleine (??) zu einem “grüneren” Lebensstil führe, und belegt dies mit den Entwicklungen, die wir ja allenthaben um uns herum sehen.
Da mag ja was dran sein: Wer es sich leisten kann, der kauft halt das Hybridauto, der isoliert sein Haus besser, der kann erst mal den Kohlenofen durch etwas Verbrauchsfreudliches ersetzen und bezahlt später auch gerne mehr für den Ökostrom und den Transfair-Kaffee (um mal ein paar eigene Beispiele zu nennen). Worüber ich stolpere (was mir bei Tierney durchaus häufig passiert) ist seine Extrapolation: Wenn’sbei uns klappte, dann wird das auch in den Entwicklungs- und Schwellenländern wie Indien und China mit steigendem Wohlstand kommen. Der Haken ist nur, dass es bei uns mehr als vier Jahrzehnte gedauert hat, bis wir wenigstens erkannt haben, dass so eine Umkehr nötig ist – und so viel Zeit bleibt uns vermutlich nicht mehr – Selbstregulierungen sind ja ein schönes Ideal, aber manchmal muss man halt doch mehr nachhelfen, fürchte ich
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