Genau das legt eine Untersuchung nahe, die eine Forschergruppe unter der Leitung des Verhaltenswissenschaftlers Dr. Gary King von der Pennsylvania State University in der aktuellen Ausgabe des Magazins Pharmakology Biochemistry and Behaviour veröffentlicht hat:
The results of this analysis support the hypothesis of a positive association between melanin levels and tobacco use, dependence, and exposure among African American smokers.
Für die Studie wurden 150 afroamerikanische Männer aus Harrisburg (Pennsylvania) über ihren Zigarettenkonsum und ihre Nikotinabhängigkeit mit dem so genannten Fagerstrom-Test befragt – und diese Werte dann mit der Intensität ihrer Hautpigmentierung verglichen. Und ja, dabei kam heraus, (wie ja auch das obige Zitat schon sagt) dass mit zunehmend dunkler Hautfarbe die Nikotinabhängigkeit und der Zigarettenkonsum steigen.
Spontan erinnerte mich die Aussage dieser Studie an einen alten Sketch der US-Comedy-Sendung “Saturday Night Live”, in dem der – hellhäutige – schwarze Bürgerechtler Julian Bond auf die Frage des – sehr dunkelhäutigen – SNL-Mitspielers Garrett Morris, woher eigentlich das Vorurteil der intellektuellen Überlegenheit von Weißen gegenüber Schwarzen stamme, mit der Erklärung antwortete: “Das leitet sich vermutlich aus der altbekannten Tatsache ab, dass hellhäutige Schwarze intelligenter sind als dunkelhäutige.”
Aber natürlich ist diese Studie ernster zu nehmen. Denn wenn man Weiße (im Wörterbuch der amerikanischen Rassenlehre als “Kaukasier” identifiziert) mit Schwarzen verglichen hätte, dann gäbe es sofort den Einwand, dass eine solche Studie ja primär die sozialen Diskrepanzen der beiden Gruppen beleuchte als irgend welche physiologischen. Aber ich denke mal, dass die soziale Komponente durch die Auswahl der Personen aus dem gleichen sozialen und ethnischen Umfeld ganz gut ausgeschlossen werden konnte. Zudem kann Dr. King auch einen physiologischen Mechanismus aufzeigen, der einen biochemischen Zusammenhang zwischen Hautfarbe und Rauchen herstellt: Offenbar hat Nikotin eine “biochemische Affinität” zum Melanin.
Es spielt dabei, so schreibt er, gar keine Rolle, ob das Melanin durch eine angeborene Veranlagung in der Haut angereichert ist, oder als Folge der Sonnenbräunung: Entscheided sei alles, was sich an Melanin in der Haut angereichert hat. Zumindest deutet diese erste Studie auf diesen Zusammenhang hin – weitere Untersuchungen mit mehr Teilnehmern, über längere Zeiträume und geografische Regionen verteilt, seien notwendig.
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