Das schreibt die britische University of Warwick in einer aktuellen Pressemitteilung
zu einem Paper, das Dr. Peter Sozou in den Proceedings of the Royal Society B veröffentlicht hat. Der Optimismus in dieser – auf der Basis eines “mathematischen Modells einer Population von Individuen in Gesellschaften mit begrenzter Wanderung” ermittelten – Studie ist eigentlich zu schön, als dass man ihn sich mit kritischer Betrachtung zerstören möchte (ich hab’ das Paper trotzdem mal angefordert – die Proceedings sind ja leider gebührenpflichtig). Aus der Pressemitteilung folgere ich aber, dass es dabei nicht nur um die Umwelt geht, sondern um jeglichen sozialen Nutzen. Und dass wir, wenn es um diesen sozialen Nutzen geht (den wir als soziale Wesen ja durchaus erkennen können) eine geringere “Diskontierung” für zukünftige Benefits gibt als beim individuellen Nutzen. Mit anderen Worten: Wenn es um den persönlichen Vorteil geht, ist uns die Zukunft – verglichen mit dem Hier und Jetzt – weitaus egaler als wenn es um den sozialen Nutzen geht, zu dem man legitimer Weise auch den Schutz des Lebensraums zählen darf. Da ich das Paper aber noch nicht habe, zitiere ich hier halt mal den Autor aus der Pressemitteilung:
“Diese Analyse zeigt, dass die soziale Diskontierungsrate generell geringer ist als die private Diskontierungsrate. Die Bewertung künftiger Nutzen ist für ein Individuum durch die Wahrscheinlichkeit bestimmt, dass es diese Zukunft erleben wird. Aber es kann zukünftige Nutzen für seine Gemeinschaft über eine Zeitspanne bewerten, die deutlich über die eigene Lebenserwartung hinaus geht. Evolution wird durch den Wettbewerb angetrieben. Sich um die Zukunft der eigenen Gemeinschaft Gedanken zu machen, ist evolutionär sinnvoll im Hinblick darauf, dass künftige Mitglieder der Gemeinschaft wahrscheinlich Verwandte sein werden.”
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