Da macht man sich Sorgen, weil es in den USA immer wieder Bestrebungen gibt, die als “Intelligentes Design” in pseudowissenschaftliches Vokabular verpackte Schöpfungsgeschichte in den Biologieunterricht zu packen – und übersieht, dass diese, wie der fabel-hafte Swinigel im Wettrennen auf der Heide bei Buxtehunde, schon längst “al dor” ist: Zwischen einem Viertel und knapp einem Drittel aller Biologie-Studienanfänger in den USA hatten in der Oberstufe sowohl Evolutionslehre als auch Kreationismus gelernt, wenn man der Umfrage der Professoren Randy Moore und Sehoya Cotner vom College of Biological Sciences der University of Minnesota glauben darf, deren Ergebnisse in der Mai-Ausgabe des US-Magazins BioScience veröffentlicht wurde.
Dass Kreationismus in USA als eine religiöse Weltsicht nicht in den öffentlichen Schulen gelehrt werden darf, weil dies gegen die verfassungsmäßige Trennung von Kirche und Staat verstößt, ist mehr als einem Viertel der Biologielehrer unbekannt. Etwa die gleiche Anzahl der Lehrer glaubt zudem wirklich daran, dass Kreationismus wissenschaftlich belegbar ist – was nicht weiter verwundert, wenn man erfährt, dass jeder dritte Highschool-Biologielehrer gar keinen Abschluss in Biologie hat und demnach auch nie akademisch mit der Evolutionslehre in Berührung kam.
Aber wer sich entschließt, Biologie zu studieren, der weiß doch über das Fach ein bisschen besser Bescheid und kann den Glaubens-Hokuspokus der Kreationisten vom wissenschaftlichen Gehalt der Evolutionslehre trennen, oder? Nicht unbedingt. 57 bis 59 Prozent der Studenten, die sich für Biologie eingeschrieben hatten (bei der Umfrage unter 1000 Studenten ihrer Einführungskurse unterschieden Moore und Cotner nach Haupt- und Nebenfachstudenten) und die aus dem Biologie-Schulunterricht “Vorkenntnisse” in Kreationismus mitgebracht hatten, waren überzeugt, dass sich diese Schöpfungslehre auch wissenschaftlich belegen lasse. Aber selbst die Studenten, denen in der Schule nie etwas anderes als Evolutionslehre vermittelt wurde, sind nur zu 72 bzw. 78 Prozent überzeugt, dass Evolutionslehre wissenschaftlich fundiert ist. Au weia!
Kommentare (8)