Dies ist jetzt der neue Ansatz der amerikanischen Umweltbehörde EPA, die unter bisherigen Regierungen (um es mal ganz vage zu formulieren) die Direktive hatte, sich aus der Regulierung von CO2-Emissionen und anderen Treibhausgasen weitgehend rauszuhalten. Dies wollte sich der Kongress reservieren – und hat bisher wenig unternommen (auch das mal ganz vage ausgedrückt). Doch heute hat die EPA verkündet, dass Treibhausgase unmittelbar die menschliche Gesundheit gefährden und daher auch ohne parlamentarische Zustimmung von der Behörde reguliert werden können.
Die Idee war bereits unter der Bush-Regierung in der Umweltbehörde entstanden, wurde aber von oben gedeckelt, da sie der “marktwirtschaftlichen” Idee widersprach, Emissionen durch einen Zertifikatehandel (Cap and Trade) zu kontrollieren – auf den sich die Wall Street inzwschen schon riesig freut – nicht ganz ohne Grund hatte das früher sehr skeptisch gegenüber dem Klimawandel eingestellte Wall Street Journal seine Montags-Beilage voll und sehr positiv der Frage des Klimawandels und der Konferenz in Kopenhagen gewidmet. Der Nasa-Klimaforscher James Hansen hatte übrigens am gleichen Tag einen kritischen Meinungsbeitrag zum Cap-and-Trade-Konzept in der New York Times; er warnt (meiner Ansicht nach völlig berechtigt), dass dieses nur funktionieren kann, wenn es eine Nachfrage nach Zertifikaten (= die Bereitschaft, mehr CO2 in die Luft zu blasen als erlaubt) gibt.
Dieser Schritt der EPA kommt nicht ganz unerwartet: Ein Urteil des US-Verfassungsgerichts hatte im Jahr 2007 bereits die Anwendbarkeit des Luftreinhaltungsgesetzes (Clean Air Act) auf Treibhausgase als zulässig erkannt.
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