An dieser Meldung ist an sich ja nicht Wissenschaftliches, aber da mache “Heilmethoden”, über die wir hier of reden und die sich zwar gerne ein rationales Mäntelchen aus potenzierten “Wirkungs”-Erklärungen umhängen, im Kern auch nichts weiter sind als eine Glaubensfrage (Ihr wisst schon, was ich meine), halte ich es doch für diskussionrelevant: Ein Schwurgericht in Oregon City hat das Ehepaar Jeff und Marci B., das der Glaubengemeinschaft “Followers of Christ Church” angehört und deswegen medizinische Hilfe für seinen 16-jährigen Sohn Neil verweigert hatte, wegen grob fahrlässiger Tötung (criminally negligent homicide) schudig gesprochen (hier ein Link zur Story aus den USA). Der Junge war im Juni 2008 an einer angeborenen Blockierung der Harnröhre gestorben, die nach Auffassung der Ärzte behandelbar gewesen wäre; doch statt auf medizinische Hilfe hatten sich die Eltern auf Gebete verlassen.
Zu ihrer Verteidigung hatten sie im zwei Wochen dauernden Prozess unter anderem vorgebracht, dass sie sich der Schwere der Erkrankung ihres Sohnes nicht bewusst gewesen seien und angenommen hatten, es handele sich nur um eine starke Erkältung oder eine Grippe. Dies ist nicht der erste Todesfall auf Grund verweigerter medizinischer Versorgung in der Familie: Im vergangenen September hatte die Tochter des Paares, Raylene W., mit ihrem Mann Carl vor dem gleichen Gericht gestanden, da sie ihre 15 Monate alte Tochter an Lungenentzündung hatten sterben lassen. Damals konnte sich das Gericht allerdings nur dazu durchringen, Carl W. wegen sträflicher Vernachlässigung zu belangen; die Raylene W. wurde freigesprochen.
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