… dann wäre es, sich im Hinblick auf den Klimawandel getäuscht zu haben. Das schreibt der Ex-Vizepräsident in seinem Leitartikel “We Can’t Wish Away Climate Change” für die New York Times, der passend zum Ende des “meteorologischen Winters” (weil die “Wetterfrösche”, zumindest im US-Fernsehen, den Winter mit den Monaten Dezember, Januar und Februar gleichsetzen) am Sonntag erschienen ist. Ich hoffe, dass der Link funktioniert und man mit deutschen IP-Adressen auch an den Stoff rankommt (irgendwie und irgendwann wollte die NYT ja einen gebührenpflichtigen Riegel vorschieben, aber bei mir klappt alles vorerst noch wie gehabt), aber damit man auch so ein bisschen mitreden kann, hier ein paar Zitate aus dem Artikel:
It would be an enormous relief if the recent attacks on the science of global warming actually indicated that we do not face an unimaginable calamity requiring large-scale, preventive measures to protect human civilization as we know it.
Zu deutsch: Es wäre eine ungeheuere Erleichterung, wenn die jüngsten Angriffe auf die Wissenschaftlichkeit des Klimawandels in der Tat bedeuten würde, dass wir nicht vor einer unvorstellbaren Katastrophe stehen, die großartige Präventivmaßnahmen zum Schutz der uns vertrauten menschlichen Zivilisation erfordert.
Damit fängt er gleich im ersten Satz an. Ungeachtet dessen, dass auch ohne den Klimawandel noch genug Gründe gäbe, unseren Konsum fossiler Brennstoffe und unsere Energiepolitik generell zu überdenken,
We would no longer have to worry that our grandchildren would one day look back on us as a criminal generation that had selfishly and blithely ignored clear warnings that their fate was in our hands. We could instead celebrate the naysayers who had doggedly persisted in proving that every major National Academy of Sciences report on climate change had simply made a huge mistake. I, for one, genuinely wish that the climate crisis were an illusion.
Wir müssten uns dann nicht länger sorgen, dass unsere Enkel eines Tages auf uns als eine Generation von Verbrechern zurückblicken könnten, die selbstsüchtig und vergnügt die klaren Warnsignale missachtet hatte, dass ihr Schicksal in unserer Hand liegt. Wir könnten statt dessen die Neinsager feiern, die verbissen darauf beharrten zu beweisen, dass jeder große Bericht der National Academy of Sciences zum Klimawandel einfach nur einen großen Fehler gemacht hat. Ich, für meinen Teil, wünsche mir ganz ehrlich, dass die Klimakrise nur eine Illusion ist.
Ich will jetzt nicht den ganzen Text hier wiedergeben, und seine Argumente, warum es nur Wunschdenken ist, den Klimawandel wegzuwünschen, sind ja auch im Prinzip all denen bekannt, die sie hören wollen – und werden ebenso geflissentlich wie leidenschaftlich von jenen dementiert, die Warnungen mit Hysterie verwechseln.
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