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Heute (22.3.2010) ist der Welt-Wassertag der Vereinten Nationen. Das globale Problem mit dem Wasser – vor allem die Tatsache, dass Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberen, unbedenklich konsumierbarem Wasser haben – ist nicht neu. Trotzdem (eigentlich eher: gerade deshalb) darf man das Thema nicht einfach ignorieren. Denn selbst wenn “Dreckwasser” längst nicht so bedrohlich klingt wie “dreckige Bombe” oder Drogenkrieg: Verschmutztes Wasser fordert, wie der UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon in seinem Statement zum Welt-Wassertag erklärte, mehr Menschenleben als alle Gewalttaten und Kriege zusammen.

Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins National Geographic ist dem Thema Wasser gewidmet. Hier kann man sich – gegen Registrierung – sogar das ganze Aprilheft gratis runterladen.

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Kommentare (4)

  1. #1 miesepeter3
    23. März 2010

    Am meisten wirtschaftliche Macht kann man ausüben, wenn man über die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln, Wasser und Luft bestimmen kann.
    Bei den Nahrungsmitteln sind wir auf dem besten Wege. Der Handel mit Nahrungsmitteln liegt in den Händen einiger weniger Größtkonzerne. Viele Saatgüter, die auch die Dritte Welt beziehen, erzeugen Pflanzen, die selbst keine Samen mehr bilden und deshalb auf ewig nachgekauft werden müssen. Hier steht die neue Weltwirtschaftsordnung schon ziemlich fest. Wasser ist mindestens ebeno wichtig. Fast alle Wassernutzungsrechte auf der Welt gehören irgendwem, z.B. Staaten, Kommunen, Privatunternehmen oder auch Privatleuten. Für das Auffangen von Regen mit Zisternen muß man sogar bei uns schon in einigen Gemeinden Erlaubnisgebühren zahlen (Sondernutzungsgebühren anstelle von Abwassergebühren für versiegelte Flächen , gemeint ist hier das Dach). Durch die verschmutzung von Wasser wird sauberes immer knapper und damit wertvoller und somit auch zur potentiellen Handelsware. Und wer kein sauberes Wasser hat und sich keins kaufen kann, wird es stehlen oder verdursten. Wasserkriege sind damit schon vorprogrammiert. Natürlich nehmen wir nicht an, dass Wasser zur Verknappung gezielt verschmutzt wird. Das wären ja schon Verschwörungstheorien. Äh, wie war es mit der Luft? Gab es da nicht so etwas wie Verschmutzungerlaubnisscheine, mit denen man sogar handeln kann?
    Warten wir doch mal ab, was die Produzenten von Sauerstoff für ihre Produkte nehmen, wenn man die Außenluft nicht mehr atmen kann.

  2. #2 Sven Türpe
    23. März 2010

    Das ist doch Quark, nichts als eine Aneinanderreihung wohlfeiler Floskeln und Vorurteile. Erstens ist Wasser nicht knapp und wird es auch nicht werden. Es ist nur ungleich verteilt. Zweitens ist diese ungleiche Verteilung ein Problem, das wir lösen können. Dazu brauchen wir Technik und Energie. Drittens helfen uns Technik und Energie nur dann, wenn stabile wirtschaftliche und politische Verhältnisse ihren Einsatz ermöglichen und den Aufwand tragen. Dass die Wasserversorgung Geld kostet, ist also kein Problem, sondern Teil einer Problemlösung, und Krieg wirkt sich jeder Hinsicht negativ auf die Bedingungen aus, die für eine funktionierende Wasserversorgung erforderlich sind. Es ist deshalb viertens ein Segen, alles einfach kaufen zu können, was man zum Leben braucht. Das befreit aus der Abhängigkeit von der Willkür anderer. Ich wünsche mir, dass eines Tages alle Menschen für einen kleinen Teil ihres Einkommens sauberes Wasser (und Lebensmittel und was man sonst noch braucht) für und über ihren Bedarf hinaus kaufen können. Nach der Arbeit noch schnell am Supermarkt anhalten und einkaufen zu können ist eine großartige Sache. Lebensnotwendiges wie Wasser unbewirtschaftet zu lassen und Menschen damit in unnötige Überlebenskämpfe oder auch nur in unnötige Zeitverschwendung in der Alltagsorganisation zu treiben, ist hingegen unmenschlich.

  3. #3 miesepeter3
    24. März 2010

    @Sven Türpe

    Wenn Wasser ungleich verteilt ist, dann muß es wohl auf der einen Seite viel Wasser geben und wo anders wenig. Und wenn es irgendwo wenig Wasser gibt, dann ist es dort knapp.Punkt. Und wenn, wie es geplant ist, jemand in den Oberläufen von Euphrat und Tigris riesige Staudmme bauen will und dann nur noch ganz wenig Wasser in die Flußläufe läßt, dann gibt es Proteste von den Anwohnern an den unteren Wasserläufen und erhebliche Zukunftsängste. In der Region ist das Wort “Krieg” schon gefallen, bei der Auseinandersetzung um diese Staudämme. Und was in China an den Riesenstaudämmen geschah, läßt sich mit unserer Auffassung von Menschenrechten nur als Krieg gegegn die eigene (Teil)bevölkerung bezeichnen. Also komm mir nicht mit “Quark”. Ansonsten hast Du Recht, die Verteilung von Wasser ist nur eine Frage von Technik und Geld. Technik steht heute schon genügend zu Verfügung, aber beim Geld hört die Freundschaft auf. Wer soll den den Wassertransport bezahlen? Die Empfänger leben meist in den Entwicklungsgebieten und der Verkäufer will Kohle für seine Ware. Da gibt es wohl doch noch ein kleines Problemchen.

  4. #4 Sven Türpe
    24. März 2010

    Da gibt es wohl doch noch ein kleines Problemchen.

    Aber keines, das sich mit Antikapitalismus bekämpfen ließe.