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Als ich selbst noch jung war, hatte ich mir geschworen, nie in meinem Leben einen Satz mit “Die Jugend von heute …” anfangen zu wollen, und schon gar nicht, wenn er in der Fortsetzung etwas Negatives über Generationen sagen würde, die dann – logischer Weise – deutlich nach mir geboren sein mussten. Und doch steht so etwas in meiner Überschrift. Warum? Weil’s wissenschaftlich belegt ist.

Die Sozialpsychologin Sara Konrath von der Psychologischen Fakultät der University of Michigan hatte für eine Studie, die auf der Jahrestagung der Association for Psychological Science präsentiert wurde, einen Langzeit-Vergleich zur Empathie-Fähigkeit von Studenten angestellt. Dazu verglich sie insgesamt 72 Studien aus den Jahren zwischen 1979 und 2009, in denen der Grad des Einfühlungsvermögens durch Statements die Einschätzung zu Statements wie etwa “wenn ich sehe, dass jemand ausgenutzt wird, dann möchte ich ihn irgendwie beschützen” ermittelt wurde. Das Fazit ist – aus der Sicht des früher Geborenen, jedenfalls – nicht überraschend: Die heutigen Jugendlichen, die oft auch als “Generation Me” bezeichnet werden, sind um 40 Prozent weniger empathisch als die Studenten vor zwei oder drei Jahrzehnten.

Es ist also nicht nur die Generationen-Perspektive, die zu diesem Eindruck der “Me-Generation” geführt hat. Was für mich als “alten Sack” (habe ich diese Bezeichnug für mich schon früher hier verwendet?) erst mal beruhigend ist. Aber was ist die Ursache? Das kann so eine Sekundärstudie natürlich nicht beantworten, aber da Sara Konrath diese Frage gestellt wurde und sie diese auch für die Uni-Pressemitteilung beantwortet hat, werde ich sie hier halt als Expertin – und ohne eigene Bewertung meinerseits – zitieren:

The increase in exposure to media during this time period could be one factor. Compared to 30 years ago, the average American now is exposed to three times as much nonwork-related information. In terms of media content, this generation of college students grew up with video games, and a growing body of research, including work done by my colleagues at Michigan, is establishing that exposure to violent media numbs people to the pain of others.
Auf Deutsch etwas: Die Zunahme des Medienkonsums in dieser Zeitpanne könnte ein Faktor sein. Im vergleich zu vor 30 Jahren konsumiert der Durchschnittsamerikaner etwa drei mal so viel nicht auf Arbeit bezogene Information. Was die Medieninhalte betrifft, so ist diese Generation von Studenten mit Videospielen aufgewachsen, und eine wachsende Fülle von Forschung, einschließlich Arbeiten meiner Kollegen in Michigan, bestätigt dass der Konsum gewalttätiger Medien die Menschen gegenüber dem Leid anderer betäuben kann.”

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Kommentare (16)

  1. #1 Sören
    29. Mai 2010

    Mag sein, dass es da eine Verschiebung in Richtung Gefühlskälte gibt. Als jemand, der regelmäßig mit Medizin-Studenten “weggeht”, kann ich das durchaus subjektiv bestätigen. Andererseits ist es in manchen Berufen nahezu unerlässlich, dass man die Empathie verdrängt. Als Arzt, Krankenpfleger oder auch Polizist/Feuerwehrmann hat man fast täglich mit dramatischen oder einfach traurigen Schicksalen zu tun. Da gilt es, erstmal einen kühlen Kopf behalten und seinen Job zu machen. Lässt man dann tragische Geschichten zu nah an sich heran, ist man nach kürzester Zeit selbst ein Fall für nen Kollegen.

  2. #2 libertador
    29. Mai 2010

    Hey, das waren amerikanische Studenten. Wir sollten vielleicht soch soziale Studien nicht länderübergreifen verallgemeinern.

  3. #3 A.S.
    29. Mai 2010

    „Wissenschaftlich belegt“ halte ich für ein verfrühtes Urteil. Warten wir mal ab, bis die Metastudie veröffentlicht ist (falls sie das wird), dann lässt sich besser beurteilen, was in den zusammengefassten Studien untersucht wurde — Empathiefähigkeit, oder die Fähigkeit, empathisch klingende „Statements“ abzugeben. Der Zusammenhang mit Medienkonsum ist völlig aus der Luft gegriffen, passt aber zu einer Forschergruppe, die Forschungsergebnisse, die bislang gerade mal als Konferenzposter vorliegen, per Pressemitteilung (bzw. Podcast) veröffentlicht…

  4. #4 Wb
    29. Mai 2010

    Ob “alter Sack” oder Juniortasche, das Klagen über das Vorhandensein von zu viel Information, wird es nun geteilt von konservativen und tendenziell rückwärts gewandten Kräften oder von Liberals oder von Vertretern aus dem “Humanisten”-Lager oder von Ökologisten, geht natürlich auf Kosten einer Einstellung, die wohl aus Sicht einiger dezidierter und engagierter sein soll.

    So isses halt, wirst du schlauer, dann nimmt der Einsatz für etwas ab, das man für richtig hält, denn man hält auf einmal Vieles für richtig, kann sich weniger auf einen Missstand konzentrieren.

    Übrigens auch ein Grund, warum es stark engagierte Kräfte, die einfach nur das gegebene System, bestehend aus Marktwirtschaft, Demokratie und pers. Freiheiten, gut finden, kaum gibt.
    Dagegen sein und “einfühlsam sein” ist immer leichter.

    Oder den Artikel komplett falsch verstanden? 🙂

    MFG
    Wb

  5. #5 nihil jie
    29. Mai 2010

    ich stelle jetzt mal eine kühne behauptung auf 😉

    junge menschen waren noch nie in der geschichte, von sich aus, sehr hilfsbereit, tolerant oder auch zuvorkommend. das musste und muss heute auch noch immer wieder mittels erziehung aufgefrischt werden. die eltere generationen mussten in der geschichte und auch heute noch immer wieder sich den respekt von der jüngeren generation erkämpfen… könnte man so sagen… obwohl “kämpfen” hier eher ein falscher ausdruck ist. es gab zeiten in der geschichte in denen das recht einfach war… weil die gesellschaft so streng war… und zwar in allen berreichen. absoluter gehorsam war gefragt und zwar von allen. aber sonnst…. gab es den respekt der jüngeren generation der älteren gegenüber, nie einfach so.
    wir dürfen nicht vergessen was wir eigentlich wirklich sind. in der übrigen tierwelt werden die “interessen” der jüngeren gegenüber den älteren oft auch mit gewalt vertreten. ist absolut keine seltenheit. das wir solch komplizierte und komplexe gesellschaften bilden können, mit kultur, technik, den familentum in den gesellschaften usw… das alles passiert nicht von selbst, sondern wir müssen das aktiv erhalten… wir müssen immer wieder eine menge dafür tun damit es weiterhin bestehen kann.
    geneu so sehe ich das mit den generationsproblemen. damit sie aber milde verlaufen müssen wir (mit wir meine ich immer die gesellschaft als ganzes) auch aktiv werden. das heisst im klarrtext… die junge generation muss besser erzogen werden. man muss sie auch in ihre schranken weisen. ohne den aktivismus würden sie die älteren wohl eher einfach dem schicksal überlassen.
    ich weiss, dass ich ein schwarzmaler bin und ich weiss dass es jüngere menschen gibt die nicht so sind… sie machen das auch von sich aus. aber das werden wohl eher die wenigsten sein.
    es ist nicht so dass ich der jüngeren generation absolutes gehorsam abverlange… nein absolut nicht. aber den einfachen nötigen respekt in alltäglichen leben. es sind einfache dinge wie zb. dem sitzplatz im buss einen älteren zu überlassen, ab udn mal helfen eine schwere tasche zu tragen, den älteren nachbarn mal fragen ob der hilfe bei irgend etwas braucht usw… das würde schon eine menge bewirken. aber auch diese einfachen gesten des respekts sind in versenkung verschwunden. schade eingentlich.

    naja… wie gesagt… ich schwadroniere gerade etwas herum 🙂 ich habe keine belege für meine thesen und auch sonnst kann ich meine gedankenkonstrukte nicht bestätigen. aber ich sehe uns immer noch als tiere… und der weg zu dem gewünschten menschenbild das viele so gerne pflegen, ist noch sehr weit. eigentlich für uns alle.

  6. #6 delic
    29. Mai 2010

    Erstmal, ich bin 22 Jahre, gehöre also genau zu dieser Generation.

    Ich glaube das ganz einfach ein großer Teil der Jugend von heute in einer Umwelt aufwächst in der Empathie als etwas negatives empfunden wird. Wer heute in einem Problemvirtel aufwächst und Mitgefühl mit dem Obdachlosen an der Ecke empfindet, wird 1. kaum noch rausgehen können ohne ständig von diesen Gefühlen heimgesucht zu werden (ich glaube heute gibt es einfach wesentlich mehr Elend in Deutschland als noch vor 10-30 Jahren) und 2. wird er von seinen Kollegen als Weichei abgestempelt. Ergo: wer Gefühle zeigt wird schnell selber zum Opfer da er als schwach empfunden wird.

    Wobei dies bei weitem nicht nur auf die “Unterschicht” zutrifft. Ich habe in meiner Schulzeit (war vor dem Abi auf der Realschule) immer nur zu hören bekommen, man muss sich gegen die anderen durchsetzen wenn man was erreichen will, “du musst besser sein als die anderen”, “Fressen oder gefressen werden”.
    Und wenn man jeden seiner Mitmenschen als potentiellen Konkurrenten wahrnimmt, sinkt damit auch die Empathie für diese Menschen.

    Wie auch immer, auch ich bin eher der Meinung “Das jeder seines Glückes Schmied ist”. Wenn ich heute Drogensüchtige, Alkoholiker etc. sehe, denke ich zwar im ersten Moment daran wie schlecht es ihm geht, im zweiten Moment muss ich allerdings auch daran denken das jeder seinen eigenen Weg geht. Oft vergisst man dabei welche Schicksalsschläge viele dieser Menschen erlitten haben.

    Wie auch immer ich denke es entwickelt sich in die vom Autor beschiebene Richtung. Allerings, sollte sich die Gernation der der Autor angehört mal fragen wie es dazu gekommen ist. DIe Jugendlichen sich nicht eines Tages aufgewacht und dachten sich “Hmpf, ab heute empfinde einfach nix mehr für Menschen denen es schlechter geht”. Dieses Denken wurde uns Jahrelang von der Gesellschaft eingetrichtert und wird es noch heute. Getreu nach dem Motto: Haste nix, kannste nix biste nix.

  7. #7 nihil jie
    29. Mai 2010

    da ich bei solche themen mich immer um verständniss meiner aussagen bemühe… noch mal ein kurzer nachschlag 🙂

    wir als eine spezies haben, in der geschichte des lebens, etwas einmaliges geschafft. wir sind im stande und können uns das auch leisten auch unsere alten und erkrankten mitglieder mit durch zu bringen. und das ist eine errungenschafft die ich wirklich nicht missen möchte. zugegeben, in der übrigen tierwelt gibt es viele ansätze… aber nur wir, haben das gut perfektioniert. und wie ich finde, ist das auch eine der eigenschaft, die mitverantwortlich dafür ist, dass wir evolutionär “so gross rausgekommen sind” 🙂 ja das meine ich durchaus ernst… wir konnten unsere kinder zb. den grosseltern anvertrauen, um zu arbeiten oder sich weiterhin irgend wie zu “verwirklichen”. das sind alles dinge die nicht nur einem selber zu gute kommen sondern auch dinge die der gesellschaft zu gute kommen. es gibt da auch weitere vorteile.
    ältere menschen sind zu dem auch noch in vielerlei hinsicht wertwoll, nicht das mir hier angelastet wird dass ich sie gerne nur als babysitende grosselter missbrauchen will 🙂 eine unserer ökologischen nieschen ist das denken… und das können ältere menschen durchaus noch äussert gut. und zwar mit unheimlichen scharfsinn, wie ich es oft erlebt habe.
    jedenfalls darf das nicht untergehen. aber wer anders als die jüngere generationen können das pflegen. aber wie ich schon in meinem vor beitrag schon erwähnt habe… da dran muss die jüngere generation immer wieder erinnert werden. ist irgend wie so.
    und um noch einmal den zeige finger zu erheben 😉 wer wir wirklich sind und wie wir wirklich sind, dass können wir oft an zeiten erleben wenn es um das nackte überleben geht. wie zb. bei naturkatastrophen. da zeigt, denke ich, jeder von uns sein “wahres gesicht”… wir können dann total altruistisch werden oder auch äusserst brutal und skrupellos. “wahres gesicht” deswegen, weil jeder von uns zu beidem fähig wäre… es kommt wohl auch auf dem umstand an. aber das geht jetzt zu weit und ist zu spekulativ… dennoch… viele unserer zivilisatorischen errungenschaften bedürfen oft intensiver pflege 😉

    na gut… das reicht jetzt auch wirklich…

  8. #8 michael
    30. Mai 2010

    @wb
    > Übrigens auch ein Grund, warum es stark engagierte Kräfte, die einfach nur das gegebene System, bestehend aus Marktwirtschaft, Demokratie und pers. Freiheiten, gut finden, kaum gibt.
    Dagegen sein und “einfühlsam sein” ist immer leichter.

    Hmm, was meint man wohl damit? Kann jemand, der “einfühlsam” ist, nicht für das “gegebene System ” sein ? Bedeuten “einfühlsam sein” und “Dagegen sein” dasselbe ? Sind einfühlsame Leute gegen das gegebene System?

    @nihil jie· 29.05.10 · 16:14 Uhr
    > junge menschen waren noch nie in der geschichte, von sich aus, sehr hilfsbereit, tolerant oder auch zuvorkommend. das musste und muss heute auch noch immer wieder mittels erziehung aufgefrischt werden.

    Seh ich auch so. Aber wenn keine Erziehung mehr stattfindet, bzw. auf der Strasse stattfindet, was kann man dann erwarten.

    Wenn Teilen der jüngerern Generation die Lebensperspektive genommen wird, kann man von diesen keinen Respekt und keine Rücksichtsname auf die voherigege Generation erwarten.

    @delic
    > Wobei dies bei weitem nicht nur auf die “Unterschicht” zutrifft. Ich habe in meiner Schulzeit (war vor dem Abi auf der Realschule) immer nur zu hören bekommen, man muss sich gegen die anderen durchsetzen wenn man was erreichen will, “du musst besser sein als die anderen”, “Fressen oder gefressen werden”.

    Diese Einstellung ist auch in der vorherigen Generationen weit verbreitet.

  9. #9 Wb
    30. Mai 2010

    @michael
    Naja, Lena hat gewonnen, Wb jetzt den Song jetzt gerade erstmalig gehört, höhö, grausig, Dennis Hopper hat nichts verpasst.

    MFG
    Wb (der Einfühlsame)

  10. #10 nihil jie
    30. Mai 2010

    aber soll auch mal gesagt sein, dass erziehung keine einfache aufgabe ist… wie formt man einen menschen ohne ihn koplet zu verbiegen. das ist keine einfache aufgabe 🙂

  11. #11 michael
    30. Mai 2010

    @wb
    > Wb jetzt den Song jetzt gerade erstmalig gehört,

    Hehe, selbst schuld! Da hätte der Webbär lieber ein paar Lieder [1] aus vergangenen Klassenkampfzeiten auflegen sollen. Das wäre richtig einfühlsam gewesen!

    [1] z.b: https://de.wikipedia.org/wiki/Partisanen_vom_Amur

  12. #12 S.S.T.
    30. Mai 2010

    @michael

    Gewisse Kriegsgesänge, vor allem aus Russland mit ihrem traurigen Unterton, haben schon was einfühlsames. Ich habe die ‘Partisanen’ vor vielen Jahrzehnten erstmals in der Version von “Hein & Oss” gehört und seitdem nicht selten, wie auch andere Lieder (Katjuscha u.s.w.), auch die von Busch, Brecht & Konsorten.

    Es gibt auch zahllose gute deutsche Volkslieder, NICHT zu verwechseln mit der grauenhaften Volksmusik, die nach meiner Meinung sehr tiefgründig und einfühlsam sind, vor allem, wenn sie ‘gut’ vorgetragen werden.

    Nach meiner Auffassung eben Lieder mit Inhalt.

    Das soll den Erfolg von Lena nicht schmälern; Geschmack ist nun mal personenbezogen, daher herzlicher Glückwunsch!

  13. #13 Gregor
    30. Mai 2010

    Gefühlsmäßig glaube ich der Aussage der Studie nicht – tatsächlich glaube ich sogar, dass die heutige Jugend einfühlsamer als die “alten Säcke” sind. Ist aber nur das Gefühl eines zwischendurch Geborenen.
    Aber über eines mache ich mir als Vater doch Gedanken:
    Hilfsbereitschaft muss nach meiner Erfahrung >> gelernt << werden. Als ich jung war, gab beispielsweise kaum Aufzüge/Rolltreppen. Laufend habe ich als Kind meinen Vater irgendwelchen Fremden beim Tragen von Kinderwagen/Koffern/... an Treppen helfen sehen. Heute gibt es überall Aufzüge und irgendwie glaube ich, mein Sohn wird seinen Vater niemals losstürzen sehen, alten Damen den Koffer irgendwo hochzutragen. Oder öffentliche Verkehrsmittel: Früher waren Stehplätze normal und deshalb musste ich immer aufstehen, wenn alte Personen einstiegen. Heute steht man bei uns nur noch um 7:45 Uhr und einsteigen tun nur Schüler. Früher war es normal, bei seinen Nachbarn mal nach Werkzeug zu fragen - heute kostet eine Bohrmaschine 12,99 € und bevor ich zweimal frage kaufe ich mir eine im Baumarkt. Also irgendwie gibt es immer weniger Gelegenheiten, Fremden gegenüber Hilfsbereitschaft zu lernen oder seinen Kindern beizugringen.

  14. #14 nihil jie
    31. Mai 2010

    @Gregor

    nüchtern betrachtet ist das schon so wie Du es beschriebst 🙂 und das ist angsteinflüssend… Du machst mir meine schönen kleinen theorien zunichte. das relativiert und entkernt sie auch noch so ungeniert… 🙂

    nein aber viele dinge fallen heut zu tage tatsächlich weg. man darf auch den zeitlichen kontext bei solche betrachtungen nicht ausser acht lassen. wie ich schon mal erwähnt habe, es gab zeiten in denen individualität in einer gesellschaft eher sehr zurückgedrängt existierte. da hatten viele keinen spielraum für individuelles verhalten. es gab so etwas wie hochgehaltene tugenden… aber diese waren von regimen und diktaturen von oben verordnet gewesen. einfach ausgedrückt… es herrschten zucht und ordnung… ja… aber zum welchem preis ? böse zeiten kann ich da zu nur sagen. aber gänzlich ohne einen gewissen verhaltenskodex in einer gesellschaft ? naja… das ist irgend wie utopisch 🙂 es ist auch eine gewisse art von guter ballance… aber auch um ein spagat 🙂 ich habe jetzt schon angst vor kindern die zu absolutem gehorsam erzogen werden… also vor den menschen die sie später werden. mitgefühl kann man niemanden einprügeln…. denn das einprügeln schon ein vorgang ist der nur wenig mit mitgefühl gemeinsam hat.

  15. #15 nihil jie
    31. Mai 2010

    und noch mal abschliessend 😉

    ich denke viele gute, positive wie auch nützliche eighenschaften lassen sich am besten “transplantieren” in dem sie vor gelebt werden.

  16. #16 Gregor
    31. Mai 2010

    @nihil jie
    Tatsächlich glaube ich auch, dass der Mensch sich nicht völlig außerhalb seines tierischen Erbes bewegen kann. Aber ich glaube auch, dass dieses sehr sehr stark kulturell überformt ist – vielleicht stärker als Sie (so mein Eindruck aus ihren Beiträgen*).

    Auch teile ich Ihre Einstellung bezüglich des abgenommenen Konformationsdrucks in der Gesellschaft – nur denke ich nicht, dass dies zu geringerer Emphatie führt. Eher im Gegenteil, aber dieses Fass mache ich hier jetzt nicht auf. Aber ich kann sagen, dass es verschiedene, divergierende Kräfte gibt (von denen ich nur exemplarisch das Lernen von Hilfsbereitschaft [aber auch die Bitte um Hilfe] erwähnt habe)**.
    Aber im Ganzen glaube ich (Darf man dies auf einem Wissenschaftsblog sagen?), dass es besser wird.

    * und völlig ohne Wertung (schade eigentlich, dass man dies dazuschreiben muss – aber manchmal wird man hier im Blog bei eigentlichen Trivialitäten missverstanden 🙁
    **Eine andere Kraft, die in die gleiche Richtung geht ist meines Erachtens ein ausufernder Sozialstaat. Dieser führt in meinen Augen zu einer kollektiven Verantwortungslosigkeit, denn es ist ja die Aufgabe des Staates sich zu kümmern.