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Mein Schreibtisch wird leider nicht leerer, und so wird’s auch heute bei einem englischsprachigen Lesehinweis bleiben (der hoffentlich nicht wieder an einer unerwartenen Paywall stecken bleibt, wie bei meinem letzten Eintrag. Heute geht es um die Raumfahrtpläne der Obama-Regierung, genauer gesagt, um den Anspruch, bis zum Jahr 2025 ein bemanntes Raumschiff zu einem Asteroiden zu schicken, dem die Zeitung USA Today heute ihre Coverstory gewidmet hat. Ist vielleicht nicht die profundeste Quelle, aber eine, die sicher genaug Anstoß zur Diskussion liefert, um eine Erwähnung auch hier zu rechtfertigen.

“Bis zum Jahr 2025 rechnen wir mit neuen Raumschiffen, die für lange Reisen entwickelt wurden und uns erlauben werden, die ersten bemannten Missionen jenseits des Mondes in die Tiefen des Alls zu schicken. Den Anfang werden wir machen, indem wir Astronauten zum ersten Mal in der Geschichte Astronauten zu einem Asteroiden schicken.”

By 2025, we expect new spacecraft designed for long journeys to allow us to begin the first-ever crewed missions beyond the Moon into deep space. So we’ll start — we’ll start by sending astronauts to an asteroid for the first time in history.

hatte der Präsident am 15 April versprochen. Ich muss zugeben, dass ich selbst als Raumfahrtfan aus dieser Rede nicht ganz kapiere, warum für eine Mondlandemission – wie sie von George W. Bush in seinen letzten Amtstagen an- und von Barack Obama vor einigen Wochen dann aus Kostengründen umgestoßen wurde – das Geld fehlen würde, während eine vergleichsweise viel schwierigere (weil über eine viel größere Distanz reichende) Asteroidenmission dann ins Budget passen sollte. Die Mängel des Constellation-Projekts alleine scheinen dafür als Begründung nicht hinreichend – wenn man bis 2025 Menschen auf monatelange Reisen dursch All schicken will, müsste man beinahe zwangslaufig auch die Fährigkeit mit erwerben, leute zum Mond zu schicken.

Die Frage schneidet der Artikel natürlich auch an, aber eine Antwort darauf kann man sich selbst nach der Lektüre nicht bilden. Ich vermute mal, dass einer der Kostenvorteile gegenüber der Mondmission darin läge, dass wegen der geringen Gravitation der Asteroiden auf ein komplexes (und teures) Landesystem verzichtet werden könnte.

“You don’t land on an asteroid. You pull up to one and dock with it. … And getting away from it, all you have to do is sneeze and you’re gone.”

zitiert die Zeitung den ehemaligen Mondprogramm-Astronauten (Apollo 9) Russel “Rusty” Schweickart. Aber selbst wenn man “nur” andocken müsste, bleibt es ein technisch aufwändiges Manöver. Andererseits könnte man für Mondlander auf eine unter realen Bedingungen erprobte (wenn auch mehr als 40 Jahre alte) Technoligie aufbauen.

Die entscheidende Komponente wäre aber sowieso erst mal ein Trägersystem – und das müsste mindestens ebenso leistungsfähig sein wie das einer Mondmission. Die Entwicklung der Saturn V habe inflationsbereinigt runde 52 Milliarden heutiger Dollars verschlungen, rechnet die USA Today vor – da sind die sechs Milliarden, die in Obamas Nasa-Budget vorgesehen sind, noch nicht mal eine brauchbare Anzahlung…

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