Heute ist mal wieder ein Lesetag. Im Wall Street Journal bin ich über diesen Artikel über “Dying Oysters’ Scourge: Fresh Water”gestolpert (ich hoffe, der Link funktioniert – bei mir klappt’s zwar, aber in Deutschland gibt es da offenbar manchmal Probleme). Worum geht’s? Um die Ölpest von den empfindlichen Küsten Louisianas fern zu halten, haben die Behörden beschlossen, Schleusen in den Deichen entlang des Mississippi zu öffnen, um mit dem Druck des ausströmenden Flusswassers den nahenden Ölschlieren und -Spuren entgegen zu wirken. Und offenbar war die Strategie sogar einigermaßen erfolgreich – so steht’s zumindest in diesem Artikel. Allerdings hatte dies zur Folge, dass in dem derart “versüßten” Wasser der betroffenen Lagunen und Buchten nun die Austernbänke absterben.
Das Urteil darüber, ob dies ein vertretbares (weil kurzfristiges) Risiko ist, das man zur Vermeidung der langfristigen Folgen einer Ölverseuchung in Kauf nehmen kann und muss, will ich hier den Öko- und Biologen überlassen. Ich finde die Geschichte vor allem deswegen bemerkenswert, weil sie uns zeigt, dass die “Da-muss-man-halt-einfach…”-Lösungen, die auch von Kritikern der Klimawarner (hab’ ich das jetzt möglichst neutral ausgedrückt?) so gerne bemüht werden, eben nie “so einfach” sind. Stichwort: Gesetz der unerwarteten Konsequenzen. Mit anderen Worten: Wer glaubt, dass er sich um vorbeugende Verhinderung von schädigenden Ereignissen keine Gedanken machen braucht, weil man ja irgendwie hinterher immer eine Lösung finden wird, der sollte sich darauf gefasst machen, dass in komplexen Systemen eben nichts “so einfach” ist …
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