Das Klischee von materiell anspruchslosen Wissenschaftler ist sicher ebenso falsch wie das Image vom “wahren” Künstler als armem Schlucker (ich erinnere hier nur an die Münchner Malerfürsten). Aber dass man als Akademiker mit Reichtümern überschüttet wird, würde auch niemand ernsthaft behaupten wollen. Klar kann man es durch Wissen(schaft) zum Multimillionär oder -Milliardär bringen – wenn man seine Ideen beispielsweise in einer eigenen Firma vermarktet, wie etwa der ehemalige MIT-Professor Amar Bose, oder noch besser gleich einen Hedgefonds startet, wie der Mathematiker und Multimilliardär James Simons. Mit Forschung und Lehre alleine sind solche Wohlstandsgipfel jedoch nicht zu erstürmen – selbst ein Nobelpreis macht einen Forscher heute nicht mehr über die Maßen wohlhabend: Die rund eine Million Euro entsprächen beim derzeitigen Dollarkurs vielleicht mal dem Siebenfachen eines Harvard-Professorengehalts, und wenn man die dann noch mit zwei weiteren Preisträgern teilen muss, reicht’s am Ende kaum noch, um sich wenigstens ein Häuschen davon zu kaufen. Und doch schaffte es der vielleicht urtypischste aller leicht verschrobenen Akademiker auf einen vorderen Platz in der aktuellsten Forbes-Topverdiener-Liste – allerdings nur, weil er tot ist: Albert Einstein steht, mit einem Verdienstpotenzial von zehn Millionen Dollar, auf Platz Acht der Top-Earning Dead Celebrities.
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