Ich bin bestimmt nicht der einzige, den die Verwendung der Begriffe “Kaninchen” und “Östrogen” in einem Satz eher an Fruchtbarkeit als an Umweltschutz denken lässt. Um so überraschter war ich, als ich hier lesen konnte, dass es einer Forschergruppe der University of Cincinnati gelungen ist, durch den Zusatz von Kaninchenfutter in Kläranlagen den Östrogengehalt im Abwasser deutlich (= zu rund 80 Prozent) zu reduzieren. Wer einen Abo-Zugang oder genug Kleingeld hat, kann das Paper in Environmental Pollution hier anfordern. Wobei mich weniger die Lösung überrascht hat, als erst mal überhaupt das Problem (das Biologen sicher längst bekannt ist): Nicht nur synthetischen Östrogene (durch “entsorgte” Pillen und Medikamente, beispielsweise), sondern auch das natürlich vorkommende Hormon belastet, bedingt allein schon durch die Masse an selbiges ausscheidenden Menschen, die Gewässer derart, dass es zu Missbildungen bei Fischen kommt. Wenn sich das durch ein paar Schaufeln voll Kaninchenfutter im Klärtank beheben ließe, dann wäre dies eine sehr patente Lösung.
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