Und zwar im ökonomischen Sinn: Der wirtschaftliche Gesamtnutzen der Globalen Initiative zur Ausrottung von Polio (GPEI) (die sich nicht nur auf die vorsorgliche Schutzimpfung beschränkt, sondern eine vollständige Ausrottung des Erregers zum Ziel) wird von der Initiative, an der neben der Bill and Melinda Gates Foundation unter anderem auch die Centers for Disease Control and Prevention beteiligt sind, auf 40 bis 50 Milliarden Dollar – netto! – geschätzt. Und das, obwohl die Krankheit heute fast ausschließlich in medizinisch unterversorgten Drittweltländern grassiert und daher die Kosten insgesamt relativ hoch sind. Der Nutzen errechnet sich dabei allerdings nicht nur aus den eingesparten Behandlungskosten und der erhaltenen Produktivität in den Ursprungsländern, sondern auch aus dem vermiedenen Einschleppungsrisiko (nebst allen Folgeproblemen und -Kosten) in den generell poliofreien Ländern der übrigen Welt. Die Ergebnisse der Studie Economic Analysis of the Global Polio Eradication Initiative, die federführend von der Nonprofit-Organisation Kid Risk durchgeführt wurde, sind in der aktuellen Ausgabe von Vaccine publiziert.
Aus Zeitgründen (ich treff’ mich jetzt gleich zu Drinks mit ein paar Nobelpreisträgern) wollte ich es mit dieser Information eigentlich bewenden lassen – aber angesichts der Diskussion, die sich hier um die Idee einer globalen Ausrottung der Armut – die ja auch eine Art “Krankheit” ist, eine soziale eben – entsponnen hat, kann ich mir nicht verkneifen, den Gedanken hinzuschreiben, der sich in meinen Hinterkopf geschlichen hat: Ob sich auch hier wieder die Stimmen melden werden, die es für unerhört halten, dass mit Subventionen einer dazu selbst scheinbar unfähigen Gruppe geholfen werden soll, ein Übel zu überwinden? Mal sehen …
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