Paradies ist vielleicht ein bisschen hoch gegriffen – was im Paper Examining Walkability and Social Capital as Indicators of Quality of Life at the Municipal and Neighborhood Scales (erschienen im Journal Applied Research in Quality of Life) beschrieben wird, sind Wohngegenden, wo die täglichen Annehmlichkeiten wie Spielplätze, Lebensmittelläden, Postämter, Restaurants bequem zu Fuß erreicht werden können. Und in solchen Wohngegenden sind die Leute nicht nur gesünder (weil sie mehr Bewegung haben) und weniger einsam (weil sie Menschen auf der Straße treffen können), sondern sie verfügen auch über mehr soziales Kapital , womit der französische Soziologe Pierre Bourdieu in seinem Aufsatz über

Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital

1983 die “Gesamtheit der aktuellen und potentiellen Ressourcen” bezeichnete,

“die mit dem Besitz eines dauerhaften Netzes von mehr oder weniger institutionalisierten Beziehungen gegenseitigen Kennens oder Anerkennens verbunden sind; oder, anders ausgedrückt, es handelt sich dabei um Ressourcen, die auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe beruhen.”


Und dieses soziale Kapital setzt sich aus solchen Elementen wie mehr Vertrauen unter den Nachbarn (man kennt sich) oder auch mehr soziales und lokalpolitisches Engagement – was nicht selten auch wiederum zu besseren Lebensbedingungen (z.B. mehr Geld für Kindergärten oder Grünanlagen) führen kann. Bessere Vernetzung bedeutet, wie die federführende Autorin Shannon Rogers – Doktorandin an der University of New Hampshire – erklärt, oft auch bessere Gesundheit und vor allem auch bessere wirtschaftliche Chancen im Leben.

Schnell einen methodischen Einschub: Das Paper beruht auf insgesamt 700 Befragungen in 20 Wohnvierteln in Portsmouth und Manchester (beide in New Hampshire). Die Teilnehmer wurden gefragt, wie viele von insgesamt 13 vorgegebenen Zielen (siehe oben) in ihren Wohngegenden zu Fuß zu erreichen seien; ab sieben Zielen in Fußweite wurde das Viertel dann als fußgängerfreundlich (“walkable”) eingestuft. das soziale Kapital wiederum wurde anhand einer Skala ermittelt, die der Harvard-Politologieprofessor Robert Putam für sein Saguaro-Seminar entwickelt hatte.

Mehr als einen Zusammenhang zwischen Fußgängerfreundlichkeit und sozialem Kapital darf man in das Paper natürlich nicht hineinlesen, denn es ist durchaus plausibel, dass fußgängerfreundliche Wohnviertel entsprechend präsdisponierte Gruppen anziehen – “Ökos” zum Beispiel, die gerne aufs Auto verzichten und sich politisch engagieren wollen. Oder Menschen, die bewusst den Kontakt zu Nachbarn suchen und daher Viertel wählen, in denen sie mehr Menschen auf Straßen, in Parks, bei Veranstaltungen etc. antreffen können. Aber allein schon die Tatsache, dass räumliche und gesellschaftliche Aspekte in dieser Form korrelieren, ist halt für einen Geographen wie mich ganz spannend. Und sie zeigt, dass fußgängerfreundliche Städte zumindest nichts Schlechtes sind – was in den USA leider nicht jede Kommune so unterschreiben würde …

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Kommentare (88)

  1. #1 TeeKay
    15. Dezember 2010

    Das unterschreibt auch in Deutschland nur eine kleine Minderheit von Kommunen. Selbst diejenigen, die angeblich fussgänger- und radfahrerfreundlich sind oder sein wollen, zeigen sich in der Realität doch sehr autozentriert. Fussgängerfreundlichkeit hört nicht da auf, wo es anfängt, bei Entscheidungen weh zu tun und sich auch Feinde zu schaffen, sondern fängt genau da an – z.B. bei der Umwandlung bislang für den KfZ-Verkehr wichtiger Straßen in Fussgängerzonen, der Umwandlung von Parkplätzen in breitere Gehwege oder Grünstreifen, der Einrichtung von Tempo 30 Zonen, dem Verzicht auf das eine oder andere Straßenbauprojekt oder der vermehrten Investition in den Fussverkehr. Obwohl mit dem KfZ nur ein relativ kleiner Teil der Wege zurückgelegt wird, vereint er doch den Großteil der Investitionen auf sich.

  2. #2 Sven Türpe
    15. Dezember 2010

    Mehr als einen Zusammenhang zwischen Fußgängerfreundlichkeit und sozialem Kapital darf man in das Paper natürlich nicht hineinlesen, denn es ist durchaus plausibel, dass fußgängerfreundliche Wohnviertel entsprechend präsdisponierte Gruppen anziehen – “Ökos” zum Beispiel, die gerne aufs Auto verzichten und sich politisch engagieren wollen.

    Ist das plausibel? Ich verstehe den Begriff der Fußgängerfreundlichkeit — ohne Blick ins Paper, nach den Informationen hier — als eine Funktion der Siedlungsdichte und der Infrastruktur, als ein Maß für Urbanität. Demnach wäre im Prinzip jedes Stadtvierel fußgängerfreundlich, das

    • seiner Bevölkerung neben Wohnraum genügend Infrastruktur zur Verfügung stellt und
    • genügend dicht besiedelt ist, um diese Infrastruktur in die Nähe der meisten Bewohner zu rücken.

    Ein Villenviertel etwa würde keine dieser Bedingungen erfüllen, es ist weder dicht besiedelt noch verfügt es über viel öffentliche Infrastruktur. Einem Gewerbegebiet fehlten die Bewohner. Eine osteurpäische Plattenbausiedlung im Originalzustand wäre dicht genug besiedelt, hätte aber vielleicht nicht genügend Inrastruktur. Die endlosen Weiten der Vororte von L.A. wären unabhängig von der Infrastruktur nicht genügend verdichtet, um viele Ziele zu Fuß erreichbar zu machen.

    Hingegen gäbe es in jeder deutschen Stadt Viertel, die ohne besondere Maßnahmen das Merkmal fußgängerfreundlich tragen, einfach weil es sich um gewachsene, vielfältige Strukturen handelt, um gesunde Stadtviertel eben. Die Ökos sind IMHO nur hineingewunschdacht und über ihr soziales Kapital breiten wir besser den Mantel des Schweigens.

  3. #3 Jürgen Schönstein
    15. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    Ist das plausibel?

    Offenbar ja. Niemand hat behauptet, dass nur Viertel durch besondere Maßnahmen fußgängerfreundlich werden können. Aber die plausible Annahme war, dass der Zusammenhang von Fußgängerfreundlichkeit und politischem Kapital dadurch entsteht, dass diese Infrastruktur ein bestimmtes Publikum anzieht, und nicht unbedingt dadurch, dass eine existierende Bevölkerung – z.B. durch nachträgliche Schaffung solcher Infrastrukturangebote in ihrem Verhalten verändert werden kann. Beides ist theoretisch denkbar, aber dazu kann das Paper eben zugegebener Maßen keine Angaben machen. Und dafür, dass Ökos bei Ihnen einen Beißreflex auslösen, kann ich nun mal nichts – die von mir gewählte Formulierung enthält die Worte “zum Beispiel”, und die stellt es Ihnen frei, sich auch andere Beispiele wählen (oder auch nicht, wenn Ihre Vorstellungskraft dafür nicht ausreicht).

  4. #4 Sven Türpe
    15. Dezember 2010

    Aber die plausible Annahme war, dass der Zusammenhang von Fußgängerfreundlichkeit und politischem Kapital dadurch entsteht, dass diese Infrastruktur ein bestimmtes Publikum anzieht, und nicht unbedingt dadurch, dass eine existierende Bevölkerung – z.B. durch nachträgliche Schaffung solcher Infrastrukturangebote in ihrem Verhalten verändert werden kann.

    Eine Mutmaßung wird nicht dadurch plausibel, dass man sie mit einer noch absurderen vergleicht. Aber von vorne. Dass aus dem sozialen Kapital hier politisches wird, deute ich mal als Freudsche Fehlleistung. Tatsächlich ist vermutlich im Paper nirgends von Ökos die Rede. Man hat schlicht untersucht, wie sich urbanes Leben auf soziale Beziehungen auswirkt und dabei, oh Wunder, festgestellt, dass funktionierende Stadtviertel mit höherem sozialem Kapital einhergehen als dysfunktionale. Dass prädisponierte Gruppen, Ökos, politisches Engagement oder der Verzicht auf ein eigenes Auto irgend etwas mit dem Gegenstand der Untersuchung zu tun hätten, halte ich für eine von Wunschdenken geprägte Spekulation. Die eben nicht einmal plausibel ist, wenn man auf Vorurteile gegenüber Ökos verzichtet.

  5. #5 Jürgen Schönstein
    15. Dezember 2010

    @Sven Türpe
    Auch hier meine Frage: In welcher Sprache sollen Ihre Kommentare einen Sinn ergeben?

    Aber daneben interessiert mich ganz konkret Ihre Verwendung des Begriffes “dysfunktional”: Woraus schließen Sie, dass niedrig verdichtete Wohnviertel automatisch “dysfunktional” sein muss? Oder was ist an hoch verdichteten Wohnvierteln “funktionaler”? Nach welchen Kriterien definieren Sie sich hier “funktional” zurecht? Oder wollen Sie damit etwa sagen, dass “soziales Kapital” eine notwendige Bedingung für das Funktionieren von Wohnen ist? Da müssen Sie aber schön aufpassen, dass Ihnen dies nicht Ihre schöne Objektivistenideologie kaputt macht.

    Und ja, der Begriff “politisches Kapital” war ein, wie man so sagt, Freud’scher Fehler – weil er eben im Englischen geläufiger ist als “soziales Kapital”. So what?

  6. #6 Sven Türpe
    15. Dezember 2010

    Woraus schließen Sie, dass niedrig verdichtete Wohnviertel automatisch “dysfunktional” sein muss?

    Aus der oben wiedergegebenen Beobachtung, dass Menschen woanders gesünder und weniger einsam sind sowie über ein größeres soziales Kapital verfügen.

    Oder wollen Sie damit etwa sagen, dass “soziales Kapital” eine notwendige Bedingung für das Funktionieren von Wohnen ist?

    Nein.

    Da müssen Sie aber schön aufpassen, dass Ihnen dies nicht Ihre schöne Objektivistenideologie kaputt macht.

    Wieso?

  7. #7 BreitSide
    15. Dezember 2010

    Meine Güte, muss Svenni auch diesen Fred trollverseuchen? Naja, so ist er von der Straße weg…

    Zum Thema: sehr interessante Untersuchung. Plausibel natürlich ohne Ende. Wie jeder im täglichen Umgang selbst feststellen kann. Bei der Begegnung mit dem Auto reicht es ja nur zu einem kurzen Winken und Nicken. Auch wenn nur einer im Auto sitzt.

    Im ländlichen Raum soll es ja vorkommen, dass 2 Autos einfach auf der Straße nebeneinander stehen, Seitenfenster runter, und einen munteren Schnack halten. Das ist natürlich höchst schädlich für den Durchsatz der Straße, für den Profit, für unseren Wohlstand. Aber richtig nett.

    Die Sache erinnert sehr an https://www.zeit.de/auto/2010-06/shared-space?page=all “Shared Space”.

  8. #8 Logiker
    15. Dezember 2010

    naja, ST ist doch nur ein Astroturfer. Bezahlt von der Deutschen Bahn, der Deutschen Bank im Auftrag von der wohlstandssteigerneden Rüstungsfirma Mannesmann mit freundlicher Unterstüzung der FDD und INSM……. Noch Fragen, Kienzle?

  9. #9 Sven Türpe
    15. Dezember 2010

    Nein, mit Shared Space hat der zugrundeliegende Begriff der Walkability genau gar nichts zu tun, das ist frei phantasiert. Tipp: die Definition steht oben.

  10. #10 beka
    22. Dezember 2010

    Besteht noch die Möglichkeit, meinen Beitrag über den High Line Park von Sonntag mittag mit vier rechtsgültigen Links wieder zu beleben? Vielen Dank.

  11. #11 Jürgen Schönstein
    22. Dezember 2010

    @beka
    Hab’ hier alles – einschließlich des Spamordners – abgesucht und finde nix. Sorry!

  12. #12 Jürgen Schönstein
    22. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    Woraus schließen Sie, dass niedrig verdichtete Wohnviertel automatisch “dysfunktional” sein muss?

    Aus der oben wiedergegebenen Beobachtung, dass Menschen woanders gesünder und weniger einsam sind sowie über ein größeres soziales Kapital verfügen.

    Das heißt immer noch nicht, dass niedrig verdichtete Wohngebete nicht funktionieren. Manche lieben vielleicht die Einsamkeit, andere (die dürften Ihnen doch vertraut sein) halten “soziales Kapital” eher für Teufelswerk, und was heißt schon “gesünder”? Ist ein Kettenraucher im Hochhaus Ihrer Ansicht nach gesünder als ein Nichtraucher in der Waldrandsiedlung? Sind das nicht die Fragen, die sonst ein Sven Türpe stellen würde?

  13. #13 Sven Türpe
    23. Dezember 2010

    (…)
    Sind das nicht die Fragen, die sonst ein Sven Türpe stellen würde?

    Vielleicht, sofern sie dazu dienen, Annahmen und Begriffe zu klären. Im vorliegenden Fall ginge es wohl um die Definition von dysfunktional im Kontext der Urbanisierung. Der Glückliche Einsiedler entzieht sich schon dem Kontext. Soziales Kapital und Gesundheit sind in diesem Zusammenhang einfach Messgrößen, die der Ausgangstext oben einführt; wie jemand Messgrößen für Teufelswerk halten könnte, erschließt sich mir nicht.

    Die Raucherfrage lasse ich einmal so stehen und bitte um Hypothesen nebst Begründung.

  14. #14 Jürgen Schönstein
    23. Dezember 2010

    @Sven Türppe
    Jetzt aber keine Ausflüchte! Wie definieren Sie “dysfunktional”? Niedrig verdichtete Wohngebiete sind ja nicht automatisch Einsiedeleien (Sie brauchen einen besseren Ironiesensor, vermute ich), sondern Gebiete mit Ein- und Zweifamilienhäusern nebst Garten. Oder Villenviertel – hier leben bevorzugt die von Ihnen idolisierten ökonomisch Erfolgreichen. Sind die also auch “dysfunktional”? Und nicht jedes hochverdichtete Viertel hat noch Raum für Spielplätze, wie man in vielen Nachbarschaften Manhattans sehen kann – was sie aber auch nicht sofort “dysfunktional” macht. Von “funktional” beziehungsweise “dysfunktional” war im Obigen nicht die Rede, sondern von “fußgängerfreundlich” und “”sozialem Kapital”. Mit anderen Worten: Sie haben diesen Begriff – weil Sie ja wie immer als einziger den Durchblick haben? – in die Diskussion eingeführt, also wüsste ich schon gerne, was Sie damit meinen. Denn mit dem, was ich noch aus 12 Semestern Wirtschafts-, Sozial- und Stadtgeografie weiß, hat Ihre Verwendung des Begriffs nichts zu tun.

  15. #15 Sven Türpe
    23. Dezember 2010

    Der Begriff der Fußgängerfreundlichkeit wird oben von den Entfernungen zwischen Daseinsgrundfunktionen abgeleitet. Der Gedankenschritt vom Fehlen grundlegender Funktionen in der Nähe zur Dysfunktionalität ist klein, zumutbar und ohne übermäßige geistige Anstrengung zu bewältigen. Wenn ich mir eine Stadt — Kulturraumverdichtung! — anschaue und feststellen muss, dass der nächste Supermarkt so weit weg und nur mit Hilfsmitteln zu erreichen ist wie auf dem Lande, dann ist diese Stadt gemessen an ihren Funktionen und Möglichkeiten kaputt oder jedenfalls nicht ideal gestaltet.

    Oder Villenviertel – hier leben bevorzugt die von Ihnen idolisierten ökonomisch Erfolgreichen. Sind die also auch “dysfunktional”?

    Selbstverständlich.

    Und nicht jedes hochverdichtete Viertel hat noch Raum für Spielplätze, wie man in vielen Nachbarschaften Manhattans sehen kann – was sie aber auch nicht sofort “dysfunktional” macht.

    Es macht sie auch nicht sofort fußgängerunfreundlich, weshalb mir nicht klar ist, wie dieser Punkt die Diskussion voranbringen könnte.

    Von “funktional” beziehungsweise “dysfunktional” war im Obigen nicht die Rede, sondern von “fußgängerfreundlich” und “”sozialem Kapital”.

    Und von Ökofolklore im öffentlichen Raum und davon angezogenen Randgruppen, wenn auch nur spekulativ. Nur darum geht es, den nüchtern-funktionalen Begriff der Fußgängerfreundlichkeit so nüchtern bleiben zu lassen, wie er gemeint ist, und keine aberwitzigen interpretationen zuzulassen. Ich bleibe dabei: das zitierte Paper hat nichts damit zu tun, wer wo wohnt und welche Nachbarn er da hat, sondern es geht schlicht um die Funktionen einer Stadt und ihre räumliche Nähe zuenander. So etwas zu untersuchen, ist sicher interessant, aber besonders überraschend erscheint das Ergebnis nicht. Dass in Schlafstädten nichts los ist und ihre Bewohner abends vor dem Fernseher landen, während sich im Szeneviertel am Ende der Nacht einige neue Pärchen aus vormals Unbekannten gefunden haben werden, wussten wir schon vorher. Jetzt ist es wissenschaftlich nachgewiesen. So what?

  16. #16 Jürgen Schönstein
    23. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    Der Gedankenschritt vom Fehlen grundlegender Funktionen in der Nähe zur Dysfunktionalität ist klein, zumutbar und ohne übermäßige geistige Anstrengung zu bewältigen.

    Das dürfte bisher Ihr ahnungslungslosestes Geschwafel gewesen sein. Nur mal schnell auf Wikipedia gucken reicht wirklich nicht, das sollten Sie inzwischen wissen. Die Funktionen “fehlen” nicht, sondern werden nur unterschiedlich im Raum verteilt. Aber hey, das ist kein Schnupperkurs “Geografie für Anfänger” – wenn Sie mitreden wollen, sollten Sie erst mal das einfachste Vokabular kapieren. Aber was rede ich – das hat Sie ja auch bisher nicht vom Dazwischenplappern abgehalten …

  17. #17 Sven Türpe
    24. Dezember 2010

    Rein technisch gesehen hat die Einsiedlerhütte also alles, was man sich von einer Stadt so wünscht, es ist nur etwas weiter weg? Genau über die unterschiedliche räumliche Verteilung reden wir die ganze Zeit. Die einzige echte Differenz besteht darin, dass ich den Begriff der Stadt mit Annahmen über eben diese räumliche Verteilung verbinde, während andere anscheinend bereit sind, jedes beliebige willkürlich gewählte Gebiet als Stadt zu bezeichnen, wenn nur Menschen darin wohnen. Aus meinen Annahmen über die räumliche Verteilung folgt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit die Fußgängerfreundlichkeit, wie sie oben definiert wird. Aus der Beliebigkeit hingegen natürlich nicht.

  18. #18 Jürgen Schönstein
    24. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    Die einzige echte Differenz besteht darin, dass ich den Begriff der Stadt mit Annahmen über eben diese räumliche Verteilung verbinde, während andere anscheinend bereit sind, jedes beliebige willkürlich gewählte Gebiet als Stadt zu bezeichnen, wenn nur Menschen darin wohnen.

    Allein schon dieser Fasel-Satz belegt, dass Sie immer noch nicht die geringste Ahnung haben, wovon Sie reden. Wie sie für sich hier “Stadt” definieren, nur um hinterher Recht haben zu können, ist ein geistiges Armutzseugnis für jemanden, der gerne damit prahlt, dass er ein “Realist” sei. Ihrer Meinung nach sind München, Berlin, New York, Los Angeles also keine “Städte”? Kaufen Sie sich doch erst mal ‘ne Fahrkarte, dann reden wir weiter.

  19. #19 Sven Türpe
    24. Dezember 2010

    In der Sache kommt offenbar nichts mehr, nur noch Flames und Genörgel.

    Frohes Fest!

  20. #20 Dr. Weihnachtswebbaer
    24. Dezember 2010

    Der Artikel liest sich auch für Dr. Wwb so, also ob stark urbanisierte Bürger deshalb ein höheres “soziales Kapital” besitzen, weil sie stark urbanisiert sind.
    Stichwort: Zirkularität

    Zudem dürfte auf Basis der hier verlinkten Inhalteeinheit bei http://www.marxists.org die nähere Erörterung schwierig werden – jedenfalls wenn Liberale involviert sind. Sind Sie eigentlich Marxist, lieber Herr Schönstein?

    Weihnachtsgrüße!
    Dr. Wwb

  21. #21 Jürgen Schönstein
    24. Dezember 2010

    @Sven Türpe
    Nochmal: Informieren Sie sich erst mal, was man unter “Funktionen” versteht, warum Stadtviertel, die niedrig verdichtet sind, nicht automatisch “dysfunktional” sind, und überhaupt, was man unter einer “Stadt” versteht. Sätze die mit “Aus meinen Annahmen …” beginnen, entlarven sich schon selbst. Und ja, auch in einer Einsiedelei werden prinzipiell alle Daseinfunktionen ermöglicht – nur halt nicht in Fußweite. Was Sie “Flames” nennen, sind nur genervte Hinweise darauf, dass Sie noch nicht mal die Grundbegriffe verstanden haben, aber trotzdem unbeirrt mitplappern wollen.

    @WB
    Auch hier gilt, dass man erst mal verstehen muss, wovon man redet. Entflechtung von Funktionen (Stichworte: Wohngebiet, Erholungsgebiet, Einkaufszentrum etc.) ist durchaus auch in urbanen Siedlungsräumen möglich; Urbanität und “Walkability” sind nicht identisch.

    Zudem dürfte auf Basis der hier verlinkten Inhalteeinheit bei http://www.marxists.org die nähere Erörterung schwierig werden – jedenfalls wenn Liberale involviert sind.

    Auch hier die Frage: In welcher Sprache soll dies einen Sinn ergeben? In dem Deutsch, das ich seit einem halben Jahrhundert spreche und seit einem Vierteljahrhundert als Arbeitsmittel nutze, hat es jedenfalls absolut keinen. Und das meine ich rein syntaktisch und semantisch. Keines der verwendeten Satzelemente – Inhalteeinheit, Erörterung, Liberale etc. – steht in irgend einem begreiflichen Kontext zu den anderen. Sind Sie ein Kommentarbot, der willkürlich Begriffe in Sätze zusammenbaut?

  22. #22 Dr. Weihnachtswebbaer
    24. Dezember 2010

    Nun, lieber Herr Schönstein, das von Ihnen im Blog-Artikel Verlinkte hat Dr. Wwb als inhaltliche (content) Einheit (unit) beim Inhalteverbund http://www.marxists.com für bedingt erörterungsfähig gehalten, wenn Liberale an der Debatte beteiligt sind, weil Liberale und Marxisten mit anderen Konzepten arbeiten, quasi eine andere Sprache sprechen.

    Das mit dem Andere-Sprache-Sprechen wurde jetzt extra hinzugefügt!

    Aber Sie dürfen (und sollten jetzt langsam) auch die Frage beantworten, ob Sie Marxist sind.
    Lassen Sie’s raus, dann wird bestimmt vieles einfacher.

    Weihnachtsgrüße!
    Dr. Wwb

  23. #23 Sven Türpe
    25. Dezember 2010

    Nochmal: Informieren Sie sich erst mal, was man unter “Funktionen” versteht, warum Stadtviertel, die niedrig verdichtet sind, nicht automatisch “dysfunktional” sind, und überhaupt, was man unter einer “Stadt” versteht.

    Rhetorik üben wir noch ein wenig, ja? Praxistipp: die behaupteten Defizite des Gegners nicht wie ein keifendes Weib in die Welt schreien, sondern geschickt suggerieren. Wenn Du den Eindruck erwecken willst, ich hätte weniger Ahnugn als Du, warum erklärst Du mir nicht einfach ein paar Grundbegriffe in epischer Breite, sondern tust statt dessen konsequent beleidigt? Das ist nicht sehr überzeugend.

    In der Sache verweise ich auf dieses Paper, dessen Autoren den Zusammenhang zwischen der mittleren Entfernung funktionaler Elemente zur Wohnung und dem sozialen Kapital der Stadtbewohner untersucht haben. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass es gut für die Bewohner eines Viertels ist, wenn sie wichtige Funktionen in Laufentfernung vorfinden. Der Zusammenhang mit der Verdichtung ergibt sich daraus, dass jedes einzelne Funktionselement — Schwimmbad, Supermarkt usw. — für den rentablen Betrieb eine Mindestpopulation im Einzugsbereich benötigt. In niedrig verdichteten Gegenden gibt es schlicht keine rentable Möglichkeit, den Bewohnern wichtige Funktionen in Laufentfernung zur Verfügung zu stellen. Das macht diese Gegenden gemessen an einer funktionierenden Stadt dysfunktional.

    Sätze die mit “Aus meinen Annahmen …” beginnen, entlarven sich schon selbst.

    Als was? In der Wissenschaft ist es üblich, Annahmen und Voraussetzungen explizit zu nennen. Das ermöglicht und erleichtert die sachliche Diskussion.

    Und ja, auch in einer Einsiedelei werden prinzipiell alle Daseinfunktionen ermöglicht – nur halt nicht in Fußweite.

    Ist eine Hütte im Wald eine Stadt oder nicht?

  24. #24 Dr. Weihnachtswebbaer
    25. Dezember 2010

    die behaupteten Defizite des Gegners nicht wie ein keifendes Weib in die Welt schreien, sondern geschickt suggerieren

    Exakt! – Immer wieder die Defizite hintergründlich mitschwingen lassen, nie direkt darauf abheben; gerade auch immer einen wohlwollenden Tonfall pflegen, dabei nicht jovial erscheinen und keinesfalls nervös keifen.
    Es sei denn in einer Handlung, die lange vorbereitet ist, den Meinungsgegner endgültig bloßstellt und abschließenden Charakter hat.
    Fortlaufende Nervösität wirkt beim Beobachter wie Schwäche.

    Das aber nur nebenbei, höhö, Dr. Wwb rät gar nicht so zu denken. 🙂

    Schöne Weihnachtstage noch!
    Dr. Wwb

  25. #25 Jürgen Schönstein
    25. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    warum erklärst Du mir nicht einfach ein paar Grundbegriffe in epischer Breite, sondern tust statt dessen konsequent beleidigt? Das ist nicht sehr überzeugend.

    Weil wir erstens nicht per “Du” sind, und zweitens haben Sie diese Begriffe – von denen Sie außer eine, schnellen Wikipedia-Check nicht wirklich viel Ahnung haben – in die Diskussion eingeführt, ohne Sie zu kapieren. Es gibt auch Städte, in denen man nicht alles erlaufen kann – stellen Sie sich das mal vor! Aber da ich aus Erfahrung weiß, wie wenig lernbereit Sie sind, spare ich mir die Mühe, Ihnen hier Nachhilfestunden zu erteilen, sondern weise eben nur auf Ihr Wissens-Defizit und dessen Kosequenzen für Ihre Kommentare hin. Und zum wiederholten Mal: “Dysfunktional” passt selbst bei niedrig verdichteten Wohngegenden nicht. Ist Grünwald wirklich dysfunktional? Aber wie gesagt, die Mühe, all das zu erklären, lohnt sich nicht. Das Beispiel mit der Hütte im Wald sollte nur zeigen, dass die Funktionen in praktisch jeder Siedlungsform ausgeübt werden können – es ist heute oft nur eine Frage der Präferenz, ob man auf dem Land oder in Städten lebt, und wenn in letzteren, ob man die verdichteten Innenstadtzonen lieber mag oder die offeneren Randviertel, ob man lieber im Hochhaus oder lieber im Reihenhaus lebt. Keine dieser Wohnformen ist per se “dysfunktional”. Und nur weil auch mal ein Wissenschaftler Annnahmen machen kann, heißt das noch lange nicht, dass jeder Gedanke, der durch Ihren Kopf keucht, eine wissenschaftlich fundierte Annahme ist. Denn die Sachlichkeit ist nun mal eine Bedingung, die bei einem Ideologen in Reinkultur, wie Sie es sind (oder besser: wie Sie hier vorgeben zu sein, ich kenne Sie ja nicht persönlich, kann mich also auf die hier präsentierte Persona beziehen) so gut wie nie gegeben ist. Dazu wäre ein Sachverständnis die notwendige Bedingung.

    @WB
    Nein, ich bin kein Marxist – wenn Sie nicht so voreingenommen wären, hätten Sie erkannt, dass in dem Link lediglich eine HTML-Version des Aufsatzes von Pierre Bourdieu zu finden ist, in dem der Begriff “soziales Kapial” – der ja wesentlich fürs Verständnis des Papers ist, um das es hier geht – eingeführt wurde. Der Originalartikel war überigens gleich anschließend verlinkt – aber als pdf-Download, den nicht jeder öffnen kann oder will.

    Aber abgesehen davon, dass ich diese Frage nun beantwortet habe: Warum glauben Sie, dass ich Ihnen Rechenschaft über meine politische Neigung ablegen muss? Sind Sie die Gedankenpolizei?

  26. #26 Dr. Weihnachtswebbaer
    25. Dezember 2010

    @Inhaltemeister
    Nun haben Sie sich mal nicht so. Dr. Wwb hielt das für möglich und hat deshalb gerne nachgefragt. – Sie selbst legen ja darauf Wert, dass nicht auf extreme Inhaltsangebote verwiesen wird; der Wwb würde sich hier nicht einmal trauen auf die rechtskonservative “Junge Freiheit” zu verweisen – wozu es natürlich auch keinen Anlass oder Grund gab.

    Im Blogwesen ist es durchaus so, dass die Person hinter dem Inhaltsangebot den einen oder anderen interessiert. Daran scheint nichts Verwerfliches, oder?

    Zudem wurde versucht ein wenig die Schärfe aus dem Diskurs zu nehmen. Wenn die Positionen klarer sind, dann kann man sich Nachfragen ersparen. Herr Türpe ist bspw. vglw. transparent und Dr. Wwb wäre fast in der Lage viele Statements zu antizipieren. – Was dann auch an Gegenrede spart. Warum sollen bekannte Positionen neu beleuchtet werden?

    Zudem ist er doch OK, schätzen Sie ihn als Beiträger. Der tut Ihnen nicht weh. – Soll Dr. Wwb stattdessen mal so richtig bohren? (Nein, tut er ja nicht. 🙂

    BTW: Wie schmeckt der Weihnachtsbraten so?, in den Staaten schmeckt vieles besser, gell,
    Weihnachtsgrüße!
    Dr. Wwb

  27. #27 Sven Türpe
    25. Dezember 2010

    Es gibt auch Städte, in denen man nicht alles erlaufen kann – stellen Sie sich das mal vor!

    Das brauche ich mir nicht vorzustellen, das ist Voraussetzung der oben zitierten Untersuchung. Wie wir aufgrund eben dieser Untersuchung jedoch wissen, sind solche Städte nicht gut für das soziale Kapital ihrer Bewohner. Sie funktionieren also nicht besonders gut, sofern man den Menschen zum Maßstab erheben möchte und keinen technokratischen Stadtbegriff.

  28. #28 Sven Türpe
    25. Dezember 2010

    Übrigens würde mich brennend interessieren, was an meiner Ideologie denn bitte falsch sei.

  29. #29 Dr. Weihnachtswebbaer
    26. Dezember 2010

    Falsch ist es bspw. diese Frage hier und in ähnlicher Form so oft zu stellen.

    BTW, hierzu –

    es ist durchaus plausibel, dass fußgängerfreundliche Wohnviertel entsprechend präsdisponierte Gruppen anziehen – “Ökos” zum Beispiel, die gerne aufs Auto verzichten und sich politisch engagieren wollen.

    – hat noch keiner etwas angemerkt. Zumindest partiell sind hier die großen x-stöckigen Wohnhäuser gemeint, und wer wohnt typischerweise in den Staaten dort – und wer wohnt typischerweise in den Staaten außerhalb der Städte und in Villen und mit Security?

    Weihnachtsgrüße!
    Dr. Wwb

  30. #30 michael
    26. Dezember 2010

    > Zumindest partiell sind hier die großen x-stöckigen Wohnhäuser gemeint,

    Hat das der Neujahrsbär so beschlossen?

    > und wer wohnt typischerweise in den Staaten dort – und wer wohnt typischerweise in den Staaten außerhalb der Städte und in Villen und mit Security?

    Ich probiers mal: In den Villen wohnen die Ökos aber die hart schaffenden Manager leben in den Hochhäusern, denn wer 24 Stunden am Tag schafft, hat keine Zeit für Kultur und sonen Quak, der nur Geld kostet.

  31. #31 Dr. Weihnachtswebbaer
    26. Dezember 2010

    Also wenn die x-stöckigen Wohnblöcke (mit ihren Bewohnern, typischerweise keine kohlehaltigen Manager btw) ausgeschlossen waren bei der Studie, also die teuren innenstädtischen Wohnviertel mit ihren Villen und ihrer Security gemeint ware, dann mag das schon alles stimmen, was der geschätzte Inhaltemeister notierte…

    Schöne Weihnachtstage noch!
    Dr. Wwb

  32. #32 Sven Türpe
    26. Dezember 2010

    Ich probiers mal: In den Villen wohnen die Ökos aber die hart schaffenden Manager leben in den Hochhäusern, denn wer 24 Stunden am Tag schafft, hat keine Zeit für Kultur und sonen Quak, der nur Geld kostet.

    So in etwa. “Gentrifizierung,” sagt der Villenbesetzer atemlos dazu und prangert den Vorgang an, weil ihm der Manager im innerstädtischen Mehrfamilienhaus ein Dorn im Auge ist. Man sähe die Erfolgreichen in diesen Kreisen gerne am Rande ghettoisiert, mit denen möchte man ja nichts zu tun haben.

  33. #33 Hel
    26. Dezember 2010

    @Sven

    Herrje, Sven, wann und wo gabs denn die letzten Hausbesetzungen?

    Die Kritik an der Gentrifizierung geht üblicherweise von privaten und gewerblichen Mietern in urbanen Vierteln aus. Es geht dabei auch nicht um plumpen Sozialneid, wie du hier suggerierst. Dank der vielen netten zugezogenen Erfolgreichen mussten im Prenzlauer Berg schon etliche Kneipen dichtmachen. Einstmals vom dortigen Szeneleben angezogen, ist es den “Erfolgreichen” in diesem innerstädtischen Viertel inzwischen einfach viel zu laut geworden, was sie durch empörte Beschwerden bei Polizei und Ordnungsamt gründlich klargestellt haben.

    Aber davon kriegt man in Darmstadt vermutlich nichts mit.

  34. #34 michael
    26. Dezember 2010

    >Aber davon kriegt man in Darmstadt vermutlich nichts mit.

    Und selbst wenn der Herr mal was mitkriegen würde: da er nicht davon betroffen ist, ist es ihm natürlich egal.

  35. #35 Sven Türpe
    27. Dezember 2010

    Dank der vielen netten zugezogenen Erfolgreichen mussten im Prenzlauer Berg schon etliche Kneipen dichtmachen.

    Sicher, dass das der Grund ist? Ich würde eher auf Marktsättigung tippen. Und von einem Kneipenmangel kann ja wohl keine Rede sein.

  36. #36 Sven Türpe
    27. Dezember 2010

    Und selbst wenn der Herr mal was mitkriegen würde: da er nicht davon betroffen ist, ist es ihm natürlich egal.

    Egal? Keineswegs. Ich begrüße die Aufwertung von Stadtvierteln und empfehle, sie auch so zu nennen. Gentrifizierung steht für nichts weiter als den guten alten Marihuana-Trick: etwas Harmloses so zu nennen, dass es geheimnisvoll-gefährlich klingt.

  37. #37 michael
    27. Dezember 2010

    > Aufwertung von Stadtvierteln ….

    Was wird denn da aufgewertet, ausser den Preisen für Wohnraum?

    Und wofür Gentrtifizierung steht, kanns Du bei Wikipedia nachlesen.

  38. #38 Sven Türpe
    27. Dezember 2010

    Und wofür Gentrtifizierung steht, kanns Du bei Wikipedia nachlesen.

    Für das Verschwinden von Ärmlichkeit zum Beispiel, für das offene Auftreten von Homosexuellen und andere soziale Fortschritte. Schon erstaunlich, womit manche Leute ein Problem haben, nicht wahr? Die Vorstellung, dass Ghettos und Mietskasernen und so etwas erhaltenswert sein könnten, ist wirklich grotesk.

  39. #39 Hel
    27. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    Gentrifizierung steht für nichts weiter als den guten alten Marihuana-Trick: etwas Harmloses so zu nennen, dass es geheimnisvoll-gefährlich klingt.

    Lass mal bitte das unschuldige Gras aus dem Spiel, das hat es nicht verdient, in einem Atemzug mit Gentrifizierung genannt zu werden. Ja, ich bin ganz sicher, was die Gründe für die Kneipenschließung im Prenzlberg angeht, weil ich es von mehreren betroffenen Gastronomen selber weiß. Sättigung? Nee, Beschwerden- und Auflagendruck…

    Übrigens waren Viertel wie Prenzlberg oder Friedrichshain sowie die Schanze in Hamburg sicherlich niemals “Ghettos”. Und wie definierst du Mietskasernen? Findest du es verkehrt, dass man in innerstädtischen Vierteln in mehrstöckigen Häusern zur Miete wohnen kann (bzw wohnen konnte)? Müssen Gutverdienende mit Bedürfnis nach Ruhe sich unbedingt solange in innerstädtischen Vierteln niederlassen wollen, bis die lokalen Mietpreise Normalverdienende ausschließen und der letzte Club, die letzte (Raucher-)Kneipe dichtgemacht haben? Prenzlberg ist verspießert und langweilig geworden, ein Ghetto der “Erfolgreichen”. Da braucht man nicht mehr hinzugehen oder hinzufahren, wenn man nicht gerade auf der Suche nach Bio-Babykleidung, homöopathischer Psychotherapie oder einer Gated Community ist.
    Ist das Fortschritt?

  40. #40 Jürgen Schönstein
    27. Dezember 2010

    @Sven Türpe
    Hatten Sie über die Weihnachtsfeiertage wirklich nichts besseres zu tun, als Dutzendfach hier Kommentare zu etwas abzusetzen, von dem Sie wirklich nichts verstehen? Ihr missionarischer Eifer (und “missionarisch” ist hier im gleichen ideologisch verblendeten Sinn gemeint wie bei religiös motivierten Missionaren) ist ja fast schon pathologisch … aber zur Sache: Erstens habe Sie das Konzept der Daseinsgrundfunktionen nicht verstanden, denn sonst würden Sie den Begriff “dysfunktional” gar nicht verwenden. Zweitens geht es in meinem obigen Post (erinnern Sie sich? Ich hatte da mal was geschrieben, und um das geht es hier – nicht um das, was Sie meinen) nicht um Verdichtung oder Entflechtung, sondern um “Walkability” – die oben auch definiert ist. Und die ist eben NICHT gleich verdichtetem Wohnen, und verdichtetes Wohnen ist nicht gleich “Hochhaussiedlung”, und weniger verdichtetes Wohnen kann ebenso “walkable” sein, und und und … Sie schreiben so komplett an allem vorbei, was in meinem Post steht, dass es eben gar nicht sinnvoll ist, jeden einzelnen Fehler zu korrigieren – der einzige Rat ist: Machen Sie sich erst mal schlau, worum es geht, und dann haben Sie vielleicht – vielleicht – auch etwas zum Inhalt beizutragen. Und nur noch mal speziell zum Stichwort “soziales Kapital”: Nur weil “walkable” – was ich mit “fußgängerfreundlich” übersetzt habe, aber nicht einfach in dem Sinn, dass es Gehwege gibt, sondern dass eine vorgegebene Anzahl relevanter Ziele in Fußweite zu erreichen sind – Nachbarschaften laut diesem Paper mehr soziales Kapital haben, heißt das doch nach allen Regeln der einfachsten Aussagenlogik NICHT, dass es in weniger erlaufbaren Vierteln KEIN soziales Kapital gibt – das Gegenteil von mehr ist weniger. Dass es eher (aber)witzig ist, dass ausgerechnet Sie diesem sozialen Kapital so hohen Stellenwert beimessen, ist allerdings entweder ironisch oder (was ich vermute) einfach unglaubwürdig:

    Ich sehe auch nicht, was grundsätzlich gegen den radikalen Ansatz spräche, jedem sein Glück — oder Pech — selbst zu überlassen und lediglich minimale Voraussetzungen in der Zwangsgemeinschaft zu schaffen.
    Sven Türpe

  41. #41 Sven Türpe
    27. Dezember 2010

    Ihr missionarischer Eifer …

    Ich bevorzuge die Bezeichnung Ungehorsam.

    … und weniger verdichtetes Wohnen kann ebenso “walkable” sein …

    Aber nur für reiche Leute. Jede einzelne Zielinstanz ist bei niedriger Verdichtung nämlich für weniger Bewohner zu Fuß zu erreichen als bei hoher Verdichtung. Man benötigt also mehr Instanzen jeder Zielart — Schwimmbäder, Sportplätze, Kindergärten, Geschäfte, Spieplätze usw. –, um diese Ziele in einem niedrig verdichteten Gebiet für einen nennenswerten Teil der Bevölkerung in Laufentfernung zur Verfügung zu stellen. Das kostet ordentlich Geld.

    Übrigens messe ich sozialem Kapital gar keinen Stellenwert bei. Mit zwei Kreditkarten komme ich im Ernstfall weiter als mit zwei Freunden.

  42. #42 Sven Türpe
    27. Dezember 2010

    Übrigens waren Viertel wie Prenzlberg oder Friedrichshain sowie die Schanze in Hamburg sicherlich niemals “Ghettos”.

    Wir können ja mal versuchsweise davon ausgehen, dass es sich um attraktive Wohngegenden handelt. Dann stellt sich die Frage, wem man diese Wohngegenden mit welcher Begründung vorenthalten möchte. Und was eigentlich falsch daran ist, dass sich die Anziehungskraft in einer lebendigen Stadt immer mal wieder verschiebt.

  43. #43 Jürgen Schönstein
    27. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    Ich bevorzuge die Bezeichnung Ungehorsam.

    Ungehorsam? Was hat Ihre ideologische Fibrose mit Un- oder Gehorsam zu tun?

    … und weniger verdichtetes Wohnen kann ebenso “walkable” sein …

    Aber nur für reiche Leute. Jede einzelne Zielinstanz ist bei niedriger Verdichtung nämlich für weniger Bewohner zu Fuß zu erreichen als bei hoher Verdichtung. Man benötigt also mehr Instanzen jeder Zielart — Schwimmbäder, Sportplätze, Kindergärten, Geschäfte, Spieplätze usw. –, um diese Ziele in einem niedrig verdichteten Gebiet für einen nennenswerten Teil der Bevölkerung in Laufentfernung zur Verfügung zu stellen. Das kostet ordentlich Geld.

    Klassischer Strohmann. Niemand außer Ihnen hat behauptet, dass “Walkability” nur in einer Siedlungsform möglich ist. Und dass sich reichere Viertel mehr leisten können, ist a) ein alter Hut und b) doch genau in Ihrem Sinn. Aber seltsamer Weise nennen Sie das nun “dysfunktional”. Vielleicht funktioniert nur bei Ihrer Logik etwas nicht …

  44. #44 Sven Türpe
    28. Dezember 2010

    Niemand außer Ihnen hat behauptet, dass “Walkability” nur in einer Siedlungsform möglich ist.

    Wo könnte ich mir denn walkierbare Villenviertel, Reihenhauseinöden oder Einsiedeleien anschauen? Von Fakten lasse ich mich als Objektivist ja gerne beeindrucken.

    Vielleicht funktioniert nur bei Ihrer Logik etwas nicht …

    … oder meinem Gegenüber muss noch mal jemand den Unterschied zwischen deskriptiven und präskriptiven Betrachtungen erläutern. Hint: was in meinem oder sonst jemandes Sinne ist, kann in einer ehrlichen deskriptiven Betrachtung keine Rolle spielen.

  45. #45 michael
    28. Dezember 2010

    Übrigens messe ich sozialem Kapital gar keinen Stellenwert bei. Mit zwei Kreditkarten komme ich im Ernstfall weiter als mit zwei Freunden.

    KLassische Lachnummer, Herr Sven. Fall mal in einen Kanal, und wenn dich zwei Leute rausziehen wollen, sagst Du : Ne Jungs, braucht ihr nicht. Ich hab ja zwei Kreditkarten.

    Dürfen wir dabei zusehen ?

  46. #46 Dr. Webbaer
    28. Dezember 2010

    Fall mal in einen Kanal, und wenn dich zwei Leute rausziehen wollen, sagst Du : Ne Jungs, braucht ihr nicht. Ich hab ja zwei Kreditkarten.

    Old Wb mal gesehen haben vor ein paar Jahren, wie eine junge schlanke Dame auf ein Abflussgitter trat und in einem Loch mit einem Durchmesser von ca. 1m bis zum Oberkörper verschwand und gänzlich abzugehen drohte. Zwei Begleiter haben geholfen.
    BTW, kürzlich ist ja irgendwo einer kopfüber in einen Gulli gestolpert – und gestorben…

    MFG
    Wb

  47. #47 Jürgen Schönstein
    28. Dezember 2010

    @Sven TürpeHint: was in meinem oder sonst jemandes Sinne ist, kann in einer ehrlichen deskriptiven Betrachtung keine Rolle spielen.Sag ich doch die ganze Zeit – nur Sie glauben es nicht, wenn man’s Ihnen sagt:

    Sätze die mit “Aus meinen Annahmen …” beginnen, entlarven sich schon selbst.

    Als was? In der Wissenschaft ist es üblich, Annahmen und Voraussetzungen explizit zu nennen. Das ermöglicht und erleichtert die sachliche Diskussion.

    Und noch einmal: Es war Ihre Behauptung, dass “Stadt” und “Fußgängerfreundlichkeit”, so sie denn funktionieren, synonym sein müssten, nicht meine – dann finden Sie als Objektivist die Beweise dafür. Und wie gesagt: Beweise, keine Andekdoten oder wieder eine von “ihren Annahmen”.

  48. #48 Sven Türpe
    28. Dezember 2010

    KLassische Lachnummer, Herr Sven. Fall mal in einen Kanal, und wenn dich zwei Leute rausziehen wollen, sagst Du : Ne Jungs, braucht ihr nicht. Ich hab ja zwei Kreditkarten.

    Einzelbeispiele widerlegen keine statistischen Aussagen, das gilt auch für Gedankenexperimente.

  49. #49 Sven Türpe
    28. Dezember 2010

    Es war Ihre Behauptung, dass “Stadt” und “Fußgängerfreundlichkeit”, so sie denn funktionieren, synonym sein müssten, nicht meine – dann finden Sie als Objektivist die Beweise dafür.

    Objektiv begann die Diskussion mit Deiner Mutmaßung, Fußgängerfreundlichkeit sei ein Umstand, der Angehörige bestimmter Subkulturen anzieht. Ich habe lediglich dieser nach wie vor nicht einmal plausibilisierten Interpretation der zitierten Untersuchung widersprochen. Ich schlage vor, dass wir dort mit der Beweiserei anfangen.

  50. #50 Jürgen Schönstein
    28. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    Objektiv begann die Diskussion mit Deiner Mutmaßung, Fußgängerfreundlichkeit sei ein Umstand, der Angehörige bestimmter Subkulturen anzieht.

    Interessante und kreative Verwendung des Wortes “objektiv” – was ich “objektiv” geschrieben hatte war, dass man plausibel auch das erhöhte soziale Kapital in den fußgängerfreundlichen Vierteln damit erklären könnte, dass solche Viertel für bestimmte soziale Gruppen attraktiver sein können als für andere. Ich erinnere hier einfach mal an München-Haidhausen, das in meiner Münchner Zeit (späte 70-er, frühe 80-er) bei der Alternativszene besonders beliebt war, weil man hier einerseits leichter Altbauwohnungen finden konnte, die groß genug für WGs waren, andererseits die Wohnungen noch bezahlbar (weil unsaniert) waren. Oranienburger Straße oder Berlin-Kreuzberg wären andere Beispiele. Künstlerviertel, Studentenviertel, Arbeiterviertel – dass räumliche Differenzierung oft auch mit sozialer Differenzierung einher geht, ist ja nun wirklich nicht neu. Und dass solche sozialen Gruppen ihr soziales Kapital praktisch schon beim Einzug mitbringen könnten, ist auch kein großer gedanklicher Spagat. Die Fußgängerfreundlichkeit könnte also ein “Nebeneffekt” sein. Darum ging’s. Und ansonsten wollte ich noch mal darauf hinweisen, dass wie nicht “per Du” sind.

  51. #51 Sven Türpe
    28. Dezember 2010

    Künstlerviertel, Studentenviertel, Arbeiterviertel – dass räumliche Differenzierung oft auch mit sozialer Differenzierung einher geht, ist ja nun wirklich nicht neu.

    Geht sie auch mit unterschiedlicher Fußgängerfreundlichkeit einher? Das behauptet ja die Überschrift: “Im Fußgängerparadies leben bessere Nachbarn”

    Die Fußgängerfreundlichkeit könnte also ein “Nebeneffekt” sein.

    Könnte sie. Dann müsste man aber sagen: bessere Nachbarn sorgen für Attraktionen in der Nachbarschaft.

  52. #52 michael
    28. Dezember 2010

    Übrigens messe ich sozialem Kapital gar keinen Stellenwert bei. Mit zwei Kreditkarten komme ich im Ernstfall weiter als mit zwei Freunden.

    KLassische Lachnummer, Herr Sven. Fall mal in einen Kanal, und wenn dich zwei Leute rausziehen wollen, sagst Du : Ne Jungs, braucht ihr nicht. Ich hab ja zwei Kreditkarten.

    Dürfen wir dabei zusehen ?

    Einzelbeispiele widerlegen keine statistischen Aussagen, das gilt auch für Gedankenexperimente.

    Aha: “Mit zwei Kreditkarten komme ich im Ernstfall weiter als mit zwei Freunden.” ist also a) ein Gedankenexperiment und b) eine statistische Aussage ?

    Jetzt topst Du Dich aber selber!

  53. #53 Sven Türpe
    28. Dezember 2010

    Jetzt topst Du Dich aber selber!

    Ich bin eben leistungsbereit.

  54. #54 michael
    29. Dezember 2010

    Ich bin eben leistungsbereit

    Dafür geb ich Dir auch 1200 Punkte.

  55. #55 Sven Türpe
    29. Dezember 2010

    Was soll ich mit Punkten? Gib mir Geld oder lass es bleiben.

  56. #56 Jürgen Schönstein
    29. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    Geht sie auch mit unterschiedlicher Fußgängerfreundlichkeit einher? Das behauptet ja die Überschrift: “Im Fußgängerparadies leben bessere Nachbarn”

    Aber das steht nicht, dass es gute Nachbarn nur in fußgängerfreundlichen Wohngegenden gibt. Das ist eine simple Frage der Logik, des Geradeausdenkens – natürlich geht soziale Differenzierung mit allen möglichen Niveaus des sozialen Kapitals einher. Die Frage ist ein Strohmann.

    Dann müsste man aber sagen: bessere Nachbarn sorgen für Attraktionen in der Nachbarschaft.

    Müsste man also? Wer sagt das? Die Aussage also solche ist erstmal richtig (im Sinne von: Vom Paper gestützt, auf das sich der Post bezieht). Vielleicht sorgen bessere Nachbarn für besser Nachbarschaften, gewiss. Oder sie bevorzugen, wie schon gesagt, lieber gleich in Nachbarschaften mit solchen Angeboten zu ziehen. Steht aber alles im Prinzip eh’ schon da. Versuchen Sie’s doch mal mit Lesen, und Sie könnten sich (und mir) eine Menge Zeit sparen, die Sie auf sinn- oder zumindest nutzlose Kommentare verschwendet haben.

  57. #57 michael
    29. Dezember 2010

    > Was soll ich mit Punkten? Gib mir Geld oder lass es bleiben.

    Pro 20 MIlliarden Punkte gebe ich Dir einen Cent.

  58. #58 Sven Türpe
    29. Dezember 2010

    Aber das steht nicht, dass es gute Nachbarn nur in fußgängerfreundlichen Wohngegenden gibt.

    Doch, das steht da, wenn auch aufgeweicht zu einer statistischen Aussage: »Im Fußgängerparadies leben bessere Nachbarn.« Was nun nach wie vor unbelegt bleibt; das Paper könnte ebenso lediglich von Einflüssen der Raumstruktur eines Stadtviertels auf die Messgröße soziales Kapital handeln. Ich behaupte die ganze Zeit auch nicht anderes, als dass es dies tut: amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ein idealtypisches Stadtviertel in dieser Hinsicht besser für seine Bewohner ist als ein degeneriertes.

    Vielleicht sorgen bessere Nachbarn für besser Nachbarschaften, gewiss.

    Es ist vollkommen gleichgültig, was »bessere« oder »schlechtere« Nachbarn tun: diese Kategorien ergeben nämlich gar keinen Sinn und sie haben auch mit dem Begriff des sozialen Kapitals nichts zu tun. Leute, die nach erstklassigen Nachbarn streben, möchte man nämlich selbst nicht zum Nachbarn haben.

  59. #59 michael
    29. Dezember 2010

    Aber das steht nicht, dass es gute Nachbarn nur in fußgängerfreundlichen Wohngegenden gibt.

    Doch, das steht da, wenn auch aufgeweicht zu einer statistischen Aussage: »Im Fußgängerparadies leben bessere Nachbarn.«

    Nur, du Experte, kennst Du die Bedeutung dieses Wortes ? Und kennst Du den Unterschied zwischen ‘gut’ und ‘besser’ und ‘erstklassig’?

  60. #60 Jürgen Schönstein
    29. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    Leute, die nach erstklassigen Nachbarn streben, möchte man nämlich selbst nicht zum Nachbarn haben.

    Sagen wir mal so: Ich glaube, dass Sie niemand gern als Nachbarn haben will. Worauf Sie ihre Meinung darüber begründen, wen sich andere als Nachbarn wünschen, will ich lieber nicht fragen. Aber nur noch einmal eine kurze Nachhilfe in Aussagenlogik: “Im Fußgängerparadies wohnen die besseren Nachbarn” stellt einen Ist-Zustand fest. Wie man auch sagen kann: In Basketballteams findet man überdurchschnittlich große Sportler. Das behauptet ja auch nicht, dass es der Sport ist, der die Athleten wachsen lässt – diese Aussage stellt nur fest, was gemessen werden kann. Wer daraus Kausalitäten ableitet, der kann nicht lesen – oder nicht denken.

  61. #61 Dr. Webbaer
    29. Dezember 2010

    Ich glaube, dass Sie niemand gern als Nachbarn haben will.

    Dr. Wb schon! – BTW, kann diese Debatte jetzt mal langsam auf den Punkt kommen? Denken Sie an Ihre Leser, die, nun, mitlesen, …, mitlesen müssen!

    Vielleicht kann man den Debattensieger diesmal ausnahmesweise über die Menge der Nachrichten ermitteln? [1] – Aus Sicht des Wb schiene das fair, die zwei Kräfte liegen ja nahe beieinander, es ist ein Kopf um Kopf-Rennen!

    HTH
    Dr. Wb

    [1] Ja? – Wb gerne durchzählen…

  62. #62 Sven Türpe
    29. Dezember 2010

    “Im Fußgängerparadies wohnen die besseren Nachbarn” stellt einen Ist-Zustand fest.

    Ich zweifle an der Korrektheit dieser Feststellung. Was macht die Nachbarn im Fußgängerparadies besser?

  63. #63 Dr. Webbaer
    29. Dezember 2010

    “Im Fußgängerparadies wohnen die besseren Nachbarn” stellt einen Ist-Zustand fest.

    Ich zweifle an der Korrektheit dieser Feststellung. Was macht die Nachbarn im Fußgängerparadies besser?

    Dass sie über mehr “soziales Kapital” verfügen? – Zudem darf man, dem Artikel folgend, “mehr” nicht daraus “herauslesen”: als eben diesen “Zusammenhang”. – Von einer Kausation war bspw. nicht die Rede.

    HTH
    Dr. Wb

  64. #64 michael
    29. Dezember 2010

    ich zweifle an der Korrektheit dieser Feststellung. Was macht die Nachbarn im Fußgängerparadies besser?

    ‘Bessere Nachbarn” und “Nachbarn , die etwas besser machen” bedeuten was verschiedenes.

    @WB

    Sven ist der Schönste und Webbaer ist der Diskussions Sieger!

  65. #65 Dr. Webbaer
    29. Dezember 2010

    Dr. Wb kann ja nicht gewonnen haben, weil er den Text -von einer Besonderheit abgesehen- als Brainstorming und Denkangebot [1] verstanden hat.

    Herr Schönstein schien eine Sicht angeboten zu haben. – Man vergleiche bspw. mit einigen Artikeln des hiesigen Blogs “Arte-Fakten”.

    Dass dann die einsetzende Debatte im Kommentarbereich verhärtete, nunja…

    MFG
    Dr. Wb

    [1] gleich einmal prüfen, da könnte wieder ein neues Wort geschaffen worden sein – Dr. Wb bekanntlich kreativ

  66. #66 Sven Türpe
    30. Dezember 2010

    [1] Denkangebot? Ein schönes Wort.

  67. #67 Jürgen Schönstein
    30. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    Was macht die Nachbarn im Fußgängerparadies besser?

    Das – auch von Ihnen in diesem Sinn bemühte – soziale Kapital! Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären. Sorry, @WB, aber glauben Sie wirklich, dass Sven Türpe jemals ein Ende einer Diskussion erlauben würde? Nur wenn er das letzte Wort hat – aber das ist, leider, eine sehr kindische Reaktion…

  68. #68 Dr. Webbaer
    30. Dezember 2010

    Ist ‘ne Frage des Handlings, bei ausreichend vorhandener Webkompetenz werden auch schwierige Patienten plötzlich griffig. – Das ist eine Herausforderung, gell, so ein Blog?

    Gerade Sven wird als Hochleister aber ausdrücklich sehr geschätzt. Man hat im deutschsprachigen Raum ja gewisse Probleme überhaupt Leute zu finden, die etwas zu sagen haben.

    Vorsichtshalber schon mal:
    alles Gute für das neue Jahr + guten Rutsch!
    Dr. Wb

  69. #69 michael
    30. Dezember 2010

    > Gerade Sven wird als Hochleister aber ausdrücklich sehr geschätzt.

    Nun ja, der eine denkt so darüber, andere sehen das anders.

    > …ausreichend vorhandener Webkompetenz

    Will Webbaer uns ein Seminar in Webkompetenz verkaufen ?

  70. #70 Dr. Webbaer
    30. Dezember 2010

    @michael
    Verkaufen sicherlich nicht, aber man hätte mit geschicktem Einwirken den einen oder anderen Tiefpunkt in diesem Inhalteverbund vermeiden können.

    Im Web ist eben alles anders, Sie sehens ja selbst unter uns kleinen Kommentatoren: Erfahrene, nassforsche und laute Klassensprechertypen, die sich im RL den von ihnen erwarteten Respekt irgendwie zusammenbohnern, scheitern im Web mit ihrem Rspektanspruch kläglich – wenn die Sache zu kurz kommt.

    Und Publizisten sind noch ganz anders gefordert…

    Dr. Wb kann immer nur betonen, dass es im Web einer neuartigen Kommunikationskompetenz bedarf, die auch in 2010 noch nicht sehr weit verbreitet ist.

    MFG
    Wb

  71. #71 Ireneusz Cwirko
    30. Dezember 2010

    @ „Dr. Wb kann immer nur betonen, dass es im Web einer neuartigen Kommunikationskompetenz bedarf, die auch in 2010 noch nicht sehr weit verbreitet ist.“

    Nein, es bedarf die Gleiche wie bei einem persönlichen Gespräch. Leider sehen die Bloger im Internet die Möglichkeit der Manipulation, manche auch Indoktrinierung, um eigene Macht oder Geldinteressen durchzusetzen.

    Solche Absichten werden von den Kommentatoren erkannt und gekontert.

    Was zu der Situation führt, dass die Bloger dazu neigen unfaire Mittel einsetzen.
    Diese Ungleichgewicht der technischen Möglichkeiten ist bei Scienceblogs noch zusätzlich dadurch verstärkt, weil man unter der Vorwand, den Idioten da draußen die Richtige (also eigene) Sicht der Dinge beibringen, sich zusammengerotten hat um gemeinsam gegen den „Feind“ vorzugehen.

    Es ist also nicht die Frage der Kommunikationskompetenz sondern eine ethische bzw. eine Erziehungsfrage.

    Solange die Blogen nicht in der Lage sind den Anderen das Recht auf freie Meinungsäußerung zu gewähren, solange wird sich hier kaum etwas bessern.
    Es ist leider die Tatsache, dass unsere Nachwuchsforscher einer PISSA-Generation angehören, sie sind leider auch im zwischenmenschlichen Bereich Zwerge geblieben.
    Wenn die Leser öfters diese Abartigkeiten kommentatorisch bestrafen würden, werden auch die Dümmsten lernen müssen, dass so ein Verhalten mehr schadet als bringt.

  72. #72 Sven Türpe
    30. Dezember 2010

    Was macht die Nachbarn im Fußgängerparadies besser?

    Das – auch von Ihnen in diesem Sinn bemühte – soziale Kapital!

    Wozu die Scheindifferenzierung durch den Verweis auf Nachbarn? Könnte man nicht einfach von Bewohnern sprechen, statt unnötig die Perspektive eines einzelnen Repräsentanten einzunehmen?

  73. #73 Jürgen Schönstein
    30. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    Wozu die Scheindifferenzierung durch den Verweis auf Nachbarn? Könnte man nicht einfach von Bewohnern sprechen, statt unnötig die Perspektive eines einzelnen Repräsentanten einzunehmen?

    Weil “Nachbarschaft” eben genau den Aspekt der Gemeinschaft enthält. Davon abgesehen, habe nicht ich den Begriff gewählt, sondern der steht im Titel des Papers. Und weil Nachbarschaft immer eine Gegenseitigkeit ausdrückt, kann ich auch nicht verstehen, wie Sie darin “unnötig die Perspektive eines einzelnen Repräsentanten” erkennen wolle. Aber bitteschön: Was Sie in meine Texte hineinlesen ist Ihr Problem; da kann Ihnen bestenfalls Ihr Psychiater helfen.

  74. #74 Jürgen Schönstein
    30. Dezember 2010

    @Irenäus Cwirko
    Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Sie hier ziemlich ungehindert selbst solche Klopper wie Ihren letzten Kommentar absondern können? Gerade dass Sie hier behaupten können

    Solange die Blogen nicht in der Lage sind den Anderen das Recht auf freie Meinungsäußerung zu gewähren, solange wird sich hier kaum etwas bessern.

    beweist, dass das Gegenteil dessen wahr ist, was Sie darin aussagen wollen. Das zu erkennen setzt natürlich eine gewisse Komplexität im Denken voraus, die offenbar nicht bei jedem vorhanden ist. Und ja, die müde alte Nummer mit der “Meinungsfreiheit”: Erstens sind Blogs keine staatlichen Veranstaltungen von Verfassungsrang, zweitens bedeutet selbst die verfassungsmäßige Meinungsfreiheit nicht, dass man ungesstraft alles sagen kann, was einem durch den Kopf geht – und drittens: Wenn Sie glauben, dass Sie alles abseichen können, wass Ihnen durch den Kopf geht, selbst wenn es andere beleidigt – tja, dann müssen Sie diesen anderen das gleiche Recht zugestehen. Nochmal: Andere können ja nur auf das reagieren, was Sie geschrieben und als Kommentar hier veröffentlicht haben; wie leiten Sie ausgerechnet daraus dann den Vorwurf ab, dass Sie nicht zu Wort kommen dürfen?

  75. #75 Ireneusz Cwirko
    30. Dezember 2010

    @Herr Schönstein,
    wenn Sie es nicht schaffen mein Name richtig zu schreiben, dann verwenden Sie Abkürzung IC, sonst habe ich komischen Gefühl dass Sie sich bei Mafia anschleimen möchten, was ich fast für unmöglich halte.
    Ich habe schon geschrieben, dass ich Ihre Vorgehensweise bei Führung des Blogs in Ordnung finde. ich muss glaube ich nicht jedes mal es wiederholen.Meine Kritik richtet sich an den bekannten Sperrbezirk.
    Tuen Sie es nicht als ob Ihnen neu ist.
    Mit der Meinungsfreiheit habe ich ein Recht gemeint dem Bloginhaber zu widersprechen bzw. einfach anderer Meinung sein. Sie machen anscheinend ein Fehler zu glauben, dass das was Sie schreiben so klar und verständlich ist dass jede nur zustimmen muss. Anscheinend ist dass nicht der Fall weil Sie ziemlich oft Widerspruch kriegen. Kommen sie es damit nicht zu recht dann sollten Sie ein Tagebuch führen, es ist weniger anstrengend.
    Was die Beleidigungen betrifft ich habe damit nicht angefangen, ich muss auch nicht widerstandslos hinnehmen. Ich gebe das zurück was ich bekommen habe.

  76. #76 Thomas J
    30. Dezember 2010

    @IC

    Taschentuch gefällig?

  77. #77 Jürgen Schönstein
    31. Dezember 2010

    @Ireneusz Cwirko

    Mit der Meinungsfreiheit habe ich ein Recht gemeint dem Bloginhaber zu widersprechen bzw. einfach anderer Meinung sein.

    Und wann habe ich Sie daran gehindert? Dass ich Sie gelegentlich ermahnen muss, beim Thema zu bleiben, liegt daran, dass Sie offenbar – wie auch jetzt gerade – denken, dass dies eine Plattform ist, in der Sie sich zu allem, was Ihnen in den Sinn kommt äußern können. Ist es aber nicht, denn wer nichts zum Thema zu sagen hat, sollte sich einfach raushalten. Aber wie gesagt, Sie dürfen ja hier praktisch alles sagen – und andere dürfen dann, mit dem gleichen “Grundrecht”, auf das reagieren, was Sie abgelassen haben. Das ist die Spielregel, und die ist ziemlich leicht zu kapieren. Wenn die Ihnen nicht passt, tja … dann kann ich Ihnen nur empfehlen, sich andere Blogs zum Ablaichen zu suchen. Denn wie ich schon oft gesagt habe: Niemand wird hier zum Reinschauen gezwungen.

    Meine Kritik richtet sich an den bekannten Sperrbezirk.

    Dann gehört sie hier also nicht hin. Und hat hier dementsprechend auch nichts verloren. Also lassen Sie das, bitte.

    Sie machen anscheinend ein Fehler zu glauben, dass das was Sie schreiben so klar und verständlich ist dass jede nur zustimmen muss. Anscheinend ist dass nicht der Fall weil Sie ziemlich oft Widerspruch kriegen. Kommen sie es damit nicht zu recht dann sollten Sie ein Tagebuch führen, es ist weniger anstrengend.

    Dazu fällt mir nur etwas ein, was zwar gegen meine gute Kinderstube verstößt, aber einfach nicht mehr zu unterdrücken ist: Sie haben offenbar einen Sprung in der Schüssel! Wenn hier wer mit etwas “nicht zu recht” kommt, dann offenbar Sie. Anstatt rumzujammern, dass niemand Ihnen Recht geben will, sollten Sie sich mal fragen, wie es mit der Verständlichkeit Ihrer Kommentarbeiträge aussieht. Ich für meinen Teil komme mit der Resonanz auf mein Blog ziemlich gut klar, danke der Nachfrage!

    P.S. Für die falsche Schreibweise Ihres Vornamens entschuldige ich mich gerne, und Sie wissen sicher, dass ich versehentlich die im Deutschen übliche (und hier keineswegs despektierliche) Schreibweise gewählt hatte. Wie man sich dadurch bei einer Mafia (???) “anschleimen” kann, entzieht sich allerdings meiner Vorstellungskraft. Aber bitte, das müssen Sie mir nicht erklären – ich glaube nicht, dass ich zu sehr an Ihrer Vorstellungskraft Anteil haben will …

  78. #78 Sven Türpe
    31. Dezember 2010

    Weil “Nachbarschaft” eben genau den Aspekt der Gemeinschaft enthält.

    Das ist keine Antwort auf die Frage, denn die Frage war (vielleicht nicht klar formuliert): wozu die Unterscheidung zwischen selbst und anderen? Wieso leben im Fußgängerparadies die besseren Nachbarn, nicht die besseren Menschen?

    Davon abgesehen, habe nicht ich den Begriff gewählt, sondern der steht im Titel des Papers.

    Nein, von Nachbarn ist da nicht die Rede, sondern von Municipal and Neighborhood Scales, also von verschiedenen betrachteten Strukturgrößen.

  79. #79 Sven Türpe
    31. Dezember 2010

    … dann kann ich Ihnen nur empfehlen, sich andere Blogs zum Ablaichen zu suchen.

    Ach BreitSide, Kraftausdrücke sind keine starken Worte.

  80. #80 Ireneusz Cwirko
    31. Dezember 2010

    @ Schönstein “Sie haben offenbar einen Sprung in der Schüssel! ”

    Regen Sie sich nicht so auf Herr Geograf, dass ist bekanntlich schlecht für die Schönheit auch wenn sie etwas zu versteinert scheint.

    Trotzdem alles Gute im neuen Jahr und Grüße an Sperrbezirk.

  81. #81 Jürgen Schönstein
    31. Dezember 2010

    @Ireneusz Cwirko
    q.e.d – definitiv ein Sprung in der Schüssel.

  82. #82 Jürgen Schönstein
    31. Dezember 2010

    @Sven Türpe

    die Frage war (vielleicht nicht klar formuliert):

    Vielleicht? Absolut!

    Wozu die Unterscheidung zwischen selbst und anderen? Wieso leben im Fußgängerparadies die besseren Nachbarn, nicht die besseren Menschen?

    Weil es dabei nur um das nachbarschaftliche Verhalten geht, und weil die Aussage, ob jemand ein “guter Mensch” ist, viel weiter greifen würde und daher eben nicht durch die beschriebene Studie gestützt würde. Wer sagt mir, dass jemand nicht ein guter Nachbar (im Sinn von kooperativ, rücksichtsvoll, respektvoll etc.) sein kann und dennoch ein entführtes Mädchen im Keller eingesperrt hat, oder seine Kinder missbraucht etc.? Wenn ich tatsächlich von “besseren Menschen” geschrieben hätte, wäre Sie vermutlich der Erste gewesen (dann allerdings auch zu Recht), der das verurteilt hätte, nicht wahr?

    Nein, von Nachbarn ist da nicht die Rede, sondern von Municipal and Neighborhood Scales, also von verschiedenen betrachteten Strukturgrößen.

    Und doch nennt man die eine “Strukturgröße” Neighborhood – warum wohl?

  83. #83 Sven Türpe
    2. Januar 2011

    Weil es dabei nur um das nachbarschaftliche Verhalten geht …

    … und den Einfluss der Umgebung darauf.

    Wer sagt mir, dass jemand nicht ein guter Nachbar (im Sinn von kooperativ, rücksichtsvoll, respektvoll etc.) sein kann und dennoch ein entführtes Mädchen im Keller eingesperrt hat, oder seine Kinder missbraucht etc.?

    Der gesunde Menschenverstand. Ist es kooperativ, rücksichtsvoll und respektvoll, seine Kinder zu missbrauchen oder Mädchen zu entführen? Und wäre es nicht idiotisch, jemanden für einen guten Nachbarn zu halten, der so etwas täte?

  84. #84 michael
    2. Januar 2011

    > Der gesunde Menschenverstand. Ist es kooperativ, rücksichtsvoll und respektvoll, seine Kinder zu missbrauchen oder Mädchen zu entführen? Und wäre es nicht idiotisch, jemanden für einen guten Nachbarn zu halten, der so etwas täte?

    Türpe Unsinn!

    Selbst ein Verbrecher kann sich kooporativ, respektvoll und rücksichtsvoll gegenüber seine Nachbarn geben, und trotzdem … .

    Wenn ich einen Nachbarn beurteile, beurteile ich ihn nun mal nach dem, was ich im moment von ihm weiss. Und nicht nach dem, was ich in x Jahren von ihm weiss.

  85. #85 Sven Türpe
    3. Januar 2011

    Eine von Informationsmangel geprägte subjektive Einschätzung ändert nichts an den objektiven Tatsachen. Es ist nicht kooperativ und auch nicht rücksichts- oder respektvoll, Menschen zu entführen, zu missbrauchen oder einzusperren. Und es ist auch keiner ein guter Nachbar, nur weil ihn jemand aufgrund einer Fehleinschätzung dafür hält. Wie übrigens auch im Umkehrschluss ein Jude oder ein Neger kein schlechter Nachbar ist, obwohl ihn auch heute noch der eine oder andere dafür halten mag.

  86. #86 michael
    3. Januar 2011

    Ein gutes Nachbarschaftsverhältnis liegt dann vor, wenn die Nachbarn miteinander klarkommen (positiv übereinander denken, sich gegenseitg helfen,…). Das hat nix damit zu tun, ob einer der Nachbarn ein Verbrecher ist.

    Und was kooperativ betrifft: probiers mal mit einem Wörterbuch.

  87. #87 Jürgen Schönstein
    3. Januar 2011

    @Sven Türpe

    Es ist nicht kooperativ und auch nicht rücksichts- oder respektvoll, Menschen zu entführen, zu missbrauchen oder einzusperren.

    Das gilt aber nur gegenüber den Entführten, Missbrauchten und Eingesperrten. Und die sind per Definition keine Nachbarn, sondern “Mitbewohner”. Ich nehme zwar an, dass Sie mit solchen Unterscheidungen überfordert sind, da Sie die Gesellschaft ja als “Zwangsgemeinschaft” empfinden, aber aus der Sicht der Nachbarn kann eine solche Person durchaus “gutnachbarschaftlich” gesehen werden. Und ansonsten frage ich mich, was aus Ihrem selbst erklärten Realismus geworden ist – noch nie davon gehört, dass Menschen sich in unterschiedlichen sozialen Gruppen unterschiedlich verhalten können? Fromme Kinderschänder – schon mal davon gehört? Mäzene wie Andrew Carnegie, die Soldaten auf streikende Arbeiter schießen lassen? Erich Mielke, der sie doch alles so liebte? Vielleicht sollten Sie sich aus sozialen Themen einfach generell raushalten, die liegen Ihnen offenbar nicht, weil Sie Ihnen gegen die Natur gehen.

  88. #88 Sven Türpe
    3. Januar 2011

    … noch nie davon gehört, dass Menschen sich in unterschiedlichen sozialen Gruppen unterschiedlich verhalten können?

    Mit welchen Auswirkungen auf ihr soziales Kapital?

    Fromme Kinderschänder – schon mal davon gehört?

    Was ist daran bemerkenswert?